8.

»Bitte was???«, ich war von dem weißen Tisch aufgesprungen, an den sie mich gezwungen hatten und schlug die Hände so doll auf den Tisch, dass meine Glaswasser, dass Edwards Assistentin mir geholt hatte, sehr gefährlich wackelte.

»Nein... Nein Eh-Eh... Nein! Verdammt noch mal, das könnt ihr aber sowas von vergessen!« ereiferte ich mich wütend.
»Mrs. Ragna-«, ich unterbrach den milde lächelnde Edward, der mich, seit wir in dem Hotel angekommen waren, wie ein dummes Kleinkind behandelte.
»Nenn mich so und das nächste, was aus deinem Mund kommen wird, sind deine Zähne!«, knurrte ich meine Drohung, die auch wirklich wahr machen würde. Der Diamant Aschenbecher, der auf dem Tisch stand, schien die perfekte Größe zu haben, um dem Schleimpaket Edward das Maul damit zu stopften.

»Ich weiß ja nicht was bei euch allen schiefgelaufen ist, dass ihr dachtet ich würde da mit machen, aber ihr solltet alle zum Arzt gehen. Ihr habt doch alle einen gewaltigen Vogel!« fauchte ich wütend, während ich mir mit dem Finger gegen meine eigene Stirn tippte.
»Sophie«, die Stimme meines Vaters war ernst. Als ich mich zu ihm umdrehte, lehnte er nur seelenruhig neben der Tür.
»Es ist doch nur für ein Jahr, vielleicht ja sogar nur sechs Monate. Du wolltest doch sowieso gerne ein Sabbatjahr nach deinem Studium machen. Sieh es als sowas an.«
Ich wusste wirklich nicht, ob ich weinen oder hysterisch loslachen sollte. Nicht nur das er mein schon längst vergessenes Studium wieder ausgrub, so als würde er davon ausgehen, dass ich genau das noch machte oder das er ein Sabbatjahr mit dem hier verglich...

»Ich bin kein ach so toller Rockstar, Dad ich kann es mir nicht leisten ein verficktes Jahr in Dänemark oder wo auch immer zu verbringen, nur um glückliche Hausfrau für ihn zu spielen!«, deutet ich auf Eystein, der immer noch ganz entspannt neben mir saß, die Arme vor der Brust verschränkt mit einem überheblichen Grinsen im Gesicht.
Oh wie gern ich ihm das Lächeln vom Gesicht schlagen würde. Am besten mit Edwards zusammen und dann würde ich meinem Dad noch den Hintern versohlen. Ok das war nur Wunschdenken aber bitte...

»Ich wohne nicht in Dänemark, Süße«
»Halt du dich daraus. Du hättest mich gar nicht erst hier her schleppen sollen.«, fauchte ich wütend.
Edward schien nun auch genug zu haben und stand auf.
»Hören sie zu Mrs-... Miss Rey«, verbesserte sich der Geldgeile Speichellecker, als er meine hochgezogen Augenbrauen sah.
»Ich weiß es muss äußerst Schwer für sie sein mit ihrer Situation klar zu kommen. Doch sie beiden waren ja auch so dumm und haben es auch noch ins Internet stellen lassen. Hätten sie das nicht getan und somit die ganze verdammte Sache nicht der ganzen Welt präsentiert wären wir jetzt nicht in der ganzen Scheiße. Aber so, ...so ist das ganze unausweichlich.
Dadurch das er nie auch nur mit einer Freundin zusammen gesehen wurde, muss das ganze wenigstens ernst wirken. Nicht nur eine kurze turtelei mit Blitzhochzeit. Die Presse würde sich das Maul über uns zerreißen. Also von daher bleiben sie beiden erst einmal zusammen und glücklich verheiratet.«
Ich schüttelte den Kopf und stürmte dann an meinem Vater vorbei aus dem Zimmer.

Ich fand meinen Weg auf die Privater Dachterasse, die ich gestern oder war es schon vorgestern gewesen mein Zeitgefühl war ja sowas von im Arsch, noch kurz erspäht hatte bevor ich wie tot in irgend einem Bett eingeschlafen war. Es gab sogar einen Pool und unter anderen Umständen hätte ich es jetzt mehr als genossen mich nicht einfach auf die faule Haut zu legen und so zu tun als wäre das alles nur ein böser Albtraum.

