15. Kapitel
Nicky und Zazie, welche sich um die Zwillinge sorgten, da sie nicht wussten, ob es beiden wirklich wieder gut ging, waren ihnen unauffällig gefolgt. Nicky kannte das Ziel und weil sie eine andere Route nahmen, konnten sie nicht entdeckt werden. Schon seit einiger Zeit begegneten ihnen vereinzelt schwarze Gestalten, deshalb wurden sie immer unruhiger. Sie hatten das ungute Gefühl, dass diese Leute wegen den Zwillingen hier standen. Obwohl sie wussten, dass Miuky und Mayumi stark waren, waren sie dennoch besorgt. Beide waren definitiv nicht nicht bereit für einen Kampf.
Plötzlich, als sie ihr Ziel schon fast erreicht hatten, stellte sich ihnen eine dieser schwarzen Personen in den Weg und hinter ihr standen zwei weitere.
"Dieser Bereich kann im Moment leider nicht betreten werden. Kehrt bitte um", sagte der Junge, der maximal ein Jahr älter war als Zazie.
"Unsere Freundinnen sind dort, also lasst uns bitte durch", erwiederte Zazie.
"Ich denke, dass sie ebenfalls bereits fort geschickt wurden", meinte der andere Junge.
"Weshalb sollte man den Bereich nicht betreten können?", wollte Nicky, die von dem Gespräch genervt war, wissen.
"Dort wird gerade ein wichtiges Gespräch unserer Gilde abgehalten"
"Gilde?", fragte Nicky.
"Das sind, soweit ich weiß, größere Gruppen. Ich würde es mit Sportvereinen vergleichen", erklärte Zazie.
"Wir sind doch kein Sportverein. Wir sind eine Gruppe hochrangiger Magier, die euch vor den Gefahren des Dungeons beschützen werden", gab der Junge an.
"Dann braucht ihr doch keine riesigen Besprechungen abzuhalten, um in den Dungeon zu gehen, schließlich waren wir gestern bereits dort", meinte Nicky hochnäsig.
"Es geht nicht um unseren Besuch im Dungeon, sondern um etwas Anderes", bekam sie als Antwort zurück.
"Ach, um was geht es denn dann?", hinterfragte Zazie interressiert.
Bevor der Gildenjunge aber antworten konnte, hörten sie eine lauten Knall und sahen eine Explosion am Himmel.
"Tut mir Leid, aber das ist mein Zeichen", meinte der schwarz gekleidete Typ. Er und seine beiden Begleiter drehten sich um und waren dabei im Wald zu verschwinden, als er sich noch einmal umdrehte und sagte: "Wenn ihr uns folgt, kann ich nicht für eure Sicherheit garantieren"
Dannach drehte er sich wieder um und verschwand entgültig.
"Wenn wir ihnen folgen, können sie nicht für unsere Sicherheit sorgen. Willst du es trotzdem wagen?", fragte Nicky ihren Begleitet übermütig.
"Sonst wären wir schließlich nicht hier", antwortete Zazie grinsend.
"Ich geh vor. Du folgst mir", wies Nicky, die jetzt wieder ernst geworden war, den Erdmagier an. Dieser sah sie grimmig an und nickte zustimmend.
Beide erhoben sich gleichzeitig in die Luft. Zazie blieb ein kleines Stück hinter der Wetterhexe und baute hinter ihnen eine Mauer auf, um einen unerwarteten Angriff von hinten möglichst zu vermeiden. Es war klar, dass die Zwillinge in Gefahr waren, auch wenn die beiden nicht wussten weshalb.
Lange mussten die beiden nicht auf ihre Gegner warten, denn schon bald waren sie von schwarz gekleideten Teenagern umgeben.
Zuerst kam ein Eisstrahl auf sie zugeschossen und nur kurze Zeit danach sahen sie auch den Anwender der Magie. Es war ein Mädchen, dass dem Mädchen von vor 2 Tagen sehr ähnlich sah. Gegen Zazies Erdwand, die Beide vor dem Eis schützte, kam die Eismagie allerdings nicht an. Nicky hatte durch Zazies Hilfe keine großen Probleme sie zu treffen, wodurch sie die Erste Besiegte war.
