4 Kapitel
Direkt nachdem sie sich abgekapselt hatten, hatten Miuky und Nicky angefangen zu trainieren.
Im Gegensatz zu Juno und Zazie, die vollkommen eins mit ihren Elementen geworden waren, hielt Miuky Abstand zu ihrem. Weitere Möglichkeiten, die das Wasser bot, konnte sie so nicht erkennen, aber das wollte sie auch nicht. Sie wollte Kontrolle und Sicherheit.
Nur langsam entstand eine etwas unförmige Platte. Während Miuky ihre Magie ausübte, zitterte sie vor Anstrengung und Angst, sodass sie ihre Magie nur schwer aufrecht erhalten konnte.
"Alles okay?", wollte Nicky von ihrer Partnerin wissen.
"Alles okay. Jetzt mach!", forderte Miuky sie auf.
Nicky konnte die Anstrengung sehen, doch einmal zumindest wollte sie die Chance nutzen und ihre Magie ausprobieren, bevor Miuky ihre eigene nicht mehr halten konnte.
Sie stand Miuky gegenüber auf der anderen Seite der Platte. Sie streckte einen Arm nach vorne und zeigte mit ihrem Zeigefinger auf die Mitte der Wasserplatte. Diese kreuselte sich ständig. Nachdem sie angefangen hatte sich auf ihre Magie zu konzentrieren, konnte sie die Spannung und Elektrizität in der Luft fühlen. Außerdem konnte sie die Spannung des Wassers fühlen. Die Spannung der Wasserplatte war unnatürlich hoch. Dadurch konnte sie die Unruhe feststellen, die von ihrer Partnerin ausging, doch vorerst wollte sie sich nicht damit beschäftigen. Sie konzentrierte sich auf den Blitz, den sie erzeugen wollte. Sie stellte sich vor, wie die Elektrizität durch ihren Körper floss und über ihren Zeigefinger den Weg nach draußen fand, um letztendlich in der Mitte des Wassers einzuschlagen. Miuky konnte ihre Magie nur noch einen kurzen Moment aufrecht halten, bevor sie sich einfach auflöste. Nicky hatte bereits erwartet, dass das Wasser zu Boden fließen und ihn unter Strom setzen würde, doch stattdessen hatte es sich in Luft aufgelöst, wofür Nicky mehr als nur dankbar war.
"Hinter dem kleinen Blitz steckte aber ganz schön Energie", bemerkte Miuky.
"Was ist los mit dir?", fragte Nicky ohne auf das Kompliment einzugehen.
"Nichts", antwortete sie, drehte jedoch den Kopf weg, um ihrer Partnerin nicht in die Augen schauen zu müssen.
"Natürlich stimmt etwas nicht mit dir. Ich hab es gefühlt. Deine Magie spiegelt die Gefühlsregungen wieder, die du nicht zeigst!", rief Nicky.
"Du irrst dich", beharrte Miuky. Obwohl sie wusste, dass Nicky Recht hatte, wollte sie es nicht wahr haben.
"Tu ich nicht und du weißt dass", widersprach Nicky ihr sanft, doch bevor Miuky ein weiteres mal verneinen konnte, rief sie aufgebracht: "So wie du es momentan angehst, wirst du deine Magie nie kontrollieren! Also lass dir verdammt noch mal helfen!"
Und bevor Miuky in irgendeinster Weise reagieren konnte, setzte sie ganz leise hinten dran: "Wir sind ein Team. Das heißt, wir müssen uns gegenseitig vertrauen!"
Und diese Worte waren es, die Miukys Widerstand brachen.
"Du hast Recht"
Miukys Stimme war kaum mehr als ein Hauchen.
"Ich kann die unendliche Stärke meiner Magie fühlen, aber gerade deshalb fürchte ich mich so vor ihr", gab sie zu, "Egal von wo du mich angreifst, das Wasser ist mein Schild. Aber ich kann es kaum kontrollieren. Im Kampf hat es überraschenderweise geklappt, aber seit dem habe ich meine Magie gar nicht mehr im Griff. Ich übe und übe, aber es will nicht funktionieren. Das Wasser spiegelt meine Gefühle wieder und ich kann es beim besten Willen nicht kontrollieren."