Edward hatte schon auf der Fahrt zum Hotel ganz viel gelabert und mir mehrer Zeitungsartikel unter die Nase gehalten die ich gar nicht mehr so wirklich aufnehmen konnte. Komischerweise erinnerte ich mich dennoch daran das neben dem einem Artikel über mein vorheriges Liebesleben, woher auch immer die die Details hatten, ein Bericht über Brandyns Schubers Nasen Op stand. Den ich eindeutig interessanter fand als mein totes Liebesleben, thank you very much!

Ich raufte mir die Haare während ich auf und ab lief, warum sollte ich den ganzen überhaupt zustimmen? Es war schließlich nicht meine Karriere die darunter leiden würde! Und waren wir mal ehrlich die Leute die die Musik gut fanden würden auch dann noch bleiben! Es war ja nicht so das sie eine Boyband waren. Wo gefühlt die Welt tausender hormongesteuerter Mädchen den Bach runter ging!!! Und selbst dann wäre es mir schnurz Piep egal! Es war mein Leben das hier gerade auf den Kopf gestellt wurde.

Ich hätte mich weigern sollen mit nach Australien zu fliegen dann wäre ich jetzt schon wieder in meinem schönen gemütlichen Bett, oder aber auf der Arbeit... Der Jetlack hatte mich selbst jetzt noch im Griff dabei hatte ich fast den ganzen gestrigen Tag nach meiner Ankunft verschlafen.

Warum sollte ich überhaupt bleiben? Es war ja nicht so das ich hier gefangen war, niemand könnte und würde mich aufhalten. Ich wand mich also um nur um meinem Vater direkt ins Gesicht zu sehen. Wann hatte der sich bitte angeschlichen. »Was willst du?« fragte ich ihn bissig.
»Schatz bitte lass uns reden« ich schnaubte und schob mich an ihm vorbei. Er griff nach meinem Arm.
»Fass mich nicht an!« herrschte ich ihn an.
»Ich bin dein Vater i...« ein kaltes Lachen kam aus meiner Kehle und unterbrach ihn dabei.

»Ach ja und wo warst du bitte die letzten drei Jahre seit Moms tot?« er schluckte sichtlich um Fassung bemüht. »Du bist nicht mehr mein Vater!«
»Sophie Schatz bitte lass uns reden...«, ich wollte nicht mit ihm reden doch es war auf einmal so als müsse ich. Die Worte schienen nur so aus meinem Mund zu strömen. All die Worte die ich ihm seit Moms tot sagen wollte.

»Fein lass uns doch damit anfangen das dein bescheuertes Auto schuld an Moms tot war weil die Bremsen versagt haben. Du wolltest es noch reparieren lassen erinnerst du dich? Bestimmt nicht mehr, du erinnerst dich ja nie an wichtige dinge.«, ich merkte wie mir Tränen über die Wangen liefen und wischte sie stur weg. Er hatte meine Tränen nicht verdient!

»Oder lass uns darüber reden wie ich es war die Moms Leichnamen identifizieren musste. Weil der große Rockstar nicht zu gegen war. Oder ans Telefon ging. Wie ich es war die den Sarg ausgewählt hat. Die wann immer Ole und Paul einen Albtraum hatten zu ihnen gerannt ist um sie zu beruhigen. Das ich es war die die Trauerfeier Organisiert hat. Das ich es war die Onkel Johnny davon überzeugen musste das Mom keine New Orleans Beerdigung gewollt hätte. Denn wie zum Fick hätte ich bitte nach New Orleans kommen sollen? Ich war es auch die die Gäste eingeladen hast. Weil du Gott weiß wo warst!«, zischte ich bitter böse.

Ich war ihm immer näher gekommen und stach ihm nun bei jedem Wort wütend auf die Brust.
»Und dann auf der Beerdigung hattest du die Frechheit aufzutauchen ein paar Hände zu schütteln und sich zu bedanken schon warst du wieder weg. Ich konnte mir anhören wie stark ich doch war, weil ich nicht weinte und weil ich sicher ging das meine Brüder was aßen.
Dabei war ich nicht stark innerlich hab ich geschrien und getobt, geweint und um mich geschlagen. Innerlich wollte ich doch nur das mich jemand bemerkt mich in den Arm nimmt und mich tröstet denn meine Mom war gerade gestorben! Doch ich bekam nur zu hören wie Stark ich doch war, ICH WAR EIN VERDAMMTES KIND! Meine Mom war tot und das ist alles deine Schuld!!! Weil du dein blödes Auto nicht reparieren hast lassen so wie du es versprochen hast!«, brüllte ich wütend.

»Oder«, flüsterte ich leise. »Lass uns darüber reden wie sehr ich dich Hasse. ICH HASSE DICH! ICH HASSE DICH!!! ICH HHHAAASSSEEE DICH!!!«, nun schlug ich ihn doch mit meinen Fäusten immer und immer wieder, gegen seine Brust, er ließ es einfach so zu mir bleichem Gesicht stand er nur starr da.

