26. Kapitel
Schweigen herrschte in Nicos Zimmer. Es war allerdings kein betretenes Schweigen, sondern ein Angenehmes, welches beide zum nachdenken nutzten, bis es an der Tür klopfte. Ihr Gast wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern betrat das Zimmer einfach.
Als Nicky das Zimmer betrat, staunte sie nicht schlecht. Nico und Adrien saßen eng umschlungen auf dem Bett und sahen sie erstaunt an. Erst nach einigen Sekunden lösten sie sich voneinander, denn dass Nicky sie so gesehen hatte, war ihnen irgendwie peinlich.
Das Mädchen jedoch lächelte lediglich und setzte sich auf die andere Seite von Nico aufs Bett.
"Wollt ihr reden?", fragte sie, während sie wieder ernst wurde.
"War das jetzt die nette Version von 'Erzählt mir alles' oder eine Frage?", wollte Adrien wissen.
"Eine Frage", antwortete Nicky schlicht.
Jetzt konnte Nico sich das Lächeln nicht verkneifen. Wenn Nicky so reagierte, war sie definitiv eingeschnappt. Um sie zu beruhigen, sagte er: "Er kennt dich noch nicht so gut. Nimm es ihm nicht übel"
Nicky seufzte nur und fragte: "Und was ist jetzt? Wollt ihr nun oder nicht?"
"Ich glaube eher, dass du es nicht wissen willst", antwortete Nico
"Wieso?", wollte Nicky überrascht wissen. Sie hatte nicht damit gerechnet, solch eine Antwort zu bekommen.
Beide Jungen schwiegen, bis Nicky der Kragen platzte und sie rief: "Jetzt rückt schon mit der Sprache raus!"
Sie klang beinahe schon hysterisch.
"Du würdest dir alles bildlich vorstellen und glaub mir, du würdest dir nicht nur noch mehr Sorgen machen, sondern dich auch schuldig fühlen, weil du nicht da warst", erklärte Nico ernst, doch nach dem Reden sah er seine Schwester milde lächelnd an.
Statt die Situation dadurch zu entschärfen, erreichte er genau das Gegenteil.
"Nico", ihre Stimme klang warnend, fast schon hysterisch.
Nico seufzte: "Du sagtest, dass du uns nicht zwingst"
"Dann hättest du dieses Gespräch nicht so anfangen sollen", rief Nicky aufgebracht.
"Sie haben ihn gefoltert", antwortete Adrien an Nicos Stelle.
Kurze Zeit war es still. Nicky saß wie festgefroren auf dem Bett. Sie konnte die Jungs nicht ansehen. Erst musste sie ihren Schock verdauen.
Als sie dann endlich wieder in der Lage war irgendwas zu tun, sah sie ihrem Bruder genau in die Augen und hauchte das letzte Wort, dass Adrien von sich gegeben hatte. Sie wollte eine Bestätigung.
Nico dagegen konnte seiner Schwester nicht in die Augen blicken. Er wollte ihre Gefühle nicht in ihren Augen sehen und er wusste, das würde er. Stattdessen nickte er. Er konnte Adrien nicht böse sein. Der Blonde hatte zugesehen und es war sicher nicht angenehm gewesen, dennoch hatte er nicht gewollt, dass Nicky es herausfindet, obwohl ihm klar war, dass er diesen Satz herauf provoziert hatte.
Unsicher traute er nun endlich zu seiner Schwester zu sehen. Statt Wut und Tränen in ihren Augen zu sehen, war ihr Gesicht neutral. Es zeigte keine Regung und Nico war überrascht, dass seine Schwester solch ein Gesicht überhaupt machen konnte. Die Zwillinge sahen einander in die Augen, bis Nicky ihren älteren Bruder in die Arme nahm. Sie musste nichts sagen, denn die Umarmung sagte alles.
Nicky wollte ihm sagen, dass er nicht allein ist, dass sie jederzeit für ihn da war und er immer auf sie zählen konnte. Es gab keine Geheimnisse zwischen ihnen.
Nico war dankbar. Seine Schwester liebte ihn, weshalb er gedacht hatte, sie würde ihn jetzt bemuttern und nicht mehr aus den Augen lassen, doch gerade die Schwarzhaarige wusste, dass ihr Bruder seine Gefühle lieber für sich behielt. Er hatte diese gelangweilte Art, damit sich niemand für ihn interessierte. Trotzdem war er immer aufmerksam. Gerade deshalb sorgte sie sich manchmal um ihn, obwohl sie wusste, dass Nico gut auf sich selbst aufpassen konnte.
