1.17

POV Chan

Felix sah so süß aus, wenn er schlief. Ich konnte ihn einfach nicht wecken, als Jisung und Seungmin einstiegen. Daher bat ich sie, ihn schlafen zu lassen. Leider mussten wir ihn doch wecken, da wir aussteigen und zur Schule gehen mussten. Zum Glück übernahm Jisung das für mich, worüber ich sehr dankbar war. Jetzt war ich hier an einer neuen Schule mit meinen Freunden. Als wir in die Schule hinein gingen, konnte ich Changbin schon von Weitem sehen. Er war früher als wir da, da er heute mit dem Fahrrad gefahren war. Etwas weiter weg stand Hyunjin, umringt von einem Schwarm Mädchen, was ihm offensichtlich sehr gefiel. Ich grinste, das war also, was Minho meinte mit 'typisch Hyunjin'.

Ich schaute mich weiter auf dem Schulhof um. Es gab, wie an jeder Schule, die typischen Gruppen: die Mädchengruppen, die Beliebten, die Unbeliebten, die Raucher, die Sportler und so weiter. Aber eine Person fiel mir besonders auf; er stand bei keiner Gruppe und hatte kurze schwarze Haare. Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte nicht weiter über ihn nachdenken, da wir schon ins Gebäude gegangen waren. "Komm Chan, wir müssen in die erste Etage", sagte Minho. Ich nickte und sah Felix an. "Bis später", verabschiedete ich mich, küsste ihn ein letztes Mal bis zur Pause und folgte Minho in die erste Etage. Die Schule war wirklich sehr groß, und ich würde mich hier wahrscheinlich des Öfteren verlaufen. "Was haben wir jetzt?", fragte ich Minho, als wir den Klassenraum betraten. "Englisch, zwei Stunden. Kann ich bitte sterben?", über dramatisierte er. "Ach komm, Englisch macht Spaß", kicherte ich. "Ja, für dich vielleicht. Du hast in Australien gelebt, ich nicht!", meckerte er weiter. "Wo ist eigentlich Changbin?", fragte er mich dann, wohl wissend, dass ich ihm nicht antworten konnte. "Ich bin doch hier", kam es von der Tür, als Changbin gerade hereinkam. "Wo warst du denn? Sei froh, dass die Lehrerin Verspätung hat. Du hättest Ärger kriegen können, schon wieder", meckerte Minho nun auch ihn an. "Er hat recht, Changbin. Du musst pünktlicher werden", stimmte ich Minho zu. "Ja, ist doch okay, hab's verstanden", schmollte Changbin und setzte sich gerade rechtzeitig auf seinen Platz, als die Lehrerin hereinkam und der Unterricht begann.

POV Felix

Channie war so in Gedanken, als wir in die Schule gingen. Woran er wohl gedacht hatte? "Hey Felix, wir haben eine Freistunde. Unsere Mathematik-Lehrerin hat sich gerade krankgemeldet und Seungmin wollte sich einen Kaffee in der Cafeteria holen. Kommst du mit?", fragte er mich lächelnd. "Klar, warum nicht. Ich komme sofort", antwortete ich ihm, packte meine Sachen zusammen und folgte Seungmin und Jisung in die Cafeteria, wo wir auf Hyunjin trafen, der auch in unsere Klasse ging. "Hey Felix", lächelte er mich an und kurz danach auch Jisung. "Jisung, wie ich sehe, geht's dir wieder gut." Jisung und Hyunjin vertieften sich so sehr in ihr Gespräch, dass jedes Unterbrechen nutzlos war. Deshalb gingen Seungmin und ich alleine zurück zur Klasse. "Schrecklich, die zwei", kicherte er vor sich hin, worauf ich lachen musste. "Findest du?", fragte ich. "Klar, dieses ständige Gerede über Jungs ist echt nervig", grinste er. "Ach komm, so schlimm ist es jetzt auch nicht", sagte ich, bevor wir in den Klassenraum gingen. Da fiel mir ein Junge mit schwarzen Haaren auf. Anscheinend hatte ich ihn ein wenig zu lange angestarrt, denn Seungmin sprach mich darauf an.