Danach griffen zwei von ihnen gleichzeitig an. Dadurch, dass sie nicht mit ihren Kamerden kooperierten, sondern Einzeln angriffen, wussten die Beiden, dass sie keine Einheit, sondern ein wild zusammen gewürfelter Haufen waren. Sie kämpften normalerweise nicht zusammen, weshalb die beiden davon ausgingen, dass diese Situation ein Ausnahmefall war. Genau deshalb waren beide aber auch von der Beteiligung der Zwillinge überzeugt.
Beide erledigten einen der mit Schwertern bewaffneten Gegner und hatten beinahe schon Mitleid mit ihnen, als sie einfach aus dem Himmel fielen, aber keinem von Beiden war nach Helfen zu Mute.
Nicky musste feststellen, dass sie kein solch guter Mensch war, wie sie immer gedacht hatte. Bisher hatte sie keiner Fliege etwas zu Leide tun können, aber diesen Leuten, die sie angriffen, weil sie ihren Freunden helfen wollte, wollte sie mit ihrer Gabe Schmerzen zufügen. Schmerzensschreie störten sie nicht mehr.
Auch Zazie hatte kein Problem alles und jeden bewusstlos zu schlagen. Im Gegensatz zu Nicky tat er es allerdings so, dass betreffende Person kaum etwas davon mitbekam. Er war von Nickys ganzer Art überrascht. Bisher hatte er sie für eine ganz andere Art Mensch gehalten.
Sie waren ein gutes Team. Sie erledigten einen Gegner nach dem anderen, aber es schienen dennoch nicht weniger zu werden. Langsam wurden sie Müde und verbrauchten ihre letzten Manareserven. Sie wussten, dass sie keine Chance mehr hatten. Niemand wusste wo sie waren und es würde ihnen auch niemand zur Hilfe kommen. Sie konnten nur hoffen, dass es den Zwillingen gut ging. Der Kampf, der ihrer zu sein schien, tobte immer noch. Langsam befürchteten Nicky und Zazie, dass dieser Kampf den Ort dem Erdboden gleich machen würde, obwohl Miuky noch nicht einmal eine solche Kraft besaß und auch Mayumi ihres Wissens nach nicht zu so etwas in der Lage sein sollte. Dennoch knallte es immer wieder. Sie konnten Explosionen und Feuer sehen und fragten sich, wie die Schwestern das durch hielten.
Plötzlich konnte Nicky ihre Augen nicht mehr offen halten. Sie schloss sie, woraufhin ihre Flügel den Dienst versagten. Ihr ganzer Körper gehorchte ihr nicht mehr. Obwohl sie versuchte es zu verhindern, fiel sie. Große Angst bemächtigte sich ihrer, doch dies half ihr nicht beim Fliegen.
Zu ihrem Glück war sie aber nicht alleine. Zazie, der immer noch hinter der Gewitterhexe flog, fing sie auf.
Sie fühlte sich müde und hatte das Bedürftnis zu schlafen, während etwas in ihr nach Bewegung schrie. Da war etwas, dass nicht aufgeben, dass weiter kämpfen wollte.
Zazie, dereNicky nur gerade so hatte fangen können, landete holprig auf dem Boden. Er baute eine Kuppel um sich und seine schlafende Kameradin, bevor er selbst zu Boden sank. Seine Beine hatten nachgegeben und wollten ihn nicht mehr tragen. Er wusste nicht, wie lange seine Magie halten würde. Seine Manareserven waren aufgebraucht, seine Dolche konnte er nicht mehr zielsicher werfen und sein Schwert führte er viel zu langam. Im Großen und Ganzen würde er beim nächsten Angriff verlieren.
