Miami Heats

Lando
Miami

Ich lege die letzte Ladung Klamotten ordentlich in die Kommode und lasse mich dann mit einem zufriedenen Seufzen aufs Bett fallen.

Die Musik im Hintergrund spielt ein entspanntes Set, und ich lasse die letzten Wochen noch einmal Revue passieren. Es fühlt sich surreal an, dass ich in Japan so nah am Podium war und dann in China endlich wieder mit oben stand.

Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, fast Max zu schlagen und dann direkt neben ihm auf dem Podium zu stehen. Der Gedanke daran bringt mich unwillkürlich zum Grinsen.

Max.

Wenn ich an ihn denke, wird mir immer klarer, wie wichtig er mir dieses Jahr geworden ist.

Wir waren schon immer gute Freunde, aber dieses Jahr... da ist etwas anders. Es ist nicht nur die Zeit, die wir zusammen verbringen, oder die Art, wie er immer da ist, wenn ich ihn brauche. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich fühle mich bei ihm einfach... komplett.

Ich richte mich auf, gehe zum Fenster und schaue auf die glitzernde Skyline von Miami. Das Alleinsein hat mir am Anfang der Saison noch oft Angst gemacht, aber inzwischen komme ich besser damit klar.

Es war eine Reise, keine Frage, aber ich habe gelernt, dass allein zu sein nicht dasselbe ist wie einsam zu sein.

Ich genieße es mittlerweile sogar, manchmal einfach für mich zu sein.. zu denken, zu entspannen, oder wie jetzt, meine eigene Musik laufen zu lassen und einfach abzuschalten.

Trotzdem, ich muss grinsen. Es liegt nicht daran, dass ich mich einsam fühle, dass ich am Sonntagabend eigentlich immer bei Max lande.

Ganz im Gegenteil.

Es ist eher so, dass ich einfach nicht anders kann, weil ich mich bei ihm so wohlfühle. Es ist fast schon ein Ritual: Er gibt mir am Anfang des Wochenendes seine Zimmerkarte mit einem verschmitzten Grinsen und sagt „Für Notfälle."

Und Sonntags.. Naja.. Ich brauche keine Notfälle... Ich brauche dann nur ihn.

Das zuzugeben, selbst nur vor mir selbst, fühlt sich ungewohnt an. Ich schüttle den Kopf über meine eigenen Gedanken, gehe zurück zum Bett und lasse mich wieder hineinfallen.

Es fühlt sich so natürlich an, bei Max zu sein, und wenn ich ehrlich bin, freue ich mich jedes Mal auf die Sonntage, wenn ich den kleinen Vorwand nutzen kann, um bei ihm zu übernachten.

Er macht alles besser, irgendwie einfacher, heller, wärmer.

Warum das so ist, weiß ich immer noch nicht genau. Aber ich weiß, dass es sich richtig anfühlt. Und das reicht mir.

___

Ich lehne mich entspannt an die Reling des Fahrerparadenwagens, während ich den Fans zuwinke. Die Menge ist laut, fröhlich, und die Atmosphäre macht mich jedes Mal ein bisschen aufgeregt.

Aber positiv aufgeregt.

Max steht neben mir, die Sonnenbrille tief ins Gesicht geschoben, und sieht wie immer so aus, als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen.

„Also, erzähl", sagt er mit einem Blick zu meiner Nase und dem kleinen Pflaster darauf. „Wie genau hast du das geschafft?"

Ich muss lachen. Natürlich fragt er das. „Am King's Day in Amsterdam. Einfach ein kleiner Zwischenfall mit einem Glas.. War keine große Sache."

„Klingt, als hättest du Spaß gehabt", sagt Max trocken, aber dann kommt dieses schelmische Grinsen, das ich so gut kenne. „Ich hätte eigentlich mitkommen sollen. Martin Garrix und du habt mich bestimmt schrecklich vermisst."

„Definitiv!" Ich übertreibe extra, breite die Arme aus, und Max lacht. „Es war nicht dasselbe ohne dich. Aber hey, ich hab auf mich alleine aufgepasst, wie du siehst."

„Ja, genau", murmelt er, und sein Grinsen wird ein bisschen weicher. „Das mit deiner Nase wäre bestimmt nicht passiert, wenn ich dabeigewesen wäre."

