3. Kapitel

Am Frühstückstisch saßen die neun Jugendlichen zusammen und besprachen ihr weiteres Vorgehen.
"Wir sollten den Dungeon besuchen. Das ist der einzige Ort, an dem wir noch nicht waren", fand Nico.
"Es könnte dort sehr gefährlich sein!", gab Mayumi zu bedenken.
"Dann sollten wir vielleicht den Park aufsuchen und etwas trainieren", meinte Adrien.
"Gute Idee! Dann können wir uns an einander gewöhnen", sagte Juno optimistisch.
"Und coole Kombis trainieren!", rief Rika ganz überdreht.
"Stimmt. Wenn wir unsere Magien kombinieren, können wir bestimmt starke Techniken anwenden", ergänzte Nicky.
"Gut. Dann wissen wir ja, was heute zu tun ist", grinste Nick.

Mayumi und Miuky packten noch für alle Lunchbags ein, bevor sie sich zusammen auf den Weg machten.
"Woher habt ihr eigentlich die ganzen Lebensmittel, dass ihr für neun Leute kochen könnt?", fragte Zazie plötzlich direkt an Mayumi gerichtet.
"Sobald wir sie verwendet haben, füllen sie sich einfach wieder auf", erklärte diese ihm.
"Aber wofür gibt es dann Supermärkte hier?", fragte Juno, der den beiden zugehört hatte.
"Wenn ich es mir Recht überlege", fiel nun auch Nico ins Gespräch mit ein, "gab es in all den Lebensmittelläden nichts von dem, was in unseren Häusern steht."
"Wenn man also etwas kochen will, für das es im Haus keine Zutaten gibt, muss man einkaufen. Ansonten nicht", fasste Adrien zusammen.
"Ja", antwortete Mayumi.
"Cool", fand Juno und Zazie nickte zustimmend.

Da sie gelaufen waren, war der Weg bis zum Park länger gewesen, sodass sich jeder einzelne von ihnen Gedanken über Einzel- und Kombinationstechnicken machen konnte.
Außerdem waren sie alle sehr neugierig, was ihre eigenen, aber auch die Fähigkeiten der Anderen betraf. Deshalb war die Freude darüber, dass sie endlich angekommen waren besonders groß gewesen. Der Park war rießig. Von oben hatten Nico, Nicky und Nick nicht wahrgenommen, dass er so groß war. Er umfasste mehrere Quadratkilometer und es gab auch abgetrennte Bereiche, in denen Leute trainieren konnten, die ihre Fähigkeiten geheim halten wollten.
"Vielleicht sollten wir uns zuerst in Zweierteams aufteilen, um unsere Fähigkeiten im Einzelnen zu testen. So sind wir nicht alleine, aber stehen einander auch nicht im Weg", schlug Zazie vor, der sich als erster wieder gefangen hatte.
"Das heißt, dass es ein Dreierteam gibt", antwortete Adrien auf den Vorschlag.
"Du hast doch Schwerter. Wenn du willst, kannst du dich Zazie und mir anschließen", sagte Juno plötzlich zu Nico.
"Falsch!", Mayumi grinste fieß, "Wir losen die Gruppen und später können wir Durchtauschen, aber zum testen ist es nicht wichtig, wer mit wem eine Gruppe bildet!"
Die anderen waren überrascht, doch als Mayumi tatsächlich Zettel und Stift aus ihrer Tasche nahm, war allen klar, dass es ihr todernst war.
"Ich schreibe auf jeden Zettel eine Zahl. Die gibt es dann alle 2 Mal, bis auf die 4, die es 3 Mal gibt. Ich werde den Zettel nehmen, der übrig bleibt", erklärte sie ihre Vorgehensweise.
