17. Regen. Regen. Verschwinde. 2.Teil
Heyy Leute!!
Viel Spaß mitm 2. Teil des 17. Kapitels. :)
Würde mich über Feedback freuen. ^^
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Ich trat erneut in eine Pfütze aus Wasser, sodass es platschte und das Wasser in die Höhe spritzte. Meine Kleidung war komplett verdreckt, doch das war das kleinste Übel, denn der König ging unermüdlich vorwärts und achtete kaum auf mich.
Langsam wurde ich müde und es fühlte sich an, als ob meine Beine jede Sekunde nachgeben würden und auf den Boden falle. Wir hatten zuvor die Straße verlassen, da der König gemeint hatte, dass der Weg durch den Wald viel schneller zum Dorf führen würde. Er verhielt sich wie eine gehende Landkarte. Er wusste genau, wo wir abbiegen mussten und in welche Richtung wir uns weiterbewegen mussten. Natürlich kannte er jedes kleinste Detail über diesen Ort, er war schließlich der König.
Vor mir erstreckte sich eine weite Lichtung und hinter dieser konnte ich ein kleines Dorf erkennen. Es sah mitgenommen aus und wirkte trostlos.
Abgefallene Blätter übersäten den Boden, die Dächern und den Weg, den wir gerade entlanggingen. Sie lagen überall herum. Wind wirbelte diese in der Luft herum und die modrige Novemberluft verlieh diesem Ort eine drückende Atmosphäre.
Die Haustüre wurde von einem großen Schloss versperrt. Doch es war mir egal, denn alles was ich wollte war meine Muskeln für ein paar Minuten zu entspannen. Ich seufzte erleichtert auf, als ich die trockenen Stiegen sah, die zum Haus führten. Durch das Dach konnte der Regen nicht hierher gelangen.
„ Können wir hier kurz Pause machen?", flehte ich den König fast schon an.
Er murmelte zwar etwas wie: „ Menschen sind solche Schwächlinge.", nickte aber dennoch.
Ich bahnte mir meinen Weg durch die bräunlichen, vertrockneten Blätter. Meine Schuhe knirschten bei jedem Schritt, da sie die Blätter zerdrückten. Ich setzte mich auf die Stiegen und drückte die Jacke des Königs enger an mich. Ich kuschelte mich in sie und verschränkte meine Hände vor der Brust.
Ich war zu beschäftigt mich warmzuhalten, sodass ich nicht bemerkt hatte, dass sich der König sein T-Shirt ausgezogen hatte.
Sein weißes T-Shirt hing nun lose an seiner Schulter hinab und wurde vom Wind hin und herumgewirbelt. Dieses Mal fluchte er nicht nur vor sich hin, sondern sprang zurück als wäre er von etwas überrascht. Danach bewegte er sich so schnell, sodass meine Augen seinen Bewegungen nicht folgen konnten. In der einen Sekunde stand er direkt vor mir und in der anderen presste er seinen Körper an die Wand des kleinen Hauses. Mit geweiteten Augen blickte er in den Himmel hinauf. In seinen Augen konnte ich ein fremdes und ungewohntes Gefühl entdecken, Angst.
Ich saß hier und jeder Muskel meines Körpers verweigerte meine Befehle. Durch den Schock war ich in einer Starre gefangen. Ich hatte den König noch nie so gesehen.
Er schloss seine Augen und fuhr sich mit seiner Hand verzweifelt durch die Haare. Seine Schultern ließ er hängen und sein Körper rutschte langsam die kalte Hauswand hinunter, bis er auf dem kalten Boden aufkam.
Nun saß er hier, der König der Vampire, der eine, der ohne Gnade tötete, der in seinem eigenen Kummer versinkt. Er wiederholte die ganze Zeit, „ Das passiert nicht wirklich. Es ist nicht real." Immer und immer wieder.
Und ich? Ich saß ihm gegenüber und überlegte, was ich tun sollte.
Schließlich hatte ich den Mut und ging zu ihm hinüber. Dort ging ich langsam in die Knie, sodass ich mit ihm auf derselben Höhe war. Seine Augen waren fest zugekniffen. Es sah so aus, als würde er alles um sich herum ausblenden wollen. Sein Stirnrunzeln wich nicht aus seinem Gesicht. Er hatte seine Ellbogen auf den Knien abgestützt.
Ich streckte meine Hand nach vorne, um seinen Arm zu berühren. Ich musste auf irgendeine Weise seine Aufmerksamkeit erlangen. Warum benahm er sich so komisch? Ich dachte, dass sein wütender Gesichtsausdruck beängstigend war, doch der hilflose und ahnungslose Ausdruck, der nun auf seinem Gesicht aufgetaucht war, ließ es mich überdenken.
Ich zögerte und meine Hand war nun nur noch wenige Zentimeter von seiner Hand entfernt. Doch dann kamen mir Zweifel. Was wenn er wütend wird, wenn ich ihn berühre?
„ Sind Sie in Ordnung?"
Als er meine Stimme hörte, öffnete er seine Augen. Man sah ihm den Schmerz immer noch an, doch nun blitzte auch eine Spur von Hunger in seinen Augen auf.
„ Bleib weg von mir.", zischte er zwischen fest zusammengepressten Zähnen hervor. Es wirkte, als müsste er sich zwingen diese Wörter auszusprechen.
