20. Zusammen

Es war ungemein schwer gewesen Schlaf zu finden. Unruhig wälzte ich mich die halbe Nacht von links nach rechts, war angespannt von der Lage neben dem Joker zu liegen. Es erschien mir einfach so skurril, dass ich gar nicht an Schlaf denken konnte. Mein Kopf war hellwach und ich kam mir ganz elektrisiert von der bloßen Nähe zu diesem Mann vor, fragte mich durchgehend, wie viele Frauen vor mir so neben ihm hatten liegen können, doch die Zahl war sicher gering. Vermutlich war Harley Quinn die einzige zuvor gewesen und es stimmte mich nur noch nervöser zu wissen, dass ich so besonders in seinen Augen war. Wie zum Teufel hatte ich das bitte geschafft? Es war nie mein Ziel gewesen, ganz im Gegenteil. Seit ich ihn in Gregorios Club gesehen hatte, wollte ich nichts anderes, als ihn meiden, doch irgendwie hatte sich alles ziemlich geändert. Das Leben war manchmal auch wirklich eigenartig.

Letztendlich hatte die Müdigkeit jedoch siegen können. Irgendwann war jede Angespanntheit verflogen und ich war in meine Traumwelt gefallen, in der ich inständig betete, nicht von den Schrecken meines Lebens geplagt zu werden. Ich wollte nicht wie eine Verrückte neben dem Joker einen Albtraum erleben, er würde sonst was von mir denken und das konnte ich nicht gebrauchen.

Ich hatte wohl ausnahmsweise Glück, schien recht banale Sachen zu träumen, an die ich mich kaum lange erinnerte, ehe mein Traum sich plötzlich veränderte. Ich glaubte kurz wieder unter dem Joker zu liegen, von diesem berührt und geküsst zu werden, fühlte mich ganz kribbelig und berauscht. Mein ganzer Körper schien auf seine Nähe zu reagieren, schien mehr berührt, mehr verwöhnt werden zu wollen, doch irgendwie kam mir all das dann doch sehr real vor. Es fühlte sich wohl so echt an, dass ich ganz verwundert die Augen öffnete, erwachte, nur um festzustellen, dass mein Traum realer war als angenommen.

„Was zum...", murmelte ich ganz schläfrig, stöhnte im selben Moment jedoch auf.

Die Sonne war oben, erhellte das Zimmer des Jokers und dieser schien selbst gar nicht mehr an Schlaf denken zu wollen, weckte mich viel lieber auf die wundersamste Art überhaupt, in dem er zwischen meinen Beinen lag, mich mit seinem Mund zu verwöhnen schien. Ich war überrumpelt von diesem Erwachen, kam mir ganz schnell überhaupt nicht mehr müde vor und instinktiv wollte ich mit meinen Händen nach ihm greifen, doch als ob er ahnte, was ich vorhatte, packte er bereits meine beiden Hände, drückte sie auf die Matratze zurück, während er ungestört weitermachte. Vor Lust erfüllt stöhnte ich erneut, beugte mein Becken ihm mehr entgegen und war ganz beflügelt davon, wie anders es war, wenn sein Mund mich so berührte anstatt seinen Fingern. Es war ein anderes Gefühl, kam mir nur noch intensiver vor und so verfiel ich schnell in einen Zustand, in dem ich nicht wirklich wusste, ob ich träumte oder wirklich wach war. Das hier war zu gut, zu wohltuend, es war verrückt so aufzuwachen, doch ich hatte kein Problem damit. Zufriedene Seufzer verließen meinen Mund, meine Hände schmerzten unter dem festen Griff des Clowns und ich hieß die Welle an purem Glück willkommen. Laut stöhnte ich seinen Namen, als ich zum Höhepunkt kam, war sicher noch nie so wach nach dem Aufstehen gewesen und ganz zittrig lag ich da, während er nun die Innenseiten meiner Oberschenkel mit Küssen bedeckte.

„Guten Morgen", begrüßte er mir schließlich, als er meine Hände endlich losließ, sich aufsetzte und ich es atemlos ihm gleichtat.

„Das nenne ich eine Art geweckt zu werden", murmelte ich, wurde ganz rot im Gesicht, doch die Sache war immer noch sehr eigenartig, dass ich wirklich hier war, so viel von mir preisgab, so viel mit mir machen ließ.

