Kapitel 22
Am nächsten Tag in der Schule ist erst mal alles normal, bis ich zu meinem Spind gehe. Überall stehen Schimpfwörter wie Bitch oder Hure drauf. Sofort weiß ich wer es war, Viviana. Ich habe schonst eine Vorahnung, dass das nur der Anfang ist.
Mit zitternder Hand schließe ich mein Spind auf und hole meine Bücher. Auf meinem Rücken spüre ich die neugierigen Blicke, die mir jeder zuwirft.
"Viviana.", höre ich eine wütende Stimme flüstern.
Ich drehe mich um und sehe Liam, der vor Wut glüht. Hinter ihm erblicke ich Christian. Ihm scheint wohl nicht zu gefallen was er sieht, denn ich sehe, wie er seine Muskeln anspannt und die Zähne zusammenbeißt. Christian guckt dann zu mir und ich schüttel unmerkbar den Kopf, warum weiß ich nicht genau, ich habe nur so ein komisches Gefühl.
Liam steht immer noch voller Wut vor mir. Ich lege meine Hand auf sein Arm um ihn zu beruhigen, was aber nicht ganz klappt. Er dreht sich weg und geht mit schnellen Schritten voran. Hoffentlich macht er nichts dummes.
Ich beschließe nach der Schule länger zu bleiben und alles weg zu machen. Es wird zwar ein bisschen dauern, aber besser als das die ganze Zeit sehen zu müssen.
Als ich alle meine Bücher und Hefte habe, schließe ich den Spind wieder und gehe schnell weg. Ich mag es nicht so, wenn mich alle angucken, das macht mich nur nervös.
Wie beschlossen bleibe ich nach der Schule länger. Ich gehe zum Hausmeister und hole mir Eimer und ein Schwamm. Den Eimer fülle ich mit Wasser und gehe zu mein Spind. Ich schrubbe so lange, bis alles weg ist. Danach bringe ich alles wieder zurück und mache mich auf dem Weg nach Hause.
Zu meinem Pech treffe ich auf Viviana und ihre Clique.
"Na, wem haben wir denn da?", fragt Viviana mit einem teuflischen Grinsen. "Habe ich dich denn nicht gewarnt?" Ich senke mein Kopf und schaue auf dem Boden.
"Warum denn so schüchtern?", dieses Mal ist es Lexa. Beide kommen immer näher auf mich zu. Um den Abstand zu bewahren mache ich ein paar Schritte rückwärts.
"Hast du etwa solche Angst?", fragt Viviana gehässig. "Ich kann die sagen, wie du keine Angst mehr vor uns haben musst. Nah, wir wärst?" Ich nicke einfach nur.
"Halte dich von Liam und Christian fern. Sie gehören uns.", sagt Lexa kühl.
Geschockt schaue ich hoch. Sie können mir doch nicht verbieten mit den befreundet zu sein. Ich schüttel heftig meinen Kopf.
"Du willst dich widersetzen? Schön, kannst du haben." Viviana macht ein Zeichen und deutet den Jungs zu uns zu kommen. Die Jungs halten aber nicht bei Lexa und Viviana an, sonder gehen gradewegs auf mich zu. Ich werfe Viviana und Lexa einen Flehenden Blick zu, aber sie Grinsen nur vor sich hin und schütteln den Kopf.
Was habe ich getan?
Du hast grade dein Todesurteil unterschrieben!
"Was wird das?" Verwirrt drehe ich mich um und die Jungs halten inne. Christian ist da und er rettet mich wieder.
"Christian, ich tue das alles nur für dich.", sagt Lexa unschuldig.
"Was tust du für mich?"
"Ich verhindere, dass jemand wie Elisa dich verändert.", sagt sie immer noch unschuldig.
"Lass das mal meine Sorge sein.", sagt Christian, nimmt meine Hand und zieht mich mit sich.
Als wir sie nicht mehr sehen können halte ich an. Christian guckt mich fragend an, ich nehme mein Tablet raus und schreibe 'Danke' drauf.
"Irgendjemand muss ja den Ritter in glänzender Rüstung spielen.", erwidert er nur und grinst mich an.
Spielerisch schlage ich ihn auf dem Arm und gehe weiter. Mit schnellen Schritten folgt er mir.
"Was willst du machen?", fragt er damals dem nichts. Ich gucke ihn nur fragend an. "Als Dankeschön muss du jetzt mit mir auf ein Date gehen. Also, wo willst du hin."
"Nein, kein Date. Ich mache das nur, weil du mir geholfen hast. Wer würde dich schon daten?"
"Ich nenne es ein Date und alle Mädchen aus der Stadt würden sich um ein Date mit mit reißen."
"Ich nicht."
Christian guckt mich mit gespielter Traurigkeit und einem Schmollmund an. Das sieht richtig süß aus, irgendwie.
"Lass uns erstmal was essen gehen. Wie wärst mi Pizza?"
Ich nicke begeistert.
"Echt? Du würdest Pizza mit mir essen?"
"Warum nicht?"
"Die meisten Mädchen achten doch auf ihre Figur oder so."
"Die meisten Mädchen, ich gehöre nicht dazu also, wollen wir?"
"Du bist einfach unglaublich."
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"Was wollen wir jetzt machen?", fragt Christian als wir mit Pizza essen fertig sind. Ich zucke mit der Schulter.
Christian nimmt meine Hand und geht voran. Wir gehen durch die ganze Stadt. Er zeigt mir paar versteckte Orte die einfach nur wunderschön sind.
So verbringen wir den ganzen Tag, bis es dunkel wird. An meiner Haustür bleiben wir stehen. Wie lange ist es her, dass ich mal nur durch die Stadt gegangen und nichts gemacht habe? Wir verabschieden uns voneinander und jeder geht seinen Weg.
"Elisa?", höre ich Marion rufen, als ich die Tür hinter mir zu gemacht habe. Marion kommt mit Lily durch die Wohnzimmertür. "Komm, du hast Besuch."
Ich folge Marion ins Wohnzimmer und sehe Liam. Er sitzt auf dem Sofa und strahlt mich an.
"Ich lasse euch mal alleine.", nuschelt Marion und geht wieder raus.
"Wie lange bist du schon hier?", schreibe ich auf mein Tablet.
"Schon eine ganze Weile. Wo warst du?"
"Ich war in der Stadt." Ich habe keine Ahnung warum, aber ich will nicht, dass er weiß, dass ich mit Christian unterwegs war. "Was machst du hier eigentlich?"
"Ich wollte dich sehen." Misstrauisch gucke ich ihn an. "Und ich möchte dich warnen, vor Christian."
Jetzt gucke ich ihn fragend an. "Du solltest dich von ihm fern halten. Er wird dir nur wehtun."
Ich weiß, dass er mir wehtun wird. Trotzdem möchte ich bei ihm sein, auch wenn es nur für eine bestimmte Zeit ist und nicht es nicht mehr als freundschaftlich ist. Wenn Zoe wiederkommt wird es kein mich und Christian mehr geben und so lange möchte ich noch Zeit mit ihm verbringen.
All das möchte ich Liam sagen, aber ich nicke nur.
Liam steht auf und kommt auf mich zu. "Aber wenn du bei mir bleibst wirst du nie wieder verletzt werden.", haucht er in mein Ohr und geht.
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