21. Kapitel
Nachdem die Heilmagierin den ersten Anruf erhalten hatte, ging sie sofort in die Küche, um sich selbst Brote zu machen und Trinken einzupacken. Sie hatte versprochen in 10 Minuten da zu sein, doch als sie sah, dass sich einer ihrer Mitbewohner in den Weg stellte, wusste sie, dass sich ihre Ankunft noch um einige Zeit verzögern würde.
"Wo willst du hin?", wollte Tyson, der Blonde, bullige Junge, der in der Tür stand, wissen. Seine Alkoholfahne wehte bis zur Weißhaarigen und diese dachte gerade ernsthaft über das Angebot ihrer neuen Freunde nach. Wie es aussah wurde sie dort auch sofort integriert, denn Mayumi zufolge brauchten sie sie, um Miukys Plan durchführen zu können. Die Silberhaarige hatte zwar keine Details erläutert, doch Ve hatte an ihrer Stimme herausgehört, dass sie es eilig hatten.
"Ich treffe mich mit Miuky", gab sie zurück.
"Und dafür brauchst du Essen und Trinken?", fragte ihr Gegenüber zweifelnd.
"Wir wollen einen Ausflug machen. Darf ich das nicht", wollte sie aufgebracht wissen.
"Schon, aber wir haben heute Mittag einen Auftrag. Sei um 11:30 Uhr wieder hier!", verlangte er.
"Ich bin heute bis Abends unterwegs!", meinte Ve, da sie nicht vor hatte ihn anzulügen.
"Ich habe gesagt, du bist um 11:30 Uhr wieder da!", wiederholte Tyson.
"Und ich habe Nein gesagt", antwortete Ve.
"Es ist ein Auftrag der Gilde. Das hat Priorität!", meinte der Blonde.
"Nein! Versprechen hält man und ich habe versprochen zu kommen", wiedersprach Ve.
"Du hast geschworen, der Gilde zu dienen", rief Tyson.
"Ich habe geschworen nach meinen Möglichkeiten zu helfen. Heute ist es nicht möglich!", nutzte Ve die Formulierung, die bei ihrem Eintritt in die Gilde verwendet wurde.
"Willst du etwa nicht nach Hause?", versuchte Tyson an ihr Gewissen zu appellieren.
"Doch, aber wir sollten unser Leben deshalb nicht vergessen. Nur weil sie die Gilde führen, wissen sie dennoch nicht, wie man erwacht!", keifte Ve Tyson an.
Sie hatte Glück, dass alle anderen so fest schliefen. Gestern Abend hatten sie sich mal wieder die Kante gegeben und nun mussten sie ihren Rausch ausschlafen. Später würden sie Ve wieder bitten ihren Kater zu kurrieren, doch sie würden nicht daraus lernen. Es war ein Teufelskreis in dem die Weißhaarige gefangen war.
"Dass du es wagst so zu sprechen..!", rief Tyson seine Wut unterdrückend.
"Was erwartest du? Dass ich ohne wenn und aber alles tue, was ihr von mir verlangt? Meine Güte, ich bin doch keine Marionette deren Fäden ihr zieht. Ich bin ein eigenständiger Mensch!", machte Ve ihrem Ärger Luft.
"Das hat ja auch niemand gesagt, aber...", fing Tyson an, doch er wurde von Ve unterbrochen.
"Gesagt nicht, aber ihr führt euch so auf!"
Bevor Ve weiter schreien konnte, wurde sie von ihrem Handy unterbrochen. Sofort nahm sie ab: "Hey, was gibt's?"
Sie nannte mit Absicht nicht den Namen ihrer Freundin, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.
"Wann kommst du, Ve? Wir wollen langsam los", antwortete Mayumi, nachdem sie die Weißhaarige begrüßt hatte.
"Wartet noch kurz. Ich bin in 10 Minuten da", versprach Ve.
"Das hast du vorhin schon gesagt, Ve", kreidete die Silberhaarige der Heilerin ihr nicht Kommen an.
