36. Vorbereitungen

Heyy Leute!

Viel Spaß mit dem letzten Kapitel dieses Jahres^^^

Ich wünsche euch einen Guten Rutsch und eine schöne Zeit. :)

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" Who needs cocaine when human emotions can fuck you up the same?"

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Im Schlafzimmer des vorherigen Königs und der vorherigen Königin,

Crystalline Schloss.

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„ Miss!", rief mich jemand, „ Miss, wachen Sie auf!"

Ich versuchte, die Stimme zu ignorieren und rollte mich auf die andere Seite des Bettes. Plötzlich schien noch mehr Sonnenlicht auf mein Gesicht und murrend zog ich die Decke über meinen Kopf.

Decke? Ich konnte mich an keine Decke erinnern mit der ich mich gestern Nacht zugedeckt hatte, da es dort keine-

Erinnerungen an gestern Nacht drängten sich in den Vordergrund meiner Gedanken. Die Musik, Damien und ich, wie wir ihr folgten. Wir, wie wir die Türe öffneten und auf die größte Überraschung unseres Lebens trafen. Das Gemälde des Königs und der Königin – beide sahen wie wir aus. Wir, wie wir eingesperrt waren.

Ich, wie ich in seinen Armen einschlief...

Der letzte Gedanke ließ mich meine Augen aufreißen. Ich setzte mich abrupt im Bett auf. Die Decke fiel neben mir auf die Seite. Ich blickte mich um und sah, dass ich mich immer noch in diesem Raum befand. Meine Augen entdeckten das Dienstmädchen, das neben dem Bett stand und die Arme ausgestreckt hatte, als ob sie mich gleich wachrütteln würde. Ich bemerkte, dass die Türe hinter ihr weit offen war. Wer hatte sie aufgemacht, fragte ich mich.

Und wo war Damien?

„ Der König hat das Zimmer verlassen, sobald die Sonne aufgegangen ist. Er ist gerade bei einem Meeting und wird morgen zurücksein. Er hat uns befohlen, Sie um neun Uhr aufzuwecken und danach diesen Raum zuzusperren.", informierte sie mich. Obwohl sie mit mir sprach, bewegten sich ihre Augen die ganze Zeit im Raum hin und her, als ob sie Angst hätte. Sie hatte ihre Hände zusammengefaltet, damit man das Zittern nicht bemerkte. Anscheinend machte sie der Raum nervös. 

Während das Zimmer mir ein Gefühl von Neugier und Zugehörigkeit vermittelte, bescherte es ihr das Gefühl von Unbehagen.

„ Wie hat Damien die Türen geöffnet?", fragte ich sie. Sie sah überrascht aus, vielleicht weil ich den König beim Vornamen genannt hatte. Aber ich dachte, dass es nun egal war, wie ich ihn nannte. Auch ihn schien es nicht zu stören, da er nie eine Bemerkung äußerte, wenn ich ihn so nannte.

„ Die Türe?" Sie wirkte verwirrt.

„ Ja, als wir gestern Nacht hier waren, wurden wir eingesperrt. Also, wie hat Damien es heute Morgen geschafft, aus diesem Zimmer zu gelangen?"

„ Darüber ist mir nichts bekannt, Miss. Mir wurde lediglich befohlen, Sie aufzuwecken."

Ihre braunen Augen blickten zur Türe. Das junge Mädchen wirkte als wäre sie jede Sekunde bereit aus diesem Zimmer zu stürzen. Ich fühlte mich noch schlechter, weil sie anscheinend schleunigst aus diesem Raum hinauswollte und ich mir so Zeit ließ.

Ich streifte den Rest der Decke von mir ab und stieg aus dem Bett.

„ Hey, ist sie-", dieselbe Wache von letzter Nacht erschien im Flur mit dem Schlüssel, um diesen Raum zu versperren. „ Okay, gut. Jetzt verschwindet aus diesem Zimmer, ihr Menschen."

Als ich aus dem Zimmer ging, machte sich ein bestürztes Gefühl in mir breit. Mit jedem Schritt, der mich näher in Richtung Türe brachte, wurde das Verlangen zu bleiben größer. Irgendetwas zog mich zurück als würde mich die Stille bitten zu bleiben.