Mayumi und Miuky hatten dank Miukys Wasserwand eine starke Verteidigung. Beide hatten gefasst ihre Waffen ziehen können, denn sie waren auf einen Kampf vorbereitet gewesen. Mayumi sollte den Angriff übernehmen, während Miuky sich um die Verteidigung kümmerte. Dies war zumindest der vorläufige Plan, den sie sich bereits Zuhause für den Notfall aufgedacht hatten. Trotz dieser Strategie, hatte Mayumi nicht vor sich vor die schützende Wasserwand zu begeben. Da Miuky immer genau wusste wohin Mayumi schießen würde, war es für sie ein Leichtes die Wasserwand im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu öffnen. Mayumi musste sich nicht fürchten, denn sollte sie verfehlen, würde Miukys Magie die ihre auf den richtigen Pfad zurück bringen. Sie beide wussten, dass ältere Schwester die Jüngere um jeden Preis beschützen würde, sodass eine Taktik, bei der Mayumi sich in Gefahr begab, schlecht für die beiden war. Sie wussten zwar, dass es umgekehrt genau das Selbe war, doch in diesem Moment sollte Mayumi Miuky nicht beschützen. Sie sollte sich beschützen lassen und den Sieg herbei führen, doch keine von beiden wusste, wie sie das bewerkstelligen sollten, denn es wurden immer mehr Gegner. Diese schienen sie um jeden Preis kampfunfähig machen zu wollen. Ob sie Gefahr liefen dabei drauf zu gehen, wussten sie nicht, aber sie hatten keine Angst. Die Anwesenheit der jeweils Anderen ermutigte sie und sie wussten, dass sie sich jederzeit aufeinander verlassen konnten.
Einige Zeit konnten sie jeden Gegner so ausschalten, doch es wurde immer schwieriger, da Mayumi langsam die Magiereserven ausgingen. Miukys Wassermagie brachte hier nichts, denn sonst hätten sie schon lange gewonnen, da sie Unmengen davon zur Verfügung hatten.
Schon bald konnten sie sich nur noch Verteidigen und mussten hoffen, dass diese Leute dumm genug waren, ihr Mana zu verschwenden.
Fieberhaft suchte Miuky nach einem Ausweg.
'Du kannst nicht zufällig die gesamte Magie in einem bestimmten Radius unwirksam machen, oder?', hörte Mayumi Miukys Stimme in ihrem Kopf fragen.
"Nicht das ich wüsste. Wieso?", antwortete Mayumi.
'War nur eine Idee', antwortete Miuky, die es nicht für nötig hielt einen unnützen Plan zu erläutern.
"Ich werde es versuchen", meinte Mayumi, die sich in diesem Moment mehr als nur nutzlos vorkam.
Miuky nickte. Sie würde hoffen, dass Mayumi es wirklich konnte und ihrer kleinen Schwester den Rücken frei halten. Mayumi landete wieder auf dem Felsvorsprung, um sich besser konzentrieren zu können und Miuky tat es ihr gleich. Gleichzeitig baute sie eine Wasserkuppel um sich und Mayumi auf. Von dieser Wasserkuppel gingen Wellen aus, die einige der Magier wegspülen sollten. Da sie jetzt an Land waren, war es Miuky ganz leicht möglich, während es in der Luft so viel Konzentration gefordert hätte, dass sie sich nicht mehr auf ihre Umgebung hätte konzentrieren können. Mayumi konzentrierte sich dagegen auf das außer Kraft setzen aller magischen Fähigkeiten in der Umgebung.
Schon bald tat sich die Wassermagierin beim wirken ihrer Magie schwerer, da sie immer mehr gegen Mayumi kämpfen musste. Und sie war nicht die Einzige, die das spürte. Immer weniger Magier waren in der Lage ihre Magie anzuwenden. Miuky musste grinsen, denn sie wusste, dass es nur noch einen Frage der Zeit war, bis keiner von ihnen mehr gefährlich war.
"Ich kann deine Magie nicht ganz außen vor lassen. Sorry", meinte Mayumi.
'Kein Ding. Wie lange kannst du es aufrecht halten?', wollte Miuky wissen.
Noch immer nutzte sie ihre Fähigkeiten, um sich in die Gedanken ihrer Schwester einzuklinken. Dies tat sie, um ihre Gegner zu verwirren, die nur den Redeanteil Mayumis hören konnten.
"Etwa 10 Minuten. Vielleicht etwas länger", antwortete Mayumi.
'Perfekt', dachte Miuky grinsend.