"Ich muss hier noch ein Problem lösen. Dann komme ich sofort", meinte Ve, verabschiedete sich und legte auf.
"Ich bin also ein Problem das du lösen musst", hörte sie Tyson sagen. Er schien sich beruhigt zu haben, denn seine Stimme klang ganz ruhig, wenn auch enttäuscht.
"In diesem Fall schon. Ich habe gesagt, ich kann heute nicht und dabei bleibt es auch. Lass mich jetzt bitte vorbei", verlangte Ve.
Tyson gab sich geschlagen und ließ sie aus dem Haus treten. Er zischte ihr lediglich im vorbei gehen noch ein "Das wird ein Nachspiel haben" zu, doch Ve ließ sich davon nicht stören.
Ohne weitere Komplikationen lief sie zu Haus Nummer 12.
Dort angekommen sah sie etwas, das ihr einen Lachkrampf verursachte.
Rika und Nick knutschten mieinander. Nicky schlief auf Miukys schoß, während diese las. Zwischendurch tauschte sie sich mit Mayumi, die ihr gegenüber saß aus und hin und wieder klinkte sich auch Juno ein, welcher neben Mayumi saß.
Zazie vollendete den Kreis, war aber so sehr auf sein Buch fixiert, dass er nicht mitreden konnte.
Als Ve plötzlich vor ihnen stand und lachte, sahen alle auf. Selbst Zazie hob den Kopf und auch Nicky öffnete die Augen.
"Ausgeschlafen?", fragte Miuky sie, während sie selbst sich die Augen rieb und alle anderen entgeistert die Heilerin ansahen.
"Ja", murmelte die Gewitterhexe, bevor sie sich allmählich mit ihrer Umgebung auseinander setzte.
"Du kommst zu spät", kreidete Nicky Ve an, als sie die Weißhaarige erblickte.
Die Angesprochene entschuldigte sich auch sofort erklärte sich.
"Wir haben noch 2,5 Stunden", meinte Miuky mit einem Blick auf die Uhr, erhob sich in die Luft und wartete darauf, dass die Anderen es ihr gleich taten.
Nur kurze Zeit später flogen sie auch schon alle zusammen in Richtung Wald.
"Jedes Team sollte sich einen Ort suchen, der für sie vorteilhaft ist", meinte Miuky.
"Ich erkläre dir unterwegs den Plan", versprach Nicky, deren Mana nun wieder großteilig regeneriert war, der Heilerin. Diese nickte als Zeichen, dass sie begriffen hatte.
"Woran erkennen wir deine Barriere?", wollte Zazie von Miuky wissen.
"Sobald ihr vor Ort seid, werde ich sie farbig aufblitzen lassen und euch dirigieren, bis ihr sie gefunden habt?", versprach Miuky und alle anderen nickten verstehend.
"Je öfter Miuky es allerdings tun muss, desto größer ist die Gefahr, dass sie entdeckt wird, also seid bitte aufmerksam", fügte Mayumi hinzu.
Als sie den Wald erreichten, trennten sie sich. Jeder suchte sich eine versteckte Stelle und besprach mit seinem Partner die Strategie, bis sie Miukys Stimme in Kopf hatten: 'Ich bin jetzt so weit. Passt gut auf!'
Die Barriere leuchtete lila auf. Juno und Zazie, welche als erste angekommen waren, entdeckten auch als erste die Grenze der Barriere und brachten sich dahinter in Sicherheit.
Sofort suchten sie sich einen neuen Standort. Vorher waren sie in einem großen Busch versteckt gewesen, doch dieses Mal flogen sie in die Baumkronen. Da diese ein beliebter Landeplatz waren, war es durchaus gefährlich dort Stellung zu beziehen. Sollte man sie entdecken, wären sie schnell umzingelt, aber da sie sich innerhalb der Barriere befanden, fürchteten sie sich nicht. Sie hatten so oft gegeneinander und miteinander gekämpft, dass sie jeder dieser zusammengewürfelten Gruppen überlegen sein würden, da sie als Team arbeiten konnten.