Ich spüre, wie etwas in mir warm wird. Diese Seite von Max.. die, die sich Sorgen macht und so eine Art Beschützerinstinkt zeigt, kommt nicht oft raus. Aber wenn sie es tut, trifft sie mich jedes Mal.

„Ich kann auf mich selbst aufpassen, danke", sage ich, und ich meine es.

„Sicher?" Max hebt die Augenbrauen, und sein Tonfall ist halb neckend, halb ernst.

„Hundertprozentig." Ich grinse zu ihm hoch und beschließe, ihn ein bisschen zu provozieren. „Das merkst du gleich, wenn ich dir nach dem Start im Nacken sitze."

Max lacht laut, diese Art von Lachen, die immer ein bisschen ansteckend ist. „Oh, so leicht lasse ich dich nicht an mich ran. Aber ich freue mich drauf."

Seine Worte bringen mich zum Schmunzeln. Max und ich wissen beide, dass es keine halben Sachen gibt, wenn wir gegeneinander fahren.

Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, genieße ich diese Art von freundschaftlichem Wettbewerb.

Ich wende den Blick kurz ab und winke wieder den Fans zu, während ich insgeheim über das Rennen nachdenke. Mein Qualifying gestern war nicht schlecht, aber ich bin mit P5 nie wirklich zufrieden.

Aber ich gebe nicht auf.

Ich erinnere mich selbst daran, dass ein Rennen erst in der letzten Runde entschieden wird. Und wenn es nach mir geht, werde ich alles geben, um heute nach vorne zu kommen.

Ich werfe Max noch einen Blick zu, und für einen Moment frage ich mich, was er gerade denkt.

Vielleicht dasselbe wie ich: dass dieses Rennen besonders wird, nicht nur, weil wir beide auf der Strecke unser Bestes geben, sondern weil es sich irgendwie besonders anfühlt.

___

Ich sitze auf der Bühne der Pressekonferenz, und es ist, als würde ich schweben.

Ein Formel-1-Rennsieger.

Ich bin ein Formel-1-Rennsieger.

Die Worte klingen in meinem Kopf immer wieder, aber sie fühlen sich noch unwirklich an, als würden sie zu jemand anderem gehören. Doch wenn ich die Trophäe neben mir ansehe und die Jubelschreie des Teams in der Boxengasse noch in meinen Ohren klingen, weiß ich, dass es real ist.

Nach all den Jahren, dem Blut, Schweiß und den Tränen, es ist passiert.

Die Reporter werfen mir und Max Fragen entgegen wie Tennisbälle. Die meisten davon drehen sich um das Safety Car und was ohne diesen Faktor passiert wäre. Ob Max mich dann noch hätte einholen können, ob ich ohne das Glück so weit vorne hingekommen wäre.

Ich merke, wie mich die ständigen Fragen etwas nerven, auch wenn ich versuche, ruhig zu bleiben. Niemand wird mir diesen Sieg kleinreden, das lasse ich nicht zu.

Doch dann ist es Max, der in seiner unnachahmlichen, frechen Art die Situation mit einem Satz auflöst: „If my mum had balls, she'd be my dad."

Der Raum bricht in Gelächter aus, und ich kann nicht anders, ich lache mit. Es ist typisch Max, und ich liebe ihn dafür. Er nimmt den Druck von mir, lenkt die Aufmerksamkeit von den nervigen Details ab und macht klar: Heute geht es nicht um „was wäre, wenn".

Als die Konferenz vorbei ist, verlassen wir die Bühne. Ich bin noch immer in meinem Glücksrausch, doch dann spüre ich Max' Arm um meine Schultern. „Lass dir das von niemandem kaputtmachen, Lando", sagt er ernst, aber mit diesem typischen Max-Unterton. „Heute gehört dir. Lass keinen daran zweifeln."

Ich lache und schlage spielerisch gegen seinen Arm. „Keine Sorge, das traut sich keiner. Sonst gehst du ja auf alle los."

„Richtig", sagt er grinsend, aber irgendwie weiß ich, dass da auch ein Hauch Wahrheit drinsteckt. Max hat mir den Rücken gestärkt, wie er es immer tut.

Wir bleiben kurz stehen, und Max wuschelt mir durch die Haare. Ich beschwere mich natürlich lautstark.. wie könnte ich nicht?..aber innerlich genieße ich irgendwie den Moment.

Bevor er geht, sagt er, ich soll mit dem Team feiern, und dass wir uns später auf der Party sehen.