Die Magie der Gegner war jetzt vollends ausgeschaltet und Miuky ließ auch ihre eigene fallen. Eine kleinere Wasserkuppel schützte weiterhin Mayumi, während Miuky sich mitten ins Getümmel warf. Sie hielt ihre Pistole in der linken Hand, welche sie nutzte, um sich vor den verschiedenen Waffen ihrer Feinde zu schützen. Sie parierte das Schwert des Magiers vor ihm, während sie der Magierin rechts ihren rechten Fuß gegen den Kopf knallte. Diese brach auch sofort zusammen. Hinter sich hielt sie eine Wassermauer aufrecht, damit sie nicht von hinten niedergeschlagen wurde. Immer weiter kämpfte sie sich durch ihre Gegner. Es war ziemlich anstrengend ihre Magie zu wirken, weshalb Miuky unterbewusst immer mehr Mana verwendete. Da sie solch außergewöhnliche Manareserven hatte, störte es sie nicht. Sie bemerkte nicht, dass sich das Wasser verdichtete sodass schon bald Eis entstand. Ihre Gegner schreckten vor der veränderten Magie zurück, da es ihres Wissens nach nicht normal war, dass sich die Fähigkeiten eines Magiers mitten im Kampf verändern. Miuky ließ sich davon jedoch nicht beirren und schöpfte diesbezüglich auch keinen Verdacht.
Dass sich ihre Feinde immer mehr zurückzogen und sich gröstenteils auf Distanzangriffe konzentrierten, war allerdings lästig für sie, da sie sie eigentlich ausnocken wollte ohne sie ernsthaft zu verletzen. Trotzdem zog sie jetzt ihre Pistole. Sie zielte auf Arme und Beine. Zu ihrem Erstaunen schienen die Angeschossen tatsächlich Wunden davon zu tragen.
Miuky wusste, dass etwa sieben Minuten bereits vergangen waren, wodurch sie immens unter Zeitdruck stand. Mayumi hatte ihr etwa 10 Minuten zugestanden, aber in diesem Tempo würde sie wesentlich länger brauchen.
Für ihren Sieg würde sie alle Mittel, die sie kriegen konnte, verwenden. Für sie kam aufgeben nicht in Frage, denn sie würde nicht nur sich selbst, sondern auch Mayumi, die sie über alles liebte, aufgeben. Ihre Schwester war für sie ihr wertvollster Besitz. Sie würde niemals zulassen, dass ihr etwas geschieht.
Während sie weiterhin mit ihrer Pistole auf einige ihrer Gegner schoss, rannte sie auf Andere zu. Diese erledigte sie im Nahkampf. Gleichzeitig erschuf sie mit ihrer Magie auf dem Feld verteilte Hurrikane und Wellen fegten einige Feinde weg. Gleichzeitig schlug sie Mit Schwertern, die sie mit Hilfe ihrer Magie erschaffen hatte, auf die Gegner hinter sich ein. Dabei konnte sie zwar nicht sehen wohin sie zielte, aber sie konnte sich die Feinde von hinten vom Leib halten und gleichzeitig noch schneller kämpfen.
Mayumi unterdessen hatte immer größer werdende Probleme. Sie hatte zwar ein Kraftfeld erschaffen, aber dieses funktionierte nicht ganz wie es sollte. Es sog die Magie, die ihre Feinde zu nutzen versuchten, in sich auf und es wurde ein Teil von Mayumis Magie. Dadurch, dass sie Mayumi ihr Mana nicht freiwillig zur Verfügung stellten, war diese Prozedur allerdings ziemlich anstrengend für sie. Obwohl sie hartnäckig versuchte ihr Kraftfeld aufrecht zu erhalten, wurde es immer schwächer. Dies lag nicht zuletzt an Miukys rücksichtsloser Nutzung von Magie. Ohne darauf zu achten, dass Mayumi versuchen musste Miukys Magie außen vor zu lassen, setzte die Ältere ihre Fähigkeiten ein.