"Ich frag nicht weiter nach", hauchte Nicky ihr Versprechen in Nicos Haare, "Tut mir Leid"
"Du musst dich nicht entschuldigen. Wir haben nicht gut genug aufgepasst. Ihr habt uns gerettet", versuchte Nico seine Schwester zu beruhigen.
Adrien saß währenddessen perplex daneben. Natürlich hatte er gewusst, dass nicht alle Geschwister so miteinander umgehen wie er und Rika, dennoch hatte er bisher noch nie Geschwister beobachtet, die so eine liebevolle und enge Bindung hatten. Es war nicht so, dass er seine Schwester nicht liebte, er konnte seine Gefühle nur nicht richtig zeigen und umgekehrt war es genauso.
Zwischen Rika und ihm hatte seit ihrer Kindheit eine Rivalität geherrscht. Ihre Familie war sehr erfolgsorrientiert, weshalb Rika schon immer versucht hat alles und jeden hinter sich zu lassen. Adrien wollte allerdings nicht hinter seiner großen Schwester, welche, da sie 2 Jahre älter war, 2 Jahre vor ihm angefangen hatte, zurückliegen. Irgendwann fingen sie an miteinander zu trainieren. Das hatte allerdings zur Folge, dass sie einander nur noch mehr anstachelten. Rika zog ihn auf, wenn ihm etwas misslang und er verbesserte alle ihre Techniken. Um dem jeweils anderen keine Angriffsfläche mehr zu bieten, wurden sie immer besser, bis sie beide jegliche Meisterschaften gewannen.
Adrien und Rika hatten dadurch allerdings keine Zeit für Freunde und Adrien interessierte es auch nicht wirklich. Er mochte Bücher und verbrachte seine freie Zeit lieber mit trainieren als mit quatschen. Dass es Rika in dieser Beziehung allerdings nicht so leicht hatte, begriff er erst viel später.
Dass Rika sich immer mehr zurückzog, bekam er nicht wirklich mit, da er außerhalb vom Training nicht sonderlich viel mit ihr zu tun hatte. Dass sie immer weniger aß, machte ihm dagegen schon Sorgen. Obwohl ihre Eltern beide viel arbeiteten, aßen die Geschwister immer gemeinsam. Außerdem machte er jeden Morgen ihr Pausenbrot, da sie es sonst in der Hektik, die sie morgens immer befiel, vergaß.
Erst, als sie ihm zum wiederholten Male sagte, sie habe keinen Hunger, begriff er, dass der Druck durch ihre Eltern, die Einsamkeit und die Rivalität mit ihrem Bruder ihr den Appetit raubten. Schon bald sah man auch im Training und auf Wettkämpfen, dass ihr Körper immer schwächer wurde.
Durch den Ärger, den sie dadurch mit ihren Eltern bekam, trainierte sie noch mehr. Als sie kurz davor war zum zweiten Mal die Gewichtsklasse zu wechseln, reichte es Adrien. Er konnte nicht länger zusehen wie seine Schwester sich selbst zerstörte. Obwohl Rika bereits bis 52kg gekämpft hatte, wog sie nur noch 44,5 Kilo.
Mit seinem Handy und einem Block bewaffnet betrat er damals ohne anzuklopfen Rikas Zimmer. Die Blonde schaltete daraufhin verwirrt über das Auftauchen ihres Bruders die Musik aus und stoppte die Timer, welche sie zum trainieren benötigt hatte.
"Willst du mir auch einen Vortrag halten?", fragte sie Adrien ohne ihn anzusehen.
"Nein, will ich nicht", antwortete Adrien ihr.
Nun sah Rika ihren Bruder an. Sie wusste, dass dieser nur selten sprach, da er taub war und man es ihm auch anhörte. Gerade deshalb wunderte sie sich, dass er ihr geantwortet hatte ohne ihre Frage zu kennen. Trotz ihrer Überraschung kannte sie die Antwort aber eigentlich schon: Adrien hatte sie erraten. Er hatte auf die Frage geantwortet, die er selbst für am wahrscheinlichsten hielt und genau ins schwarze getroffen.
