3. Zehn Jahre
Heyy Leute!!
Viel Spaß mitm 3. Kapitel!! :)
Würde mich über Feedback freuen, egal ob Kommentare oder Votes. :)
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... ... Gegenwart... ...
25. August 2015.
Crystalline Castle
Im Vampirkönigreich
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Zehn Jahre.
Das ist eine sehr lange Zeit.
In diesen zehn Jahren hätte ich eine normale Kindheit haben sollen. Ich hätte Abschürfungen vom herumtollen im Freien haben sollen. Ich hätte meine Geburtstage mit Freunden und Familie feiern sollen. Ich hätte die Gütigkeit meiner Mutter und den Beschützerinstinkt meines Vaters erfahren sollen. Ich hätte verschiedene Köstlichkeiten aus allen Ländern probieren sollen. Ich hätte Lehrer haben sollen, die zu vielen Hausaufgaben aufgeben. Ich hätte Freunde haben sollen, bei denen ich mich über die zu vielen Hausübungen beschweren kann. Ich hätte einen Schwarm haben sollen, den ich später bereuen werde. Ich hätte meinen ersten Liebeskummer erleben sollen. Ich hätte Fehler machen sollen, von denen ich dann lerne.
Und das Wichtigste, ich hätte frei sein sollen.
Frei von all diesen Wänden, die mich jeden Tag mehr und mehr zu erdrücken schienen.
Frei von den Ketten, die mich abhielten mich zu bewegen.
Jetzt denkst du dir sicherlich, wie ich zur Hölle diese ganzen Sachen wissen kann, wenn ich noch nie hinaus durfte, um sie zu erfahren.
Die Antwort ist Maria.
Seitdem ich hier gefangen genommen wurde, ist Maria die einzige Person, die für mich da war.
Sie war meine Mutter, die sich um mich sorgte.
Sie war mein Vater, der mir sagte, was richtig und was falsch war.
Sie war meine Schwester, mit der ich meine ganzen Geheimnisse teilen konnte.
Sie war mein Bruder, der mich vor den Mägden und den Wachen schützte, die mich ärgerten.
Sie war auch meine Lehrerin, die mir lehrte, wie man schreibt und liest.
Sie war das einzige warme Licht in meiner kalten und dunklen Welt.
Sie war eine gewöhnliche Magd in ihren Vierzigern. Sie hatte schwarze Haare und weiche braune Augen. Die einzigen Augen, die Liebe und Zuneigung ausstrahlten.
Sie war ein Mensch, wie ich.
Ja, vor langer Zeit fand ich heraus, was diese Leute waren. Ich war umgeben von bluthungrigen Kreaturen, Vampiren.
Die Tatsache, dass solche Wesen existieren, ließ mich anfangs nicht zur Ruhe kommen. Doch mittlerweile redete ich mit Maria so über sie, als würde ich mit ihr über das Wetter tratschen.
Ich war in der Vampirwelt, wo die Zeit, wie in der Menschenwelt verlief, aber trotzdem war es hier komplett anders. Es war immer kalt und nichts strahlte Wärme aus. Hier gab es keine Sonne, nur ein Hologramm von ihr, um den Tag heller erscheinen zu lassen. Natürlich war es mir verboten, sie zu sehen.
Ich wunderte mich, wie es wäre, wenn die Sonne auf meinen Arm scheint. Wie es sich anfühlt, wenn man den Kopf in den Himmel reckt und die frische Luft einatmet. Wie sich der Wind anfühlt. Welches Gefühl es wäre, wenn man sich auf den Boden legt und hoch in den blauen Himmel schaut.
Jemand riss mich mit dem Geräusch von schepperten Schlüsseln aus meinen Tagträumen. Danach wurde die Tür von dem Gefängnis, indem ich mich befand, geöffnet. Ich blickte auf und sah eine Wache, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, hereinkommen. Er begann meine Ketten loszumachen und legte mir Handschellen an.
Ich war nervös und verängstigt. Was passierte hier? Wo war Maria?