Nicky konnte die Verzweiflung in Miukys Stimme hören.
"Vielleicht ist aber genau das das Problem", antwortete Nicky sanft, "Du willst diese Magie kontrollieren. Aber du hast Angst. Angst vor dieser überdimensional starken Magie. Ich versteh dich. Ich habe mich auch gefürchtet meine zu verwenden, aber deine Anwesenheit hat mir Mut gemacht. Ich hatte keine Angst, weil du da warst. Wir probieren jetzt etwas anderes, okay?"
"Etwas anderes?", wollte Miuky, welche sich plötzlich ganz hilflos fühlte, wissen.
"Statt sie zu kontrollieren, wirst du deine Magie jetzt frei lassen. Lass los und stoße alle vorhandene Magie von dir", befahl Nicky Miuky.
"Aber ich werde dich verletzen", prophezeite Miuky.
"Ich kann fliegen. Mir wird nichts passieren, versprochen", beruhigte Nicky Miuky und hob, wie um ihre Worte zu beweisen, vom Boden ab.
"Ok", gab Miuky nach.
Die Wassermagierin sank auf die Knie. Sie legte beide Hände auf den Boden und konzentrierte sich. Doch im Gegensatz zu Juno und Zazie, welche sich auf ihre Umwelt konzentriert hatten, konzentrierte Miuky sich ganz auf sich. Sie zeigte sich selbst all die Gefühle, welche sie die ganze Zeit unter Verschluss hielt.
Erst dannach nahm sie das Wasser in der Luft war. Wasser, dass bereits da war, dass sie nicht erschaffen musste. Sie konnte fühlen, wie sich ihr eigenes Wasser mit dem Wasser der Luft vereinigte. Sie konnte spüren, dass es nur darauf wartete ihren Wunsch erfüllen zu können. Sie spürte die Macht, die von ihrer Magie ausging. Seit ihrer Ankunft hatte sie sich mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft auseinander gesetzt, doch erst jetzt, als ihr Kopf plötzlich frei war und sie klar denken konnte, lichtete sich der Nebel. Die Elemente repräsentierten verschiedene Eigenschaften. Die Luft repräsentiert den Geist, das Feuer den Körper, die Erde das Herz und das Wasser die Seele. Dennoch wusste Miuky nicht wirklich etwas damit anzufangen. Sie wusste nur, dass es irgendetwas mit Einflussbereichen auf einen Menschen zu tun hatte.
Nur für diesen einen Moment fühlte Miuky sich frei und der Wunsch, dass es niemals enden möge, kam in ihr auf.
Doch plötzlich war ihr Kopf nicht mehr frei. Plötzlich hörte sie die Träume und Wünsche, sowie die Sehnsucht und das Verlangen aller im Park anwesenden Menschen auf einmal. Sie konnte sich nicht davor schützen, sodass sie ihre Magie auflösen musste. Plötzlich fühlte sie sich total ausgelaugt und ein starker Kopfschmerz hatte sich ihrer bemächtigt.
Nicky sah sie staunend an, während sie schwer atmend zu ihr auf schaute. "War das, was du sehen wolltest?", fragte Miuky.
"Ja!", brachte Nicky staunend hervor.
Dass Nick und Rika alles gesehen hatten, da Zazie so lange gebraucht hatte, um seine Magie zu wirken, wusste Miuky nicht.
"Und?", fragte Nicky.
"Was und?", wollte Miuky daraufhin wissen.
"Na, hast du jetzt immer noch Angst?", fragte Nicky.
"Ich weiß nicht. Diese Magie ist noch viel stärker, als ich bisher dachte und besteht aus mehr, als nur der Kontrolle über das Wasser, aber irgendwie tut mein Kopf total weh", meinte Miuky. Danach beschrieb sie die einzelnen Eindrücke, die sie hatte und erzählte auch von den Stimmen in ihrem Kopf.