Ohne Vorwarnung zog er mich an meinen Beinen wieder mehr zu sich, direkt auf seinen Schoß, wo ich nun breitbeinig auf ihm saß, erst jetzt so richtig bemerkte, dass er obenrum gar nichts trug. Hatte er so bereits geschlafen? Wie hatte mir das nicht vorher auffallen können?

Meine Hände hatte ich zum Halt an seine nackte Brust gelegt, doch kaum bemerkte ich den fehlenden Stoff zwischen uns, zog ich die Hände zurück, sah ganz perplex hinab, doch bisher hatte ich immer nur vermuten können, wie jemand wie der Joker ohne Oberteil aussah, die Realität war nochmal was anderes. Er war übersät mit bunten Tattoos, doch damit hatte ich gerechnet, das Schockierende war viel eher die vielen Narben, die ich zu Gesicht bekam. Manche waren kleiner, wirkten wie Schussverletzungen, andere sahen größer und übler aus, waren unsauber verheilt und die Vorstellung, was er erlebt haben musste für solche Wunden, machte mir Angst.

„Ich will, dass du mir gehörst... zu mir gehörst", sagte er, legte zwei Finger unter mein Kinn, hob meinen Blick an, wo ich mich für einen Moment in seinen Augen verlor.

„Zu dir gehören", wiederholte ich seine Worte ganz verwundert, während er einen Arm um meinen Körper legte, mich enger an sich drückte und ich spürte, wie in seiner Hose sich etwas regte.

„Voll und ganz."
„Was bedeutet das?", fragte ich, konnte mir nicht wirklich vorstellen, was er genau wollte.

„Du ziehst in mein Zimmer, hast nichts mit anderen Männern..."
„Und hast du nichts mit anderen Frauen?", fragte ich sofort, doch der Gedanke widerte mich an. Würde er was mit anderen Frauen haben? Ich wusste gar nicht, wieso ich mir so sehr darüber den Kopf zerbrach, doch ich erinnerte mich an die Tänzerinnen aus dem Club und wurde tatsächlich etwas eifersüchtig.

„Würde es dich stören?", fragte er mich und ich ignorierte den Schmerz in meiner Brust von dieser Frage.

„Würde es dich denn stören, hätte ich was mit jemand anderem?", stellte ich eher die Gegenfrage und sofort wurde sein Griff fester um mein Kinn.

„Oh, du solltest es nicht ausprobieren, meine Hübsche", sagte er und ein Lächeln erschlich sich auf meinem Gesicht, doch es war irgendwie anziehend, dass er tatsächlich eifersüchtig wäre, wenn ich einen anderen Mann wollen könnte. Dann war ich ja nicht die Einzige, die so reagiert und es beruhigte mich unheimlich.

„Ok", hauchte ich, „dann gehöre ich zu dir."



Der Joker bestand zwar drauf, dass ich nicht weiter im Club arbeite, ich keinerlei Dienste mehr abzuarbeiten hätte, doch ich mochte die Arbeit, mochte die anderen dort und ich wollte vor allem Fiona auch weiterhin sehen dürfen.

Eine seltsame Euphorie durchströmte mich, als ich am Abend im Club ankam, nachdem Tom mich gefahren hatte. Die Aussicht den Joker heute Abend wiederzusehen, erfreute mich unheimlich, auch wenn ich es immer noch so merkwürdig fand ihm wirklich so nahe zu sein, in seinem Zimmer zu schlafen von nun an. Ich meine, wir waren kein Paar, für so etwas müsste man sich doch besser kennen, lieben und das war beides nicht der Fall, doch seine Nähe beflügelte mich und irgendwas musste ich bei ihm wohl auch auslösen, anderenfalls würde ich nicht verstehen, was er von mir wollen könnte. Ich kam mir strahlend vor, während ich neben den anderen arbeitete. Mein Lächeln konnte mir keiner nehmen und da es heute mal etwas weniger voll als üblich war, war der Tag einfach perfekt.

„Was genau ist gestern geschehen, dass du so glücklich bist?", fragte Fiona mich leise, während wir nebeneinander Cocktails mixten.