Letztendlich zerriss sie den Zettel in neun gleich große kleinere Zettel. Dann hielt sie ihrer Schwester die Zettel hin. Diese zog sich den 3. Zettel von links und sagte dann, als sie sah, dass die anderen sie fragend ansahen: "4"
"Du hast die Dreiergruppe erwischt, Schwesterherz", neckte Mayumi ihren Zwilling, welcher sie mit einem Todesblick ansah. Alle Anwesenden wussten, dass Miuky sich am liebsten mit Mayumi in die nächstbeste Ecke verkrochen hätte, um mit ihr zu trainieren. Bisher hatte keiner der Anderen sie je in Abwesenheit ihrer Schwester gesehen. Miuky war Mayumi nicht von der Seite gewichen, sobald sie ihr Zimmer verlassen hatte. Es war nicht so, dass sie selten da gewesen wäre. Sie hatte jedes Mal zusammen mit ihrer Schwester gekocht und alle neun hatten sie gemeinsam am Essenstisch gesessen und gegessen. Auch während Besprechungen über weiteres Vorgehen hatte sie nie gefehlt. Sie war selbst dann da gewesen, wenn nicht die gesamte Gruppe anwesend gewesen war, und hatte sich hin und wieder geäußert. Alle hatten mittlerweile begriffen, dass die ältere Schwester einiges auf dem Kasten hatte, wenn es um Strategien ging. Beide hatten das. Auch hatten sich die beiden nie gestritten. Sie waren sich immer einig und, auch wenn ihre Herangehensweiße an manche Dinge sehr verschieden war, waren beide dazu in der Lage unabhängig von einander perfekte, mit denen des anderen Eins zu Eins übereinstimmende Pläne zu entwerfen.
Dass Miuky während ihrer Abwesentheit meist ihre Kräfte trainiert hatte, wusste nicht einmal Mayumi. Miuky hatte sofort begriffen, dass sie mächtige Kräfte hatte, die, wenn sie außer Kontrolle geraten sollten, sehr zerstörerisch sein können. Sie war keinesfalls begeistert von ihrer Magie. Sie hatte geradezu Angst vor ihr.
"Nico", sagte Mayumi und hielt Nico die 8 verbleibenden Zettel hin. Dieser zog sich den Zettel ganz Rechts und sagte dann: "Ich hab die 2"
"Jetzt du, Nicky", lächelte sie Nicos Zwillingsschwester an, welche dies sogleich tat.
Nacheinander zogen sich alle eine Karte, bis für Mayumi nur noch eine übrig blieb.
Sie hatte die Nummer 1 gezogen und Juno hatte den Zettel mit der 2. 1 in der Hand. Die Nummer zwei hatte außer Nico nun auch Adrien. In Gruppe drei waren Nicky und Nick und Gruppe 4 bildeten Miuky, Zazie und Erika.
Gerade, als sich die einzelnen Teams abkapseln wollten, sagte Adrien plötzlich: "Wäre es nicht besser, wenn ich mit zur Dreiergruppe dazu käme? Ich kann schließlich keine Magie einsetzen, die kombiniert werden könnte"
"Aber das ist doch perfekt!", meinte Nico, "Wenn du nämlich selbst trainieren müsstest, könnte ich dich nicht benutzen, um meine Teleportationskräfte zu trainieren"
"Ich denke, damit ist das Problem gelöst", lächelte Mayumi die beiden Jungen an. Sie war das genaue Gegenteil ihrer Schwester. Sie lächelte viel, während Miuky nach außen hin kalt war. Sie war aufgeschlossen, während Miuky zurückhaltend war. Und sie handelte spontan, während Miuky genau planmäßig vorging. Aber obwohl die Geschwister unterschiedlicher nicht sein könnten, waren sie ein Herz und eine Seele.
Und Adrien war der Meinung, er sollte es zumindest ausprobieren.
Adrien und Nico sahen einander an, grinsten und entfernten sich dann ein Stück von den anderen, um ungestört trainieren zu können.
Mayumi sah daraufhin Juno an und sagte zu ihm: "Es wäre besser, wir würden uns auch etwas entfernen. Wenn hier etwas explodiert wäre ich ungerne anwesend. Ich hänge nämlich an meinem Leben!"
Daraufhin mussten beide lachen und bevor sie sich von den Übrigbleibenden entfernten, nickte Juno zustimmend: "Ich fände es auch besser meines noch etwas behalten zu können."