Ve und Nicky hatten einen Busch als Standort ausgemacht, der bereits innerhalb der Barriere gelegen hatte, weshalb sie zuerst verwirrt waren, doch als Miuky sie aufklärte, grinsten sie einander an und schlugen sich ab. Der Busch lag etwas von der Grenze entfernt, weshalb sie einen zweiten Busch außerhalb der Barriere gefunden hatten, der sich für Nicky eignete, um Blitze zu verschießen ohne entdeckt zu werden. Wenn sie ihre Magie durch den Himmel auflud und auch so verschickte, konnte niemand sehen woher sie kam. Sie musste nur darauf achten, dass sie nicht entdeckt wurde.
Ve dagegen würde innerhalb der Barriere bleiben und mit ihrem Schwert jeden Gegner nieder metzeln, der es tatsächlich bis in die Barriere schaffte.
Nick und Rika standen auf einer freien Fläche. Um unauffällig zu sein, hatte sich Nick als Marienkäfer in Rikas Haaren versteckt. Sie selbst stand auf der Lichtung und musste die Barriere suchen. Sie befand sich ein gutes Stück hinter ihr, doch das machte ihr nichts aus.
Nick verwandelte sich zurück und gemeinsam bezogen sie hinter der Barriere Stellung. Sie hielten sich hinter einer Baumgruppe versteckt, die sie zwar vor den Blicken von Außenstehenden beschützen würde, aber den beiden einen guten Blick gewährte. Ihren Plan hatten sie bereits ausprobiert und sie waren sich sicher, dass nichts schief gehen würde.
Mayumi und Miuky hatten im Gegensatz zu ihren Freunden einige Probleme gehabt. Zunächst benötigten sie einen sicheren Platz. Bäume fielen allerdings weg, da die Gefahr, dass sie bei zu großer Anstrengung herunter fielen zu groß war. Sie durften aber auch nicht zu leicht zu entdecken sein, denn der Plan basierte auf ihrer Magie. Sollten ihre Gegner er schaffen die Zwillinge auszuschalten, wäre es vorbei, da die anderen zu weit voneinander entfernt waren und Nico und Adrien, die normalerweise fester Bestandteil der Gruppe waren, fehlten.
Letztendlich setzten sie sich einfach zwischen ein paar dicht beieinander stehende Bäume.
Rücken an Rücken saßen sie da, während Miuky ihre Gaßkuppel errichtete und den Anderen half sie zu finden. Dannach errichtete sie eine sehr kleine Wasserkuppel um sich und ihre Schwester zumindest etwas mehr zu schützen.
Nun konnten sie nur noch waren. Damit ihnen nicht langweilig wurde, hatten alle eine Beschäftigung mitgebracht und hielten abwechseln Wache.
Mayumi und Miuky, die ihre Bücher Nicky und Nick untergejubelt hatten, unterhielten sich leise miteinander, während in den anderen Teams abwechselnd gelesen wurde.
Die nächsten 2 Stunden verbrachten sie mit warten. Erst als es 10 Minuten vor 12 Uhr war, regte sich etwas.
Die ersten, die Bewegung meldeten, waren Ve und Nicky.
