39. Wiederkehrende Gefühle
Heyyy Leute!
Das Kapitel könnte am Anfang etwas verwirrend sein, aber mit der Zeit erklärt sich alles von selbst. ^^
Viel Spaß mit dem 39. Kapitel!! :)
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" Lying here in dark, the thoughts and
visions of you come the strangest. I
dive into them, always, in hope it'll fuel
a dream...
A chance to be with you."
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Im Schlafzimmer des Königs,
Crystalline Schloss.
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Damiens POV
Zwei Tage.
Zwei Tage ist es her, seit jemand auf Alexis eingestochen hatte. Was mich aber am meisten in Unruhe versetzte, war die Tatsache, dass sie immer noch nicht wieder bei Bewusstsein war. Vor zwei Tagen war mein Geburtstag und ich wusste, dass ich wegen dieses Vorfalles, nie wieder meinen Geburtstag in Ruhe feiern konnte.
Ich ignorierte weiterhin so gut es ging den Schmerz in meiner Brust. Ich hatte noch nie so etwas gefühlt. Ich fühlte, wie mein eigenes Leben aus meinen Händen glitt. Obwohl ich bereits tot war, fühlte ich mich als würde ich sterben.
Ich hasste es, wieder zu fühlen.
Ich flehte sie an, zurückzukommen, so wie ich es die letzten zwei Tage bereits getan hatte. Jedoch bekam ich immer dieselbe Antwort, nämlich keine. Ich war kaum von ihrer Seite gewichen, was den Angehörigen meines Königreichs missfiel. Meine Untertanen beschwerten sich, doch ich konnte mich auf nichts anderes als auf ihr Wohlergehen konzentrieren. Mein Verstand war voller Erinnerungen an sie, die sich immer und immer wieder wiederholten. Manchmal fühlte ich mich schuldig, wenn ich sah, wie ich sie behandelt hatte.
Ich hatte mich ihr gegenüber wie ein Arschloch verhalten. Sie hatte diese Feindlichkeit nicht verdient. Und warum das alles? Nur, weil ich Angst hatte, meine Macht zu verlieren.
In diesem Moment erschien mir nichts wichtiger als sie. Ich wusste, dass ich wie ein gefühlsdusliges Wrack klang, aber es war mir mittlerweile egal, ob ich als schwach abgestempelt wurde. Ich würde freiwillig auf meinen guten Ruf verzichten, nur um sie erneut lachen zu sehen.
Gestern hatte ich ihr mein Blut gegeben, damit sie schneller heilen würde. Der Arzt hatte jedoch gesagt, dass sich ihr Körper gegen mein Blut wehrte. Das war sehr komisch, denn wenn ein Vampir einem Menschen sein Blut gab, sollte es stark genug sein, um sich im kompletten menschlichen Körper zu verteilen. Vampirblut war gut mit Menschenblut zum Vermischen geeignet. Doch in diesem Fall ließ sie mich ihr nicht helfen. Hatte sich der Hass auf mich zuerst kürzlich gebildet oder hatte sie ihn schon seit Anfang an in sich?
Ich lachte innerlich über mich selbst. Was war das überhaupt für eine Frage? Die richtige Frage war eher, wie konnte dieser Mensch stark genug sein, um mein Blut zu verweigern?
Ich fühlte mich immer ruheloser und hilfloser, während die Uhr unbeeindruckt weitertickte. Ich musste mich zusammenreißen, um sie nicht ordentlich durchzuschütteln und sie anzuschreien, dass sie verdammt noch mal endlich aufwachen soll. Konnte sie nicht erkennen, dass ihr Leben nicht nur mehr ihr gehörte? Wie konnte sie einfach so in meinem Leben auftauchen, alles auf den Kopf stellen und mich dann in einem alleine Chaos zurücklassen?
„ Mein König", meldete sich die Wache, die dafür verantwortlich war, Katrina zu finden, in meinem Kopf.
„ Ja?"
„ Wir haben sie gefunden."
Mehr brauchte ich nicht zu hören, um Alexis Hand vorsichtig aus meiner zu nehmen und der Krankenschwester neben mir zu sagen, dass sie auf sie achtgeben sollte.
