17. Barriere

Oh Fuck. Das war das einzige, das ich dachte, während ich gegen die Wand gedrückt wurde, der Joker mich küsste. Ich verstand gar nicht so recht, wie es hierzu je hatte kommen können, dass ein kleiner nächtlicher Ausflug mich nur mal wieder in das größte Chaos ziehen musste, doch ich war hier, hatte hiermit sogar angefangen, wusste leider nur nicht, wie es zu Ende gehen würde. Nie hätte ich gedacht, dass er den Kuss erwidern würde, dass er überhaupt irgendwas von mir wollen könnte, doch schien so, als hätte ich mich da mal mächtig geirrt und vermutlich sollte ich froh sein. Er hätte auch wütend sein können über den Kuss, mich töten können, da war Küssen die weitaus bessere Alternative.

Ich besaß leider nach wie vor nicht wirklich irgendeine Kenntnis im Küssen, kam mir recht überfordert vor, vor allem, da mein Herz vor lauter Panik nur rasend schnell schlug, ich am ganzen Körper zitterte. Dennoch hatte ich meine Arme ab irgendeinem Punkt um seinen Nacken geschlungen, hielt mich an ihn fest und machte keine Anstalt, ihn von mir zu drücken, denn die Wahrheit war nun einmal die, dass egal wie viel Angst ich auch hatte, ich das hier wollte, es mir auf schräge Weise gefiel. Es war berauschend so von ihm geküsst zu werden, wie er mich hielt, wie nahe ich ihm war. Mein vieles Denken an seine Lippen die letzten Tage über hatte mich ganz durcheinandergebracht und sie nun wieder auf meinen liegen zu haben, schien mich richtig anzuheizen.

Stürmisch und verlangend waren seine Lippen auf meine gepresst, küssten sie unersättlich. Bereitwillig öffnete ich meinen Mund ein Stück, als er mit seiner Zunge fordernd Einlass ersuchte und ich glaubte nur noch stärker zu zittern, so überwältigt kam ich mir vor. Ich wusste gar nicht so recht, wie mir geschah, was genau ich zu tun hatte, doch ich versuchte ihn nachzuahmen, konnte seine Schminke schmecken, musste sicherlich nun selbst welche auf meiner Haut davontragen.

„Äh... ich will nicht stören, Boss, aber..." Weiter kam der Mann gar nicht, dessen Stimme urplötzlich im Gang neben uns ertönte. Eine Hand des Clowns verließ meinen Hintern, ich hörte einen Schuss abgefeuert werden, den Kerl schreien und wegrennen und angetrieben von dieser Störung, drehte ich meinen Kopf zur Seite. Atemlos sah ich einem der Arbeiter des Jokers zu, wie er von dem Schreckschuss das Weite suchte, glaubte glühen zu müssen, so unangenehm war es mir, hierbei erwischt worden zu sein. Was der Typ sich nun denken musste? Sicher wusste gleich das ganze Haus hierüber Bescheid und ich kam mir seltsam entblößt von dieser Tatsache vor.

„Nein, nein, schau nicht zu ihm", tadelte der Joker mich jedoch, hatte seine freie Hand an mein Gesicht gelegt, zwang mich, ihn anzusehen, wo ich für einen Moment durch seinen Blick zu vergehen drohte, doch da küsste er mich schon erneut. Er gab mir gar keine Zeit das alles zu sehr zu überdenken, meine Gedanken zu richten, stattdessen umhüllte er mich viel zu sehr wieder ein, ließ meinen Kopf sich wie Pudding anfühlen.

Flatternd fielen meine Augen mir zu, ich seufzte zufrieden auf mehr hiervon zu bekommen und seine Hand wanderte zurück an meinen Po, da er sich von der Wand entfernte, mit mir in seinen Armen – uns weiterhin küssend – in sein Zimmer trug. Panik machte sich nur noch stärker in mir breit, doch in mir drinnen wuchs die Furcht davor, wie das hier weitergehen würde.