Und ab da wusste ich, dass ich verrückt war.

Innerlich schüttelte ich meinen Kopf und begann schneller zu gehen. Aber etwas anderes sprang mir ins Auge.

Ein stechendes Licht lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Eine kleine Vase reflektierte das Sonnenlicht. Sie war auf einem kleinen, runden Tisch abgestellt, der an der Wand stand. In ihr war nur ein Stängel, keine Blume war in Sicht. Als ich die Vase näher betrachtete, fiel mir auf, dass sie auf einem Zettel stand. Es schein so als ob die Vase den Zettel vor dem Wegwehen bewahrte. Ich ignorierte die Wache, als ich zum Tisch stürmte. Wie konnte es sein, dass ich dieses Papier gestern nicht gesehen hatte? Aber dann erinnerte ich mich, dass es gestern so dunkel gewesen war, sodass ich nicht alle Details ausmachen konnte.

„ Was tun Sie da? Kommen Sie endlich oder ich werde Sie hier einsperren. Es warten weit aus wichtigere Dinge auf mich.", zickte mich die Wache an.

Ich hob geschwind die Vase auf und schnappte mir den Zettel. Ich versteckte ihn vor den Augen der Wache und des Dienstmädchens. Dann flüchtete ich fast schon aus dem Zimmer.

Ich hörte, wie die Wache den Raum versperrte, als ich mich von ihm entfernte. Dieser Raum warf so viele Fragen auf, worauf es keine Antworten gab.

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Ich wusste nicht wie, aber ich schaffte es zurück in das Gästezimmer zu gelangen, das ich die letzten Tage belegte. Die Türe war offen, also trat ich einfach ein. Ich schloss sie, damit ich etwas Privatsphäre hatte.

Etwas Privatsphäre, um das Stück Papier zu lesen, das ich gestohlen hatte. Mei dem Wort gestohlen zuckte ich leicht zusammen.

Es war doch kein Stehlen, wenn man es später wieder zurückgab, oder? Es war einfach nur ein Ausborgen, um Antworten zu finden, die ich verdiente zu wissen.

Ich strich die Falten gerade, welche wohl entstanden sein mussten, als ich beim Gehen den Zettel zusammengedrückt hatte. Ich blickte auf das kaffeefarbene Papier herab. Der Verfasser schrieb die Worte mit schwarzer Tinte. Am Anfang konnte ich die Worte noch lesen, doch gegen Ende konnte ich die Worte kaum noch entziffern. Die Worte schienen sich an das Papier zu haften als würde ihr Leben davon abhängen.

Es war kursiv geschrieben und die Buchstaben waren künstlerisch ineinander verschlungen. Wer auch immer das geschrieben hatte, hatte ohne Zweifel in jedes einzelne Wort so viele Emotionen gesteckt.

Ezekiel,

Es tut mir leid.

Es tut mir leid.

Es tut mir so leid.

Ich weiß, dass so ein kleines und einfaches Wort nie meine Last von mir nehmen kann. Es wird nie reichen sein, damit du mir verzeihst.

Ich werde immer das Mädchen sein, in das sich der erste Vampir verliebt hat, nur damit seine Welt auseinanderbricht. Es war meine Schuld, dass sich deine eigenen Leute gegen dich gestellt haben. Sie wollten keinen Menschen als ihre Königin. Eine Rasse, die niemals fähig sein wird ein Königreich zu regieren, meinten sie. Eine Rasse, die nicht einmal als eigene Schicht angesehen wird.

Aber das hat dich niemals gestört. Deine starke Liebe zu mir konnte durch nichts aufgehalten werden. Sie reichte bis in den Himmel und nicht einmal die Vampire, die gegen diese Liebe waren, konnten sie abhalten zu wachsen. Du hast mich wie eine Prinzessin behandelt, als du mich zum ersten Mal getroffen hast. Du hast mich wie eine Königin behandelt, als du dich in mich verliebt hast.

Du sagtest immer „ Einer Königin gebührt nur das Beste." Aber dieser Königin nicht.

