Kapitel 16
Zu Hause schmeiße ich mich auf mein Bett. Es regnet und gewittert. Eigentlich das perfekte Wetter um zu lernen, aber ich kann nicht.
Meine Gedanken drehen sich nur um Christian, wie er mich fast geküsst hat, wie er gefragt hat ob ich ihn liebe, einfach alles was passiert ist.
Ich will etwas tun, meine Kopf frei kriegen, aber ich kann nicht. Mein Körper will sich nicht bewegen. Also bleibe ich auf dem Bett liegen und starre die Decke an.
Immer wieder von den gleichen Gedanken geprägt. Ich hätte es einfach nicht so weit kommen lassen sollen.
Schon seit einer Ewigkeit klingelt mein Handy, aber ich gehe nicht ran, weil 1. Ich habe keine Lust und 2. es ist Christian.
Jedes Mal, wenn ich den Gedanken grade verdrängt habe, sehr ich seinen Namen auf dem Bildschirm und ich werde wieder daran erinnert.
Warum ist Verliebtsein so schwierig?
Ich stehe erst auf, als Lily anfängt zu weinen. Vorsichtig hebe ich sie hoch und Schaukel sie ein bisschen in meinen Armen, bis sie wieder einschläft und gebe ihr eine Milchflasche, die sie während sie schläft austrinkt.
Als es schon dunkel ist mache ich mir Essen, aber ich esse fast garnichts. Ich stochere nur rum, denn ich habe keinen Appetit, aber ich weiß, dass ich was essen muss.
Bum, bum
Ich schrecke hoch und gucke Richtung Tür. Jemand hämmert die ganze Zeit an der Tür. Zuerst wollte ich nicht aufmachen, weil, wer hämmert schon an der Tür, wenn man eine Klingel hat, bestimmt nur jemand, der total betrunken ist.
Als ich die Tür aufmache, bestätigt sich mein Verdacht schon. Vor mir steht ein nasser und betrunkener Christian.
"Christian? Was machst du hier?"
"Was denn wohl, ich will dich sehen.", lallt er.
Schnell ziehe ich ihn ins Haus und hole ein Handtuch. Ich ziehe Christian in mein Zimmer und werfe ihn das Handtuch zu.
"Trockne dich bevor du noch mal Fieber bekommst und ich dich nochmal um dich kümmern muss. Ich warte draußen."
Draußen schließe ich die Tür hinter mir und warte bis er fertig ist.
"Hey, du kannst wieder rein kommen."
Ich mache die Tür auf und sehe einen halbnackten Christian vor mir stehen.
"Christian! Warum hast du nur eine Boxershorts an?!", kreische ich halb.
"Mir ist warm.", sagt er mit einem verführerischen Grinsen.
"Zieh dir wieder was an, sofort!", befehle ich.
Anstatt sich anzuziehen kommt Christian auf mich zu.
"Was machst du? Bleib weg von mir und ziehe dich an.", sage ich während ich langsam rückwärts gehe, damit Christian mir nicht zu nahe kommt. Als ich grade die Tür erreiche möchte ich sie grade aufmachen, da kommt Christian mir zuvor und drückt mir der Hand gegen die Tür.
Jetzt sind wir wieder in der gleichen Position wie in der Schule, nur das Christian dieses Mal halbnackt und voll betrunken ist. Er beugt sich immer tiefer zu ihr hinunter, bis uns nur noch paar Zentimeter trennen.
"Christian, bitte lass das.", bitte ich ihn, drehe mein Kopf weg und gucke auf dem Boden.
Statt damit aufzuhören, hebt er mit seinen Finger mein Kinn hoch und zwingt mich ihn anzusehen.
"Nicht jetzt." Das ist das letzte was er sagt, bevor er seine Lippen auf meine legt. Der Kuss ist unbeschreiblich. Zuerst leicht und zärtlich, danach voller verlangen und Sehnsucht.
Mein Kopf schaltet sich ab und es gibt nur noch mich, Christian und der Kuss. Ich schlinge meine Arme um sein Hals und vergrabe meine Hände in seine Haare. Seine Hände legt er auf mein Rücken und lässt sie bis zu meiner Hüfte runter gleiten.
Ich spüre seine Hände, die sich langsam unter mein T-Shirt vergraben und langsam den Saum des T-Shirts hochheben.
"Elisa, du musst mir auch noch was versprechen.", flüstert Zoe mir zu.
"Was ist es denn?"
"Ähm..... also.... du stehst nicht auf Christian stimmst."
"Ja, das must du doch am besten wissen, seit unserem Gespräch gestern.", sage ich grinsend.
"Also bitte verspreche mir, dass du ihn mir ganz überlässt. Wenn ich zurück bin möchte ich, dass du nicht mit ihm in einer Beziehung bist oder sonst irgendwas in der Art."
"Gerne, ich habe kein Problem damit."
Zoe! Wie konnte ich es vergessen! Das muss aufhören, sofort.
Ich lasse meine Arme fallen und halte Christians Hände auf. Er löst den Kuss und guckt mich fragend an.
"Christian, ich kann nicht.", sage ich leise. "Das ist nicht richtig."
"Was meinst du damit?"
"Lassen wir's einfach." Ich löse mich von ihm und gehe aus dem Zimmer. "Zieh dir was an.", rufe ich durch die Tür.
Nach einer Zeit kommt er wieder raus. Ohne ihn anzugucken sage ich "Bitte geh." Christian sagt nichts und geht einfach Richtung Tür.
Bevor die Tür zu geht, riskiere ich einen Blick, was ich sofort bereue. In dem Moment guckt er mich auch an. Sein Blick war voller Schmerz und Traurigkeit.
Ich schließe die Tür und in den Moment Rollen mir Tränen über die Wangen. Warum fühlt es sich so falsch an, wenn ich das Richtige tue?! Ich habe es ihr versprochen und ich werde es auch halten.
Was ist mit dir? Du liebst ihn doch auch!
Zoe hat ihn zuerst geliebt. Ich möchte nicht dass sie verletzt wird.
Dadurch wirst aber du verletzt!
Versprochen ist versprochen.
Ich kauere mich vor der Tür zusammen und weine. Ich weine solange, bis ich keine Träne mehr rauskriege. Danach sitze ich einfach nur an der Tür gelehnt und denke über alles nach. Wie konnte es so weit kommen?
Am Ende habe ich nur eine Lösung. Ich muss meine Gefühle für ihn wegsperren. Sowas wie heute darf nie wieder vorkommen, nie wieder.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top