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Es gab mir Genugtuung, als ich sah, wie Katrina versuchte, sich aus den Seilen zu winden, welche sie am Sessel festbanden. Ich stand mit verschränkten Armen an der Wand gegenüber von ihr angelehnt, als ich sie wütend anblickte. Sie hatte ihre Augen geschlossen, während sie irgendwelche Hexensprüche vor sich hinmurmelte, wahrscheinlich um flüchten zu können. Ich grinste, als sie ihre Augen öffnete und sie merkte, dass ihre Kräfte nicht funktionierten. Sie schnaubte verärgert auf und gab schließlich auf, an den Seilen herumzuziehen. Beleidigt blickte sie mich an. „ Warum bin ich hier?"
„ Zuerst einmal bin ich derjenige, der hier die Fragen stellt. Und zweitens, lass uns das Süßholzgeraspel auslassen und gleich zum Punkt kommen. Nun, ich erwarte klare und ehrliche Antworten von dir. Halte dich an meine Bedingungen und vielleicht werde ich dich dann schnell und schmerzlos töten."
Dank meiner Vampirgeschwindigkeit war ich in weniger als einer Sekunde bei ihr und überwand die Entfernung zwischen uns. Ich legte meine Hand auf die Sessellehne und näherte mich mit meinem Gesicht ihrem.
„ Warum hast du auf Alexis eingestochen?", zischte ich wütend.
Zuerst hatte ich nicht die Reaktion bekommen, die ich erwartet hätte. Ich hätte erwartet, dass sie irgendwie ängstlich oder wütend war, da nun ihr wahres Gesicht enthüllt wurde. Doch anstelle dieser Emotionen, wirkte sie verwirrt. Als ihr Stirnrunzeln langsam verschwand, machte sich Erkenntnis in ihrem Gesicht breit. Auf Verwirrung folgte Erkenntnis und zum Schluss blieb nur noch pure Schock übrig. Ich konnte sehen, wie in ihren wilden, blauen Augen Fragen auftauchten, doch sie hielt den Mund.
Obwohl ich schon mit vielen Verbrechern zu tun gehabt hatte und ich somit jeden wie ein offenes Buch lesen konnte, hatte ich nun Schwierigkeiten sie zu verstehen.
Es passte einfach nicht zusammen. Dinge sind oftmals anders als sie scheinen und es lag nun an mir, tiefer zu graben und die Wahrheit zu finden.
„ Antworte mir!" Ich rüttelte an ihren Schultern und riss sie aus ihren inneren Konflikten.
„ Was?" Erneut wirkte sie verwirrt.
„ Verstehst du meine Sprache etwa nicht? Ehrliche und klare Antworten."
„ Ich..", sie versank wieder tief in Gedanken, wahrscheinlich, um einen Weg hier hinaus zu finden.
„ Komm schon, Damien. Du bist klug genug. Ich bin mir sicher, dass du es bereits durchschaut hast. Was denkst du, was ich getan habe?"
Sie versuchte den Spieß zu ihren Gunsten umzudrehen, aber wie sie gesagt hatte, ich war klug genug, um das hier zu durchschauen.
„ Ich mag es nicht, voreilige Schlüsse zu ziehen, wenn es um Verbrechen geht. Obwohl ich schon eine Vermutung habe, was du getan hast. Ich möchte es immer noch von dir hören."
„ Was wäre, wenn ich es nicht getan hätte?"
„ Die Untersuchungen laufen immer noch. Wir haben den Dolch gefunden, mit dem ihr in den Bauch gestochen wurde. Es wird nicht lange dauern, bis er uns zu dessen Besitzer führen wird, also zu dir. Du könntest also genau so gut einfach zugeben, was du getan hast, denn du weißt genau, wie sehr ich es hasse, wenn andere meine Geduld strapazieren."
„ Was passiert, wenn du den Mörder findest?", fragte sie, als wäre sie nicht diese Person.
„ Ein langsamer und qualvoller Tod, natürlich. Wenn du jedoch weniger meiner Zeit verschwenden würdest und mehr kooperativ wärst, können wir uns vielleicht auf etwas einigen, das uns beide zufriedenstellt."