Diese Königin verdiente nichts außer den Tod.

Manche sagen, das Leben sei eine wunderschöne Lüge und der Tod die schmerzhafte Wahrheit.

Aber nun wurde mein Leben zu einer schmerzhaften Lüge und der Tod...der Tod klang plötzlich wie eine süße Wahrheit.

Aber das ist etwas, das ich auch nicht verdiene.

Ich wünsche...Ich wünsche ich konnte den Schmerz durchleben, durch den du gegangen bist.

Vielleicht würde dies dann etwas meine Schuld tilgen.

Ich wünsche, ich könnte das alles fühlen. Den Verrat, das Leiden, welches du erfahren hast, als du getötet wurdest von

Ich musste aufhören zu lesen, da es an der Türe klopfte. Ich versteckte das Papier in der ersten Schublade neben mir. Schnell öffnete ich die Türe und zum Vorschein kam dasselbe Dienstmädchen, das mich aufgeweckt hatte.

„Prinzessin Emma verlangt nach ihnen, denn das Frühstück ist bereits angerichtet.", teilte sie mir mit, während ihr Blick an den Boden gehaftet war.

„ Ich werde gleich kommen.", schickte ich sie höflich weg, sodass ich mich ins Badezimmer begeben und meine tägliche Routine durchführen konnte.

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Als ich die Stufen nach unten in Richtung des Esszimmers ging, wünschte ich mir nichts sehnlicher als wieder nach oben zu gehen und den Brief zu Ende zu lesen. Ich dachte, dass er mir Antworten geben wird, weshalb ich so wie Königin Aaliyah aussehe, aber dieses Stück Papier warf nur noch mehr Fragen auf.

Sie entschuldigte sich immer und immer wieder. Sie fühlte sich für etwas unfassbar schuldig, das war eindeutig.

Aber warum? War es aufgrund des Todes von König Ezekiel? Dachte sie, dass sein Tod ihre Schuld war?

Das könnte sogar der Wahrheit entsprechen, denn die Vampire missbilligten Aaliyah, während Ezekiel in sie verliebt war. Er hätte seinen Thron für sie aufgegeben. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Emma. Sie hatte erzählt, dass es einen Aufstand gegen den König gab. Er wurde so schlimm, sodass die Leute den vorderen Teil des Schlosses anzündeten. Ezekiel wurde ermordet, als er mit seinen Untertanen redete.

Wenn Aaliyah nicht gewesen wäre, dann hätten seine Untertanen ihn nicht gehasst.

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als ich gegen jemanden prallte. Ich blickte auf und bemerkte, dass ich schon fast bei der Küche angelangt war und die Person, die vor mir stand, war niemand anderes außer Damien.

Er trug ein marineblaues T-Shirt, eine schwarze Krawatte, eine schwarze Hose und elegante Schuhe. Seine alltägliche, formelle Kleidung, doch etwas erschien mir anders.

Hatte mir das Dienstmädchen nicht gesagt, dass er wegen dem Meeting schon gegangen war?

Er sagte nichts, sondern sah mich einfach nur an, also entschied ich mich, ihn zu fragen: „ Damien, ich dacht--"

Plötzlich sah er durch mich hindurch als ob ich gar nicht da wäre. Er begann wegzugehen, doch ich griff nach seiner Hüfte.

Etwas fühlte sich nicht richtig an. Ich vermisste etwas. Doch egal, wie sehr ich mir den Kopf zerbrach, ich konnte nichts Verdächtiges finden.

Damien wand sich aus meinem Griff und entfernte sich schnellen Schrittes. Verwirrt blieb ich stehen und blicke ihm nach, wie er wegging.

Was stimmte nicht mit ihm?

Ich schüttelte meinen Kopf. Ich sollte langsam los, Emma wartete auf mich.

Als ich in das Esszimmer kam, war das erste, das ich bemerkte, die große Anzahl an Leuten, die heute hier war. Lautes Gequatsche füllte den Raum. Der Saal war groß genug, um zwei lange Tische auf je einer Seite des Raumes aufzustellen. Auf einem der Tische saßen die Kinder, die Frühstück aßen, während dessen Mütter neben ihnen standen und sie tadelten, weil sie so viel redeten.