"Sag mal Nick hast du eine Idee, wie ich meine Magie üben könnte?", fragte Nicky ihren älteren Bruder, während sie ihrem Zwillingsbruder noch hinterher sah.
Doch statt Nick antwortete Miuky: "Wenn du willst, erschaffe ich eine Platte aus Wasser. Du könntest versuchen sie mit Blitzen zu treffen. Die werden dann vom Wasser aufgenommen und die Elektrizität würde zusammen mit dem Wasser verschwinden"
Die übrigen Vier sahen sie überrascht an. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass sie antworten würde. Eher waren sie der Meinung, dass sie sich abseilen und alleine trainieren würde.
Nicky war die Erste, die sich wieder gefasst hatte. Deshalb war sie auch die Erste, die etwas sagen konnte: "Aber musst du nicht deine eigenen Kräfte trainieren?"
"Das tue ich doch, indem ich die Wasserplatte erschaffe", erklärte die Wassermagierin der Gewitterhexe.
"Wenn das so ist, würde ich mich über deine Hilfe freuen!", antwortete Nicky lächelnd.
"Dann werde ich mich Zazie und Rika anschließen", meldete sich Nick grinsend zu Wort und die beiden Mädchen nickten zustimmend.
"Ich denke, das wird das Beste sein", meinte Miuky lächelnd, "Hier könnte es gleich Stromschläge regnen"
Daraufhin fingen alle fünf an zu lachen, doch Zazie fiel auf, wie unbeholfen Miuky wirkte. Sie wirkte zwar sehr abweisend, aber seiner Meinung nach war das nur eine Art Schutzschild, um sich zu verstecken. Er wusste von Juno, dass er sich anderen gegenüber ähnlich verhielt. Komischerweise war er in Miukys Nähe kein bisschen angespannt. 'Vielleicht liegt es ja daran, dass wir uns so ähnlich sind', dachte Zazie und hörte bei diesem Gedanken schlagartig auf zu lachen. Bei dem Gedanken, dass Miuky Ähnliches zugestoßen sein könnte wie ihm, graute es Zazie, denn das wünschte er keinem. Nicht einmal seinem schlimmsten Feind.
"Alles okay?", fragte Rika, die scheinbar doch nicht so unsensibel war wie alle dachten.
"Ja"
Als er antwortete, zwang Zazie sich ein Lächeln auf. Er wusste, dass alle ihn jetzt genau beobachteten und er wusste auch, dass Miuky sein falsches Lächeln durchschaut hatte. Die beiden sahen einander in die Augen und mit seinen flehte er sie förmlich an nichts zu sagen, worauhin sie ihn mit einem 'Dieses-Thema-ist-noch-nicht-vom-Tisch'-Blick betrachtete, sich umdrehte und Nicky mit sich zog. Zazie atmete kurz auf. Noch mehr Aufmerksamkeit konnte er echt nicht gebrauchen. Es reichte schon, dass Juno ihn immer mit Argusaugen beobachtete. Den Anderen wollte er seine Probleme lieber so lange wie möglich verschweigen, wobei es bei Miuky wohl nicht mehr lange möglich sein würde. Er wusste, dass sie eine Lüge durchschauen würde, aber er wollte noch nicht darüber reden. Er hoffte, dass sie es erstmal auf sich beruhen lassen würde.
"Gut", sagte Rika, "Dann lass uns mal anfangen"
"Tu mir bitte den Gefallen und fackel nicht die ganze Wiese ab!", meinte Zazie daraufhin und Rika antwortete grinsend: "Dann kannst du wenigstens das Ersticken von Feuer trainieren und zu Not haben wir ein paar Meter weiter einen Feuerlöscher"
Sie zeigte auf Miuky, die beide Hände nach vorne gestreckt hatte, um die erwähnte Platte zu bilden. Zazie verwunderte das, denn während ihres Kampfes war Miuky in der Lage gewesen, große Mengen Wasser ohne eine einzige Bewegung ihrerseits zu kontrollieren. Auch Rika und Nick waren seinem Blick gefolgt und Rika fragte Zazie: "Ist das Anwenden von Magie den so schwer? Sie zittert ja!"