Er wollte Sex. Oh Fuck, sicher wollte er Sex. Wieso sollte ein Kerl wie er jemanden wie mich so stürmisch und leidenschaftlich küssen, in sein Zimmer tragen, wenn er keinen Sex wollte? Ich wusste nicht, ob ich bereit für so etwas war, hatte mir vorher nie den Kopf darüber zerbrochen, wusste doch kaum, wie man jemanden richtig zurück küsste, hatte Angst mich hierbei schon genug zu blamieren und nun sollte ich Sex haben? Nein, nein, nein, nein, ich war völlig unerfahren, dachte ängstlich an Roberto, all die Männer aus der Auktion, wie jeder von ihnen nur genau das von mir haben wollte und ich konnte es einfach nicht. Zu meiner Verwunderung landete ich jedoch nicht auf dem gewaltigen Bett, stattdessen wurde ich auf seinem Schreibtisch abgesetzt, wo er den Kuss kurz löste, alles mögliche an Sachen, die im Wege standen, von diesem achtlos zu Boden warf. Er packte meine nackten Oberschenkel, zog mich mit einem Ruck enger an sich und ich hielt mich an seinem Hemd fest, sah zittrig atmend zu ihm auf, fragte mich ja, was nun sein würde, wie viel er von mir wollte. Gregorio hatte sein Leben danach ausgerichtet, mich wie ein Kind zu halten, mich wie ein kleines Mädchen denken zu lassen und das hier war nichts, das ein kleines Mädchen tun sollte. Ich war jedoch nicht mehr bei Gregorio, hatte nicht mehr nach seinen Vorstellungen zu leben, dennoch war die ganze Lage sehr befremdlich. Gleichzeitig fragte ich mich auch, wie viel ich bereit wäre zu geben. Ich besaß im Prinzip keinerlei Wissen über solch Dinge, wusste lediglich von Filmen und Beobachtungen im Club wie es aussah, wenn Leute sich küssten, doch alles weitere war Neuland für mich. Gregorio hatte mich so kindlich gehalten, der bloße Gedanke an mehr hatte mir Angst gemacht Ärger zu kriegen und doch saß ich nun hier, wollte mehr haben dürfen, nur wusste ich gar nicht, wie das wäre.

„Oh, wieso bist du nur so verdammt unschuldig", raunte der Joker, klang angespannt, als ob er sich beherrschen müsste und seine Augen schienen dunkler geworden zu sein.

„Tut mir leid", sagte ich verlegen, sah hinab, wo er jedoch sofort seine Hand um mein Kinn schloss, mich zwang, weiter zu ihm zu sehen.

„Du hast also wahrlich keinerlei Ahnung von irgendwas", stellte er klar, kannte die Antwort, musste sie kennen, immerhin hatte er mich von Roberto gerettet und genau gewusst, wieso und zu welchem Zweck ich von diesem gekauft worden war.

„I-ich...", brachte ich nur hervor, wusste gar nicht, wie ich den Satz enden lassen wollte, was ich ihm mitteilen wollte, doch da sprach er bereits weiter.

„Ich will dich zum Schreien bringen", sagte er und auf meiner ganzen Haut bildete sich eine Gänsehaut. Mir wurde warm, ich wusste nicht wirklich, was seine Worte zu bedeuten hatten, ob er mich foltern wollte, mir weh tun würde, doch ich konnte nicht antworten. Er zog sich all seine Ringer von den Fingern, ließ sie achtlos auf den Boden fallen und ehe ich sein Handeln verstehen konnte, lagen seine Lippen wieder fordernd auf meinen. Seine eine Hand lag auf meinem Rücken, drückte mich ihm entgegen, da ich drohte immer weiter nach hinten zu fallen, zu überwältigt von der Stärke war, mit der er mich küsste, mit der seine Lippen meine beanspruchten. Seine andere Hand jedoch strich an meinem Oberschenkel hinauf, direkt über sehr private Stellen und ich quiekte verschreckt auf von der Berührung, wie eigenartig es sich anfühlte.

„Na, na, noch habe ich nichts getan", tadelte er mich mit einem gewissen Vergnügen und ich zog scharf die Luft ein, als er mit seiner Hand in meine Schlafhose strich.

„Was hast du vor...?", fragte ich unsicher, konnte den Satz kaum richtig zu Ende bringen, schon griff ich mich ganz verwundert an ihm fest, keuchte auf von dem Gefühl, das seine Berührung dort unten in mir auslöste. Das war neu. Das war sehr neu. Ich hatte keine Ahnung, was genau er da tat, doch es fühlte sich gut an und meine Furcht verschwand damit, doch er tat mir keine Schmerzen an, ganz im Gegenteil. Meine Augen fielen mir zu, als er mich erneut küsste, weiter mit seiner Hand mich unten zu massieren schien und mein Becken fing an, sich seinen Bewegungen anzupassen, sein Handeln zu genießen. Ein Seufzen entwich mir in den Kuss und ich entspannte mich allmählich, glaubte mein Körper würde ganz neue Dinge anfangen zu fühlen und ich wollte mehr davon haben, wollte nicht, dass er aufhörte und das tat er nicht. Etwas Vergleichbares hierzu hatte ich noch nie erlebt. Mein ganzer Körper benahm sich merkwürdig, ich wollte nicht aufhören mit dem Küssen, wollte mich weiter an den Joker drücken, von ihm gehalten werden.

Ein kurzes, leicht schmerzendes Ziehen brachte mich dazu, den Kuss zu lösen, als der Joker mit einem Finger in mich eindrang, eine Barriere in mir durchbrach, die wirklich alles veränderte.

„Oh Fuck", fluchte ich von dieser Tat, wurde rot von dem Gefühl ihn so in mir zu spüren.