"Wow!", war das Einzige, was Nicky dazu einfiel.
Doch bevor sie in irgendeinster Weise weitermachen konnten, klingelte Miukys Handy. Ihre Schwester hatte angerufen, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie gleich Essen würden.
Zusammen picknickten die neun Feya. Feya wurden die Menschen mit speziellen Fähigkeiten, welche die einzigen waren, die diesen Ort betreten konnten, genannt. Viele hatten etwas zu erzählen. Sie teilten alle Eindrücke miteinander.
Letztendlich hatte Miuky begriffen, was es mit den Elementen und ihren Einflussbereichen auf sich hatte. Das Wasser kann die Seele beeinflussen. Für Miuky hieß das, dass sie die Wünsche der Menschen hört. In wie fern sich das auf ihre Magie auswirken würde, wusste sie noch nicht. Zazie konnte mit der Fähigkeit seines Elementes, der Erde, die Gefühle der anderen wahrnehmen und Juno konnte mit seiner Windmagie vor seinem inneren Auge Menschen sehen. Wahrscheinlich mussten diese dafür nicht einmal anwesend sein, doch bestätigen konnte Miuky diese These nicht.
"Ich bin sicher, dass deine Gewittermagie noch wesentlich mehr, als nur Blitze fasst", sagte Miuky plötzlich zu Nicky und alle sahen sie ungläubig an.
"Naja, wenn Wassermagie so stark und vielfältig ist, wieso sollte es deine Gewittermagie nicht sein", versuchte Miuky sich rauszureden. Sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut, doch Mayumi musste lächeln. Sie freute sich. Ihre Schwester hatte endlich eine Freundin gefunden.
"Da fällt mir ein", meinte Juno plötzlich, "Wir sind vorhin einen Typen begegnet, der die bekannt sein dürfte, Miuky"
"Tatsächlich?" , fragte Miuky.
"Sein Name war Lukas", erklärte Juno ihr.
"Ihr habt ihn also gefunden?", fragte Miuky.
"Naja, er hat eher uns gefunden", meinte Mayumi daraufhin.
Sie erzählte alles, was passiert war. Dennoch wusste Miuky, dass ihre Schwester ihr etwas vermeimlichte. Sie würde wohl später mit ihr darüber reden müssen. Außerdem hatte sie nicht vergessen, dass sie auch mit Zazie noch ein Gespräch offen hatte. Der ängstliche Ausdruck, den sie nur ganz kurz auf seinem Gesicht sehen konnte, hatte sie neugierig gemacht.
"Sagt Mal, was ist eigentlich bei euch so passiert? Ihr habt noch gar nichts von eurem Training erzählt", fragte Mayumi plötzlich Adrien und Nico.
"Nichts Erwähnenswertes", meinte Nico, dem die plötzliche Aufmerksamkeit gar nicht gefiel.
"Also ich fand er krass!", begann Adrien und erzählte dann von ihrem Training.
"Anfangs hat das Teleportieren nur geklappt, wenn ich diekt neben ihm stand. Wir sind gemeinsam verschwunden und wo anders wieder gelandet. Und dann konnte ich mich immer weiter entfernen. Trotzdem sind wir immer an der selben Stelle gelandet"
"Hast du mal versucht nur Adrien zu teleportieren?", fragte Nicky ihren Bruder.
"Ja, aber es hat nicht geklappt", antwortete Nico.
"Was heißt nicht geklappt? Ein Paar meiner Körperteile haben sich aufgelöst, sich aber kurz darauf wieder materialisiert", berichtete Adrien.
"Stimmt", gab Nico zu, "und einmal stand er kopflos vor mir"
Als er das sagte, stand Nico der pure Horror ins Gesicht geschrieben. Daraufhin brachen die anderen Acht in schallendes Gelächter aus.
"Das hätte ich zu gerne gesehen!", meinte Rika unterm Lachen.