Auf dem anderen Tisch saß Emma mit einer Gruppe von Leuten, aber der Sessel neben ihr war unbesetzt. Ich näherte mich dem Tisch und es dauerte nicht lange, bis sie meine Anwesenheit bemerkte.

„ Alexis, endlich! Komm, setzt dich.", sagte sie und ich ließ mich neben ihr nieder, „ Wie gut bist du in Multitasking? Denn du musst mir alles über das Abenteuer in diesem grusligen, verschlossenen Raum erzählen, während du frühstückst."

Sie legte zwei Pfannkuchen auf meinen Teller, als das Mädchen, welches gegenüber von mir saß, gespielt beleidigt sagte: „ Hallooooo, willst du uns nicht einander vorstellen, Emma Knight?"

„ Oh! Ja, Alexis das ist Eileen und das ist Tanya, meine verrückten Freundinnen". Sie schüttelte ihren Kopf.

Ich sagte Hey zu beiden Mädchen, während sie meine Hände schüttelten.

Eileen war das Mädchen, das gegenüber von mir saß. Ihr blondes Haar war zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden und einzelne gelockte Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Im Gegensatz dazu hatte Tanya glattes, schwarzes Haar und hellbraune Augen.

Eileens haselnussfarbene Augen funkelten voller Neugierde, als sie mich anlächelte. „ Also, erzähl uns einmal. Was versteckt sich hinter dieser Türe? Als Damien gegangen ist, hat er angeordnet, dass niemand zu diesem Zimmer gehen darf, nur einem Dienstmädchen war es erlaubt, aber auch nur, um dich aufzuwecken. Was ist in diesem Raum? Was versucht er so unbedingt zu verstecken? Warte, wie hast du es überhaupt geschafft, in dieses Zimmer zu gelangen? Wir alle wissen, wie streng Emmas Bruder mit den Regeln ist."

„ Eileen. Lass sie zuerst einmal Luft hohlen! Ihre Augen werden mit jeder Frage, mit der du sie schon fast bewirfst, größer und größer.", lachte Tanya.

„ Nein, alles in Ordnung. Du erinnerst mich an mich selbst.", sagte ich zu Eileen, „ und ich denke, dass er meine Neugierde und mein Gerede nach einem bestimmten Punkt nicht mehr ausgehalten hat und es für besser hielt, wenn er mich hineingehen lässt, um zu sehen, was sich darin verbirgt."

„ Und um deine Frage zu beantworten. Wir haben nicht wirklich etwas Interessantes gefunden. Es war einfach ein wunderschönes Schlafzimmer, das alt aussah, aber nie seinen Glanz verloren hat. Dort hängt ein Gemälde vom König und der Königin. Oh, und eine der Wände wird von riesigen Fenstern bedeckt. In der Nacht, wenn der Mond aufgeht, lässt das Licht den ganzen Raum erstrahlen."

Als ich ihnen eine kurze Erklärung gab, entschied ich den Teil auszulassen, dass der König und die Königin genauso wie Damien und ich aussahen. Ich werde es Emma später erzählen, wenn wir unter uns waren.

„ Das klingt...ziemlich langweilig.", seufzte Tanya.

Emma lachte. „ Sag mir das mal. Ich dachte, es liegen Leichenhaufen herum, während die Geister dort im Dunklen verstecken spielen."

Eileen brachte die anderen zum Schweigen, „ Aber Leute, Ich bin mir sicher, es war dort nicht so langweilig für Alexis.", sie zwinkerte Emma zu, „ Ich habe gehört, dass beide dort die Nacht verbracht haben."

Ich spuckte fast den Orangensaft aus. Ich fing an zu husten und Emma klopfte mir auf den Rücken.

Sofort schaltete sich der Drang an, sich verteidigen zu müssen: „ Aber das war nur, weil--"

„ Weil sie Verstecken gespielt haben, um die Zeit totzuschlagen, Eileen. Komm schon, gib ihr eine Pause." Tanya lachte auf, aber ich wusste nicht, was daran so lustig war.