"Wieso bist du dann hier?", fragte Rika weiter.
Dieses Mal sah sie ihren Bruder an, damit dieser sie auch verstand.
"Wir müssen Reden", erklärte der Blonde, woraufhin sie ihn nur noch verwirrter ansah, weshalb er sich erklärte: "Du kannst so nicht weitermachen, Rika"
"Mit was?", fragte Rika, die ehrlich verwirrt war. In ihren Augen sprach Nico in Rätseln.
"Du musst mehr Essen", antwortete er geduldig. Er hatte recherchiert und herausgefunden, dass es nicht selten vorkommt, dass die Betroffen nichts bemerken, weshalb er Klartext mit ihr redete. Da Rika allerdings nicht antwortete, er hatte auch nicht mit einer Antwort gerechnet, redete er weiter: "Wir werden dir deshalb einen Essensplan erstellen"
"Einen Essensplan", wiederholte Rika.
"Ja, einen Essensplan. Wir werden Gerichte nehmen, die dir schmecken und sie umwandeln, um das Essen vielseitig zu gestalten. Außerdem werden wir gemeinsam Essen", schlug Adrien vor.
"Wieso?"
"Weil es dir nicht gut geht. Ich mag zwar ein miserabler Bruder sein, aber ich werde es wieder gut machen, versprochen"
"Du hast doch nichts falsch gemacht"
"Doch. Ich habe viel zu lange nichts bemerkt"
Statt zu antworten kam Rika auf ihren Bruder zu und umarmte ihn. Obwohl sie wusste, dass er es nicht hören würde, flüsterte sie ihm die Worte leise ins Ohr: "Danke, Adrien"
Als hätte er sie gehört, löste er sich von ihr. Er hob den Block, um ihr zu sagen, dass sie noch etwas zu tun hatten. Rika lächelte. Dieses Verhalten war so typisch für ihn. Bei ernsten Themen Reden ohne Punkt und Komma, aber sobald es wieder entspannt wurde, bestand für ihn kein Redebedarf mehr.
'Setzen wir uns aufs Bett', zeigte sie ihm mit Gebärdensprache. Er nickte und setzte sich auf das Bett der Blonden.
Danach schlug er seinen Block auf. Er hatte bereits ein paar Gerichte aufgeschrieben von denen er wusste, dass Rika sie mochte. Gespannt sah er seine Schwester an. Er war positiv überrascht gewesen, dass sie nicht abgestritten hatte, dass sie Hilfe brauchte. Rika wusste, dass sie Hilfe brauchte und beide wussten, dass sie nur füreinander da sein konnten, da es sonst niemand war.
Einige Wochen später hatten die Geschwister Rikas Essstörungen in den Griff bekommen und einige Rituale eingeführt. So kochten und aßen sie Mittags und Abends immer zusammen. Zudem machten sie ihr Krafttraining Nachmittags zusammen und liefen später gemeinsam ins Training. Da beide Dienstags Nachmittagsuntericht hatten, konnten sie sogar die Mittagspause zusammen verbringen. Lediglich morgens machte Adrien weiterhin das Pausenbrot alleine. Beide verbesserten sich immens und gewannen einige Turniere. Auch an dem Tag, an dem sie hierher kamen, hatten sie gemeinsam trainiert.
Jemand klopfte an der Tür und riss Adrien dadurch aus seinen Gedanken.
"Herein", rief Nicky, die sich daraufhin von Nico löste.
"Alles in Ordnung?", fragte Miuky, während sie in das Zimmer eintrat.
Verwirrt wurde sie von alles Seiten angesehen, denn ihr Auftauchen war ziemlich unerwartet.
"Ich dachte, ihr braucht vielleicht Unterstützung", meinte Miuky lächelnd.
"Wie kommst du nur auf die Idee, dass irgendjemand hier deine Hilfe bräuchte?", wollte Nicky wissen, während sie Miuky dabei zusah, wie diese sich vor den dreien auf den Boden setzte.
"Naja, weil man den Leuten, denen man am nächsten steht, einfach keine Sorgen machen will. Deshalb ist es manchmal leichter mit jemandem zu reden, dem man nicht derart nahe steht", meinte Miuky.
"Sie trifft genau den Nagel auf den Kopf", meinte Adrien, während er fies grinsend zu den Zwillingen sah.