Die Jüngere hatte bemerkt, dass sich die Magie ihrer Schwester verändert hatte. Sie wusste nicht weshalb oder wodurch, aber sie war sich sicher, dass das Gleichgewicht zwischen ihnen gestört war. Bisher hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Fähigkeiten perfekt aufeinander abgestimmt waren. Dieses Mal schien es jedoch eher so zu sein, als würden ihre magischen Kräfte gegeneinander arbeiten. Mayumis Magie versuchte Miukys zu unterdrücken und Miukys versuchte Mayumis zu übertrumpfen. Miuky spürte diese Änderung zwar ebenfalls, aber sie war im Gegensatz zu Mayumi nicht in der Lage den Grund zu erkennen. Obwohl sie durch ihr Element eine starke Bindung zur Seele hatte, war es ihr nicht möglich diese Mauer zwischen ihnen zu sehen. Diese Mauer war immer dort gewesen. Sie hatte Mayumi und Miuky getrennt, während ihr Band sie zusammen gehalten hatte. Diese Mauer war während ihres Kampfes im Dungeon eingerissen worden, doch seit sie in der Nacht zuvor aufgewacht waren, baute sie sich wieder auf. Miuky, die kein Gespür für solche Dinge hatte, nahm es nicht war, aber die Mauer wurde stärker und trennte sie von einander. Ihre Magien und ihre Persönlichkeiten schienen sich zu verändern. Mayumi wusste, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde, wenn sie weiterhin so gegeneinander kämpfen wurden, aber sie wusste nicht, wie sie es verhindern sollte. Sie sah lediglich einen Weg und dieser bestand darin die Mauer zu überwinden. Da sie dies aber, so sehr sie es auch versuchte, nicht konnte, befanden sie sich in einer ziemlich ausweglosen Situation.
'Irgendwas stimmt hier nicht', hörte Mayumi plötzlich Miukys Stimme in ihrem Kopf. Überrascht öffnete sie sie ihre Auhen, die sie bisher der Kontrolle halber geschlossen hatte. Mit einer solchen Aussage seitens Miuky hatte sie nicht gerechnet, obwohl es nicht verwunderlich war, dass auch Miuky einen Unterschied spürte.
'Ich weiß', dachte Mayumi in der Hoffnung, dass es bei Miuky ankommen würde.
Diese konnte ihre ihre Schwester tatsächlich hören. Sie wusste zwar nicht wie, aber es war beiden vorerst relativ egal.
'Wie lange noch?', fragte Miuky.
'Zwei Minuten', antwortete Mayumi.
Miuky, der zwei Minuten nicht reichen würden, riss schockiert die Augen auf.
'Mit weiteren zwei Minuten liegen wir bei neun Minuten. Ist es so anstrengend?', wollte Miuky wissen.
'Tut mir leid', meinte Mayumi.
'Schon okay', antwortete Miuky, obwohl sie nicht wusste, wie sie weiter machen sollte, sobald sich das Kraftfeld auflöste.
Langsam wachte Nicky wieder auf. Sie konnte sich allerdings nicht bewegen, weshalb sie lediglich die Augen öffnete und einfach liegen blieb.
"Wie geht's dir?", fragte Zazie, als er es bemerkte.
"Ich bin kampfunfähig, aber ich kann dir mit meiner Magie den Rücken frei halten", antwortete Nicky leise. Bereits an ihrer Stimme, die leise war und geschwächt klang, konnte, konnte Zazie erkennen, dass es der Gewitterhexe nicht wirklich gut ging. Ihr Mana hatte sich zwar bereits vollständig regeneriert, aber ihr Körper ließ keine Art der Bewegung zu.
Die Erdwand, die Zazie zu ihrem Schutz aufgebaut hatte, verbrauchte kein Mana, sobald sie fertig errichtet worden war. Lediglich bei Angriffen wäre das der Fall, aber aus irgendeinem Grund, wurden sie nicht angegriffen.
"Die Explosionen haben schon vor einiger Zeit aufgehört", sagte Zazie.
"Was machen wir jetzt?", fragte Nicky ihren Partner.
"Kannst du aufstehen?", stellte der Erdmagier die Gegenfrage.
"Ich denke schon", antwortete Nicky.
Mit aller Kraft versuchte sie sich aufzusetzen und nach mehreren Anläufen schaffte sie es auch. Damit sie sich allerdings nicht noch mehr abmühen musste, streckte Zazie ihr seine Hand entgegen und bot ihr so seine Hilfe an. Diese nahm sie dankbar an und ließ sich von ihm hoch ziehen. Um sich zu stützen, hielt Nicky sich weiterhin an Zazie fest. Dieser löste seine Magie auf. Statt einigen schwarz gekleideten Teenagern gegenüber zu stehen, standen sie auf einem vollkommen leeren Platz.
"Lass uns zu Mayumi und Miuky aufschließen", schlug Zazie vor.
Ohne auf ihre Zustimmung zu warten, legte er seinen rechten Arm um Nickys Taille und hob ab. Gemeinsam kamen sie ihrem Ziel schnell näher und auch die Kampfgeräusche setzten wieder ein.
