18. Ein unbekanntes Gefühl
Heyy Leute!! :)
Viel Spaß mitm 19. Kapitel! Ich hoffe es ist ganz okay.
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" The reason we struggle from insecurity is because we compare our behind the scenes with everyone else's highlight real."
-Steve Furtick
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Zurück im Crystaline Schloss,
Vampirwelt.
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Dunkelheit.
Alles, was ich sehen konnte war Dunkelheit, die mich umgab und mich verwirrte. Ich war gefangen in ihr.
Plötzlich tauchten alle furchtbaren Erinnerungen an den gestrigen Tag vor meinen Augen auf.
Oder war es vielleicht doch schon länger her? Ich wusste es nicht mehr.
Alles, woran ich mich erinnern konnte war, dass mein blutüberströmtes Ich den König anflehte aufzuhören, als mein Körper immer schwächer und schwächer wurde, bis ich meine Augen nicht mehr offenhalten konnte. Ich erinnerte mich an den Zeitpunkt, an dem ich nachgab und mich von der Schwärze empfangen ließ.
Ich konnte immer noch seine Hände auf mir spüren und seine Finger, die sich in meine Schultern bohrten, als er von mir trank.
Ich hätte nicht zustimmen sollen mit ihm durch den Wald zu gehen. Mit einer tödlichen Kreatur alleine in der Nacht zu sein war nicht meine beste Idee. Das war die zweite dumme Entscheidung, die ich getroffen hatte. Die erste war es überhaupt aus dem Auto auszusteigen.
Ich hatte schon immer davon geträumt frei von diesem Schloss zu sein, leben zu können. Doch nach den Geschehnissen des gestrigen Tages, war ich mir nun nicht mehr sicher. War das wirklich die Realität, die außerhalb der Wände dieses Schlosses herrschte? Es war mein erster Tag außerhalb von hier und ich wollte ihn jetzt schon wieder vergessen.
Ich wurde zurück in die Gegenwart gerissen und realisierte, dass der Grund für die Dunkelheit meine geschlossenen Augenlider waren.
Ich war zu müde um meinen Mund zu öffnen oder einen Muskel zu bewegen, deshalb spitzte ich meine Ohren und probierte anhand der Geräusche um mich herum herauszufinden, wo ich mich befand.
Ich konnte nichts außer den tobenden Wind hören, der aber durch irgendetwas gedämpft wurde, also musste ich mich drinnen aufhalten.
Der leichte Lavendelgeruch des Waschmittels, das immer für die Bettlaken des Königs verwendet wurde, ließ mich erahnen, wo ich mich befand. Ich war zurück im Schloss.
Doch erschreckender für mich war eher, dass ich sofort wusste wo ich mich befand, obwohl ich hier noch nicht lange lebte.
Mein Hals war trocken. Ich fing an zu husten und konnte gar nicht mehr aufhören, wobei mir langsam die Luft knapp wurde.
Ein Arm umgriff meinen Nacken und hob meinen Kopf an, sodass ich endlich wieder Luft bekam. Luft strömte in meine Lungen ein und ich wollte fragen, wer das war, doch ich war zu schwach. Niedergeschlagen akzeptierte ich diese Tatsache. Plötzlich spürte ich, wie ein Glass an meine Lippen gepresst wurde.
Ich schluckte ohne nachzudenken gierig den Inhalt. Als mein Durst langsam verschwand wurde mir klar, dass es sich nicht nur um Wasser handelte. Wasser war geschmackslos, doch diese Flüssigkeit schmeckte süß-säuerlich.
Was wenn der König mich vergiften wollte? Es würde mich nicht überraschen.
Meine Augen öffneten sich und ich musste einige Male zwinkern, bevor ich wieder scharf sehen konnte.
Die erste Sache, die ich sah war ein schwarzes Baumwollshirt, das direkt vor meiner Nase war. Meine Augen verfolgten die Knöpfe, die nach oben führten. Die ersten beiden Knöpfe waren geöffnet und gaben mir somit eine perfekte Sicht auf gebräunte Haut. Dann glitt mein Blick weiter nach oben und ich sah ein glattrasiertes Kiefer. Ich blickte weiter hinauf und stoppte bei seinen schwarzen Augen.
Dieselben Augen, die gestern einen goldenen Schimmer angenommen hatten, die so strahlend wie die Sonne waren. Die Augen, die mich einluden in ihnen zu versinken. Die Augen, die so unnahbar waren. Die Augen, die ich gesehen hatte, bevor er mich biss.
Das Glas, das mit der komisch schmeckenden Flüssigkeit gefüllt war, hielt er immer noch an meine Lippen gepresst. Sofort stieß ich es weg. Es war ein sanfter Stoß, ich schwöre, aber anscheinend hatte der König das nicht erwartet, denn er ließ das Glas los und der gesamte Inhalt verteilte sich auf seinem T-Shirt, das nun pitschnass war.
„ Verdammte scheiße!"
Er sprang auf und mein Kopf sackte nach hinten auf die Pölster zurück. Doch ich blieb nicht lange in dieser Position, denn ich zwang mich zum Aufsetzen. Meine Füße machten sich selbstständig und gingen vom Bett weg, bis ich so weit wie möglich vom wütenden Gesicht des Königs entfernt war.
„ Was stimmt nur mit dir nicht?!", schrie er aufgebracht. Sein wütender Tonfall ließ mich noch mehr zusammenzucken und zu diesem Zeitpunkt fingen auch meine Hände an zu zittern. Sofort presste ich diese zusammen, denn ich wollte dem König auf keinen Fall zeigen, wie sehr er mich verängstigt.
Wenn jemand bettelt, dann lässt es den Blutdurst eines Vampires nur noch mehr ansteigen,
hallten die Worte des Königs in meinem Kopf.