„ Was ist passiert? Warum benehmen Sie sich so komisch? Haben Sie etwa Angst vor Gewittern?" Meine Stimme war leise und sanft, da ich die Befürchtung hatte, dass wenn ich zu laut spreche er wieder wütend werden würde.
„ ICH HABE DIR GESAGT, DASS DU VERDAMMT NOCH MAL WEG VON MIR BLEIBEN SOLLST! HÖRST DU MIR JEMALS ZU?"
Plötzlich stand er wieder aufrecht auf seinen Beinen. Ich erhob mich auch auf und ging ein paar Schritte zurück.
Er sah anderes als vor ein paar Sekunden aus.
Verschwunden war die Angst aus seinen Augen. Stattdessen wurde sie durch etwas Mächtigeres ersetzt. Seine kohlrabenschwarzen Augen wurden golden.
„ Damien.", man konnte hören wie ich zögerte, als ich ihn bei seinem Namen nannte. Ich wusste nicht was passierte, aber der König war momentan definitiv nicht er selbst.
Was danach geschah, bekam ich nicht richtig mit, da es so schnell passierte. Doch irgendwie hatte er mich zwischen der kalten und nassen Hauswand und seinem warmen Körper eingefangen.
Sein Gesicht war weniger als einen Zentimeter von meinem entfernt und seine linke Wange berührte leicht meine rechte. Seine Haut war überraschend weich, also musste er sich kürzlich rasiert haben.
Doch das bedeutete nicht, dass ich so nahe bei ihm sein will.
Ich presste meinen Körper stärker gegen die Wand bis zu dem Zeitpunkt, als es anfing wehzutun. Doch das brachte mir nichts, denn der König verringerte unaufhörlich die Distanz zwischen uns.
„ Lass mich gehen, bitte.", gebe ich kaum hörbar von mir.
„ Du solltest mich niemals anflehen, Lexi. Es lässt den Blutdurst eines Vampires nur noch mehr ansteigen. Gott, du hast ja keine Ahnung wie lange ich das schon tun wollte. Ich muss wissen, ob dein wunderbar riechendes Blut wirklich so süß schmeckt wie es riecht. Ich kann es kaum erwarten es herauszufinden."
Obwohl die Wörter aus dem Mund des Königs kamen, wirkte es so als würde eine völlig andere Person sprechen.
„ Lass mich gehen.", sagte ich dieses Mal mit mehr Entschlossenheit in meiner Stimme.
Doch er hörte immer noch nicht auf mich. Seine Hände auf meinen Schultern erinnerten mich an den betrunkenen Mann, der mich vor nicht alzulanger Zeit überall berührt hatte. Es fühlte sich wie ein Déjà-vu an.
Der König rettete mich vor diesem Mann, doch nun war er an der Stelle des betrunken Vampires. Warum tat er das, wenn er dasselbe vorhatte wie der Vampir? Was war der Grund meiner Rettung? Wollte er etwa der einzige sein, der von meinem Blut trinken durfte, um seinen Blutdurst zu stillen?
Ich drückte ihn mit aller Kraft die ich hatte von mir, doch es half nichts. Panik breitete sich in meinem Körper aus, als sich sein Mund näher zu meinem Nacken bewegte.
„ Du bist so verführerisch, Lex.", es war nicht mehr als ein wispern, aber ich verstand es.
Eine Träne floss aus meinem Auge. „ Bitte nicht."
Es hatte keinen Zweck. Als sein Gesicht schon sehr, sehr nahe bei meinem Nacken war, fragte ich mich, ob mich dieses Mal jemand retten würde.
Würde ich dieses Mal auch wieder Glück haben?
Die Chancen standen nicht gut, da weit und breit keine lebende Seele war. Ich bezweifelte, dass irgendjemand um diese Uhrzeit im Wald herumwanderte.
Der König küsste eine Stelle an meinem Nacken und ließ somit meinen ganzen Körper prickeln. Tausende kleine Schmetterlinge flogen nur durch diese kleine Berührung in meinem Bauch umher.
Dann war seine Geduld zu Ende und er presste seinen Körper gegen meine, sodass mir jegliche Fluchtmöglichkeiten versperrt wurden.
Ohne eine Warnung öffnete er seinen Mund und biss stark in meinen Nacken.
Ich fühlte wie sich zwei spitze Zähne durch meine empfindliche Haut bohrten. Mein Nacken brannte vor Schmerz und bald verteilte er sich über meinen ganzen Körper. Ich dachte, dass mein Körper unter Flamen stünde.
Ich konnte den lauten Schrei, der meinem Mund entfloh, nicht zurückhalten. Mein Schmerzensschrei durchbrach die Stille der Atmosphäre.
Der Schmerz schien jede Sekunde anzusteigen und dennoch trank der König nach wie vor mein Blut. Er stillte seinen Durst und mein Körper wurde immer schwächer.
Ich wollte ihm sagen, dass er aufhören soll bevor ich Ohnmächtig werde, doch er trank unaufhörlich weiter und ich konnte nicht einmal ein einziges Wort von mir geben.
Der Schmerz wurde zu viel und mein Hals war vom ganzen Geschrei ausgetrocknet.
Als sich die Dunkelheit um mich legte, empfing ich sie mit offenen Armen.
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