"Aber nicht vor Anstrengung. Wieso auch immer, sie hat definitiv Angst!", antwortete Zazie.
"Woher weißt du das?", fragte Nick verwirrt.
"Als wir gegeneinander gekämpft haben, hat sie größere Mengen Wasser ohne Anzeichen von Erschöpfung kontrolliert", erklärte Zazie.
"Lasst uns jetzt selbst trainieren", meinte Nick, "Wir können ihr nicht helfen. Nicky und Miuky bekommen das sicher hin."
"Ja. Ich werde meine Magie heute zum ersten Mal verwenden", meinte Rika gut gelaunt.
"Das wird ein Disaster", stöhnte Zazie.
"Ich kann ja versuchen mich in einen Drachen zu verwandeln, der Wasser spucken kann", meinte Nick grinsend.
"Kann mich bitte jemand retten? Ich bin von Idioten umzingelt", murmelte Zazie, der es jetzt schon bereute, Miuky gehen gelassen zu haben.
"Keine Sorge. Du wirst es überleben!", prophezeite Nick ihm.
"Das kann ich nur schwer hoffen", antwortete Zazie daraufhin.
Dannach setzte er sich auf den Boden und schloss die Augen.
'Mein Element ist die Erde. Wenn Miuky Wasser rufen kann, dann sollte es mir doch möglich sein, die Erde zu kontrollieren. Bisher habe ich aus der Erde Kraft geschöpft und die Dolche als Katalysator verwendet, aber es muss doch auch ohne gehen!, dachte Zazie, bevor er plötzlich von Rika unterbrochen wurde: "Versuch eine Wand zu erschaffen. Es wäre so cool, wenn du das könntest"
"Ich dachte, ihr wärt älter als ich", stöhnte Zazie, der versuchte sich wieder zu konzentrieren.
Die Idee an sich fand er allerdings nicht schlecht. Er konzentrierte sich auf die Erde und versuchte sie zu fühlen. Plötzlich fühlte er sich weiße. Es fühlte sich an, wie als wäre er schon tausende von Jahren alt. Er konnte die Gefühle der Erde fühlen und ihre Erinnerungen sehen. Er sah Menschen vor dieser Generation, die auf dieser Wiese ihre Fähigkeiten erprobten und fühlte den Schmerz, den die Erde empfunden hatte, wenn sie verzweifelt gewesen waren. Genauso fühlte er auch Glück, Einsamkeit und viele weitere Gefühle. Sie alle hatte die Erde wahrgenommen und nicht vergessen. Und weil er gerade sowieso schon dabei war, erkundete er auch die Gefühle seiner Kameraden. Er konnte die Sorge wahrnehmen, die sich Nick um seine Geschwister machte und er konnte Selbstzweifel fühlen, die such unter dem Grinsen verbargen. Er nahm Miukys Angst gegenüber ihren Fähigkeiten wahr und er konnte sehen, wie einsam sie war, obwohl um sie herum so viele Menschen waren. Er bemerkte, dass Nicky sich ebenfalls fürchtete, jedoch nicht vor der Magie. Diese reagierte auf jeden von Nickys Gedanken, wodurch sie zufrieden und zuversichtlich war. Sie fürchtete sich davor, dass die Schwäche ihres Körpers andere in Gefahr bringen könnte. Adrien dagegen fühlte sich ohne jegliche Magie unnütz und Mayumi teilte ähnliche Gefühle wie Nick und Adrien. Sie sorgte sich um ihre ältere Schwester, fühlte sich aber ohne eigene Magie mehr als nur machtlos. Nico dagegen hatte Hoffnung, dass seine Magie nützlich sein könnte.