„Muss denn was passiert sein?"
„Der Joker hat dich abgeholt und du hast ausgesehen, als ob du vor Panik halb umkommst und nun strahlst du heller als die Sonne."
„Ich bin eben einfach gut gelaunt", sagte ich schulterzuckend, wusste genau, dass sie das niemals gutheißen würde, was ich mit dem Joker am Laufen hatte. Es war sicherlich naiv und riskant, doch würde ich auf Distanz gehen, würde es mein Leben sicher nicht gerade verbessern, außerdem wollte ich das ja gar nicht. Seine Nähe gefiel mir, die Dinge, die er mich fühlen ließ, gefielen mir. Ich war einfach ehrlich glücklich und das war ich eine sehr, sehr lange Zeit nicht mehr gewesen, warum sollte ich es also nicht genießen dürfen?

„Du weißt, ich stehe immer zu dir? Sei einfach vorsichtig, Kleine, ich will dich nur in Sicherheit wissen", sagte sie und ich schenkte ihr ein noch breiteres Lächeln.

„Ich bin so vorsichtig wie ich nur sein kann", versicherte ich ihr, brachte das fertige Getränk zu dem wartenden Kunden und wollte schon munter weiter bedienen, als etwas, das Troy sagte, mich aufhorchen ließ.

„Ich glaube, ich werde verrückt, aber das ist doch Bruce fucking Wayne." Verschreckt folgte ich seinem Blick, sah tatsächlich Bruce Wayne, meinen Bruder in dem Club des Jokers. Dieser schien sich umzusehen, wirkte nicht so, als ob er gern hier wäre und mein Herz schien kurz auszusetzen. Er war hier. Hier stand er nach all den Jahren und ich wusste gar nicht, wie ich zu reagieren hatte. Er sah so anders aus, reifer, mehr wie unser Vater. Es war so eigenartig ihn hier zu sehen, es war falsch ihn an diesem Ort zu sehen und es überforderte mich mehr als dass es sollte. Niemals hatte ich mit so etwas gerechnet, es war ein Wunsch, den ich damals in Gregorios Club immerzu verspürt hatte, doch nun war er real geworden und ich war überwältigt.

„Wow, er sieht zum Anbeißen aus", schwärmte Mia und ich wich etwas von der Theke zurück. Ich stand im Zwiespalt zwischen dem Wunsch, zu ihm zu rennen, heulend mich in seine sicheren Arme zu stürzen, und dem Wunsch, abzuhauen, nicht von ihm gesehen zu werden. Würde er mich sehen, würde er mich mitnehmen. Würde er mich sehen, müsste ich zurück und das konnte ich einfach noch nicht. Ich war nicht in der Verfassung dafür, so dass Flucht meine einzige Option war.

„Ich gehe nach hinten", murmelte ich, rannte fast schon zum Lager, wo ich mit einem schnell schlagenden Herz anhielt, kaum glauben konnte, dass das wirklich geschehen war. Was tat Bruce hier? Wieso würde er an so einen Ort sein? Das war nicht seine Szene, er hatte auch nicht so gewirkt, als ob er sich sonderlich wohl fühlen würde, also was hatte er hier zu suchen gehabt? Ich klammerte mich an einer der Kisten fest, versuchte ruhiger zu werden, nicht die Nerven zu verlieren. Er hatte mich nicht gesehen, konnte nicht hier nach hinten, alles war gut.

„Ella?" Ich schrie fast auf, als Fiona ins Lager trat, hielt mir die Brust und schloss kurz die Augen.

„Du hast mich erschreckt!"
„Tut mir leid, aber was ist hier los? Du haust plötzlich nach hinten ab und Bruce fucking Wayne fragt nach dir."
„Er hat nach mir gefragt?" Meine Stimme klang schrill, doch das war seltsam. Wieso sollte er nach mir fragen? Er glaubte, ich sei tot, wieso sollte er nach mir fragen? Hatte er einen Tipp bekommen? Hatte Gregorio irgendwas getan, um Zweifel an meinen Tod zu kriegen?

„Ja, wir haben gelogen und nein gesagt. Du warst so panisch und wir verraten hier nicht die Identitäten voneinander, in solchen Szenen gehört sich das."
„Gott sei Dank", hauchte ich, konnte es nicht glauben, aber er suchte mich wirklich. Er wusste wirklich, dass ich lebte, dass er mich suchen musste. Also hatte Gregorio was gesagt oder er muss irgendwie anders Wind von mir bekommen haben, doch er war sich offenbar sicher, mich hier an diesem Ort zu finden, auch wenn er hoffentlich die Suche nun wo anderes fortsetzen würde, glaubt, ich wäre nicht hier.