"Mag schon sein, aber dank dir hab ich bereits alles aus ihm raus bekommen", hielt Nicky entgegen.
"Na dann, erzählt mal", verlangte Miuky.
"Die nächste, die uns nicht zum erzählen zwingt", rief Adrien, machte aber während des Wortes 'nicht' Anführungszeichen.
"Richtig", ging Miuky wesentlich gelassener als Nicky auf die Anschuldigung ein, "Ihr müsst mir gar nichts erzählen"
Während des letzten Satzes klang sie auf eine traurige Art verträumt und abwesend, sodass sie wieder alle Anwesenden verwirrte. Dies wurde ihr aber erst klar, als sie die Blicke der drei auf sich spürte.
"Ist irgendwas?", wollte Nicky von ihrer besten Freundin wissen.
"Nein, alles in Ordnung", antwortete die Blauhaarige lächelnd.
Dass alleine ihr Verhalten heute schon besorgniserregend war, schien sie nicht zu bemerken. Plötzlich mussten alle drei Lachen, sodass Miuky stutzte.
"Was ist?", wollte die Wassermagierin wissen.
"Nichts, nur dein Verhalten ist heute irgendwie komisch", erklärte Adrien, da die Zwillinge nicht so aussahen, als ob sie in nächster Zeit etwas sinnvolles sagen könnten.
"Inwiefern komisch?"
"Naja, schon seit du ins Zimmer gekommen bist lächelst du die ganze Zeit. Und jetzt wirkst du so verträumt", erklärte Nicky.
Miuky schwieg. Das Lächeln, das sie in ihrem Gesicht gesehen hatten seit sie das Zimmer betreten hatte, verschwand.
"Sorry", murmelte Miuky. Sie stand auf und machte Anstalten das Zimmer zu verlassen. Sie wirkte wieder abwesend, doch noch bevor sie die Tür erreicht hatte, hatte Nicky sie eingeholt und an der Schulter gepackt, um sie aufzuhalten.
"Was ist los?", fragte die Schwarzhaarige.
"Nichts. Ich wollte mich nicht über eich lustig machen. Tut mir leid", antwortete die Blauhaarige.
Das schallende Gelächter, das daraufhin ausbrach, verwirrte die Wassermagierin ungemein.
"Das du im zwischenmenschlichen Bereich eine Niete bist, wussten wir ja bereits, aber das du so schlecht bist...", fing Nico an.
"Wir wollten eigentlich sagen, dass es zwar schön ist, dass du so gut gelaunt bist, aber das wir gerne den Grund dafür wüssten", ergänzte Adrien.
"Keine Ahnung. Als ich das Zimmer betrat, hatte ich einfach plötzlich gute Laune", antwortete Miuky.
"Vielleicht hast du dich auch nur gefreut Nicky zu sehen und nebenbei vielleicht auch noch helfen zu können", meinte Adrien, während er die Blauhaarige anlächelte.
"Vielleicht", murmelte Miuky, während sie ihre Gedanken sortierte, "Also, was ist jetzt? Wollt ihr meine Hilfe jetzt oder nicht?", fragte Miuky.
Sie klang nicht mehr so amüsiert wie vorher, sondern eher so wie immer. Trotzdem konnte man in ihrer Stimme Gefühle hören, die noch vor einigen Tagen undenkbar gewesen wären.
"Weißt du was? Irgendwie scheint jeder der hier Anwesenden ein Problem zu haben. Vielleicht haben sich unsere Fähigkeiten als eine Art Abwehrmechanismus entwickelt", meinte Nicky plötzlich.
"Was meinst du mit jeder hier hat Probleme?", fragte Nico seine Schwester.
"Vielleicht sollten wir das mal in der größeren Runde besprechen", meinte Nicky.
"Wir sollten uns auf jeden Fall noch mal setzen. Ich habe ganz vergessen, dass ich einiges zu erzählen habe", meinte Miuky daraufhin.
"Was denn", fragte Adrien neugierig.
"Es betrifft unsere Ammeldung als Gilde..."
Nachdem sie all ihre Informationen mit den drei geteilt hatte, meinte Nicky grinsend: "Wir haben viel zu tun. Vielleicht sollten wir unser Problemgespräch verschieben"
"Gut Idee. Wir haben viel zu tun und da es euch beiden augenscheinlich besser geht, sollten wir das so schnell wie möglich hinter uns bringen", meinte Miuky.