„ Jaaaa," Emma sagte, mit langgedehntem a. „ Verstecken..."

„ Unter den Bettdecken..."

Ich war zu beschäftigt mich zu schämen, während ich meine Füße betrachtete, sodass ich nicht einmal bemerkte, wer was sagte.

„ Verstecken in den Armen des anderen..."

„ Hey, hört auf meine beste Freundin zu verarschen," verteidigte mich Emma lachend und legte einen Arm um meine Schultern.

„ Ich habe gute Neuigkeiten für dich, Alexis!", grinste Eileen, „ die Katrina Hexe wurde heute in der Früh aus dem Schloss geworfen!"

Ich schnappte nach Luft, als mir die Bedeutung ihrer Worte bewusstwurden. Als Damien gemeint hat, dass er sie aus dem Schloss werfen wird, hätte ich nicht gedacht, dass er es wirklich tun wird, da... nun ja wegen den Gefühlen, die er immer noch für sie hatte. Aber Eileens Worte gaben mir so eine große Erleichterung, ich konnte es kaum fassen.

Ich versuchte zu verstecken, wie wundervoll mein Tag gerade wurde.

„ Wir wurden letzte Nacht eingeschlossen.", sagte ich. Die Gesichter der anderen wurden ernst und sie schnappten nach Luft.

„ Wirklich? Wie hat Damien es dann in der Früh geschafft aus diesem Raum hinauszukommen?", stellte Emma die Frage, die ich mir selbst auch stellte.

„ Das würde ich auch gerne wissen. Ich habe ihn beim Hergehen getroffen, aber er hat mich abgewimmelt und ist weggegangen, bevor ich ihn fragen konnte.", erzählte ich ihnen.

Sie blickte mich verwirrt an, während Tanya sagte: „ Damien? Er ist vor Stunden weggegangen und wird bis morgen Abend auch nicht zurück sein. Bist du sicher, dass du ihn gesehen hast?"

Ich nickte.

„ Vielleicht hat er etwas vergessen.", vermutete Eileen.

„ Vielleicht.", erwiderte ich und wandte mich zu Emma. „ Warum sind hier heute so viele Leute?"

„ Oh! Ich habe vergessen, dir das zu erzählen. Gut, also morgen ist Damiens Geburtstag...Jedes Jahr schmeißen wir eine große Party für ihn. Leute melden sich freiwillig, um hier alles auf Vordermann zu bringen. Also sind in der Früh alle hier und frühstücken, danach wird so bald wie möglich zu arbeiten begonnen."

Morgen ist Damiens Geburtstag? Warum hatte er mir das nicht erzählt? Nun wusste ich, wieso er wollte, dass ich noch weitere zwei Tage hierbleiben soll. Damit ich bei seinem Geburtstag anwesend war.

„ Sie brauchen nur einen Tag, um alles zu dekorieren?"

„ Jup, Vampire arbeiten schnell.", sie zwinkerte, „ und nicht nur für das Dekorieren. Das Essen wird heute auch zubereitet, damit morgen alle eine schöne Zeit haben werden und keiner kochen muss. Wir wollen nicht, dass jemand die größte Feier des Jahres verpasst."

Es hörte sich so an als würde morgen ein guter Tag werden. Vielleicht werden diesmal, wenn ich das Schloss verlasse, gute Erinnerungen in meinem Kopf verankert sein.

„ Ich will helfen.", verkündete ich.

„ Natürlich, du hast doch nicht ernsthaft gedacht, dass du nur hier herumsitzt und nichts machst, während wir hier unseren Arsch abarbeiten. Du wirst uns schön helfen, alles zu leiten.", lachte Eileen.

Ein Dienstmädchen kam vorbei und hob unsere dreckigen Teller auf, doch ich hielt sie auf, bevor sie auch meinen nahm. „ Ich habe ihn."

„ Gut, dann lasst uns beginnen.", sagte ich, nahm den Teller und machte mich auf den Weg zur Küche.

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„ 1.20 Meter?!"

Wir sprachen hier über keine Person, sondern über den Kuchen!