„Ella, was ist hier los? Wieso würde Bruce Wayne dich suchen?"

„Na wieso wohl?", fragte ich leise, doch ich hatte ihr damals erzählt, wer ich war, nur hatte sie mir wie jeder andere nie glauben wollen. Sie hatte auch nur immer gedacht, ich wäre einfach verwirrt gewesen, dass Gregorio niemals eine Milliardenerbin entführen würde.

„Aber... was?", fragte sie schockiert, sah mich aus großen Augen an, schien langsam zu verstehen, was das zu bedeuten hatte, „Er ist... du bist... das war die Wahrheit?"
„Nichts als die Wahrheit", murmelte ich trübe, hatte es immer etwas bitter empfunden, dass man mir nicht geglaubt hatte, doch es war ja auch so absurd gewesen.

„Du bist eine Wayne. Du bist eine verdammte Wayne, eine milliardenschwere Wayne", sagte sie, schien leicht hysterisch zu werden und ich musste lächeln.

„Ich war es. Jetzt bin ich nur Ella."

„Aber wieso? Wieso gehst du nicht zurück? Wieso versteckst du dich vor deinem Bruder? Du warst so lange eingesperrt, willst du nicht nach Hause dürfen?"

„Ich kann nicht nach Hause. Ich bin zu kaputt, um nach Hause zu gehen."
„Und stattdessen bleibst du an einem Ort, der dich noch kaputter machen wird?", fragte sie verständnislos.

„Ich blühe hier auf", erklärte ich ihr, „Ich erlerne Stärke, sehe mehr von der Welt. Gehe ich zurück, lande ich in einem goldenen Käfig und meine Familie hat genug gelitten durch mein Verschwinden und meinen Tod."
„Aber offenbar denkt nicht jeder von ihnen, du seist tot", merkte sie vorsichtig an, hatte wohl recht. Ich müsste sie nicht mehr schonen, wenn der Verdacht sowieso nahe lag, doch ich konnte nicht zurück, noch nicht zumindest. Ich dachte daran, den Joker zu verlassen und erschauderte. Nein, er hatte vielleicht gesagt, ich wäre frei, doch ich war mir sicher, dass er mich nicht gehen lassen würde, dass er nicht einfach akzeptieren würde, dass ich gehe, besonders nicht jetzt, wo ich mich ihm hingegeben hatte. Ich wollte keinen Konflikt, wollte ihn nicht verlassen, ich war nicht so weit. Ich musste eben erst einmal etwas Abstand zu den Leben nehmen, die ich bisher gehabt hatte, ich musste ein neues Leben finden und das tat ich an der Seite des Jokers derzeit.



Kurz nach meiner beinahe Begegnung mit meinem Bruder, war Paul gekommen, um mich abzuholen. Schweigend saß ich sehr in Gedanken nun neben diesem im Auto, dachte viel an Bruce, dass er mich suchte und wie mein Leben früher einst ausgesehen hatte. An eine Zeit mit ihm erinnerte ich mich nur schwach. Ich hatte ihn immerhin seit über zehn Jahren nicht mehr wirklich gesehen, doch ich vermisste ihn nach wie vor. Er war doch immer irgendwie mein Held gewesen, meine einzige echte Familie. Nur leider hatte er mich verlassen, mein Herz ein Stück gebrochen mit seinem Gehen. Ich nahm es ihm nicht übel, wollte ihn sicher nicht mit meinem Fernbleiben bestrafen, doch ich konnte ihm einfach nicht vor die Augen treten.

„Also du und der Joker", sagte Paul schließlich und riss mich aus meinen Gedanken.

„Hmm?"
„Ihr seid jetzt ein Ding?"
„Ich denke schon irgendwie. Wir sind kein Paar, aber wohl zusammen", sagte ich, fand es schwer unsere Beziehung zu definieren, immerhin gab es da keine Liebe, wir kannten uns praktisch gar nicht, doch wir waren abhängig voneinander, also waren wir zusammen.

„Schon schräg", merkte er lächelnd an, „Hätte nie gedacht so etwas zu erleben."
„Ist es so eigenartig?", fragte ich lächelnd.