Die vier verließen das Zimmer und machten sich auf den Weg ins Wohnzimmer, in welchem sie bereits erwartet wurden, da Mayumi dank ihrer Schwester bereits Bescheid wusste.
"So, Angel, Tara, das sind Nicky, Nico und Adrien. Leute, das sind Angel und Tara", gab Miuky bekannt, nachdem sie das Wohnzimmer betreten hatte.
"Miuky, hast du einen Clown gefrühstückt?", wollte Juno wissen. Auch ihm kam das Verhalten der Blauhaarigen spanisch vor.
"Irgendwie sehen mich heute alle komisch an", murmelte die Wassermagierin.
"Vielleicht, weil sie wollen, dass du dich ihnen gegenüber so gibst wie du bist und nicht so wie du denkst, dass sie dich gerne hätten", meinte Ve.
"Hm", machte Miuky, gab aber sonst keine Antwort.
"Miuky, ich hab gehört, du hast die Liste über die Gilden im Kopf", machte Nick aus seiner Frage eine Aussage.
"Ja, was ist damit?", wollte die Blauhaarige.
"Kannst du uns etwas über sie erzählen?", wollte er wissen.
"Das wird nichts bringen. Sie geben in den Listen lediglich die Namen Preis. Würden sie die Fähigkeiten ebenfalls angeben, wüssten die Gegner wahrscheinlich manchmal mehr über sie, als sie über die Gegner und das wäre ein Nachteil, weshalb sie gut daran tun alle Details für sich zu behalten", antwortete Miuky.
"Wenn du meinst", gab Nick nach.
"Dennoch müssen wir gewappnet sein. Mit Angel und Tara an unserer Seite sind wir 12 Leute. Wir sollten einen Universalplan erschaffen, der vor allem die Verteidigung in den Vordergrund stellt. Den Angriff können wir uns dann überlegen, wenn wir ihre Fähigkeiten kennen", rief Mayumi in die Runde, um die Aufmerksamkeit aller zu bekommen.
"Wieso macht nicht einfach Miuky die Verteidigung? Dass sie mit ihrem Wasserelement starke Schilde erschafft, wissen wir doch bereits alle", meinte Nicky.
"Weil ich diese Magie schnell einsetzen kann, wodurch ich mich, wie du gerade gesagt hast, gut verteidigen kann. Ich bin deshalb zum auskundschaften der gegnerischen Fähigkeiten gut geeignet", erklärte Miuky ihrer besten Freundin.
"Ist Nico nicht ebenso gut geeignet?", wollte Adrien wissen.
"Schon, aber er kann ja nicht alle Feinde alleine bekämpfen. Wir sind ein Team und als solches werden wir auch kämpfen", antwortete Mayumi.
"Mayumi, Adrien, ihr werdet uns den Rücken frei halten. Wenn wir wissen, dass ihr uns mit euren Distanzwaffen notfalls beschützen könnt, können wir besser in die Offensive gehen", beschloss die Blauhaarige.
"Zazies Magie wäre geeignet alle zu beschützen, allerdings kann dann keiner von uns wssen, wie es außen vor sich geht und Adrien und ich könnten niemanden beschützen", warf Mayumi ein.
"Stimmt, aber wir brauchen keine Barriere. Wir werden den Feldvorteil nutzen", rief Miuky.
"Welchen Feldvorteil?", wollte Ve wissen.
"Dank Tara sind wir auf allen Gebieten, im Vorteil, denn die Natur gehört den Tieren und niemand kennt sich mit ihr besser aus als sie. Sie können nicht nur als Boten fungieren, sondern uns auch anhand ihrer Instinkte vor Gefahren warnen", erklärte Miuky.
"Das heißt, wir können uns verstecken, aber auch schnell um Hilfe tufen, falls wir entdeckt werden, ohne weitere Feinde zu uns zu rufen. Cool", rief Juno aufgeregt.
"Und wenn wir unsere Gruppe zudem in Zweierteams aufteilen, können wir uns gut verteidigen", fügte Zazie hinzu.