"Das ist Jeongin. Er war fast wie verschwunden, daher kennst du ihn nicht. Keiner weiß etwas über ihn, also halte dich lieber von ihm fern. Wer weiß, warum er weg war", sagte er, bevor er sich seinem Handy zuwandte und durch Social Media scrollte. Das war mein Zeichen, mich meinen Hausaufgaben zu widmen, die ich noch machen musste.

Schultag Ende

Der heutige Schultag war wirklich anstrengend gewesen. Nach der Freistunde hatten wir Biologie und natürlich musste ich meine Aufgaben vortragen. Das war so peinlich. Aber jetzt hatten wir Schluss und warteten vor Chans und Minhos Klasse auf die beiden, damit wir zusammen zum Bus gehen konnten. Beim Warten fiel mir auf, dass am Ende des Ganges dieser Jeongin stand und anscheinend auf irgendetwas wartete. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, verschwand er sofort wieder, weshalb ich nicht weiter über ihn nachdachte. Ich hatte mich so sehr auf Jeongin konzentriert, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass mein Freund bereits aus dem Raum gekommen war. Ich erschrak sehr, als er mich umarmte. "Alles okay?", fragte er natürlich sofort. Oh Mann, wie peinlich. "Ja, alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen", lächelte ich ihn an und begab mich mit ihm und unseren Freunden zur Bushaltestelle, wo wir in unseren Bus einstiegen. Jedoch konnte ich mich nicht richtig beruhigen, da ich ständig das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Als der Bus aber losfuhr, verschwand das Gefühl sofort und ich konnte mich beruhigt an meinen Freund kuscheln.

Zu Hause angekommen, ging ich hoch in mein Zimmer. Ich musste einfach wissen, was in diesem Brief stand. Deshalb nahm ich sofort den Briefumschlag, öffnete ihn und zog den Brief zögernd heraus. Sollte ich das wirklich tun? Wollte ich überhaupt wissen, was in dem Brief stand? Ja, das wollte ich. Hatte ich Angst davor? Ja, definitiv. Aber ich öffnete ihn und las ihn mir durch.

Lieber Felix,

es tut mir unendlich leid, dass ich dich und deine Mutter vor zwei Jahren verlassen habe. Aber ihr zwei, besonders du, warst in großer Gefahr und das Einzige, was ich wollte, war, dich zu beschützen. Ich weiß, das ist keine gute Rechtfertigung, euch verlassen zu haben, und es ist völlig verständlich, wenn du jetzt sauer auf mich bist. Ich verstehe das wirklich. Doch ich konnte es einfach nicht riskieren, euch beide zu verlieren.

Ich habe gehört, dass du endlich deinen Mate gefunden hast. Herzlichen Glückwunsch! Ich bin so stolz auf dich, Felix, und wünschte, ich wäre dabei gewesen. Seinen Mate zu finden, ist eines der besten Gefühle überhaupt, aber das weißt du sicherlich schon. Besonders für dich ist es gut, endlich deinen Mate gefunden zu haben. Als Jul, wie manche sie nennen, ist das besonders wichtig. Es ist gut, einen starken Mate zu haben.

Du fragst dich jetzt bestimmt: Jul? Was ist denn das? Ein Jul ist eine Person, die ein besonderes Gen in sich trägt. So etwas kommt nicht oft vor und ist nicht genetisch vererbbar. Aber du hast sicherlich schon bemerkt, dass du Dinge kannst, die andere nicht können. Ein Jul zeichnet sich durch übernatürliche Fähigkeiten aus. Ein Beispiel wäre, dass man super stark, schlau oder heilendes Blut hat. Eines davon kommt dir vielleicht bekannt vor.

Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen wirst, dass ich dich damals verlassen habe. Ich liebe dich, Felix, und ich hoffe, dass du in Sicherheit bist!

In Liebe,
dein Dad
—-

LG, Minnie 🐮🤍

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