„Ein wenig. Ich habe ihn noch nie so wegen jemanden gesehen. Du fickst seinen Kopf wohl enorm. Ich hatte ja Angst gehabt, du würdest gar nichts von ihm wollen, dann wäre er sicher früher oder später durchgedreht vor Frust, doch du überrascht mich mindestens genauso wie er."
„Also sind normale Frauen nicht interessiert an...?", fragte ich vorsichtig, sprach es gar nicht zu Ende, wusste nicht wirklich, wie ich es hätte formulieren sollen.

„Daran den Joker näher kennen zu lernen?", fragte Paul belustigt, „Nein, in der Regel nicht. Es gibt immer welche, die seine Macht anziehend finden, aber man merkt den Unterschied, ob jemand dich will, weil du du bist oder ob dich jemand will für die Dinge, die du ihm geben kannst."
„Und man sieht, dass ich ihn für ihn will?", fragte ich überrascht, hatte gedacht, die Beziehung des Jokers und mir würde eher aus einem gewissen Nutzen existieren, doch offenbar wirkte das auf andere nicht so.

„Na klar", sagte Paul und ich dachte über seine Worte nach, doch war es wirklich so? Wollte ich ihn wirklich für das, was er war? Es wäre verblüffend, doch wieso wäre es abwegig? Er war faszinierend, behandelte mich anders als jeder Mann zuvor und wie viel Nutzen konnte ich sonst aus dieser Sache wirklich ziehen? Stärke erlernen, ja klar, aber dafür bräuchte ich keinen Mann. Ich musste mir wohl eingestehen, dass ich wirklich bei ihm blieb, weil ich ihn als Person faszinierend fand, seine Nähe mich glücklich machte.



Zurück im Haus lief ich instinktiv in mein Zimmer, wo ich jedoch kurz verwundert war zu sehen, dass all meine Sachen nicht mehr hier waren, ich so erst wieder mich daran erinnerte, dass ich ja von nun an im Zimmer des Jokers schlief. Also hatte er während meiner Abwesenheit Ernst gemacht und mein Zimmer ausräumen lassen. Es war irgendwie eigenartig das wirklich zu tun und vorsichtig, mit einem schnell schlagenden Herz vor Aufregung ihn gleich wiederzusehen, lief ich zu dessen Türe, klopfte leise an, doch bekam keine Antwort. Ich wagte es dennoch die Türe zu öffnen und fand das große Zimmer leer dahinter vor, trat trotzdem ein beim Erblicken ein paar meiner Sachen, die auf dem Nachttisch lagen. Da waren meine Bücher und in dem großen Schrank hingen sicher meine Klamotten, doch der Joker selbst war unauffindbar. Ich würde sicher nicht auf ihn warten müssen, um hier irgendwas zu bewegen, lief zum Schrank und fand tatsächlich einen großen Bereich voll mit meinen Klamotten vor, wo es aussah, als ob man mir noch mehr davon besorgt hätte in meiner Abwesenheit. Ich lächelte, suchte mir Schlafsachen heraus und eilte ins angrenzende Bad, wo auch all meine Waschsachen bereit lagen und glücklich, dass er es wirklich ernst meinte, zog ich mich aus, stellte mich unter die Dusche, die deutlich besser als die in meinem Zimmer war.

Ich ließ mir Zeit beim Duschen, genoss das warme Wasser, ehe ich mich abtrocknete, umzog und mit noch nassen Haaren zurück ins Zimmer lief, wo ich kurz zusammenzuckte den Joker vorzufinden.

„Du bist hier", sagte ich, sah zu ihm, wie er auf einem Sessel saß, mich in meinen Klamotten musterte, wo mir auffiel, dass er einer seiner Hemden ordentlich gefaltet in den Händen hielt. Wollte er, dass ich wieder in seinem Oberteil schlief?

„Wie war die Arbeit?", fragte er mich und ich war versucht Bruce zu erwähnen, doch ich hatte Angst, er würde mich nicht mehr arbeiten lassen, wüsste er Bescheid. Es würde ihm sicher missfallen, wenn er wüsste, dass mein Bruder mich sucht. Ich wollte ihn nicht reizen und mein Leben erschweren.

„Nett", antwortete ich, „Und wie war deine Nacht?"

