1.16

Pov Felix: 

Etwas stimmte nicht mit mir, und das beunruhigte mich sehr. Ich stand auf und ging zur Haustür, um meine Schuhe und Jacke anzuziehen. Als ich mich gerade bückte, um meine Schuhe zuzubinden, kam Minho die Treppe hinunter. "Minho Hyung?", sah ich ihn fragend an. "Ja, Felix? Was gibt's?", fragte er mich zurück. "Hast du Lust auf Bubble Tea? Vielleicht Matcha?", fragte ich, da ich langsam Durst bekam. "Du bist sicher, dass du Tee möchtest?", sah er mich skeptisch an. "Ich weiß nicht so recht, Minho ... kannst du mir helfen?" "Natürlich, Felix. Wir gehen gleich zum Laden", antwortete er. Plötzlich hielt ich mir den Bauch. Was war das jetzt? "Was ist los, Felix?", fragte Minho besorgt. "N-nichts. Können wir bitte losgehen?", antwortete ich und ging an die frische Luft. Kaum draußen ging es mir schon besser, als hätte ich das gebraucht. Minho folgte mir, und wir gingen zusammen in den Park. "Minho, ich weiß gar nichts über dich. Erzähl mal", sagte ich und sah ihn an. Er lächelte leicht. "Nun ja, ich bin eigentlich schon 87 Jahre alt, obwohl ich nicht so aussehe." Er begann zu erzählen, woher er kam, wie er die letzten Jahrzehnte verbracht hatte und vieles mehr. Mein Bruder war so interessant. Wir spazierten noch etwas und kehrten dann nach Hause zurück. Doch als wir in unsere Straße abbogen, verkrampfte sich Minho plötzlich. Verwirrt sah ich ihn an. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich, um den Grund für seine Verkrampfung zu erfahren. "Wir sollten besser gehen, Fe ...", begann Minho zu sagen, wurde aber von einer mir bekannten Stimme unterbrochen. "Felix! Wie groß du geworden bist!", rief mein Vater, der mich vor zwei Jahren verlassen hatte. Ich war nicht traurig, nein, ich war sauer, verdammt sauer auf ihn. Ich ging einfach in mein neues Zuhause und lief direkt auf mein Zimmer. Die Tür schloss ich ab und setzte mich auf mein Bett. Wie konnte er nach verdammten zwei Jahren einfach hier auftauchen, so tun, als wäre nichts gewesen, und dann so tun, als wäre ich ihm egal? Das war doch nicht sein Ernst, oder? War das alles hier nur ein schlechter Traum? Lebte ich eigentlich gar nicht in Korea, war ich scheintot oder im Koma?

Plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf: "Ach komm, so schlimm, dass du dir ein Koma wünschst?" Die Stimme kicherte, und ich wusste sofort, wer es war – die Stimme meines Stiefbruders Minho. Ich verdrehte die Augen und schrieb Minho eine Nachricht, weil es komisch war, mit ihm im Kopf zu sprechen. 

Lass das!

16:45✔️✔️

Was denn?
16:45✔️✔️

Das weißt du ganz genau!
16:46✔️✔️

———

Kaum hatte ich das geschrieben, hörte ich schon wieder eine Stimme in meinem Kopf: "Sorry, keine Ahnung, wovon du redest." Er lachte mich aus. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Ich schmollte vor mich hin, bis ich ein Klopfen an der Tür hörte. "Wer ist da?", fragte ich reflexartig und erkannte die Stimme meiner Mutter. "Ich bin's, Felix. Können wir reden? Ich habe auch etwas zu essen mitgebracht, falls du Hunger hast!" Ich begann zu lächeln. Meine Mutter war immer so liebevoll zu mir, egal wie schlecht es ihr ging. Ich bin ihr so dankbar!

"Klar, Mom. Komm ruhig rein", antwortete ich und setzte mich auf mein Bett, als sie hereinkam. Sie setzte sich neben mich und stellte das Essen, das sie offenbar für mich zubereitet hatte, auf das Nachtschränkchen. "Danke, Mom", sagte ich und lehnte mich an die Wand neben meinem Bett. "Felix, Liebling, du weißt, dass ich dich liebe und du weißt auch, dass ich dir nicht vorschreiben werde, wie du dich anderen Menschen gegenüber verhalten sollst, richtig?", begann sie sanft. Ich ahnte, dass das Gespräch nichts Gutes verhieß, besonders wenn ich daran dachte, dass mein Vater wieder aufgetaucht war, nachdem wir endlich wieder ein normales, schönes Leben hatten. Ich nickte langsam. "Gut.", sie seufzte "dein Vater ist wieder verschwunden, aber er hat dir etwas hinterlassen. Wenn du bereit bist und alleine bist, solltest du es dir anschauen. Er meinte, es sei wichtig für dich", sagte sie und legte einen Briefumschlag auf meinen Schreibtisch. "Ich werde was essen. Und ich werde den Teller herunterbringen, wenn ich fertig bin", versicherte ich ihr und lächelte. "Oh, und soll ich Chan zu dir schicken? Er wartet unten?", fragte sie, aber ich schüttelte den Kopf. "Ich brauche noch etwas Zeit für mich", erklärte ich, woraufhin meine Mutter nickte und mein Zimmer verließ, um mich alleine zu lassen. Ich war ihr sehr dankbar, dass sie einfach ging und keine weiteren Fragen stellte. Ich nahm also das Essen in die Hand, das meine Mutter mir extra hochgebracht hatte, und begann zu essen.

