19. Rätsel

Heyy Leute!!
Es tut mir so,so leid, dass ich so lange nicht geupdated habe :/

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Würde mich über Feedback freuen. :)

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" You wake up every morning to fight the same demons that you left you so tired the night before, and that, my love, is bravery."

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Im Schlafzimmer des Königs,

Crystaline Schloss.

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Weiche Finger strichen mir vorsichtig mein Haar aus dem Gesicht, als ich mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Ich wusste nicht, zu wem diese Finger gehörten, aber die Berührung fühlte sich neu und unbekannt an. Jedoch war ich mir sicher, dass sich der König nicht in meiner Nähe befand. Diese Tatsache beruhigte mich ein bisschen, jedoch änderte sich meine Ruhe schlagartig, als mir ein anderer Gedanke kam.

Wer berührte mein Haar?

Meine Augen öffneten sich und ich setzte mich ruckartig auf. Überraschenderweise verursachte diese Bewegung keinen Scherz. Ich hätte erwartet, dass ich mich schlecht und zu schwach fühlen würde, doch ich stand unter Spannung und spürte, wie das Adrenalin durch meinen Körper schoss. Ich fühlte mich stärker als je zuvor. Meine Sinne waren verschärft und alles um mich war detailliertere und schärfer. 

Ich hörte ein lautes, sich wiederholendes zwitscherndes Geräusch, das von meiner rechten Seite kam. Ich drehte meinen Kopf und bemerkte, dass mein Sehvermögen um eines besser geworden war. Hinter den Vorhängen, die auf die Seite geschoben waren und mir somit freie Sicht auf den Balkon gaben, erstreckte sich eine riesige Grünfläche. Ich konnte die im Wind wehenden Bäume sehen, die Kilometer entfernt waren. Auf diesen Bäumen saßen Vögel, die mit ihren Flügeln schlugen und zwitscherten. Sie waren die Ausgangsquelle des Geräusches.

Ich fühlte mich wie eine komplett andere Person und ich konnte mir nicht einreden, dass mir das nicht gefiel. Ich liebte alles davon.

„ Fühlt sich fantastisch an, oder?"

Ich drehte mich auf die rechte Seite und sehe Emma, die Schwester des Königs, auf meinem Bett sitzen. Sie trägt ein  grau-weißes gestreiftes Kleid worüber sie eine schwarze Lederjacke trug. Ihre Beine steckten in einer Leggins. Sie musste die Person gewesen sein, die mein Haar berührt hatte. Sie strich sich eine ihrer brauen Haarsträhnen zurück hinter das Ohr und lächelt mich an.

„ Wie bitte?", fragte ich.

Sie lachte: „ Ich bin mir sicher, dass du dich nun viel besser fühlst, besser als du dich jemals gefühlt hast. Oh, wundere dich nicht, wenn du Sachen bemerkst, die dir noch nie zuvor aufgefallen sind, wie Sachen zu hören, die meilenweit von dir entfernt sind. Und du solltest kein scharfes Essen zu dir nehmen, denn dir könnte davon übel werden. Deine Geschmacksnerven sind momentan ziemlich sensibel."

Meine Augen weiteten sich bei den neu erhaltenen Informationen.

„ Bin ich jetzt ein Vampir." Ich musste das einfach fragen.
Wer hatte mich verwandelt? Der König? War das der Weg, um es mir heimzuzahlen? Denn der König wusste, dass ich seine Spezies verachtete.

„ Nein. Nein." Emma musste den ängstlichen Ausdruck auf meinem Gesicht bemerkt haben, denn sie wurde auch beunruhigt und versuchte schnell zu erklären.

„ Nein, du bist kein Vampir. Aber hör zu, was passiert ist..", sie zögerte, doch ich sah sie weiterhin abwartend an.
„ Ich sollte dir das eigentlich nicht sagen, aber ich denke, dass du danach weniger verwirrt sein wirst. Also, okay...Raste nur nicht aus, okay?"

Ich nickte sofort, denn ich wollte, dass sie sich beeilt und mir endlich sagt, was hier los ist. Obwohl ich auf selbstbewusst und ruhig tat, brodelte es innerlich in mir und ich flippte vor Neugierde und Angst fast aus.

„ Damienhatdirvonseinemblutgegeben.", sagte sie in einem Atemzug.

Was?