„ Ja.", sagte sie zögerlich, „ Ich war diejenige, die sie erdolcht hat. Aber das habe ich nicht nur für mich getan. Ich habe es auch für dich getan. Hast du etwa die Prophezeiung vergessen, die Destiny dir zugetragen hat? Dieses Mädchen sollte der Grund für deine Zerstörung sein. Und du hast sie wie eine verdammte Prinzessin im Schoss umherwandern lassen. Siehst du es nicht? Alexis hat dich manipuliert. Das war von Anfang an ihr Plan. Sie wollte, dass du ihr vertraust. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bevor sich die Prophezeiung bewahrheitet und zur Realität werden würde. Sie hätte dich bei der ersten Gelegenheit, die sie bekommt, zerstört. Diese Schlampe hat dich betro-"
„ So wie du? Du solltest dich einmal ansehen, bevor du andere beschuldigst, so etwas zu tun! Blicke auf das zurück, was du vor Jahren getan hast, bevor du sie eine falsche Schlange nennest."
Wie konnte sie es wagen, zu denken, dass Alexis wie sie war? Sie war keine schlechte Person. Sie war der selbstloseste Mensch, den ich je über den Weg gelaufen war. Obwohl ihr viel Leid zugefügt worden war, probierte sie dennoch in jedem das Gut zu sehen. Sie hatte das Gute in mir zum Vorschein gebracht. Obwohl ihr diese Welt nichts als Schmerz gebracht hatte, wünschte sie niemanden etwas Schlechtes. Genau genommen empfing sie meine Art mit offenen Armen. Sie war eine loyale Freundin meiner Schwester. Es konnte nicht sein, dass das alles nur Show war.
Sie grinste. „ Ich sehe. Sie hat dich bereits um ihren kleinen Finger gewickelt. Warum ärgert es dich so, wenn ich sie beleidige, hm? Warum hältst du es nicht aus, wenn ich sie als Schlampe bezeichne? Du hast dich verändert, Damien. Kannst du nicht sehen, wie sie dich verändert hat? Ich habe dich noch nie so erschöpft gesehen. Ich habe noch nie gesehen, wie du dich so sehr um einen Menschen sorgst. Und was ist mit deinen Augen los? Warum sehen sie so aus als hättest du die letzten Tage geweint? Warum platzt du fast vor Emotionen, wenn jemand ihren Namen erwähnt?"
„ Das reicht. Ich habe keine Schwäche für diesen Menschen. Es ist nur so, dass sie viel durchgemacht hat und... ich möchte, dass ihr Leid ein Ende hat. Ich hätte dasselbe getan, wenn jemand anderes an ihrer Stelle wäre. Ich kümmere mich um sie, weil auf sie auf meinem Boden eingestochen wurde. Sie verdient Gerechtigkeit."
Die Worte schienen beim einen Ohr hinein und beim andern Ohr wieder hinauszugehen. Die Hexe ignorierte mich vollkommen.
„ Mir kommt gerade etwas in den Sinn. Du hast nie versucht, mich für den Mord an deinem Vater zu bestrafen. Doch nun planst du meinen Tod, weil ich Alexis erdolcht habe. Könnte es sein, dass du dich in sie verliebt hast?"
„ Ich habe gesagt, du sollst zu reden aufhören! Oder soll ich dich dazu bringen, den Mund zu halten? Du hast schon unzählige schlimme Taten begangen und nun ist es Zeit, den Preis dafür zu bezahlen."
Ich nahm den Dolch, der auf einem kleinen Tisch neben mir lag, in die Hand. Er wurde zuvor in ein Gift getaucht, welches eine Hexe sofort tötete, sobald es in Kontakt mit deren Blut kam. Ich hielt den Dolch an ihren Hals. Ihre Augen füllte sich sogleich mit Angst. Sie schloss sie aber schnell, um diese zu verstecken.