„Ich muss dich wirklich mehr dehnen, meine Hübsche, du bist viel zu eng, viel zu unvorbereitet für mehr", raunte er, küsste meinen Hals und ich hatte meine Arme feste um seinen deutlich muskulösen Körper geschlungen. Ich hatte dank der Kleidung nie wirklich erahnen können, wie stark er eigentlich war, doch nun spürte ich es, nun spürte ich auch, dass er mich wohl schon immer mehr gewollt hatte. Er könnte mich nun hier und jetzt, wie es ihm passt, nehmen, mir sicherlich sehr weh tun bei dem Versuch, doch das tat er nicht. Er ließ mich stattdessen gut fühlen, bereitete mich eher auf alles vor, als es gleich völlig zu überstürzen und auch wenn alles Neuland für mich war, ich kaum wusste, was er genau wie tat, so war es unbeschreiblich. Ein Stöhnen entwich meinen Lippen von der Art, wie sein Finger sich in mir bewegte, der kurze Schmerz war wie verflogen. Ich war wie in einem Rausch von seinen Lippen auf meiner Haut, seiner Nähe, seinen Berührungen und ich glaubte die Kontrolle über mich selbst zu verlieren, gar nicht mehr klar denken zu können oder es gar zu wollen. Die Kombination seiner Fingers, der immer wieder in mich eindrang, und den kreisenden Bewegungen war himmlisch, wie seine Lippen meine Haut küssten, meine Lippen, er meine glücklichen Seufzer in sich aufzunehmen schien, als wären sie eine Droge für ihn, es war alles zu überwältigend.

„Komm für mich, kleine Wayne, hab deinen ersten Orgasmus durch mich", sagte der Joker und ich biss mir auf die Lippen, um mich stumm zu halten, doch meine Atmung war beschleunigt, Seufzer und leise Stöhnen verließen meinen Mund, ohne dass ich mich stoppen könnte und irgendwann erreichte er einen Punkt an mir, der mich kurz glauben ließ, ohnmächtig werden zu müssen. Ich sah Sterne vor meinem inneren Auge, hörte mich selbst zufrieden den Namen des Clowns rufen, drückte mein Becken enger an ihn, wollte am liebsten mehr als nur einen Finger in mir spüren, ehe es vorbei war. Seine Bewegungen verlangsamten sich, bis ich allmählich ruhiger wurde und je mehr ich wieder aus meinem Rausch fiel, umso peinlicher wurde mir das alles. Oh Gott, was hatte ich nur getan? Ich habe mich wirklich vom Joker so berühren lassen. Ich habe seinen Namen gestöhnt und mich ihm so frei hingegeben. Ich musste sicher glühen. Mir war ganz heiß, mein Herz schien zu rasen und völlig fertig und verwirrt verbarg ich mein Gesicht an seiner Schulter, hielt mich immer noch an ihm fest, auch als er seine Hand wieder aus meiner Schlafhose zog.

„Schau mich an!" Ich wagte es mich aus der Umklammerung zu lösen, sah in sein Gesicht, erschauderte, als er meines in seine beiden Hände nahm, mich musterte und eindeutig nach Worten rang. Er wollte was sagen, ich sah ihm an, dass er es wollte und doch tat er es nicht, sah mich einfach nur stumm an und ich wollte weg. Das alles hier war so überfordernd, ich wusste kaum etwas mit mir anzufangen, war irritiert von meinen Gefühlen, was ich gerade erlebt hatte und das mit ihm. So etwas war mir ganz neu und im Grunde war ich zu müde und erschöpft, um im Moment damit fertig zu werden.

„Ich sollte gehen", hauchte ich die Worte fast schon und er ließ mein Gesicht los, fast als hätte er sich an mir die Finger verbrannt. Er wich stumm zurück und ich sprang vom Tisch herunter, glaubte beinahe umzukippen, so sehr zitterten meine Beine. Sie kamen mir wie Pudding vor, doch ich ließ mich nicht davon stoppen, eilte so schnell es ging zur Türe und weiter hinaus. Fast fluchtartig rannte ich in mein Zimmer, wollte eigentlich duschen, doch kaum erreichte ich es, entschied ich mich um, schmiss mich eher in mein Bett und realisierte immer mehr, was ich da gerade erlebt hatte, dass es nicht nur ein Traum gewesen war.

„Oh Gott", stöhnte ich schockiert, verstand das alles nicht. Wie hatte er mich so euphorische Dinge fühlen lassen? Ich kam mir richtig elektrisiert vor, glaubte in meiner untersten Gegend würde alles kribbeln und ich stellte mir vor, wie seine Hand mich wieder dort berührte, streichelte und eine Gänsehaut machte sich auf meiner Haut breit. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen, kam mir unanständig vor, als ob diese Gedanken ganz verboten wären, doch waren sie das wirklich? War all das hier wirklich so falsch? Vermutlich nicht, doch wie viel würde es nun verändern?

Aloha :) Mal etwas kürzer, aber ich hoffe es hat euch dennoch gefallen. Das Nächste ist aus der Sicht des Jokers und mal sehen, was sich nun zwischen den beiden verändert hat xx


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