Zu ihrem Erstaunen waren alle schwarz gekleideten zu einem Halbkreis aufgebaut. Ihnen gegenüber stand Miuky und in einiger Entfernung hinter ihr saß Mayumi mittlerweile auf dem Boden. Sie war von einer Wasserkuppel, die zweifellos Miuky geschaffen hatte, umgeben.
Die Kampfstratiegie der Zwillinge konnten sie nicht erkennen. Sie verstanden nicht, warum Miuky alleine kämpfte.
"Ist Mayumi verletzt?", wollte Nicky wissen.
"Ich weiß es nicht. Ich werde uns zu ihr bringen", antwortete Zazie.
"Ok"
Während sie das Schlachtfeld überquerten, fielen ihnen einige ungewöhnliche Dinge auf. Miuky war zu ihrem Erstaunen die Einzige, die ihre magischen Fähigkeiten einsetzte. Alle Anderen schienen sich auf ihre körperlichen Fähigkeiten zu verlassen und zogen sich immer weiter zurück. Gerade deshalb fragten sie sich woher die Eismagie kam, die Miuky schützte. Sie konnten sich nicht wirklich vorstellen, dass Mayumi eine solche Magie verwenden konnte und auch Entfernung und Genauigkeit waren zu hoch. Miukys unglaubliche körperliche Fähigkeiten beeindruckten sie allerdings ebenso. Diese ganzen Waffen schienen gegen sie nutzlos zu sein.
"Was ist hier los?", fragte Nicky sofort, als sie Mayumi endlich erreicht hatten. Die Wasserkuppel ließ die beiden ohne Probleme durch und sie landeten neben Mayumi. Nicky setzte sich nun ebenfalls auf den Boden. Noch immer konnte sie sich kaum bewegen. Ihre größte Angst schien Realität geworden zu sein. Statt einer Hilfe war sie lediglich ein Klotz am Bein ihrer Freunde. Sie verfügte zwar über starke Magie, aber so war sie ein leichtes Opfer.
"Wir kämpfen", teilte Mayumi das Offensichtliche mit ihnen.
"Das sehen wir, aber was hast du? Warum kämpfst du nicht? Bist du verletzt?", löcherte Zazie die Jüngere der Zwillingsschwestern mit Fragen.
"Mein Kraftfeld verhindert, dass sie ihre Magie einsetzen können. Ich kann gleichzeitig nicht kämpfen", erklärte Mayumi.
"Aber wer setzt die Eismagie ein?", fragte Nicky überrascht.
"Miuky", antworteten Mayumi und Zazie wie aus einem Mund.
Nicky riss daraufhin schockiert die Augen auf und fragte: "Wie ist das möglich?"
"Es ist ein Teil ihrer Magie die Aggregatszustände des Wassers zu verändern", erklärte Zazie.
"Wird sie erwachen?", wollte Nicky wissen, die das Verändern der eigenen Magie für einen Vorboten des Erwachens hielt.
"Nein. Irgendetwas stimmt nicht, aber wir wissen nicht was" erklärte Mayumi.
Während ihres bisherigen Gespräches hatte Mayumi keine Schwäche gezeigt. Es wirkte, als würde ihr das Wirken ihrer Magie nichts abverlangen. Dies schien zumindest so, bis sie plötzlich zusammen sackte. Sie griff mit ihrer Hand an der Stelle, an der der ihr Herz sein sollte, in ihr Shirt und gab einen erstickten, schnerzerfüllten Laut von sich gab.
"Mayumi", riefen Zazie und Nicky besorgt.
Die Angesprochene richtete sich wieder auf. Sie zitterte am ganzen Körper und Zazie griff nach ihren Schultern, um ihr Halt zu geben.
"Danke", murmelte sie.
Die zwei Minuten, die sie Miuky gegeben hatte, waren schon lange vorbei. Sie hatte ihre Grenze überschritten und trotzdem war noch immer kein Ende in Sicht. 10 Minuten waren vorbei und Miuky hatte noch 10 Gegner vor sich stehen. Mayumi konnte Miuky nicht helfen, aber sie wollte sie auch nicht im Stich lassen.
"Nicky, kannst du mir dein Mana leihen", fragte sie die Gewitterhexe, da es der letzte Ausweg war, der ihr einfiel.
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