„ Du hast nicht zum ersten Mal versucht, sie zu töten. Der Grund, weshalb du zurückgekommen bist, war nicht, weil du dein Zuhause für mich verlassen hast, sondern weil du Alexis loswerden wolltest. Den starken Schmerz im Bauch, den sie eines Nachts hatte. Du warst der Grund dafür. Du hast versucht, ihrem Körper das Leben mit Ritualen auszusaugen, die du in deinem Zimmer durchgeführt hast. Jedoch versteh ich immer noch nicht, warum? Der Grund kann nicht nur sein, weil sie meine Zerstörung sein soll. Du würdest mich ja am liebsten selbst töten. Irgendetwas entgeht mir hier noch. Warum hast du sie so abgrundtief?"
Sie öffnete wieder ihre Augen und blickte mich vorsichtig an: „ Ist es nicht offensichtlich? Ich will dich zurück, Damien. Das Mädchen stand im Weg. Deshalb musste ich dieses Hindernis loswerden. Ja, in jener Nacht habe ich Rituale durchgeführt, um sie zu töten. Sie wäre gestorben, wenn du dich ihr nicht genähert hättest. Deine bloße Existenz hat den Schmerz verschwinden lassen. Ich nehme an, dass die Wärme deiner Liebe, die kalten Mauern meines Neides durchbrochen hat."
Ich lachte über ihre ausgedachte Geschichte, während sie mich verwirrt anblickte. Ich konnte nicht fassen, dass sie wirklich dachte, dass ich auf ihre Lügen reinfallen würde.
„ Lügnerin. Ich war es nicht, der den Schmerz aufhören ließ. Es warst du."
Ich beobachtete sie, als die Worte zu ihr durchdrangen. Plötzlich geriet sie in Panik, „ Wovon sprichst du? Ich war diejenige, die den Schmerz verursacht hat. Warum sollte ich ihn dann aufhören lassen?! Ich wollte sie umbringen. Sie aus meinem Weg räumen, damit ich dich zurückbekommen kann. In den Jahren, die ich weit weg von dir verbracht habe, habe ich bemerkt, wie sehr ich dich liebe. Ich möchte einfach nur die Liebe meines Lebens zurück. Die Liebe, die sie anfing mir wegzunehmen. Ich musste sie töten, bevor sie dich tötet. In der Nacht deines Geburtstages habe ich es endlich geschafft. Sie hatte nicht das Glück, ihrem Tod zu entkommen."
„ Wusste sie, dass du es warst, die sie erdolcht hat?"
„ Denkst du, ich bin dumm? Natürlich habe ich mich hinter einer Maske versteckt."
Ja, natürlich hast du eine Maske getragen, Katrina, dachte ich sarkastisch.
„ Du bist krank. So leicht wirst du nicht sterben. Nicht, nachdem du meine Schwester töten wolltest, weil sie versucht hat, dich von Alexis wegzustoßen."
„ Was hätte ich sonst tun sollen? Deine Schwester hat sich mir in den Weg gestellt.", sie zuckte beiläufig mit den Schultern. Es war überraschend, dass sie bei all meinen Lügen mitmachte.
Sie war es nicht.
Sie hatte nicht auf Alexis eingestochen.
„ Du kannst mit der Show jetzt aufhören.", forderte ich sie auf, aber sie sah mich wütender den je an.
„ Wenn du mich töten willst, dann tu es jetzt. Du hast gesagt, du wirst mich sofort töten, wenn ich dir sage, warum ich Alexis erdolcht habe. Gut, hier hast du die Antwort. Ich wollte dich, Damien. Doch nun bemerke ich, dass du dich schon zu weit von mir entfernt hast. Du hast gesagt, dass du Alexis Mörder töten möchtest? Nun gut, ich bin genau vor di-"
„ Hör verdammt noch mal zu Lügen auf! Ich weiß, dass du nicht die Person warst, die versucht hat, sie zu töten. Du hast das gerade nur bestätigt. Und ich weiß auch, dass du weißt, wer Alexis versucht hat umzubringen. Wen zur Hölle versuchst du zu retten? Für wen würdest du dein Leben opfern?!"