"Glaub mir, du hättest davon sicher Albträume bekommen", antwortete Nico trocken, bevor er ebenfalls anfing zu lachen.
"Wieso lachst zu jetzt?", wollte Rika, die diese Gefühlsänderung misstrauisch gemacht hatte, wissen.
"Ich stell mir gerade dein geschocktes Gesicht von, wenn du siehst, wie sich der Kopf deines Bruders einfach in Luft auflöst", antwortete Nico.
Daraufhin war es vorbei. Die anderen, die sich gerade erst wieder in den Griff bekommen hatten, konnten sich nicht mehr halten. Zumindest alle außer Miuky. Diese stellte sich gerade ihre kopflose kleine Schwester vor und im Gegensatz zu Rika konnte sie über diesen Gedanken keineswegs lachen.
"Was wollt ihr heute Nachmittag machen?", wollte Miuky wissen.
"Also ich würde gerne endlich meine Magie ausprobieren!", meinte Rika daraufhin.
"Wieso hast du das noch nicht getan?", wollte ihr Bruder daraufhin von ihr wissen.
"Weißt du, Zazies Gesicht hat sich ständig zu neuen Fratzen verzehrt. Ich konnte mich einfach nicht losreisen", antwortete Rika.
"Du weißt, dass diese Bemerkung ziemlich unhöflich war, oder?", fragte ihr Bruder sie daraufhin.
Beide sahen deshalb zu Zazie, doch dessen Miene schien unverändert. Er konnte gar nicht reagieren, denn er war zu sehr in Gedanken gewesen, um diese Beleidigung zu bemerken.
Zazie hatte nämlich zu sehr über Miukys Erlebnisse und ihre Schlussfolgerungen nachgedacht. Miuky hatte erzählt, dass Wünsche, Sehnsuchte, Träume und Verlangen aller auf der Wiese auf sie eingestürzt war. Er war ihrer Meinung, als sie daraus schloss, dass das Wasser die Seele repräsenrierte. Er war ebenso der Meinung, dass die Erde für das Herz stand, denn Gefühle gehörten eindeutig dem Herzen. Allerdings hatte er sich selbst auf eine bestimmte Person konzentrieren müssen, um ihre Gefühle zu erkennen. Junos den Geist beeinflussende Windmagie dagegen hatte ganz anders funktioniert. Er hatte Mayumi mit geschlossenen Augen gesehen. Als er jedoch nachgefragt hatte, hatte Juno ihm gesagt, dass er nur Mayumi gesehen hatte, nicht ihre Umgebung. Daraus schloss Zazie, dass die Ausprägung dieser Fähigkeit mit der magischen Kraft des Anwenders zu tun hatte und das Miuky wesentlich stärker war als er oder Juno.
Nicky hatte Miukys Gefühlsausbruch zwar verschwiegen, aber Zazie wusste dank seiner Magie von Miukys Angst ihrer Magie gegenüber. Deshalb war er sich auch nicht sicher, inwiefern sie ihre starke Magie kontrollieren konnte.
"Ok", grinste Mayumi plötzlich und riss so sogar Zazie aus seinen Gedanken, "Wir teilen uns jetzt auf. Rika, du kannst noch etwas trainieren. Zazie, wäre es für dich in Ordung das ganze im Auge zu behalten und zu Not das Feuer zu löschen?"
"Ja, kann ich machen", sagte Zazie.
"Gut. Nick, wenn du willst, kannst auch du noch etwas trainieren. Ich assistiere dir beim Magie auflösen, wenn du willst. Dann kann ich auch nocht etwas trainieren", schlug Mayumi vor.
"Gute Idee", fand Nick.
"Gut Nico, bringst du Miuky und Nicky bitte zurück?", bat Mayumi nun Nico.
"Von mir aus", stimmte Nico zu und wandte sich an die beiden Mädchen. Sie standen dicht beieinander und sahen ihn an. Nur einen Moment später waren sie verschwunden.
Dadurch blieben dann nur noch Juno und Adrien übrig.