„Oh, ich erzähle dir gern mehr davon", sagte er, legte das Hemd neben sich, „Aber vorher musst du all das ablegen." Er deutete dabei auf meine Schlafsachen und ich merkte, wie mein Herz gleich ganz aufgeregt zu Springen anfing.

„Ich soll mich ausziehen", stellte ich schüchtern klar, wusste gar nicht, ob ich das könnte. Er hatte mich vielleicht ja vorher nackt gesehen, doch mich so bewusst vor ihm zu entkleiden, stimmte mich nervös.

„Nichts, was ich nicht bereits gesehen habe", sagte er sanft, sah mir an, wie seine Bitte mich ängstlich stimmte. Ich benahm mich gewiss albern. Er hatte mich ja wirklich bereits nackt gesehen, ich sollte aufhören, mich wie ein kleines Mädchen zu benehmen, ich war kein Kind mehr und ich musste mutig werden. Ich wollte mutig werden.

Zögernd ergriff ich also mein Oberteil, atmete tief durch und zog es mir über den Kopf, trug unter diesem nichts weiter und ich widerstand mit aller Mühe dem Drang, meine Brüste zu verdecken. Ich ließ es fallen, griff ganz zittrig weiter an den Bund meiner Hose, hielt tapfer Blickkontakt zu ihm, während ich mir auch diese nun abstreifte, von mir trat, kaum erreichte sie meine Knöchel, und ich so nur noch in einem Höschen bekleidet vor ihm stand. Mir wurde gleich ganz kalt im Zimmer so entblößt wie ich war, ich spürte, wie tropfen von meinen nassen Haaren über meinen Körper sich einen Weg nach unten bahnten, mich zum Zittern brachten.

„Komm her!", wies er mich an, hatte ein Messer gezückt und langsam lief ich zu ihm, ergriff seine freie Hand, die er nach mir ausstreckte, als er schon mit der anderen mir das letzte Stück Stoff mit Leichtigkeit vom Körper schnitt. Kein Wunder, dass er meine Klamotten aufgestockt hatte, ich bezweifelte, dass die meisten Sachen hier eine lange Lebensdauer haben werden.

„Perfekt", raunte er, schmiss das Messer zur Seite, legte beide Hände nun an meinen nackten Hintern und zog mich breitbeinig auf seinen Schoß und sofort spürte ich, wie viel Lust sich in mir anbahnte, von dem Körperkontakt, so von ihm angepackt und dirigiert zu werden.

„Also, wie war deine Nacht?", fragte ich leise, hatte die Hände an seine Schultern gelegt, wollte ihn küssen, noch mehr berühren, doch ich wollte von meiner Seite aus nichts anfangen.

„Alles mit seiner Zeit", sagte er, schien mir meinen stummen Wunsch zu erfüllen, presste drängend seine Lippen auf meine und küsste mich ganz fordernd. Sofort gab ich mich dem Kuss hin, klammerte mich fester an ihn und drohte zu vergehen, so süß schmeckten seine Lippen, so wundervoll war das Gefühl, wie seine Zunge meinen Mund erkundete, wie sie meine eigene in Beschlag nahm. Seine Hände waren so feste an meinem Hintern vergriffen, dass ich sicherlich schmerzhafte Abdrücke davontragen würde und mit einer gewissen Scham spürte ich, wie feucht ich wurde vor Verlangen nach mehr, mein Unterleib sich seine Aufmerksamkeit herbeisehnte.

Der Joker löste seinen Griff um meinen Po, löste meine Umklammerung an ihn, als er mir kurz darauf schon das Hemd anzog, ohne dabei je ein einziges Mal meine Lippen freizugeben. Ich wusste nicht, wie er das alles blind schaffte, schaffte klar zu denken, während wir uns regelrecht gegenseitig die Luft zum Atmen raubten. Langsam knöpfte er das Hemd nun zu, immer weiter hinab und je weiter nach unten seine Hände wanderte, umso erregter wurde ich, so dass jeder noch so kleine Kontakt zu meiner Haut mich mehr erregte.