Sie lachte humorlos auf, „ Du hast da etwas vergessen, Damien. Ich interessiere mich nur für mich selbst, sonst niemanden. Das hast du selbst gesagt. Ich bin dieselbe Katrina, die deinen Vater getötet hat. Ich bin der Grund, weshalb du gefoltert wurdest. Und immer noch weigerst du dich zu glauben, wie grausam ich bin."
„ Wenn der alte Damien jetzt vor dir stehen würde, würde dein toter Körper schon auf dem Boden liegen. Deine Leiche würde in ihrem eigenen Blut liegen. Doch Tatsache ist, dass ich nicht mehr derselbe Damien bin, der ich noch vor einigen Monaten war. Du hast Recht. Sie hat mich verändert. Sie hat mich gelehrt, logischer zu denken und nicht mit blinder Wut zu handeln. Nun fragst du, wie ich herausgefunden habe, dass du unschuldig bist. Die Antwort ist ganz einfach. Ab dem Moment, in dem ich dich hier wohnen ließ, hatte ich eine meiner Wachen aufgetragen, dich zu beschatten. Ich wusste, dass es noch einen anderen Grund für deine Rückkehr geben musste. Und es gab wirklich einen."
„ Meine Wache hatte mir zuvor schon mittgeteilt, dass das Sandwich vergiftet war. Ich habe es aber dennoch gegessen, um herauszufinden, was du vorhast. Während ich unter dessen Einfluss stand, waren meine Wachen in Alarmbereitschaft. Ich war allerdings sehr verwirrt, als du mich bewusstlos auf dem Bett zurückgelassen hast und zu deinem Zimmer zurückgegangen bist. Du hast friedlich geschlafen, als Alexis dem Schmerz ausgesetzt war. Die Ärztin, die sie durchgecheckt hat, war selbst eine Hexe und hat gemeint, dass Alexis Schmerz durch eine Hexe, die ein Ritual durchgeführt hat, verursacht worden ist. Jedoch konnte dieses unterbrochen werden, wenn eine andere Hexe die Person berührt. Du warst diejenige, die ihren Schmerz beendet hat. Du hast ihre Stirn berührt und etwas gemurmelt."
Sie weigerte sich, auch nur ein Wort zu glauben uns spottete: „ Gib es zu. Du willst mich einfach nur nicht töt-"
„ Du wusstest, dass Alexis Leben in Gefahr schwebte. Das war der Grund für deine Rückkehr.", meine Stimme wurde etwas lauter, „ Ich verstehe aber nicht, warum du sie retten willst? Ich habe das Gefühl, dass du über die gesamte Situation Bescheid weißt. Du weißt, wer ihr wehtun will. Du weißt, wer hinter all dem steckt! Wen willst du beschützen?!"
Sie vermied es mir in die Augen zu sehen. Ihre Augen starrten auf die leeren Wände des Kerkers. Ihr Mund war zu einer dünnen Linie zusammengepresst als würde sie die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, zurückhalten.
„ Gut,", sagte ich, während ich mich wieder aufrichtete, „ ich denke, ich muss deine Geliebten aufspüren und dann zur Strecke bringen. Ich bin mir sicher, dass es einer von ihnen sein muss, wenn du mit allen Mitteln versuchst, diese Person zu beschützen."
„ Das würdest du nicht tun!"
Ich drehte mich zum Gehen um, doch ihr Gemurmel ließ mich stehenbleiben.
„ Was war das?" Ich wandte mich wieder zu ihr und begegnete ihren zu Schlitzen zusammengezogenen Augen.
„ Es war meine Schwester, die Alexis Tod schon vor einer Weile geplant hat." Es wirkte als zwang sich Katrina, die Worte auszuspucken. „ Eines Tages, als ich herausfand, dass sie versuchte deine Gedanken zu kontrollieren, wusste ich, dass ich etwas unternehmen musste, um sie aufzuhalten. Doch davor musste ich aber ihre Pläne wissen ohne sie dabei misstrauisch zu machen. Sie kontrollierte dich, um dich von Alexis fernzuhalten. Also verfolgte ich meine eigenen Pläne. Ich kam hierher, um dich unter meine Kontrolle zu bringen. Ich wollte sie glauben lassen, dass sie es geschafft hat, eine Mauer zwischen euch beide zu errichten."