Die Wache zog mich in eine aufrechte Person hoch und führte mich aus der Zelle hinaus. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich draußen. Ich war für einen so Moment aufgeregt, sodass sich sogar Gänsehaut auf meiner Haut bildete. Doch sie verschwand gleich wieder, da ich realisierte, dass ich im Anwesen voller Vampire war, wo es keinen Hauch von Hoffnung gab. Hier fanden nur grausame Dinge statt.
„ W-w-o b-bringst du mich h-hin?", stotterte ich vor mich hin.
„ Es ist dein achtzehnter Geburtstag und außerdem ist es nun endlich so weit. Der König bekommt Antworten auf seine Fragen."
Heute war mein Geburtstag? Es war keine Überraschung, dass ich es vergessen hatte. Jeder Tag glich dem vorherigen. Es gab keinen Unterschied. Doch normalerweise gab mir Maria an meinem Geburtstag immer ein Essen, welches ein bisschen besser schmeckte als üblicherweise. Doch ohne meinen Eltern schmeckte alles wie trockenes Brot und fades Wasser.
Wir traten gerade aus dem Haupttor des Kerkers und betraten einen langen Flur. Ich konnte kaum meine eigenen Füße sehen, da es hier so dunkel war. Die Wache drängt mich zu einer Treppe. Es kam mir so vor, als würden wir stundenlang rauf und rauf gehen. Je höher wir kamen, desto heller wurden die Flure erleuchtet.
Wir stoppten endlich, als wir bei einem hellerleuchteten Flur anhielten. Tausend von Kerzen, die an den Seiten des Flures angebracht waren, durchfluteten ihn mit Licht. Dadurch konnte ich die ganzen Gemälde und Bilder betrachten.
Ich war verblüfft.
Es war schon so lange her, seitdem ich so etwas Atemberaubendes gesehen habe, nicht nur die trostlose und farblose Wand in meiner Zelle.
Die Luft roch auch anders. Ich wusste nicht, was es war, da ich noch nie wirklich irgendwelche Düfte oder Blumen gerochen habe, doch nichtsdestotrotz roch es gut.
Wir gingen den Flur entlang und als wir das Ende erreichten, klopfte die Wache an einer der größten Türen, die ich je gesehen hatte.
„ Kommt rein.", befahl uns eine tiefe Männerstimme.
„ Das ist das Arbeitszimmer des Königs. Öffne die Tür und gehe hinein. Wage es ja nicht aufzuschauen, bis es dir der König ausdrücklich befiehlt. Beuge deinen Kopf und halt deinen Mund geschlossen.", erklärte mir die Wache hastig.
Noch Wünsche?!
Ich deutete ein nicken an und berührte die braune, hölzerne Tür mit meiner Hand und stieß sie leicht an.
Die große Tür öffnete sich langsam und gab den Blick auf einen Tisch und tausend von Büchern frei, die auf Regalen standen.
Dieser Raum war groß. Ich erinnere mich, wie ich mit meiner Mum zu einer Bücherei gegangen bin. Doch das ist schon sehr lange her.
Dann bemerke ich einen Mann, der sich gegen den Tisch lehnte.
Es war er! Der König.
Ich hatte ihn zuvor zuerst einmal gesehen, an dem Tag, an dem ich hierher gebracht worden bin. Ich bin nur wegen ihm hier.
Mein Hass gegenüber diesem Mann wuchs mit jedem Tag mehr.
Er stand hier in seiner vollen Schönheit und strahlte etwas Mächtiges aus, etwas Königliches. Sein Haar war perfekt nach hinten gestylt. Es schien so, als hätte er Stunden gebraucht, um es so perfekt hinzukriegen. Er hatte einen dunkelblauen Anzug an, worunter ein weißes Hemd hervorblitzte. Eine seidene goldene Krawatte rundete das Outfit ab.
Plötzlich kam mir in den Sinn, dass mir die Wache gesagt hatte, dass ich nicht hochschauen sollte. Schnell senkte ich meinen Kopf und blickte auf den Boden, der mir nun sehr interessant erschien.
„ Komm rein und setzt dich.", befahl er mir erneut mit seiner mächtigen Stimme. Ich war mir sicher, dass jeder ihm sofort gehorchte.