„ Ja, Miss. Es werden ein paar Hundert Leute zu diesem Event kommen." Sagte die Dame, die für das Backen dieses Kuchens verantwortlich war, Janice, als sie dem Kuchen den letzten Schliff verlieh. Ich hielt ihr den Hocker, damit sie nicht hinunterfällt und den Kuchen mit sich reißt.

„ Wird er nicht schmelzen?"

Sie lachte. „ Das ist der Grund, weshalb wir ihn in den Kühlschrank stellen werden, damit genau das nicht geschieht."

„ Es gibt einen Kühlschrank, in den dieses Ding hier passt?"

„ Du fragst zu viele Fragen.", sie schüttelte leicht den Kopf, „ Aber ja. Wir haben einen Kühlschrank, der so groß wie das Schlafzimmer des Königs ist."

Warum war mir diese wichtige Information zuvor noch nicht bekannt gewesen? Ich hätte den Großteil meiner Zeit dort verbracht, anstatt ein oder zwei Schläfchen zu machen, nachdem ich mit den Aufgaben fertig war. Doch dann realisierte ich, dass ich wahrscheinlich eingefroren wäre. Vielleicht doch keine so gute Idee.

Ich half Janice hinunterzusteigen, indem ich ihre Hand hielt.

„ Woah" Ein kleiner Junge, um die sechs Jahre erschien wie aus dem Nichts und begann zum Kuchen zu rennen, „ Sieht so der Himmel aus—"

„ Hey!" Janice griff nach seinem T-Shirt, bevor er fast mit dem Kuchen zusammengestoßen wäre. „ Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht? Was tust du überhaupt hier? Keine Kinder sind in der Küche erlaubt. Hush, hush."

Plötzlich zogen sich die Mundwinkel des Jungens nach unten. „ Ich kann meine Mami nicht finden. Sie sagte, dass sie in den Ballsaal geht, um mitzuhelfen, als ich Frühstück gegessen habe. Aber ich weiß nicht, wo das ist."

„ Es ist in Ordnung, Janice. Ich werde ihn zum Ballsaal bringen, damit er hier nicht mehr herrennt. Komm mit...Wie heißt du denn?"

Ich beobachtete, wie sich die schokoladenbraunen Augen des Jungens vor Aufregung weiteten, als ich seine Mutter erwähnte. „ Axel. Und wie heißt du?"

„ Alexis.", ich nahm seine Hand in meine und zog ihn aus der Küche zum Ballsaal. Plötzlich zog er seine Hand aus meiner.

Du bist Alexis!", erklärte er. Er sah nun wütend aus.

„ Ja..."

„ Du bist das Mädchen, das den König geschlagen hat!"

Meine Augen weiteten sich. „ Was? Wovon sprichst du?"

„ Heute Morgen habe ich den König getroffen und er hatte schwarze Punkte unter seinen Augen. Ich habe ihn gefragt, was ihm passiert war. Er hat mir gesagt, dass ein Mädchen namens Alexis ihn geschlagen hat! Du bist böse. Ich werde nirgends mit dir hingehen!"

Er verschränkte seine Arme und drehte sich von mir weg. Was hatte dieser kleine König...Er wird mich niemals in Frieden leben lassen, oder?

„ Ich habe ihn nicht geschlagen. Dein König hat gelogen--"

„ Nenne ihn keinen Lügner! Du bist die Lügnerin."

„ Willst du jetzt deine Mutter sehen, oder nicht? Komm mit.", aber er bewegte sich nicht von der Stelle, als ich ihn mit mir ziehen wollte. Also hatte ich keine andere Möglichkeit, außer ihn hochzuheben, während er weiterhin in meinen Armen wild mit seinen Händen umherfuchtelt.

„ Lass mich gehen!"

Wenn sich so Kinder verhalten, dann wollte ich definitiv keine haben. Dieser Gedanke überraschte mich. Seit wann dachte ich über eigene Kinder nach? Innerlich schüttelte ich den Kopf.