Ich unterbrach sie: „ Also eigentlich hast du genau dasselbe getan, was sie tun wollte. Wie sollte dich das unschuldig machen?"
Sie schüttelte ihren Kopf. „ Ich habe das nur getan, weil ich Zeit gebraucht hatte. Ich brauchte Zeit, um heraufzufinden, was sie als nächstes plante zu tun. Ich hatte Angst, dass es etwas Großes sein könnte. Also beschloss ich, ihr vorzuspielen, dass ihr Plan funktionierte, bis ich wusste was sie wollte. Ich ließ sie glauben, dass du unter ihrer Kontrolle standest, wobei du eigentlich unter meiner standest. Hättest du mich nicht einen Tag vor deinem Geburtstag aus dem Schloss geworfen, dann wäre nichts von dem Alexis passiert. Ich hätte gedacht, dass du sie beschützen würdest, verdammt noch mal! Aber du warst zu beschäftigt deine Aufmerksamkeit einer Hure zu schenken, habe ich nicht Recht?"
Ich blickte sie missmutig an, entschied mich aber nichts zu erwidern, da ich befürchtete, dass die Wut die Kontrolle über mich erlangen würde. Oder vielleicht war ich auch wütend, weil sie Recht hatte.
„ Du hast mir nie gesagt, dass du eine Schwester hast."
„ Ich habe dir vieles nicht gesagt, Damien.", sie blickte mich ausdruckslos an.
„ Nun, gut. Wie heißt sie?"
„ Destiny."
„ Diese Hexe ist deine Schwester?! Diese Hexe hat mir vor zehn Jahren von der Prophezeiung erzählt?"
Das konnte ich nicht glauben. Doch nun, wenn ich darüber nachdachte, konnten die beiden wirklich Schwestern sein. Lügner und Verschwörer.
„ Kleine Welt, oder?", sie zuckte lediglich mit den Schultern.
„ Warte mal. Warum sollte Destiny Alexis töten wollen? Was hätte sie davon?"
„ Weil du ihr ihm Weg bist. Sie will das, was du hast. Macht. Sie kann dich nicht einfach töten, um deinen Platz zu erlangen. Sie kann jedoch etwas anderes tun, um deine Untertanen gegen dich aufzuhetzen. Sie kann deine Vampirseite in dir zerstören, womit du zu deiner ursprünglichen Gestalt wirst. Wenn sie Erfolg hat, dann wirst du nur noch ein Engel sein, so wie du es mit fünf Jahren warst."
Ich lachte auf. „ Und wie will sie den stärksten Vampir töten?"
Nur der Gedanke klang lächerlich.
„ Natürlich, indem sie Alexis tötet. Deine ganze Existenz beruht auf ihr. Solange sie weiter atmet, bist du außer Gefahr. Aber wenn sie stirbt, stirbst du auch mit ihr. Wenn sie fällt, reißt sie dich mit ihr mit."
Was? Was Katrina sagte, machte weder vorne noch hinten einen Sinn. Wie konnte mein Leben von dem eines Menschen abhängig sein? Wie?
„ Sie ist deine Mate. Der Schmerz, den du manchmal in deiner Brust gefühlt hast, ist der Schmerz, sie zu verlieren, deine andere Hälfte zu verlieren. Nun, da deine Vampirseite seine Mate getroffen hat, wird das Band jede Sekunde, die du mit ihr verbringst, stärker. Du wirst nicht mehr fähig sein ohne ihr zu leben."
Was sie sagte, ließ mich zurücktaumeln, während es sich so anfühlte als befände ich mich an der Klippe des Todes. Mein Leben zog an meinen Augen vorbei und mir wurde bewusst, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war.
„ Du brauchst sie mehr als die Luft, die du atmest und das Blut, das du trinkst."
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Da sich die Übersetzung langsam dem Ende zuneigt, dachte ich mir, dass ich die letzten 3 Teile innerhalb der nächsten Woche uploaden werden. Am Montag wird eines kommen, am Mittwoch und das finale Kapitel am Samstag.
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