Ich sah einen Sessel direkt vor mir. Unsicher wippte ich auf meinen Beinen auf und ab und wusste nicht, ob dieser Sessel für mich gedacht war. Doch dann fiel mir auf, dass außer dem Sessel nur noch einer hinter dem Schreibtisch stand. Also zwang ich meine Füße sich zu dem Stuhl zu bewegen, auf den ich mich dann auch niedersetzte.
Mein Herz hämmerte wild in meiner Brust. Meine Hände zitterten vor Nervosität, da ich das Gefühl hatte, dass er etwas Großes mit mir geplant hat.
Ich konnte die Intensität fühlen, mit der er mich anstarrt. Er versuchte mich zu durchschauen, doch ich wusste nicht, wonach er suchte.
„ Lassen wir die Nettigkeiten und kommen gleich zum Punkt. Wer bist du und wie willst du mein Königreich zerstören?"
„ I-ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich bin Alexis Smith und wurde mit sieben Jahren hierhergebracht. Ich habe nichts gegen Sie vor.", ich probierte selbstbewusst zu klingen, scheiterte aber kläglich.
„ Das ist Bullshit! Ich weiß, dass du nicht nur ein normaler Mensch bist. Oder wie sollte sonst laut einer Prophezeiung ein normaler Mensch Grund für die Zerstörung sein? Für wen arbeitest du? Bist du ein Nachfahre von einer meiner Feinde?!"
Ich blickte auf und sah den König, der mich mit einem bösen Blick ansah und aus dessen Augen Funken zu sprühen schienen. Er hatte nun goldene Augen.
Ich wusste nicht, wovon er gerade gesprochen hatte. Prophezeiung? Nachfahre? Was?
Ich konnte spüren, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Sie bettelten rausgelassen zu werden und über meine Wangen fließen zu können, doch ich wischte mit meinem Handrücken über meine Augen, um sie aufzuhalten.
„ Ich weiß nicht, worüber Sie sprechen! Ich sage die Wahrheit!", gab ich von mir. Nun brach der Damm endgültig und fing an zu weinen.
„ Andrew!", rief er und sofort stolperte eine Wache voller Alarmbereitschaft in das Zimmer.
„ Du weißt, was zu tun ist.", sagte der König. Der Andrew Typ nickte schnell und ging wieder aus dem Raum.
Ein Moment verging, ohne das ein Wort aus dem Mund des Königs kam. Stattdessen zog er sein Sakko aus, lockerte den Kragen seines Hemdes und schob seine Ärmel nach oben.
Diese Handlungen schreckten mich, da Maria mir erzählt hatte, was jetzt geschehen wird.
Maria hatte mir erzählt, was ein Junge möglicherweise von einem Mädchen haben will. Auch, wenn es ein ziemlich peinliches und komisches Gespräch war, hatte sie mir alles, was zwischen einem Mann und einer Frau passieren kann, erklärt.
Plötzlich öffnete sich die Tür erneut und Andrew kam wieder herein, doch diesmal hatte er etwas in seiner Hand.
Es sah wie ein Seil aus.
Ich war nun endgültig verwirrt.
„ Zieht ihr das Kleid aus und passt auf, dass sie sich nicht von dieser Stelle bewegt.", befahl der König und zeigte in die Ecke des Raumes.
Ich stand automatisch auf und entfernte mich rückwärtsgehend von Andrew. Doch er war schneller und schnappte sich meinen Arm. Dann zwang er mich mein Kleid auszuziehen.
Ich weinte weiter und fragte immer wieder, wieso sie das taten. Doch all meine Fragen wurden ignoriert. Ich wehrte mich und flehte sie an, mich gehen zu lassen. Sie waren stärker.
Kurze Zeit später saß ich im Schneidersitz auf dem kalten, harten Boden und fokussierte die goldenen Wände. Ich trug nur noch meinen BH und meine Baumwollunterhose. Ich fühlte mich so gedemütigt, da mich noch nie zuvor eine Person so gesehen hatte.
Dann fühlte ich wie aus dem Nichts einen starken Schmerz auf meinem Rücken, der mich entsetzlich aufschreien ließ .
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