Kapitel 4 ✅
P.O.V Hermine
"Nun komm schon, Luna. Und du auch, Ronald!", rief ich gestresst, nachdem ich einen Blick hinter mich geworfen hatte. Wir waren sichtlich zu spät dran und das alles nur wegen dieser alten Frau, die mich stark an meine imaginäre verschollene Tante aus der Arktis erinnerte und mich mit der Lebensgeschichte ihrer Schildkröte vollgequatscht hatte.
"Stress nicht so, Mine", keuchte Ron schnaufend. Seine Ausdauer war wirklich katastrophal. "Ich soll nicht stressen? Es geht hier um unsere Kinder und wir sind zu spät dran!"
"Hermine, ich komme wirklich alleine kla-...", meldete Luna sich zu Wort, doch ich unterbrach sie. "Nein, Luna, du kommst mit. Ich kann dich noch nicht alleine in meinem Büro lassen und die Konferenz ist ein gutes Übungsfeld für dich", ich bog scharf rechts ab und stieß die hinter der Kurve stehende Holztür auf.
Ich platzte zusammen mit Luna und Ron in den Raum, woraufhin uns alle mit großen Augen ansahen und ich mir peinlich berührt eine Haarsträhne hinter das Ohr strich. Einige der Gesichter kannte ich nicht, andere wiederum waren mir zu vertraut.
"Zu spät. Wie immer, Granger", giftete Malfoy und sah mich provozierend an. "Du bist auch nicht erwachsen geworden. Wie ich es mir gedacht habe", schoss ich zurück und setzte mich auf den freien Platz neben eine fremde Frau, was mir Ron, der einen angespannten Gesichtsausdruck angenommen hatte, gleich tat.
"Leute", redete Harry dazwischen, "wir sind hier, um nach einer Lösung zu suchen", er sah mahnend in die Runde. Erst da fiel mir auf, dass Seamus neben ihm saß. "Was machst du denn hier, Seamus?", fragte Luna erstaunt und sprach somit meine Gedanken aus.
"Ach, ich schaue Harry ein paar Tage über die Schulter. Ein Job im Ministerium wäre echt toll", er fuhr sich durch seine Haare, die, seitdem ich ihn kannte, unordentlich gekämmt waren.
"Also. Habt ihr irgendwelche Vorschläge, wie wir vorgehen könnten?", fragte Harry und zückte seine Feder. Er drehte sie in seiner Hand hin und her, was eine Bewegung war, die nicht sonderlich störte. "Harry", fluchte Ginny, "hör sofort damit auf!"
Harry sah sie genervt an und ließ die Feder auf das Papier sinken. Für einen Moment dachte ich, dass seine Augen traurig aufblitzen, doch dann meldete sich Draco zu Wort. "Nun ja, ich wäre allgemein dafür, dass wir McGonagall ersetzten. Sie war noch nie im Stande, Hogwarts zu leiten", er schnaubte verächtlich.
"Und wen sollen wir deiner Meinung nach für sie einsetzten?", fragte Ginny nicht sonderlich begeistert von dieser Idee. "Meinen Vater zum Beispiel, ich bin sichtlich überzeugt, dass in Hogwarts wieder Ruhe herrschen würde, wenn er erstmal die Zügel in der Hand hätte."
"Du meinst wohl eher Düsterkeit und Arroganz", warf Harry ihm an den Kopf.
"Hey, jetzt mal langsam", versuchte Ron die Lage zu beruhigen. "Ich wäre dafür, dass wir Neville als Unterstützung einstellen."
"Dieser Idiot?!", lachte Draco. "Er ist ja nicht einmal im Stande, anständig auf einem Besen zu fliegen. Von Zaubertränke und Verteidigung gegen die dunklen Künste ganz zu schweigen."
"Hör mal, Malfoy", sagte ich ruhig, aber bestimmt. "Wir sind nicht hier, um über irgendjemanden zu lästern und zu streiten. Wir sind hier, weil Hogwarts nicht mehr unser Hogwarts ist. Wie wir alle es kennen! Also, entweder benimmst du dich oder ich werfe dich raus!"
