Kapitel 30

Gestern hat Wattpad wohl etwas gesponnen und gemeint die Kapitel nicht richtig anzuzeigen.. Wenn ihr das vor den anderen hier seht, die zwei Kapitel davor bitte zuerst lesen. Bitte, Dankeschön 😇 und ich hoffe, dass es heute wieder gnädig ist...





Als ich mit dem Frühstück fertig war, sah der Kobold nach meiner Verletzung. Meine Seite war mittlerweile dick bandagiert, was allerdings jetzt entfernt wurde. Die Stelle schillerte in allen erdenklichen Farben und ein recht großer genähter Schnitt hatte sich nun dazu gesellt.

"Gestern standen diese zwei Rippen, etwa so in deinen Bauchraum rein." Geumjae zeigte auf zwei meiner Rippen und dann einen Winkel mit den Händen, der auch für meine nicht fachlichen Augen ungesund aussah.

"Beide sind wieder an ihrem Platz und den Rest wird jetzt die Zeit erledigen. Der zugenähte Schnitt sieht aber soweit ganz gut aus. Ich bin soweit zufrieden. Ich packe nochmal was von der Heilsalbe darauf und verbinde dich wieder. Danach bekommst du dann auch nochmal etwas gegen die Schmerzen.", erklärte er mir und machte sich daran mich wieder zu verbinden.

Yoongi saß die ganze Zeit mit großen Augen neben dran und beachtete jede einzelne Bewegung seines Bruders. Allerdings meinte ich Wärme und irgendwo einen gewissen Stolz auch darin zu erkennen. Ich hätte es ihm so gegönnt mit seinem Bruder einfach reden zu können... Doch leider war das so nicht möglich.

"Aber jetzt erzähl Mal... Wieso wurdest du von einem anderen Elfen bitte im Schlaf so stark getreten? Du hast gemeint, er hätte dich gehasst, aber wieso das bitte? In meinen Augen siehst du jetzt nicht so aus, als könntest du einer Fliege etwas zuleide tun. Tut mir leid..", fügte Geumjae hinzu.

Ich seufzte. Aber mit jedem Mal, wo ich meine Misere einem anderen Wesen, als einer Elfe erzählte, wurde es einfacher es auszusprechen. Auch wenn ich mich dabei immer noch innerlich tot fühlte.

"Sie hassen mich, weil ich keine Magie wirken kann.", antwortete ich leise.

"Und weiter?" Auf seine Nachfrage, blieb ich einfach stumm. Der Kobold hielt in seiner Bewegung inne und sah mich seltsam an.
"Echt jetzt? Nur deswegen?!", starrte er mich fassungslos an. Ich zuckte die Schultern.

"Die Gemeinschaft ist halt auf der Magie irgendwo aufgebaut und wenn du dich nicht einbringen kannst...", versuchte ich zu erklären.

Ein abfälliges Schnauben war darauf nur die Antwort.
"So ein Müll. Dann müssten ja bei den Feen alle verachtet werden, die ihre Flügel verloren haben, oder bei uns Kobolden, die die ihre Hände und Finger nicht mehr haben, oder seit ihrer Geburt schon keine besitzen... So einen Müll hab ich ja noch nie gehört!", schnaufte er.

"Pfft... Ich weiß schon, warum das Volk der Elfanten mir das unsympathischste ist.", schüttelte er den Kopf und machte sich weiter an meinem Oberkörper zu schaffen.

Ich sah wie Yoongis Schwanzspitze belustigt schnippte und auch ich musste mir ein Grinsen trotz des Themas verkneifen. Ich hatte einfach Freude daran immer mehr die Gemeinsamkeiten der zwei Brüder zu entdecken.

Gerade als Geumjae die letzte Bandage befestigte, schlug die Plane am Eingang des Zeltes zurück und Taemin kam herein, gefolgt von dem Hauptmann.

"Wir haben eben von der Küche gehört, dass Min bei ihnen war, um für dich etwas zum Essen zu holen. Wie geht es dir Jimin?", fragte Taemin mich, kaum, dass er vor mir stand. In seinem Blick sah ich pure Sorge.

"Mir geht es deutlich besser.", lächelte ich ihn an.

"Ich hab Euch doch gesagt, Min ist mein bester Mann.", hörte ich den Hauptmann sich beschweren.

"Ja ja, ist ja gut.", verdrehte der Feenmann seine Augen. Dann wandte er sich an Geumjae.

"Hat alles geklappt? Und vor allem, hat sich der Tiger benommen?"

Verdutzt sah ihn der junge Kobold an.
"Ja, hat soweit alles geklappt. Aber warum sollte die große Mieze hier Probleme gemacht haben?"

Geschockt riss Taemin seine Augen auf und starrte zu Yoongi, der allerdings keine Miene verzog, was den Feenmann noch mehr erschreckte.

"Du... Du kannst ihn Mieze nennen und lebst noch?!", fragte er den Kobold.