"Und ich werde Adrien jetzt den Himmel zeigen!", beschloss der Luftmagier, nahm Adriens Arm und hob ab. Dieser war von dieser Überraschung allerdings nicht so begeistert. Er klammerte sich förmlich an den Windmagier und kniff die Augen zusammen. Kopfschüttelnd wandte Mayumi sich ab, um Nick bei seinen Verwandlungen zu beobachten.
"Öffne die Augen", verlangte Juno von Adrien. Er hatte nur wenige Meter über dem Boden angehalten und mit der zweiten Hand hatte er sich Adriens linke Hand genommen.
Adrien tat wie von ihm verlangt und öffnete zögerlich die Augen.
"Wow", murmelte Adrien.
"Kann ich loslassen?", wollte Juno wissen.
"Loslassen?! Spinnst du? Ich hab doch keine Flügel!", rief Adrien.
"Und wie glaubst du flieg ich?", fragte Juno sanft.
Erst jetzt bemerkte Adrien Junos fehlende Flügel. Dann ließ er im Vertrauen auf Junos Kraft los. Und tatsächlich. Er fiel nicht. Nur wenige Zemtimeter sackte Adrien ab, bevor Juno ihn auffing. Dann stieg er auf, bis er auf der selben Höhe wie Juno schwebte.
"Wow", wiederholte Adrien.
Nachdem Nico wieder verschwunden war, begaben sich Nicky und Miuky vom Flur ins Wohnzimmer, da keiner der beiden sich bereit fühlte die Andere in ihr Zimmer zu bitten. Beide hatten Angst so die Kontrolle über die Situation zu verlieren.
"Leg dich auf die Chouch. Ich werde für dich ein Kissen aus meinem Zimmer holen", sagte Nicky zu Miuky, welche nickte und tat, was ihr aufgetragen worden war.
Da die Wassermagierin noch immer von Kopfschmerzen geplagt wurde, hatte Nicky beschlossen mit ihr zurück zu gehen, damit sie sich ausruhen konnte. Direkt nachdem Nicky mit einem Kissen zurückgekommen war, setzte sie sich auf einen Sessel, den sie vorher näher zur Chouch gezogen hatte.
"Willst du nicht zurückgehen? Du wirst dich hier nur langweilen. Mir macht es nichts aus alleine zu sein", sagte Miuky plötzlich.
"Nein, ich werde hier bleiben. Ich lass dich nicht alleine, okay?"
Der letzte Teil von Nickys Antwort war eher eine Frage gewesen. Sie wollte sich der Älteren nicht aufzwingen, aber sie hatte das Gefühl, dass Miuky gar nicht alleine sein wollte. Sie wollte nur ihrerseits der Blauäugigen kein Klotz am Bein sein.
"Darf ich es versuchen?", wollte Miuky plötzlich wissen.
"Was?", fragte Nicky, die mit der Frage nichts anfangen konnte.
"Darf ich versuchen in deine Seele zu sehen?", definierte Miuky ihre Frage.
"Ja", stimmte Nicky zu, obwohl sie der Gedanke, die Rosaäugige könnte am Ende mehr über sie wissen, als sie selbst, beunruhigte.
Miuky setzte sich daraufhin auf. Dieses Mal nahm sie aber mit beiden Händen die Hände ihres Gegenübers.
"Ich verspreche dir, ich werde niemandem erzählen, was ich jetzt höre", versprach Miuky.
"Ich weiß", antwortete Nicky lächelnd.
Miuky schloss ebenfalls lächelnd die Augen. Nur einen Augenblick später ließ sie ihre Wassermagie frei, doch statt alles zu fluten, befahl sie dem Wasser eine Kuppel um die Mädchen zu bilden. Sie wollte schließlich nur Nickys Seele sehen und keine andere.
Nick benötigte keinerlei Hilfe von Mayumi. Er schaffte alle Verwandlungen so, wie er sich die Tiere vorstellte. Dabei mischte er einige Tierarten sogar. Irgendwann hatte Mayumi sich mit Zettel und Stift ins Gras gesetzt, um sich einen Trainingsplan für die nächsten Tage zu überlegen.