Er schnaubte verächtlich, erwiderte aber nichts mehr. "Wieso ausgerechnet Neville?", fragte Ron. "Ich finde, er passt perfekt in die Stelle", erwiderte Luna. "Da kann ich dir nur zustimmen. McGonagall hat mir bei ihrem Besuch erzählt, er sei der einzige, der noch ein bisschen Freude in die Schule bringt", Harry sah nachdenklich in die Runde.
"Aber er traut sich nichts zu", gab Ginny zu bedenken. "Meint ihr, er will es überhaupt? Bei Kräuterkunde ist er in seinem Element, aber so eine bedeutende Stellung zu haben..." "Ich denke, wir sollten Hogwarts einfach dieser unfähigen Schulleitung McGonagall überlassen", warf Draco ein.
Harry stand abrupt auf. "Draco, mein Sohn geht auf diese Schule und deiner auch. Zufälligerweise sind sie beste Freunde und ich unterstütze Albus, wo ich kann", er warf Ginny einen Blick zu, die daraufhin verlegen auf den Tisch starrte. "Und ich denke nicht, dass dir nichts an Hogwarts liegt. Ist es nicht so?"
Draco stand ebenfalls auf. "Es ist eine Schande für unsere Familie, dass Scorpius mit einem Potter befreundet ist. Ich hab es ihm schon tausendmal gesagt, aber er will nicht auf mich hören. Ich werde ihn nach Durmstrang schicken. Das ist die einzige Lösung."
"In Durmstrang sind nur Idioten!", Seamus war ebenfalls aufgestanden. „Igor war ein Todesesser!"
"Das musst du gerade sagen, Hohlkopf! Du kannst ja nicht einmal einen Trinkbecher in eine Ratte verwandeln!", knurrte Malfoy.
"Das reicht", sagte ich, doch die drei ignorierten mich. "Ich soll ein Hohlkopf sein?!", schrie Seamus. Ich hatte von Anfang an gesagt, dass dieses Treffen in einer Katastrophe enden würde.
Nun stand auch Ginny auf. Nicht auch noch sie. Doch sie legte Seamus, der neben ihr stand, ihre Hand auf die Schulter. Verwundert blinzelte ich ein paar mal.
Hatte ich irgendwas verpasst?
"Setz dich hin und beruhige dich und ihr auch, ihr Kindsköpfe!", befahl sie, doch Seamus schüttelte ihre Hand ab.
"Lass mich, Ginny. Ich beweise dem weißen Wiesel, dass ich kein Hohlkopf bin!", er sah Draco wütend an. "Das bist du nicht", warf Ginny ein. "Halt den Mund, Ginny! Und ich bin dein Ehemann, nicht Seamus", fuhr Harry wütend dazwischen. Ginny sah ihn gekränkt an und setzte sich wieder auf ihren Stuhl, ohne noch ein Wort zu sagen.
Die Situation zwischen ihnen hatte sich wohl noch viel mehr zugespitzt. "Soll ich ihn Schnecken spucken lassen?", flüsterte mir Ron ins Ohr. Ich musste grinsen, antwortete aber: "Nein, lass das. Ich will nicht, dass es noch ein Duell gibt." Ich nahm seine Hand und lockerte damit die Faust, die er geballt hatte. "Sieht aber stark danach aus."
"Na komm, Finnigan! Beweis es mir!", er sah ihn herausfordernd an. "Nun reicht es aber mit dem Kindergarten. Ihr seid erwachsen", versuchte nun Luna die drei zu beruhigen. Doch die drei ignorierten auch ihre Aussage.
„Na dann, viel Spaß! Ascendio!", rief Seamus und richtete seinen Zauberstab auf den ehemaligen Slytherin. Doch anstatt der erwünschten Wirkung, erschien ein helles Licht aus meiner Jackentasche.
Schockiert wollte darin wühlen, doch durch das grelle Licht hatte ich keine Möglichkeit, etwas zu sehen.
„Was hast du angestellt, Finnigan?", schrie Draco, als sich der Raum zu drehen begann. Und dann spürte ich diese Magie, die mir bekannt vorkam.
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