Ich sah sie verständnislos an. Ich denke sie hatte begriffen, dass ich kein Wort von ihrem Gehaspel verstanden hatte und es besser wäre, wenn sie es erneut sagen würde. Also sagte sie nun in lauterer und deutlicher.

„ Damien hat dir von seinem Blut gegeben."

Emma betrachtete mich eingehend, als würde sie erwarten, dass ich ausflippe und wie eine Verrückte durch das Schloss rennen würde.

„  Und was meinst du genau damit?"

Ich musste mir nur versichern lassen, dass ich es richtig verstanden hatte. Hatte er mich wirklich von seinem Blut trinken lassen?

Emma beantwortete meine Frage. „ Damien hat dir sein Blut gegeben. Der Menschenarzt hat gesagt, dass dein Körper durch den enormen Blutverlust immer schwächer und schwächer werden würde. Der einzige Weg dich zu retten war dir Vampirblut zu verabreichen und mein idiotischer Bruder wurde auch nur bei dem Gedanken, dass das Blut von jemanden anderen in deinem Kreislauf hast, unfassbar wütend. Also hat er dich sein Blut trinken lassen. Aber mach dir keine Sorgen. Es bedeutet nicht, dass du ein Vampir bist. Es muss ein spezielles Gift im Blut sein, wenn ein Vampir einen Menschen verwandeln will. Vampire können das kontrollieren. Sie können entscheiden, ob sie dem Menschen nur ihr Blut zur Heilung geben oder ob sie tatsächlich einen Menschen in einen Vampir verwandeln."

Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich ihre Worte verstand. Den Atem, den ich unwillkürlich angehalten hatte, stieß ich mit einem Schnauben aus. Ich war noch nie glücklicher ein Mensch zu sein. Ich werde niemals wollen, dass mich jemand in einen Vampir, eine tödliche Kreatur, die nur an sich selbst denkt, verwandelt.

Emmas Gesichtsausdruck veränderte sich in einen traurigen und sie sah peinlich berührt weg. Ich war für ein Moment verwirrt, doch dann verstand ich es. Sie kann meine Gedanken lesen.

Gelegentlich vergaß ich einfach, dass Vampire Gedanlen lesen können. Es gibt keine Worte, die beschreiben wie glücklich ich bin, dass der König meine Gedanken nicht lesen kann.

Ich hatte den Drang mich zu entschuldigen, doch ich konnte es nicht. So dachte ich wirklich über diese Spezies und nichts konnte meine Meinung ändern.

„ Du musst uns wirklich hassen. Glaube mir, wenn ich du wäre würde ich Vampire auch hassen. Ich würde die ganze Zeit Hass auf die Personen, die mir meine Eltern weggenommen haben, verspüren. Ich nehme es dir nicht übel, Alexis."

Ihre Stimme war ruhig und sie wirkte nicht böse auf mich. Ich lächelte sie an. Ich war froh, dass sie mich verstand.

„ Wie lange war ich bewusstlos?"

„ Drei Tage. Die Dienstmädchen haben dich gewaschen und dich neu eingekleidet. Damien ist dir nicht zu nahe gekommen. Obwohl er es niemals zugeben würde weiß ich, dass er es getan hat, weil er Angst hatte, dass du dich vor ihm fürchtest und sich dein Zustand dadurch nur noch mehr verschlechtern würde."

Ihre Augen wurden groß, als wäre ihr gerade etwas Wichtiges eingefallen. „ Oh! Ich habe dir vergessen den besten Teil zu erzählen. Du hast Damiens Blut in deinem Blutkreislauf, also wundere dich nicht, wenn du eine starke Verbindung zu ihm spürst oder sogar seine Gedanken hören kannst. Und...Hmm, denn Rest wirst du selber herausfinden."
Sie zwinkerte mir zu und sie hatte einen schelmischen Funken in ihren Augen. Sie wusste etwas, was ich nicht wusste.

Ich erstarrte und fragte: „ Was ist es?"

Sie schüttelte nur den Kopf.

„ Nichts.", sie lachte, „ geh jetzt duschen. Ich will heute etwas mit dir machen."

„ Wirklich, oder hat dein Bruder dich geschickt, um ein Auge auf mich zu haben?"

Ich kannte den König und ich wäre nicht überrascht, wenn er hier sogar Kameras installiert hätte, um jede meiner Bewegungen zu verfolgen. Jedoch hatte er doch gesagt, dass er nicht mehr dachte, dass ich eine Bedrohung sei. Ich schüttelte meinen Kopf.
Dieser Mann ist unvorhersehbarer als das Wetter hier. Er kann seine Meinung über Nacht ändern.