Zuletzt wollte er sich an Junos Gefühle wagen, doch er zögerte. Es kam ihm wie ein Vertrauensbruch seinem Freund gegenüber vor, wenn er sich in dessen Gefühle einklinkte. Andererseits hatten die Jungs keine Geheimnisse voreinander. Und dennoch beließ er es dabei und konzentrierte sich lieber auf die von Rika gestellte Aufgabe. Er stellte sich vor, wie eine Mauer vor ihm aus dem Boden schießt. Vor seinem inneren Auge konnte er sie sehen und die Erschütterung des Bodens bestätigte seine Vermutung. Es hatte geklappt. Er öffnete die Augen.
"Das hat ja ganz schön lange gedauert!", beschwerte sich Rika, "fast eine halbe Stunde. Ich dachte schon, das wird nichts mehr!"
"Eine halbe Stunde?!", vergewisserte sich Zazie. Ihm war es wie nur wenige Minuten vorgekommen. Er hätte niemals damit gerechnet, dass er so lange gebraucht hatte. Er nahm sein Handy aus der Tasche und tatsächlich: Ihre Ankunft war schon eine Dreiviertelstunde her.
"Ja, eine halbe Stunde", bestätigte Nick.

Direkt nachdem sie sich von den anderen getrennt hatten, sagte Juno zu Mayumi: "Ich werde jetzt versuchen mit Hilfe meiner Windmagie einen Tornado zu erschaffen"
"Gut. Sobald du das geschafft hast, werde ich versuchen einen meiner Pfeile in Antimagie zu tränken und ihn so auslöschen, wenn es mir möglich ist. Du solltest aber dennoch aufpassen, dass er nicht außer Kontrolle gerät!", antwortete Mayumi eindringlich.
Juno schloss die Augen und hob beide Arme. Um ihn herum war es ganz still. Er konnte jedes Lüftchen fühlen, dass an ihm vorbei zog. Er konnte Mayumi, welche neben ihm stand, atmen hören. Er konnte ihre Bewegungen trotz der geschlossenen Augen förmlich sehen. Sie nahm ihren Bogen von der Schulter und einen Pfeil aus dem Köcher, den sie auf dem Rücken trug. Sie legte den zu Boden zeigenden Pfeil an die noch ungespannte Sehne des Bogens. Dann wartete sie. Juno lenkte seine Aufmerksamkeit auf die vor ihm liegende Aufgabe. Jetzt konnte er spüren, wie der Wind die Richtung änderte. Er kam von allen Seiten, aus allen Himmelsrichtungen, auf ihn zu und direkt vor ihm kam er zusammen. Er verschmolz und bildete einen Tornado. Juno öffnete die Augen und betrachtete sein Werk. Der Tornado war klein. Er schwebte einen halben Meter über dem Boden und war einen Meter hoch. Allerdings hatte er einen Durchmesser von mindestens einem halben Meter.
Er sah zu Mayumi, während er fühlte, dass der Tornado an seinen Kräften zog. Er wollte sich losreißen von seinem Erschaffer und eigenmächtig die Wiese aufmischen.
Mayumi hob den Bogen und spannte ihn. Sie atmete einmal tief durch und widmete sich ganz ihrem Pfeil. Sie stellte sich vor, wie er sein Ziel trifft, welches sich dannach auflöst. Dann ließ sie den Pfeil los. Dieser tat genau, was Mayumi wollte, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Er traf sein Ziel und der Tornado fing an dich aufzulösen, doch gerade, als er ein Loch von 10 Zentimetern Durchmesser geschaffen hatte, fiel der Pfeil zu Boden und das Loch schloss sich wieder. Juno, der spürte, dass das Loch durch seine Kraft geschlossen worden war, sank jetzt auf die Knie. Er konnte sein Werk nicht auflösen. Es zerrte schon zu sehr an seinen Kräften es zu kontrollieren. Mayumi zog einen weiteren Pfeil und rief: "Hilfe!"
Sie legte ihn an den Bogen und legte ihren Wunsch das Unheil abzuwenden in ihn. Das alles geschah innerhalb von wenigen Sekunden. Dann schoss sie ihn ab. Dieses Mal wartete sie die Wirkung gar nicht ab, sondern zog direkt den nächsten Pfeil.