Zu ihrem Glück war Nicky bereits auf Position gewesen. Sie hatte ein Gewitter gerufen und wie besprochen hatte einer der Blitze die Grenze der Barriere gestreift. Dass vorerst niemand kommen würde, um ihnen zu helfen, war den beiden klar, denn sie könnten auch von 2 Seiten angreifen. In der Menge von schwarz gekleideten Teenagern suchten sie nach den beiden Jungen, doch sie konnten sie nicht sehen. Einige von ihnen wurden von den Blitzen getroffen und so außer Gefecht gesetzt. Ve hatte ihre Deckung allerdings recht schnell aufgeben müssen, um die Gegner an Vordringen zu hindern. Nicky war beeindruckt von den Fertigkeiten der Heilerin. Sie hatte schon bei ihren ersten Bewegungen bemerkt, dass Ve keine Erfahrung mit dem Schwer hatte. Sie konnte keinerlei Technik anwenden, sondern schlug mit roher Kraft auf ihre Gegner ein. Auch diese waren größtenteils Amateure, sodass diese nicht sonderlich viel gegen sie ausrichten konnten, doch sobald jemand vor ihr stand, der es mit ihr aufnehmen konnte, schüttelte die Weißhaarige einen Trick nach dem anderen aus dem Ärmel. Ein unscheinbarer Dolch, der plötzlich in ihrer linken Hand war, eine Spritze mit Gift, welches ihren Gegner ausschaltete und viele andere Dinge zog sie aus ihrem Rucksack. Nicky war von dem Inhalt zwar sehr überrascht, da sie eher mit Dingen gerechnet hatte, welche die ältere später für die Verletzungen benötigen könnte, doch sie wollte sich nicht beschweren. Auf diese Weise besiegte Ve die meisten Gegner, dennoch gab es welche, die es ins innere des Waldes schafften, doch Ve hatte nicht genug Zeit, um sie zu verfolgen. Sie hoffte, dass Miuky und Mayumi sich um die Eindringlinge kümmern würden.
Schnell musste Miuky feststellen, dass es sich tatsächlich um ein Ablenkungsmanöver handelte, denn es dauerte nicht mehr lange, bis auch Junos Dolch ihre Barriere durchdrang. Da sie sich in Ves Gedanken eingeklinkt hatte, wusste sie, dass sieben Gegner sich auf dem Weg zu ihnen befanden. Da sie nun aber erst mal wissen musste, wie es bei Juno und Zazie ging, musste sie hoffen, dass man sie nicht so schnell finden würde.
Juno und Zazie hatten es mit wesentlich weniger Gegnern zu tun. Vorerst hatten sie deshalb beschlossen zu beobachten. Vier der Jugendlichen waren Zazie bekannt. Er sah Justin und Sophia, die sich mit einem ebenfalls in schwarz gekleideten 16-Jährigen Jugendlichen unterhielten. Er hatte weiße Haare und silberne Flügel. Seinen Gesichtsausdruck konnten die beiden Jungen nicht identifizieren, da ihre Kontrahenten zu weit entfernt waren, aber sie kamen immer näher. Hinter ihnen liefen vier weitere Jungen. Zwei von ihnen konnten sie als Nico und Adrien identifizieren. Sie trugen ihre Alltagskleidung, allerdings war sie zerrissen und das rote Blut auf ihnen ließ nur erahnen, was die Jungs durchmachen mussten.
Ihre Hände waren auf ihre Rücken gefesselt und um sie herum standen 2 große bullige Jungen. Beide trugen sie eine Schusswaffe an der Hüfte und hatten in einer Scheide ein Schwert bei sich.
'Ve, wie lange haltet ihr noch durch?', klinkte sich Miuky wieder in die Gedanken der Heilerin ein, während Mayumi Rika und Nick nach ihrem Befinden fragte. Da es den beiden allerdings gut ging und bei ihnen niemand aufgetaucht war, schickte sie, nachdem sie dank Miuky Ves Antwort in ihrem Kopf gehört hatte, den beiden Mädchen das Paar zur Hilfe.
Miuky selbst stand auf und verließ die schützende Wasserkuppe. Um ihre Schwester zu beruhigen erhob sie sich sofort in die Luft.
"Ich werde Juno und Zazie helfen. Halte bitte hier die Stellung", bat sie ihre Schwester.
Diese nickte, da sie wusste, dass sie Miuky nicht aufhalten konnte. Die Wassermagierin war stark und mit Juno und Zazie an ihrer Seite würde sich der gestrige Tag nicht wiederholen.