„Braves Mädchen", raunte er gegen meine Lippen, als er seine Hand nun endlich nach dem letzten Knopf an meine intimste Stelle legte, spürte, wie sehr ich mehr von ihm wollte, wie sehr sein Handeln mich beflügelte. Ich stöhnte leise auf, klammerte mich wieder an ihm fest und wurde gleich verstummt, in dem er mich erneut küsste. Zwei seiner Finger drangen in mich ein und augenblicklich wurde ich ganz berauscht von der Enge, wie es leicht in mir zog, doch es war dennoch ein umwerfendes Gefühl. Ich war so wuschig nach ihm, dass er kaum Mühe hatte, kaum etwas tun musste, da kam ich schon zum Höhepunkt.

„Willst du immer noch wissen, wie meine Nacht war?", fragte er, als er meine Lippen freigab, seine Finger aus mir zog und diese sauberleckte und nach Luft ringend sah ich ihn an, musste sicher glühen.

„Ja", hauchte ich.

„Ich konnte nur an dich denken, während ich eigentlich meinen Job zu erledigen hatte. Ständig dachte ich nur daran, dass ich dein Stöhnen hören will, deine Lippen schmecken und deinen Körper halten. Ich musste daran denken, wie gern ich dich in die Besinnungslosigkeit ficken und jedes Bisschen an Unschuld aus dir heraustreiben will."
„Tut mir leid", entschuldigte ich mich ganz verlegen, wurde nur gleich wieder ganz hibbelig von seinen Plänen und er lächelte leicht.

„Dann habe ich zwei Männer getötet."

„Warum?", fragte ich, bekam eine Gänsehaut, doch manchmal vergaß ich zu gern, wer er war, was er tat. Stimmt, er war immer noch der Joker, ein Mörder, ein Psychopath und ich saß halbnackt auf seinem Schoß, hatte mich zum wiederholten Male von ihm fingern gelassen, wurde feucht, wenn er mir nur zu nahekam. Ich hatte Probleme. Ich hatte eindeutig irgendwelche Probleme, doch war es so verwerflich so etwas zuzulassen? Mich behandelte er ja nicht wie andere.

„Sie sprachen schlecht über dich, das konnte ich nicht dulden", sagte er und ich musste lächeln, fand es süß, dass er mich so verteidigte. Ganz gebannt sah er mich an, während ich freudig von seinem Geständnis war, doch es war so überraschend gewesen das zu hören, dass er meine Ehre so verteidigte, es war irgendwie niedlich. Er umgriff mein Kinn ganz sanft und ich spürte, wie sich in seiner Hose was regte, ich selbst ganz kribbelig erneut von dem Gefühl wurde, wie seine Erektion gegen mich drückte und leicht ängstlich dachte ich daran, wie es wäre, ihn in mir zu spüren. Ich bekam eine gewisse Panik von der Vorstellung, hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde, fühlte mich nicht wirklich bereit für etwas dergleichen, auch wenn ich es gern wäre.

„Oh dieses verdammte Lächeln. Ich würde jeder meiner Männer töten, wenn es dich so zum Lächeln bringt."

„Das ist kaum nötig", murmelte ich, lehnte mich zu ihm weiter vor, vereinte seine Lippen mit meinen. Er packte mich erneut an meinem Hintern, stand mit mir an sich geklammert auf und trug mich zum Bett. Für einen Moment dachte ich, er würde nun weitergehen, er würde sich nun auch endlich etwas zurückholen wollen von mir, nachdem er mir so viel gibt, doch da fand der Kuss schon ein Ende und ehe ich mich versah, deckte er mich sicher zu.

„Wir werden noch sehen", sagte er und ich lächelte leicht, fragte mich wirklich, wann er weitergehen würde, wann er genug hätte mich ständig nur zum Kommen zu bringen. Nein, ich musste ihm anfangen etwas zurückzugeben, nur wusste ich wirklich nicht wie. Ich hatte keinerlei Ahnung, was zu tun wäre, doch ich nahm mir vor, etwas daran zu ändern!

Aloha :) Frohe Weihnachten an alle, die es feiern. Ich hoffe euch hat das Kapitel als mein Weihnachtsgeschenk an euch gefallen xD Mal sehen, was Ella sich einfallen lässt, um den Joker mal etwas zurückzugeben. In dem Jahr wird es wohl leider nichts mehr von mir geben in dieser Geschichte, deswegen wünsche ich euch schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr, hoffe ihr bleibt alle gesund und seid freudig, dass dieses furchtbare Jahr endlich zu Ende ist xD. Hoffentlich wird 2021 besser xx

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