„ Ähm, das auch. Aber ich will wirklich Zeit mit dir verbringen. Es ist Samstag und ich will etwas Lustiges machen."

„ Aha. Und was?"

„ Werden wir schon sehen. Ich meine, wir leben in diesem riesigen Schloss und hier gibt es bestimmt etwas Lustiges zu tun. Komm, gehen wir finden schon etwas.", sie grinste, „ So kann ich dich herumführen und dir all die coolen Plätze zeigen."

Doch was brachte es mir, wenn ich höchstens noch ein paar Monate hier leben werde? Trotz dieses Gedankens entschied ich mich, dass es doch nicht so eine schlechte Idee war. Denn wenn ich schon sterben werde, dann will ich meine restliche Zeit wenigstens noch genießen.
Ich nickte. Dann schnappte ich mir meine Kleidung aus dem Schrank und ging in das Badezimmer, um mich zu duschen und frisch zu machen.

**

„ Wow.", gab ich fasziniert von mir, als wir einen Raum betraten, der von hunderten weißen Kerzen erleuchtet wurde. Neben jeder Kerze wurde ein Gemälde aufgehängt und ich denke, dass es sich hierbei um die verstorbenen Mitglieder der königlichen Familie handelte.

„ Du hast Recht. Das sind alles meine Vorfahren und die Kerzen, die bei jedem Bild platziert sind, sind nicht einfach Kerzen. Es sind Kerzen, die niemals schmelzen oder erlöschen. Das ist das Werk einer Hexe."

Wir gingen den Flur weiter entlang und kamen bei einer großen Türe an, die mit einem Schloss verschlossen wurde. Sie sah sehr alt aus, sogar das Schloss war voller Spinnennetzen. Es waren rote Bänder um das Schloss gebunden, um das Öffnen zu verhindern.

„ Was ist das?" Der Anblick dieser Tür zog mich wie magisch an und ich wurde neugierig.

Ein schmerzvoller Ausdruck legte sich auf Emmas Gesicht. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein. Sie schien zu überlegen, wie man den Inhalt hinter dieser Türe am besten beschreiben konnte.

„ Niemanden ist es gestattet hier hineinzugehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was sich hinter dieser Türe verbirgt, aber ich habe viele Geschichten über diesen Raum gehört. An diesem Ort haben die letzten Königinnen Selbstmord begangen."

Ich hielt die Luft an. „ Sie haben Selbstmord begangen? Warum?"

„ Alles führt zu einer tragischen Geschichte zurück. Es ist eine lange Geschichte."

„ Ich habe nichts Besseres zu tun. Außerdem will ich wirklich wissen, wieso sie sich selber umgebracht haben."

Emma lehnte sich an die gegenüberliegende Wand und verschränkt ihre Hände vor der Brust. Sie behielt den Flur die ganze Zeit im Auge, während sie redete.

„ Vor langer Zeit, vor wirklich langer Zeit, gab es einen König und eine Königin, die sich über alles liebten. Dieser Raum wurde speziell für die beiden erbaut. Es wurde gesagt, dass das der Raum sei, indem sie miteinander Zeit verbrachten und sich von der Außenwelt abschirmten. Es war ihr eigenes kleines Paradies. Angeblich sangen, tanzten und zeichneten sie hier. Sie genossen einfach nur die Anwesenheit des jeweilig anderen. Er war der Vampirkönig, aber sie war ein einfacher Mensch, eine Angestellte. Jeder war gegen ihre Beziehung. Früher waren die Menschen für Vampire Dreck wert. Obwohl sie sich den Konflikten, die ihre Beziehung verursachten, bewusst waren, heirateten sie und er machte sie zu seiner Königin. Ihm war es egal, was die anderen von ihr dachten. Ich denke, dass das möglicherweise der Grund für die Rebellion gewesen sein konnte. Er sorgte sich um sie mehr als um sein eigenes Volk. Die Dorfbewohner wurden von Tag zu Tag wütender und setzten die Außenmauer des Schlosses in Feuer. Er arrangierte ein friedliches Treffen, wo er mit den Bürgern reden wollte. Während dieses Treffens schlich sich jemand von hinten an den König heran.
Er wurde ermordet. Die Königin war am Boden zerstört. Sie gab sich die Schuld für seinen Tod. Sie verbrachte Tage in diesem Raum, den sie versperrte, und aß nichts. Niemand schien es zu interessieren, wie es ihr ging, nicht ein einziger Vampir bemerkte ihren Zustand. Alle ließen sie alleine, um sie einen langsamen und qualvollen Tod sterben zu lassen. Sie hungerte sich zu Tode, weil sie dachte, dass sie einen einfachen und schmerzlosen Tod nicht verdient hätte."