Ein kurzes Fauchen von Yoongi schien wohl als Bestätigung, dass er nicht einmal das Wort in dessen Anwesenheit in den Mund nehmen durfte. Überrascht sah der Angesprochene nun auch zum Tiger.

"Es... Scheint so? Jedenfalls hat er so gut es ging geholfen, sich um den Elfen zu kümmern.", zuckte er die Schultern.

Irritiert legte Taemin den Kopf schief und betrachtete den schwarzen Fellberg eingehend.

"Bist du wirklich der Tiger mit dem ich jahrelang in den Höhlen gewohnt habe?", überlegte er.
"Oder wurdest du auf dem Weg hierher irgendwie ausgetauscht?"

Yoongi sah mehr als angepisst aus und während sein Schwanz begann aggressiv von links nach rechts zu zucken, hörte man eine Art Knurren aus seiner Kehle grollen. Taemin wich ein Stück zurück.

"Nope... Ist wohl immer noch derselbe Dickkopf.", stellte er trocken fest.

"Aber du kannst gleich mitkommen.", er deutete auf den Dickkopf,
"Die anderen sollten demnächst hier landen und dann besprechen wir, wie wir weiter vorgehen."

Unwillig schnippte der Tiger mit seiner Schwanzspitze.

"Kein Aber, du kommst mit.", befahl er, was zu einem Augenrollen führte.

"Jimin, schön dass es dir besser geht, aber wir müssen weiter. Ich werde später nochmal nach dir schauen.",, versprach der Feenmann und rauschte aus dem Zelt.
Der Hauptmann folgte ihm, zögerte allerdings kurz und sah mich an.

"Gut, dass es dir besser geht." Er nickte mir zu und verließ dann auch das Zelt.

"Tiger!", kam der Schrei von draußen und Yoongi erhob sich grummelnd.

Er lief an mir vorbei, aber nicht ohne mir einen kleinen Stupser mit seiner Nase zu geben. Dann schob er sich unmotiviert auch aus dem Zelt.

Ich hörte ein tiefes Seufzen. Ich sah zu Geumjae, der in Gedanken versunken zum Zelteingang starrte.

"Alles okay?", fragte ich vorsichtig.

Er schüttelte sich und fuhr sich einmal durch die Haare.

"Ja... Denke ich.", murmelte er.

"Das klingt allerdings nicht sonderlich überzeugt...", kommentierte ich leise.

Zuerst war er still und er verräumte wieder seine Verbandsachen. Dann seufzte er.

"Ach was soll's. Mit anderen kann ich auch nicht darüber reden." Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, das hört sich vielleicht gerade etwas seltsam an, aber dieser Tiger...",  er seufzte, "Irgendwie erinnert er mich einfach gerade voll an meinen kleinen Bruder..."

Meine Augen wurden groß und interessiert hörte ich zu.

"Dein kleiner Bruder?", hakte ich nach.

"Ja...", er seufzte wieder und klang deutlich bedrückt.

"... Ich hab den Kleinen leider vor fast fünf Jahren verloren...", gab er bedrückt zu.

"Der Wahnsinnige wollte einfach nicht hören und ist losgezogen, weil er meinte sich den anderen Kobolden beweisen zu müssen, weil er angeblich nicht so viel drauf hatte, wie die anderen. Dabei waren die einfach nur neidisch auf sein Können.", schimpfte er.

"Er wollte ins Reich der Feen eindringen, um da etwas zu stehlen, aber ist nie mehr wieder gekommen.", erklärte er mit belegter Stimme und ich sah Tränen in seinen Augen glitzern.

"Du vermisst ihn...", stellte ich leise fest.

"Natürlich vermisse ich ihn! Er ist zwar eine absolute Nervensäge, aber er war mein Bruder...", gab er verbittert zu.

"Er hat mich auch immer an den Füßen gekitzelt, wenn ich nicht schnell genug wach geworden bin, in seinen Augen. Und ein Stinkstiefel der niemand anderen außer sich selbst leiden konnte, war er auch. Also kein Wunder, dass mich dieser Tiger so an ihn erinnert...", seufzte er traurig.

Ich blieb still. Ich wollte so gerne es auflösen, doch ich wusste nicht wie...

"Und wenn er doch noch leben würde...?", fragte ich vorsichtig nach.

Doch Geumjae schüttelte den Kopf.

"Es sind fünf Jahren vergangen. Die Feen haben ihn erwischt und werden kurzen Prozess mit ihm gemacht haben...", flüsterte er bitter.

Meine Augen weiteten sich, als Yoongi sich genau in diesem Moment wieder in das Zelt schob. Ich beschloss einfach alles auf eine Karte zu setzen.

"Und was wäre, wenn er doch leben würde und direkt vor dir stehen würde?", fragte ich leise.

Irritiert sah Geumjae auf, sah den Tiger nur kurz an, als er ihn bemerkte und dann zu mir.

"Wie meinst du das?", fragte er verwirrt.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.

"Yoongi... Willst du dich nicht deinem Bruder zu erkennen geben?"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top