Rika dagegen hatte große Probleme mit ihrer Feuermagie. Zuerst hatte sie sich selbst in Brand gesetzt, wobei sie feststellte, dass ihr Körper feuerfest war. Ihre Kleidung war es allerdings nicht, sodass Nico sofort nach seiner Ankunft mit Erika zu deren Haus musste, damit sie sich frische Sachen anziehen konnte. Zu ihrem Glück hatte sie nicht die komplette Kleidung verkokelt, dennoch sah es jetzt aus, als hätte sie einen Bikini an und das war ihr doch etwas unangenehm.
Als sie zurück waren, hatte Zazie mit einem Stock einen Kreis in die Erde gezeichnet.
"Du wirst deine Magie nur in diesem Kreis frei lassen. Du darfst ihn aber nicht betreten", befahl er.
Sie tat, was er wollte und tatsächlich fing ein Feuer in der Mitte des Kreises an zu brennen, doch es breitete sich rasch aus. Bevor das Feuer den Kreis jedoch verlassen konnte, erstickte Zazie die Flammen.
"Das war doch ganz gut", fand er.
"Wie hast du es gemacht, dass du plötzlich die Gefühle anderer wahrnehmen konntest?", fragte Rika.
"Ich habe mich auf die Erde konzentriert. Vielleicht solltest du dich komplett auf die Magie konzentrieren. Versuch das Feuer in einem Kreis um dich zu beschwören", meinte Zazie.
"Ok"
Rika tat wie geheißen. Erst konzentrierte sie sich darauf das Feuer in einem Kreis um sich aufflammen zu lassen. Erst dannach fing sie an sich auf das Feuer selbst zu konzentriere. Ohne das sie es bemerkte, kam ihr die Feuerwand immer näher, bis sie sie komplett umgab. Plötzlich hatte sie einen Körper vor Augen. Sie wusste wo Nerven, Sehnen und Knochen waren. Außerdem wusste sie, dass der Körper vor ihren Augen ihrer war. Sie konnte jeden blauen Fleck sehen, der sich momentan an ihrem Körper befand. Plötzlich löste sich die Feuermagie auf.
Mayumi, die um ihre Kameradin besorgt war, hatte all ihre Kraft aufgewendet, um die Feuermagie aufzulösen. Kraftlos ließ sie sich daraufhin auf die Wiese sinken. Sie sah zum Himmel, wo Juno und Adrien flogen. Sie schienen großen Spaß zu haben, doch Mayumi fand, dass es an der Zeit war zurückzukehren.
Zusammen waren sie zurück ins Dorf geflogen und standen nun vor Haus Nummer 12. Nico, der als einziger einen Schlüssel dabei hatte, schloss die Tür auf und nachdem Mayumi sie vorsichtsalber gebeten hatte leise zu sein, traten sie ein. Miuky schaltete leise das Licht im Flur an und ging daraufhin zum Zimmer ihrer Schwester, in welchem sie Miuky und vielleicht sogar Nicky vermutete, doch dieses war leer. Als nächstes klopfte sie an Nickys Zimmer, welches ebenfalls leer war.
Sie wollte gerade den anderen, die mittlerweile im Wohnzimmer sein sollten, mitteilen, dass Miuky und Nicky fehlten, als ihr auffiel, dass sie alle durch die offene Tür des Wohnzimmers schauten, aber außerhalb blieben. Mayumi quetschte sich durch die Tür und sah etwas, dass sie nie zu träumen gewagt hatte. Miuky und Nicky schliefen beide halb sitzend auf dem Sofa. Miukys Kopf war auf ein Kopfkissen gebettet und Nicky, welche neben ihr schlief, lehnte an ihrer Schulter. Leise, um die beiden nicht zu wecken, scheuchte sie alle anderen in den Garten. Sie hatte beschlossen, dass sie in einem anderen Haus zu Abend essen würden.
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