"Richtig. Wie ich ja bereits gesagt habe, werden Mayumi und ich, sowie Nico und Adrien ein Team bilden. Zudem müssen wir die restlichen 4 Teams so zusammen stecken, dass sie gut miteinander harmonieren, aber dennoch ihre vollen Fähigkeiten entfalten", setzte Miuky an.
"Deshalb sollten wir Zazie und Juno zusammen lassen. Zu zweit können sie es auch mit starken Gegnern aufnehmen", führte Mayumi den Gedanken ihrer Schwester fort.
"Ve sollte mit einem Distanzkämpfer arbeiten, denn als Heilerin kann sie sich nicht immer selbst schützen. Ein auf den Nahkampf spezialisierter Teampartner würde sie unnötig in Gefahr bringen, da er sich nicht zweiteilen kann", erzählte Miuky weiter.
"Weshalb Nicky deine Partnerin sein sollte, Ve. Mit ihren Kräften kann sie die besten Distanzangriffe von uns allen ausführen", beendete Mayumi.
"Tara, Angel, wie sieht es mit euren physischen Fähigkeiten aus?", wollte Miuky wissen.
"Angel kann mit ihrer Peitsche gut umgehen und auch auf einige Meter Distanz die Feinde abwehren. Ich dagegen bin im Kampf leider eine totale Niete", antwortete Angel.
"Willkommen im Club, Angel. Ich bin im Kampf auch voll die Niete und mogel mich immer grad so durch", meinte Ve grinsend und hielt der Braunhaarigen ihre Hand zum einschlagen hinhielt.
"Ob das wirklich etwas ist worauf man stolz sein sollte", meinte Tara zweifelnd, während sie geinsend bei der Weißhaarigen einschlug.
"Aber du kennst dich bestimmt gut mit Tieren aus, oder?", wollte Nico wissen.
"Klar", meinte Tara, wobei sie sanft lächelte.
"Dann bilde doch mit Nick ein Team. Du kannst ihm dann sagen welches er werden muss", meinte Nico in seiner üblichen gelangweilten Stimmlage.
"Stimmt! Dann bleiben nur noch Rika und Angel übrig", antwortete Mayumi.
"Auch die beiden kann ich mir gut als Team vorstellen. Rika kann durch Großflächenangriffe, aber auch im Nahkampf Angel beschützen, die die einzelnen Gegner gezielt ausschalten kann", rief Nicky, woraufhin Miuky nickte und vorschlug: "Lasst uns ins Bett gehen. Morgen wird ein langer Tag"
Nachdem sich alle voneinander verabschiedet hatten und ins Bett gegangen waren, starrte Miuky noch lange an die Zimmerdecke. Sie wusste, dass Mayumi es ihr gleich tat, weshalb sie sich noch etwas miteinander unterhielten.
'Ich habe zwar gesagt, dass wir uns nur verstecken müssen, aber was ist, wenn die Zeit dazu nicht bleibt oder wenn ein Team gefunden wird, dass nicht siegen kann und gleichzeitig niemand in der Lage ist ihnen zu helfen? Es steht so viel auf dem Spiel!'
'Hört sich für mich an, als hättest du zum ersten Mal Angst zu versagen, Schwesterchen'
'Das ist nicht lustig, Mayumi!'
'Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen. Sobald etwas aus dem Ruder läuft, setze ich alle magischen Fähigkeiten außer Gefecht und vielleicht haben wir dann noch eine Chance auf den Sieg. Abgesehen davon ist jeder von uns stark und du weißt es. Du hast es sogar selbst gesagt. Wir wissen beide, dass du lügen hasst und es nur tun würdest, wenn es tatsächlich der letzte Ausweg wäre, aber es wäre in diesem Moment nicht nötig gewesen, also ist es die Wahrheit!'
'Ich weiß, dass es die Wahrheit ist, aber ich weiß nicht, wie stark unsere Gegner sind. Wenn wir uns auf Spiele vorbereitet haben, war da immer bereits vorhandenes Material, durch welches wir die Stärken und Schwächen unserer Gegner einschätzen konnten, doch das wir es jetzt nicht können, verunsichert mich'
'Wir werden es schaffen, aber du musst eine kühlen Kopf bewahren, denn jeder von uns muss sein bestes geben'
'Du hast Recht. Danke, Mayumi. Gute Nacht'
'Gute Nacht, Miuky', beendete die Jüngere der Zwillinge das Gespräch.
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