Tränen liefen über mein Gesicht. Meine Brust zog sich zusammen, als ich mir ausmalte, was die Königin alles durchstehen musste. Emma sah genauso bedrückt und mitgenommen aus. Sie räusperte sich und führte fort:

„ Sie fanden ihren toten, leblosen Körper mit einem Zettel fest umklammert in der Hand. Ich weiß nicht, ob dieser Zettel hier noch irgendwo herumliegt oder ob er verbrannt wurde. Doch was auch immer auf diesem Zettel stand, ließ die Menschen trauern und bedauern, was sie getan hatten. Doch es war zu spät.", Emma lachte humorlos auf, „ solange sie gelebt hatte, hatte sie keiner akzeptiert, doch nach ihrem Tod wurde sie zu einer Göttin.
Manche sagen, dass man immer noch die singenden Stimmen der beiden bei Vollmond in diesem Teil des Schlosses hören kann, denn bei ihrer letzten Begegnung erstrahlte der Mond in seiner vollen Schönheit.
Ich weiß nicht wieso, aber es wurde zu einem Ritual unter den Königinnen. Sobald ihr König vor ihnen starb, folgten sie ihm durch Suizid in den Tod. Wenn die Könige auf dem Schlachtfeld starben, dann konnten die Ehefrauen die Trauer, die durch die Trennung verursacht wurde, nicht ertragen.
Eine nach der anderen öffnete diese Türe, trat ein und niemals wieder hatte jemand erwas über die Königinnen gehört. Es ist verrückt, dass niemand probiert hatte, dieser kranken Sache ein Ende zu bereiten."

Sie endete und ihre Augen trafen meine. Ihre Augen waren mit unvergossenen Tränen gefüllt.

Sie schluckte schwer, blinzelte einige Male und wischte sich mit der Hand die Tränen weg. „ Ist das wirklich Liebe? Einfach dein Leben wegwerfen, nur damit man bei jemanden sein kann, der schon gegangen ist? Das ist nicht Liebe, das ist Irrsinn."

Ich konnte ihr nur zustimmen. Was mit der menschlichen Königin geschehen ist, ist schrecklich, aber warum führten die anderen Königinnen ihre Tat fort? Das ist in jeglicher erdenklicher Hinsicht falsch.

„ Ich hätte niemals gedacht, dass sich hinter diesem Ort so viele Geheimnisse verbergen und er so eine schreckliche Vergangenheit hat.", sagte ich bedrückt und immer noch geschockt zu Emma.

„ Jeder hat eine Vergangenheit, Alexis. Sogar Damien hat eine. Ihm wurde beigebracht niemals Emotionen zu zeigen. Emotionen sind für ihn ein Zeichen der Schwäche. Normale Personen haben vor dem Tod Angst hat, aber der Tod klopft jedes Mal an seine Türe, wenn er hinausgeht. Er hat Unmengen an Feinden, die jeden seiner Schritte beobachten. Sie wollen jede Möglichkeit nützen. Doch er hat davor keine Angst. Er hat keine Angst vor dem Tod. Er hat Angst zu fühlen. Seit die Königin ihn verlassen hat--"

„ Du meinst deine Mutter?"

Sie schüttelte den Kopf. „ Nein, nicht meine Mutter. Die Königin, die --"

Sie stoppte abrupt, zog ihre Augenbrauen zusammen und blickte auf den Boden.

„ Was ist passiert?"

„ Wir müssen gehen. Eric hat gesagt es ist ein Notfall."

Bevor ich ihr noch mehr Fragen stellen konnte, schnappte sie sich meine Hand und zog mich die Treppen hinauf, welche zum Schlafzimmer des Königs führte.

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Puh, viel alte Geschichte wurden aufgedeckt.

Was hält ihr von der Geschichte, die hinter dieser Türe steckt?

Und um welchen Notfall kann es sich handeln? Irgendwelche Vermutungen?

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