Als Rika und Nick bei Ve und Nicky ankamen, herrschte Chaos. Ve schlug wie eine Berserkerin einen Gegner nach dem Anderen nieder, während die Blitze zu tanzen schienen. Während Nick es vorzog Ve Gesellschaft zu leisten und mit dem Säbel ein paar Gegner nieder zu metzeln, begab sich Rika in den Krieg aus Blitzen. Das Gewitter, dass über ihr tobte, störte sie nicht. Sie wusste, dass Nicky sie verschonen wurde, blieb aber dennoch am Boden stehen. Alle Kämpfer, die sich der Blitze wegen nicht mehr zu fliegen trauten, mussten nun vor einer Feuerwand flüchten. Rika hatte ihre Fähigkeiten perfekt unter Kontrolle. Während sie die Feuerwand aufrecht hielt, checkte sie mit Hilfe ihrer Verbundenheit zum Körper das Befinden ihrer Freunde. Allen schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Ve und Nick hatten einige blaue Fkecken abbekommen, doch ansonsten ging es ihnen belendend. Während die Barriere an den Kräften ihrer Gegner zehrte, da sie unaufhörlich versuchten ihre Magie zu verwenden, konnten die die Heilerin und der Verwandler nicht beklagen. Sie versuchten kein Mana zu verwenden, wodurch sie nicht an Kraft verloren. Natürlich zerrte der langwierige Kampf an ihnen, doch sie würden unter keinen Umständen aufgeben.
Nicky dagegen verbrauchte ihr Mana langsam, doch sie verschwendete es nicht. Natürlich verfehlte sie den ein oder anderen Gegner, doch alles Andere wäre bei dieser Geschwindigkeit auch ein Wunder gewesen. Nicky hatte noch etwas Zeit und sobald ihr Mana verbraucht war, würde Rika sie in Sicherheit bringen. Ihre Feuerwand sorgte dafür, dass niemand mehr durch kam. Natürlich war da der ein oder andere Feuermagier, der versuchte Rikas Magie aufzulösen, doch diese vielen ziemlich schnell Nickys Blitzen zum Opfer.
Langsam wurden es weniger Gegner. Dennoch kamen die Freunde nicht drum herum zu fragen, warum diese Gilde so viele Anhänger hatte. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass bereits alle 30 Kämpfer von Vortag wieder fit waren.
Miuky brauchte nicht lange, um die Gruppe, auf die die beiden Jungen aufmerksam geworden waren, zu finden. Juno und Zazie waren gut versteckt und hätte eine Windböe sie nicht direkt über die beiden zu getrieben, hätte sie sie nicht gefunden. Die beiden Jungs wagten es allerdings nicht die Wassermagierin mit in ihr Versteck zu ziehen, da diese bereits entdeckt worden war.
"Na, wen haben wir den da?", fragte der fremde Junge an der Spitze.
Er war ganz klar der Anführer der Gilde, weshalb Miuky rief: "Miuky Siela. Mitglied der noch nicht eingetragenen Gilde 'Magical Cohesion'. Bitte lasst meine Kameraden frei"
"Eine nicht eingetragene Gilde also. Wo ist dein Anführer?", antwortete der Weißhaarige.
"Ich vertrete unsere Anführerin", rief Miuky.
Juno, Zazie, Nico und Adrien sahen beeindruckt zu der Blauhaarigen. Ihre Stimme war voller Autorität und ihre Worte gut überlegt.
"Dann schickt sie mir also ihre Fize?", meinte der schwarze Anführer.
"Nein, sie schickt ihre Schwester", antwortete Miuky. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie sah ihren Gesprächspartner herausfordernd an. Langsam, aber sicher, kam sie dem Boden näher, landete aber micht, sondern setzte sich auf einen tiefen Ast. Ihre Schiene hatte sie abgenommen und versteckt, damit man sie auch ernst nahm.