-Vor Felix und Minho's Ankunft-

POV Chan

Kaum zu glauben, dass der Mann, der meinem Mate so viel Schmerz zugefügt hat, einfach hier auftaucht und so tut, als wäre nichts gewesen. Als hätte er Felix nicht verletzt und einfach verlassen. Glücklicherweise war Felix gerade unterwegs – gut für seinen Vater, dachte ich nur im Stillen und hielt mein Knurren zurück, das ich immer unterdrückte, wenn ich wütend war.

"Minho, wo seid ihr gerade?", fragte ich Minho in Gedanken, damit er nicht mitbekam, dass ich Felix warnen wollte, nicht nach Hause zu kommen, um ihm dieses Wiedersehen zu ersparen. "Ehm ... wir sind gerade in die Straße vor meinem Zuhause eingebogen", antwortete Minho.

"Was!? Ihr müsst sofort verschwinden", rief ich innerlich aus, doch leider war ich zu spät. Felix' Vater trat bereits aus der Tür, um zu gehen. Verdammt, hätte er nicht früher gehen können?

POV Felix

Nach all dem, was gestern passiert war, bin ich sofort schlafen gegangen. Natürlich hatte ich zuvor den Teller in die Küche gebracht und war dann mit Chan ins Bett gegangen.

Ein lautes Piepen weckte mich, und ich drückte mich gegen meine warme, harte (🌝) Decke. Moment mal, was? Ich setzte mich auf und starrte die Decke an, doch es war nicht meine Decke, es war Chan. Wow, hatte ich wirklich vergessen, dass mein Freund neben mir geschlafen hatte?

Ich bemerkte, wie er sich bewegte und sich zu mir beugte, um den Wecker auszuschalten. Kaum hatte er das getan, lächelte er mich an, und ich lächelte zurück. Er sah so unglaublich süß am Morgen aus. "Guten Morgen, Felix", begrüßte er mich und küsste mich sanft, was ich erwiderte. "Guten Morgen, Channie. Wir müssen aufstehen", sagte ich, da wir zur Schule mussten.

"Was? Warum?", murrte er, und ich musste kichern. "Wir müssen zur Schule, also steh auf und mach dich fertig", sagte ich, bevor ich ins Bad ging und ihn alleine ließ. Hoffentlich stand er jetzt wirklich auf und schlief nicht einfach weiter als Jisung oder Minho.

Bevor ich mich weiter umsehen konnte, putzte ich mir die Zähne, wusch mich und erledigte alles im Bad. Ich blieb jedoch vor dem großen Spiegel stehen und bemerkte, dass mein Bauch einen kleinen Bluterguss bekommen hatte. Ich seufzte. Verzweifelt zog ich schnell meine Uniform an, die mir eigentlich viel zu groß war. Nachdem ich fertig war, verließ ich das Badezimmer und stellte fest, dass mein Freund glücklicherweise aufgestanden war. Jetzt konnte ich ohne große Sorgen, dass er zu spät kommen würde, frühstücken.

Kaum hatte ich mein Zimmer verlassen, nahm ich den Geruch von frischen Pfannkuchen wahr. Ich sprintete fast in die Küche und setzte mich voller Vorfreude an den Esstisch. "Mom, das riecht umwerfend!", lobte ich sie, wie jedes Mal, wenn sie Pfannkuchen machte. "Danke, Felix. Hier, lass es dir schmecken", sagte sie lächelnd und legte mir zwei Pfannkuchen auf den Teller, die ich sofort begann zu essen. "Sie schmecken wirklich unglaublich, wie immer", grinste ich glücklich vor mich hin. Sie bedankte sich und machte weiter Frühstück.

"Guten Morgen", kam mein Freund in die Küche. Er umarmte meine Mutter, küsste mich und setzte sich dann zu mir. "Guten Morgen", grüßte auch Minho und setzte sich wie Chan zu uns. Nachdem wir gefrühstückt hatten, räumten wir schnell auf und holten unsere Schultaschen. Als ich meine Tasche aufnahm, fiel mir ein Briefumschlag entgegen; es war der Brief, den meine Mutter gestern in mein Zimmer gebracht hatte. Ich hob ihn auf und betrachtete ihn. Mein Name stand in schöner, verschnörkelter Schrift darauf. "Felix, kommst du?!" Ich zuckte zusammen, als ich die laute Stimme meiner Mutter hörte. Ich legte den Zettel zurück auf den Tisch und ging schnell nach unten zur Bushaltestelle, wo wir auf den Bus warteten.

"Felix? Wie geht's dir heute?", fragte mein fürsorglicher Freund. "Gut, und dir?", antwortete ich kichernd, und er bemerkte, wie random seine Frage war, worüber er lachte.

Der Bus hielt vor uns an. Wir stiegen ein und suchten uns einen Sitzplatz, wo wir alle Platz hatten. Jisung und Seungmin würden schließlich auch noch einsteigen müssen. Als wir einen Platz gefunden hatten, steckte ich meine Kopfhörer in die Ohren, lehnte mich an Channie und schloss die Augen, da ich noch sehr müde war.

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LG, Minnie🐮🤍

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