Einen Pfeil nach dem anderen schoss sie ab, während sie Gott für den magischen Köcher mit den sich selbst auffüllenden Pfeilen dankte.
Doch auch Mayumis Kraft ließ nach, sodass sie sich in die Luft erhob, um das Herz des Tornados zu treffen, doch egal was sie tat, sie schaffte es nicht. Plötzlich gaben ihre Flügel nach und sie viel im Sturzflug nach unten. In diesem Moment löste sich der Tornado auf und ein Junge kam auf sie zugeflogen. Er fing sie auf und landete dann sanft mit ihr in den Armen auf dem Boden neben Juno.
Dieser saß auf den Knien und stütze sich mit den Händen vor sich auf dem Boden ab. Er sah zu Boden. Auch Mayumi wurde nun von dem Unbekannten auf dem Boden abgesetzt. Sie sah zu Boden und atmete erstmal ordentlich durch.
"Danke", sagte sie noch etwas außer Atem.
"Gern Geschehen", antwortete er ihr.
"Wie hast du das gemacht?", wollte Mayumi wissen.
"Ich war das nicht. Das muss jemand anderes gewesen sein", antwortete Mayumis Retter.
Mayumi betrachtete ihn jetzt genauer. Er kam ihr irgendwie bekannt vor. Und dann erinnerte sie sich. Sie kannte ihn tatsächlich. Seine Haare waren zwar jetzt länger und wiesen einen Farbübergang von Silber über Grau zu Schwarz auf. Außerdem waren seine eigentlich braunen Augen jetzt Gold, aber ansonsten war er ihm identisch.
"Lukas?", fragte sie den Jungen.
"Mayumi!?", erkannte auch er das Mädchen jetzt. An ihrer Stimme hatte er die Zwillinge schon die ganze Zeit unterscheiden können, denn während Mayumis Stimme voller Wärme war, war Miukys kalt wie Eis.
"Ihr kennt euch?", wollte Juno wissen.
"Ja, wir kennen uns", antworteten beide wie aus einem Mund.
"Woher?", fragte Juno weiter.
"Die Zwillinge helfen unserem Coach beim Training und bei den Mannschaftsaufstellungen für die Spiele", erklärte Lukas.
"Er spielt im Fußballverein unserer Stadt", ergänzte Mayumi.
"So ist das", murmelte Juno.
"Welche Art von Magie verwendest du?", fragte Mayumi ihn.
"Ich besitze keine Magie", antwortete Lukas ihr.
"Irgendwie ist es merkwürdig", meinte Mayumi daraufhin.
"Was?", wollte Juno wissen.
"Es sind doch unerwartet viele Magiefreie Menschen hier. Ich meine Adrien hat weder Magie, noch Flügel. Er trägt nicht mal eine Waffe. Lukas besitzt zwar Flügel und eine Waffe, hat aber ebenfalls keine Magie und ich kann mit meiner Magie nur sehr kleine Teile anderer Magien auslöschen", antwortete Mayumi.
"Du hast Recht", meinte Juno.
"Aber was schließt du daraus?", fragte Lukas.
"Das weiß ich noch nicht", antwortete Mayumi und sah auf ihre Handyuhr.
"Es ist erst eine halbe Stunde vergangen seit wir hier sind. Wir sollten die anderen noch etwas trainieren lassen und uns währenddessen etwas ausruhen", sagte sie zu Juno.
An Lukas gewandt sprach sie weiter: "Wenn du willst, kannst du mit zu uns kommen"
Doch Lukas war sich da nicht so sicher, weshalb er sagte: "Ich muss jetzt leider schon zurück. Wir sehen uns sicher ein andermal wieder"
"Okay", gab Mayumi sich geschlagen. "Sagst du mir wenigsten in welchem Haus du wohnst?"
"Nummer 6", antwortete Lukas ihr und wandte sich dann ab.
"Auf Wiedersehen", sagte er zu ihr, bevor er sich in die Luft erhob.
"Und weg war er...", meinte Miuky.

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