Er kam näher zu mir, doch ich bewegte mich nicht von der Stelle.
„ Bleiben Sie weg von mir." Es war nicht mehr als ein schwaches Wispern, doch ich war mir sicher, dass er es mit seinem guten Gehör wahrgenommen haben musste.
„ Kannst du aufhören so tollpatschig zu sein? Ich wollte dir nur helfen zu trinken, weil du zu schwach warst um das selber zu tun!"
Der Satz erinnerte mich an diese komische Flüssigkeit. „ Was war das? Es war kein Wasser. Was hast du mir zu trinken gegeben?"
„ Es ist ein Power-Drink, der dir helfen soll, das hat zumindest der Menschenarzt gesagt. Ich habe nicht versucht dich umzubringen oder so etwas in der Art!"
„ Es hätte mich nicht überrascht."
Meine Augen weiteten sich, als mir bewusst wurde was mir gerade herausgerutscht war. Ich hatte es ohne nachzudenken gesagt.
Der König näherte sich mir und stoppte einen Meter vor mir.
„ Ist es das was du denkst? Denkst du wirklich so über mich? Dass ich dich nur töten will?"
Ich war mir sicher, dass keiner auf so eine Idee kommen würde, wenn man geschlagen, gefoltert und einem das Blau abgezapft wird. Also ich weiß nicht, wie ich da drauf gekommen bin. Doch warum fragte er mich plötzlich warum ich denke, dass er mich töten will. War das nicht offensichtlich?
„ Wenn ich töten hätte wollen, dann hätte ich es schon längst gemacht. Ich mag es nicht mit meinen Feinden fangen zu spielen. Sobald ich sie in die Finger bekomme, sind sie tot. Es gibt keinen verdammten Ausweg außer den Tod für sie. Was gestern passiert ist war nur, weil ich lange kein Blut mehr getrunken habe und die Kontrolle verloren habe. Ich fange langsam an es zu bereu-"
Ein ungewohntes Gefühl blitzte in seinen schwarzen Augen auf. Ein Gefühl, das ich bis jetzt vermisst hatte. Jedoch hatte ein kurzer Augenblick gereicht um zu erkennen, dass es sich um Reue handelte. Doch so schnell wie der Ausdruck gekommen war, verschwand er auch wieder.
Er sah mich mit kalten Augen an. „ Weißt du was? Ich bedauere eigentlich rein gar nicht. Du hast es dir wegen deinen dummen Aktionen gestern verdient. Wenn ich nicht rechtzeitig gekommen wäre, dann wärst du von einem betrunkenen Vampir gebissen worden! Also welchen Unterschied macht es, ob es ich oder er war?!"
Oh doch, es machte einen Unterschied.
Plötzlich kamen die Erinnerungen an den betrunkenen Mann zurück, der mich in einer widerlichen Weise berührt hatte, zurück und die Angst, welche ich widerfahren hatte, breitete sich erneut in mir aus. Das Gefühl verfolgt zu werden erfüllte meinen ganzen Körper.
Mein Atem ging stoßweise und es fühlte sich so an, als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wäre. Dann merkte ich, dass ich wirklich laufe. Ich renne vor meinen Ängsten und die Erinnerungen an meine toten Eltern weg. Ich war zu ängstlich, um dieses kurze Kapitel meines Lebens erneut aufzuschlagen. Alle schlimmen Dinge, die ich jemals erlebt hatte, brachen auf mich ein, bedrückten mich von allen Seiten.
Es fühlte sich so an, als würde mich die Welt erdrücken. Es fühlte sich so an, als würde mein Gehirn nicht mehr genug Sauerstoff bekommen, obwohl dies eigentlich unmöglich war, da ich mehr als genug um mich hatte. Eine unsichtbare Hand legte sich um meinen Hals und schien mich zu erdrücken.
Ich konnte kaum die Worte des Königs verstehen, doch es klang nach Flüchen. Er bewegte sich zu mir und ich konnte ihn meinen Namen schreien hören. Nicht Mensch, nicht erbärmlich, er nannte mich Lexi.
„ Scheiße, was ist passiert?! Der Arzt hat gesagt, dass du auf keinen Fall in einer Stresssituation sein sollst, da dein Körper noch zu schwach ist. Beruhige dich, Lex. Atme tief ein und aus."
Seine Stimme war aufgebracht, fast verzweifelt.
Ich sammelte meine letzte Kraft und murmelte: „ Bleiben Sie weg von mir."
Obwohl meine Augenlider immer schwerer wurden und schließlich ganz zufielen, hörte ich ihn sagen: „ Okay, okay. Ich werde nicht näher kommen, aber setz dich hin. Der Stress ist nicht gut für dich. Entspanne dich."
Entspannen? Wie sollte ich mich entspannen, wenn mein Kopf fast explodierte. Ich berührte meine Stirn und ein Wimmern entfloh mir. Ungewollt flossen Tränen aus meinen Augen.
Ich begann mich in Richtung des Bettes zu bewegen, doch ich stolperte und der König konnte mich in letzter Sekunde noch auffangen, indem er meinen Arm schnappte. Seine Berührung ließ mich zurückspringen, als hätte ich gerade einen Elektroschock bekommen, doch seine Berührung war zehn Mal elektrisierender. Diese Tatsache machte mir am meisten Angst.
„ Lasst mich alleine!" Überraschenderweise war meine Stimme ziemlich kräftig, doch ich fühlte mich innerlich nicht besser.
Die Welt begann sich zu drehen und alles verschwamm. Die letzte Sache, die ich bevor mich Stille umhüllte hörte, waren seine Worte.
„ Gib nicht auf! Bleib bei mir, Alexis!"
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