Ich sehe ihm nach, wie er ins Paddock verschwindet, sein selbstsicherer Gang und das leichte Lächeln auf seinem Gesicht. Es ist ein Moment, den ich nicht so schnell vergessen werde. Mit einem noch breiteren Lächeln drehe ich mich um und mache mich auf den Weg zu meinem Team. Heute werde ich feiern.

Heute gehört mir.

Heute bin ich ein Sieger.

___

Ich fühle mich, als könnte ich fliegen.

Der Sieg, die Party, die Musik, alles ist perfekt. Die Drinks, die ich hatte, sorgen für dieses leichte Kribbeln, aber ich bin komplett bei mir.

Mein Dauergrinsen? Es fühlt sich an, als wäre es in mein Gesicht gemeißelt, aber das ist mir egal. Heute ist mein Abend, und ich werde jede Sekunde davon genießen.

Ich hole mir gerade eine Cola an der Bar, als ich plötzlich einen Arm um meine Schulter spüre.

Kurz zucke ich zusammen, drehe mich aber direkt um.

Carlos.

Natürlich.

Er lächelt mich breit an und gratuliert mir. Ich nehme es dankbar an, erwidere sogar kurz die Umarmung. Es ist okay, das hier fühlt sich nicht mehr komisch an. Irgendwie habe ich mir vorgenommen, mit ihm wieder normal klarzukommen, und genau das mache ich jetzt.

Wir unterhalten uns kurz, aber ich merke schnell, dass meine Gedanken nicht wirklich hier sind. Carlos wird flirtend, wie er es immer tut.

Doch ich höre ihm nur mit halbem Ohr zu. Es ist nicht mehr wie früher. Die ganze Situation ist... na ja, anders. Ich bin anders.

Und in dem Moment sehe ich meinen Lieblingsniederländer.

Max steht ein Stück entfernt an der Bar, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Und das reicht schon, um mich aus meinem Gespräch mit Carlos zu reißen.

Ohne nachzudenken unterbreche ich ihn mitten im Satz. „Bis später, Carlos," sage ich, fast schon beiläufig, und gehe direkt auf Max zu.

Max sieht mich an, und sein Lächeln wird noch breiter, als ich seine Hand nehme, ohne groß zu fragen. „Komm, wir tanzen," sage ich und ziehe ihn wieder auf die Tanzfläche.

Die Musik ist laut, die Lichter blinken wild, und ich kann gar nicht anders, als zu lachen. Max, versucht mitzuhalten, aber na ja, Tanzen ist wohl nicht ganz sein Ding. Seine Bewegungen sind... nennen wir es mal zurückhaltend, aber das ist mir egal. Es zählt, dass er da ist.

„Du siehst aus, als würdest du kämpfen, Max!" rufe ich über die Musik hinweg und lache.

„Vielleicht kämpfe ich auch!" ruft er zurück, aber er lacht auch. Dieses Lachen.. ehrlich, echt. Es bringt mein Herz jedes Mal zum Hüpfen, obwohl ich nicht mal genau weiß, warum.

Wir tanzen weiter, lachen, vergessen alles um uns herum. Die Menschen, die Musik, die Lichter, es verschwimmt alles, weil es nur noch uns gibt. Und in diesem Moment fühle ich mich unbesiegbar.

Nicht wegen des Sieges, nicht wegen der Party.

Wegen ihm.

Wegen Max.

___

Lachend stolpere ich mit Max ins Hotel. Die kühle Luft im Flur ist eine willkommene Abwechslung zur stickigen Clubatmosphäre, aber die Glücksgefühle, die in mir toben, sind immer noch da, jetzt gepaart mit diesem leichten Rausch vom Alkohol und der Euphorie.

Wir drücken den Fahrstuhlknopf, und Max lehnt sich entspannt gegen die Wand, seine Augen glitzern immer noch vor Lachen.

In seiner Etage angekommen, umarmt er mich. Und nicht nur so eine kurze, beiläufige Umarmung.

Eine richtige, warme, lange Umarmung. Sein Griff ist fest, beschützend, und ich spüre, wie ich mich in seinem Arm ein Stück mehr entspanne. „Gute Nacht, Champ," sagt er leise in mein Ohr, bevor er in seinem Stockwerk aussteigt.

Ich lehne mich gegen die Wand, während der Fahrstuhl weiterfährt, und lasse die Szene gerade nochmal durch meinen Kopf laufen.