"Wenn sie mir schon jemanden schickt statt selbst aufzutauchen, hätte sie mir wenigstens ihren Fize schicken sollen. Wenn sie mir allerdings ihre Schwester schickt, habt ihr eine schlechte Anführerin"
"Tut mir Leid, aber das warst du ihr wohl nicht wert. Ich soll lediglich um die Herausgabe meiner Kamerden bitten. Ich bitte dich deshalb zu kooperieren. Solltest du das nicht tun, werde ich nicht vor der Anwendung von Gewalt zurückschrecken und deine beiden Freunde haben es bereits am eigenen Leib erlebt", rief Miuky und zeigte auf Sophia und Justin.
"Sie ist gut, aber ohne ihre Freunde hat sie keine Chance", meinte Sophia großkotzig.
Justin, der nur noch einen Arm besaß, sah in dieser Hinsicht nicht so überzeugt aus wie seine Partnerin.
"Gut, dann veranstalten wir der Fairness halber einen Zweikampf. Ein Vertreter von Magical Cohesion gegen mich. Wenn ihr gewinnt, bekommt ihr die beiden zurück. Verliert ihr aber, löst ihr eure Gilde auf und tretet alle meiner Gilde bei. Wir sind Dragoon!", verlangte der Junge.
"Zuerst will ich deinen Namen wissen, schließlich kennst du auch meinen", stellte Miuky eine Forderung.
"Ich heiße Silver", antwortete der Anfüher der Gilde Dragoon.
"Außerdem möchte ich, dass ihr eure Leute im Westen abzieht. Meine Freunde werden sonst jeden von ihnen fertig machen", sagte Miuky.
"Tu was sie sagt", sagte er zu Sophia, welche daraufhin wegflog.
"In 20 Minuten in der Mitte des Waldes. Unsere Anführerin wartet dort", rief Miuky, erhob sich ebenfalls wieder und winkte den beiden Jungen, dass sie kommen sollten. Ohne ihnen einen offensichtlichen Blick zu schenken flogen sie der Wassermagierin hinterher. Auf dem Rückweg gabelten sie auch die Schiene der Blauhaarigen wieder auf. Ohne Eile verband sie sich ihre Verletzungen wieder.
"Erwähnt das besser nicht", warnte sie die Jungs, welche nickten. Sie konnten sich vorstellen, wie die Silberhaarige ihre Schwester auseinander nimmt.
Mayumi, welche dank Miuky über das Gespräch Bescheid wusste, erklärte den übrigen Vier, dass sie zu ihr kommen sollten. Etwa gleichzeitig kamen die sieben an.
"Ich werde ihn bekämpfen", ergriff Miuky das Wort.
Es war klar, dass sie keinen Wiederspuch dulden würde, dennoch wiedersprach Mayumi ihr: "Du bist verletzt!"
"Aber wenn es ums kämpfen geht, habe ich mehr Erfahrung als ihr alle zusammen" sagte Miuky.
"Ich mache schon seit Jahren Judo!", warf Rika beleidigt ein.
"Eine Kampfsportart, die man nur im Nahkampf verwenden kann. Wenn er aber zu weit weg ist, bringt es dir nichts!", übertrumpfte Miuky sie und Rika musste sich eingestehen, dass die Blauhaarige Recht hatte.
"Wenn wir unsere Gilde eintragen, bleibe ich zurück, versprochen, aber das hier ist mein Kampf"
Als sie das sagte, sah Miuky ihrer Schwester fest in die Augen. Mayumi wusste, dass sie verloren hatte. Die Chance, dass sie ihre Schwester davon abhalten konnte, war gering gewesen und sie hatte versagt. Alles, was ihr blieb, war Daumen drücken und hoffen.
Die Silberhaarige, die direkt nach der Ankunft ihrer Freunde ihre Magie aufgelöst hatte und aufgestanden war, ging auf ihre Schwester, die ebenfalls stand, zu. Entschlossen nahm sie Miuky in den Arm.
"Pass auf dich auf, bitte", flüsterte sie ihrer Zwillingsschwester ins Ohr.
"Versprochen", stimmte Miuky zu.
"Wie rührend. Habt ihr Angst?", rief Sophia hochnäsig.
"Nein", antwortete Miuky, "Ich habe keine Angst. Ich besiege dich, Silver"
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