Als ich den Ballsaal betrat war das erste, was mir auffiel, die Größe. Er war gigantisch. Es war ein quadratförmiger Saal, der größer als jeder andere Saal in diesem Schloss aussah. Die Decke war so hoch, sodass ich nicht einmal verschwommenen die Muster ausmachen konnte. Ein riesiger Kerzenleuchter hing in der Mitte des Saales herab. Der Ballsaal des Königreichs Snowvale war nichts gegen diesen hier, obwohl dieser noch nicht einmal ganz dekoriert war.

Ich fühlte dich schwere, stressige Atmosphäre, als ich mich umsah und die Leute beim Arbeiten beobachtete. Manche rannten mit Körben voller Dekoration herum. Es standen unzählige Hocker und Leitern herum, auf denen Leute standen, um diese aufzuhängen.

Bis jetzt konnte ich das Motto der Party noch nicht erkennen, da so viele verschiedene Sachen herumgegeben wurden.

Pokerchips und Karten...Grüne Tapete...Seile...Magazine, auf denen halb nackte Männer und Frauen abgebildet waren...Pölster und große Decken...Spiegel

Es gab auch Zäune, die Ministationen im Ballsaal eingrenzten.

„ Mami!" Ich bückte mich, sodass Axel auf seinen Füßen stehen konnte. Es dauerte nicht lange und schon war er zu seiner Mutter gerannt.

„ Axel, was tust du hier? Ich habe dir gesagt, dass du im Speisesaal bleiben sollst." Seine Mutter ließ die Lichter, die sie in der Hand fallen, um ihren Sohn hochzuheben.

Ich erzählte ihr, wie er sich fast auf den Geburtstagskuchen gestürzt hatte und ich ihn deshalb hierherbringen musste. Sie entschuldigte sich schnell für das Benehmen ihres Sohnes uns blickte Axel wütend an.

„ Danke, dass Sie ihn hierhergebracht haben. Ich war so in die Arbeit versunken, sodass ich ihn fast vergessen hätte.", sie wandte sich an Axel, „ aber Kinder sind hier drinnen nicht erlaubt. Das wird eine Erwachsenenparty. Ich bring dich in das Fernsehzimmer, wo all deine Freunde sind."

„ Mami, ich darf nicht in der Küche sein. Ich darf nicht hier sein. Wo soll ich dann hingehen? Ich fühle mich nicht besonders."

Sie entfernten sich von mir und ich bekam noch mit, wie seine Mutter sagte, dass er zu nörgeln aufhören soll.

„ Alexis, hier drüben!" Ich drehte mich um und sah Eileen an einem Tisch sitzen. Sie saß gegenüber einer älteren Dame, während Emma neben den beiden stand.

„ Selena, was ist mit ihr?" Eileen zeigte auf mich, als ich mich neben Emma stellte.

„ Was ist mit mir?", fragte ich verwirrt.

Selena nahm meine Hand in ihre, bevor ich fragen konnte, was hier vor sich ging. Sie schloss ihre Augen und begann etwas zu singen.

Emma flüsterte. „ Das wirst du bald wissen."

Warum hatte ich das Gefühl, dass diese Dame eine Hexe war?

Ihre Augen zuckten und sie wisperte ein Wort.

„ Zorn."

Eileen legte ihre Hand auf ihren Mund als würde sie versuchen ein Lachen zu verstecken.

„ Oh und übrigens, viel Glück morgen. Du wirst es brauchen."

Selenas Stimme hatte einen ernsten Ton, durch welchen ich erschauderte.

Und es war vielleicht jetzt nicht gerade der beste Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, aber ich hatte das letzte, fehlende Puzzleteil gefunden.

Es hatte etwas gefehlt, als ich Damien diesen Morgen berührt hatte.

Funken.

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Was hält ihr davon, wenn ich demnächst eine Lesenacht machen würde? Die Geschichte neigt sich nämlich langsam dem Ende zu und ich dachte, dass das vielleicht noch ganz nett wäre ^^.

Alsoooo, Ich würde am Freitag gerne eine Lesenacht machen. Ich würde mindestens 3 Kapitel uploaden und vielleich noch ein 4tes, wenn es sich ausgeht. ^^

Wer wäre dabei? :))

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