Irgendwas fühlt sich falsch an.

Nicht, weil Max mich umarmt hat, das war eigentlich ziemlich schön, sondern weil ich ihn nicht loslassen wollte.

Warum bin ich in meinem Flur ausgestiegen?

Bevor ich es richtig registriere, habe ich den Knopf für seine Etage gedrückt und stehe zwei Minuten später vor seiner Tür.

Ich klopfe nicht einmal, sondern öffne direkt mit meiner Karte. Er steht im Zimmer, nur halb überrascht, und grinst.

„Ich hab schon gewartet, wann du auftauchst," sagt er mit diesem schelmischen Unterton, der mich immer zum Lachen bringt.

„Natürlich hast du das," antworte ich und verdrehe gespielt die Augen.

Wir stehen uns jetzt direkt gegenüber, und irgendwas in mir beginnt zu kribbeln.

Es ist, als wäre der Raum plötzlich viel kleiner, die Luft dicker. Mein Herz schlägt schneller, und ich weiß nicht, ob es die Party ist, der Sieg oder... Max.

Mein Blick bleibt an seinen Augen hängen, diesen tiefblauen, die irgendwie immer mehr erzählen, als er je mit Worten sagen könnte.

„Ich hab heute gewonnen," sage ich plötzlich. Es klingt fast albern, aus dem Nichts. Aber ich bin einfach so stolz und immer noch überwältigt, und vielleicht musste ich es nochmal sagen, einfach um sicherzugehen, dass es wirklich passiert ist.

Max lächelt. Nicht auf die freche, flapsige Art, sondern ehrlich, fast weich. „Ja, Lando," wiederholt er langsam. „Heute bist du der Sieger."

Und dann passiert es. Ohne Vorwarnung schließt Max die Distanz zwischen uns und seine Lippen liegen plötzlich auf meinen.

Ich erstarre für einen Moment, nicht aus Schock, sondern weil es sich gleichzeitig so plötzlich und so richtig anfühlt.

Seine Lippen sind warm, weich, und doch bestimmt. Er drückt mich sanft, aber eindringlich gegen die Wand, und ich spüre, wie mir alles entgleitet..außer dieser Moment.

Als er sich von mir löst, bleibt die Welt für einen Moment still.

Ich starre ihn an, und er sieht mindestens genauso unsicher aus wie ich. Meine Gedanken rasen. Wir haben uns geküsst.

Max hat mich geküsst.

Doch bevor er irgendwas sagen kann, bevor der Moment zerbricht, höre ich auf meinen Bauch, auf dieses wahnsinnige Kribbeln, das in mir tobt. Ich packe ihn, ziehe ihn an mich und küsse ihn wieder.

Dieses Mal ist es anders, noch intensiver, fesselnder, aber immer noch so unbeschreiblich gut.

Seine Hände wandern über meinen Rücken, ziehen mich näher an ihn, und ich verliere mich völlig. Ich spüre, wie seine Wärme mich umgibt, wie seine Lippen mich ganz einnehmen, und alles andere wird nebensächlich.

Dann hebt er mich plötzlich hoch, und ohne den Kuss zu unterbrechen, drückt er mich wieder gegen die Wand. Ich verschränke meine Arme um seinen Nacken, meine Beine fest um seine Taille.

Der Kuss wird tiefer, dringlicher, und ich spüre, dass wir uns beide völlig in diesem Moment verlieren. Alles, was ich noch weiß, ist, dass ich noch nie etwas gefühlt habe, das so richtig war wie das hier.

Als sich unsere Lippen erneut lösen, treffen sich unsere Blicke. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber das beruhigende, warme Funkeln in Max' Augen nimmt mir jede Angst. Kein Hauch von Bereuen, keine Spur von Zweifel nur etwas, das ich schwer greifen kann, aber das mich unendlich erleichtert.

In mir brodelt immer noch dieses unkontrollierbare Glück, und ich spüre, dass ich nicht allein bin mit diesem Gefühl.

Doch mit jedem Atemzug wächst auch diese leise Unsicherheit zwischen uns.

Was passiert jetzt?

War das ein einmaliger Moment, ein Fehler?

Bevor ich in meinem Kopf verloren gehen kann, hebt Max leicht den Kopf und spricht. Seine Stimme ist ruhig, fast sanft, so ganz anders als der übliche Max, der sich oft hinter seinen frechen Sprüchen versteckt. „Ich hoffe," beginnt er und hält kurz inne, als ob er die richtigen Worte sucht, „dass du das genauso siehst wie ich. Aber... ich will das nicht einfach so stehen lassen. Ich möchte das vertiefen..ähm.. nicht nur körperlich."

Seine blauen Augen suchen meine, und ich spüre, wie ernst es ihm ist. „Ich will mit dir auf ein Date, Lando. Ich will herausfinden, was das zwischen uns wirklich ist. Und so sehr ich gerade Lust hätte, einfach weiterzumachen.. du bist mir zu wichtig, um das jetzt einfach zu überstürzen."

Für einen Moment nicke ich nur, meine Gedanken überschlagen sich. Aber irgendwie fügt sich plötzlich alles zusammen: Warum ich mich so wohl bei ihm fühle, warum ich immer seine Nähe suche.

Es ist nicht nur Freundschaft.. es war nie nur Freundschaft. Ich lächle, und die Worte kommen fast von allein. „Ich will das auch," sage ich leise. „Ich will mit dir auf ein Date gehen, Max."

Er wirkt fast erleichtert, vielleicht sogar ein bisschen nervös, ein Ausdruck, den ich bei ihm kaum kenne. Doch bevor ich etwas sagen kann, zieht er mich sanft in einen kurzen, unschuldigen Kuss. „Okay," murmelt er, seine Lippen noch ganz nah an meinen. „Dann machen wir jetzt einfach das, was wir immer machen, und schlafen ein. Kuschelmodus wie immer."

Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Es ist süß, wie er jetzt ein bisschen verletzlich wirkt, ein bisschen unsicher, fast so, als wäre er es nicht gewohnt, seine Gefühle so offen zu zeigen.

Wir ziehen uns um oder besser gesagt, ich schlüpfe in eines seiner T-Shirts, wie ich es immer tue, wenn ich bei ihm bin. Er sagt nichts, als ich mir die Zahnbürste schnappe, die er seit Wochen für mich bereithält. Und ich sage auch nichts, weil es einfach... selbstverständlich geworden ist.

Als wir schließlich im Bett liegen, fühle ich mich noch sicherer als sonst. Max' Arme sind fest um mich geschlungen, und ich schwöre, er hält mich heute noch ein kleines bisschen enger. Ich lasse meinen Kopf auf seiner Brust ruhen und lausche seinem gleichmäßigen Atem.

„Max?" flüstere ich leise in die Dunkelheit.

„Hm?" kommt es zurück, sein Ton entspannt, aber aufmerksam.

„Hab ich noch einen Wunsch frei?"

Ich spüre, wie er lächelt, noch bevor ich es höre. „Du kannst dir heute alles wünschen."

Ich hebe meinen Kopf leicht, sehe sein Gesicht im schwachen Licht. „Bekomm ich noch einen Gute-Nacht-Kuss?"

Ohne zu zögern dreht er sich so, dass er meine Lippen sanft mit seinen findet. Der Kuss ist ruhig, zärtlich, und trotzdem voller Gefühl. Ich spüre, wie ich mich in ihm verliere, nicht so wie vorhin, sondern auf eine tiefere, wärmere Art.

Als er sich langsam löst, haucht er ein leises „Gute Nacht" an meine Lippen.

Ich antworte mit einem leisen „Gute Nacht" und lege mich wieder in seine Arme. Mein Herz schlägt immer noch wie verrückt, doch gleichzeitig fühle ich eine Ruhe und Geborgenheit, wie ich sie lange oder vielleicht auch noch nie gespürt habe.

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schließe ich die Augen und ich weiß, dass ich heute Nacht besser schlafen werde als jemals zuvor.

Ende Kapitel 4

Hey Ihr Lieben, ich bin gespannt wie euch das Kapitel gefallen hat

Es ist ja doch ein größerer, neuer Schritt den die beiden hier gemacht haben🥰

Tatsächlich ist das hier das letzte Kapitel vor dem Adventskalender, mit dem es ja am Sonntag los geht! Das bedeutet während der Adventskalenderzeit ruht diese Geschichte hier, da es sonst wahrscheinlich zu viel für mich wird, aber ich hoffe doch, dass der Kalender euch gefallen wird und die Zeit nicht nur bis Weihnachten sondern eben auch bis zum neuen Kapitel hier versüßen wird ❣️

Vielen Dank für eure Views, Votes & Kommentare 🥰

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