Ich schlug so lange auf ihn ein bis ich nicht mehr konnte und ich schluchzend einen Schritt zurück tun musste damit ich nicht gegen seiner Brust zusammen brechen würde.

»Oder«, begann ich nach einer kurzen Stille den immer noch war ich noch nicht fertig. »Wie sehr ich hoffe das du immer noch Nachhause kommst und Paul und Unge damit glücklich machen würdest. Sie kennen dich kaum noch! Du bist in drei Jahren in der du durch stetige Abwesenheit geglänzt hast mehr zu einem Fremden als zu einem Vater geworden. Sie kennen Lenny den Postboten besser als dich! Ihren eigenen Vater!« meine Stimme klang tonlos und genauso fühlte ich mich auch. So als wäre alle Wut und all mein Zorn mit einem Mal verpufft.

»Sophie« ich hob die Hand in einer abwehrenden Geste wollte ich doch nichts von all dem hören was er zu sagen hatte. »Bitte lass es mich wieder gut machen«, sprach er trotzdem weiter. Oh jetzt wollte er es also wieder gut machen? Ne ohne mich!

»Du willst mir helfen? Wirklich dann sag deinem Manager das ich bei dem scheiß nicht mit mache und zurück Nachhause Fliege! Jetzt am besten!« blaffte ich ihn an. Ich sah wie er in sich zusammen sackte.
»Das kann ich nicht machen...« murmelte er.

Ich schnaubte das war ja so klar gewesen!
»Aber wenn du bleibst verspreche ich dir zu den Feiertagen und den Geburtstagen zuhause zu sein!« meinte er.
»Das ist Blackmailing! Du Blackmailst deine eigene Tochter wie kannst du das nur machen?« fauchte ich wütend. Er schaute mich jedoch nur Ernst an. »So ist nun mal das Leben.«
Ich wollte ihn umbringen. Dieser verlogene manipulative Mistkerl.

Ich schaute meinen Vater an, der ein arrogantes Grinsen auf den Lippen hatte und so aussah als hätte er gerade irgendetwas gewonnen.
»Ich geh jetzt Nachhause! Dann nehm ich die Jungs und wir fahren irgendwohin wo du uns nie wieder findest! Schönen Tag noch! Ach und wenn ich schon dabei bin geh ich zur Presse und sag denen was ihr hier abzieht!« sagte ich wütend und auch hundertprozentig so gemeint.

»Nein! Sophie wenn du zur Presse gehst endet nicht nur Eystein Karriere sondern auch meine!« meinte er schon fast flehentlich. Er war fürchterlich blass geworden, und das grinsen war auch von seinem Gesicht verschwunden.
»Tja das hättest du dir überlegen sollen bevor du mich versucht hast, zu Blackmailen! Was interessiert mich schon die Karriere von Hardin Rey einem Fremden!« zischte ich bitter hervor.

»Glaubst du, du kommst wirklich bis zum Flughafen? Sophie, Schatz, lass mich dir ein Angebot machen. Hör zu ich, ich... Komme die Feiertage und die Geburtstage. Ich bemühe mich, ein besserer Vater zu sein, und dafür tust du mir diesen Gefallen und am Ende des Jahres... Du stehst doch immer noch so auf diese Greenpeace Aktivisten, oder? Am Ende des nächsten Jahres, wenn ihr beide eure Trennung bekannt gebt. Spende ich 1 Million an eine Stiftung deiner Wahl. Und ich werde, wann immer du willst zu Besuch kommen. Deal?« fragte er.

Ich zog verschreckt die Luft ein denn das 1 Million das war unglaublich und ich könnte damit so vielen Leuten helfen. Ich musste hart schlucken, denn das war wirklich eine Überlegung wert. »Aber ich werde nicht für ihn Hausfrau spielen. Wir können gerne-« ich musste hart schlucken. »So tun, als wäre es echt aber ich werde nicht mit ihm zusammenziehen und auch ganz bestimmt nicht nach Dänemark. Das kann und will ich meinen Brüdern nicht antun. Ich werde ganz bestimmt NICHT mit euch auf Tour gehen. Das sind meine Bedingungen. Haben wir ein Deal?« Fragte ich bissig. »Von mir aus gerne«, sagte mein Dad. »Ich weiß aber noch nicht, was Edward davon halten wird.«

»Es ist mir egal, was er davon hält. Er ist euer Manager, nicht euer Vater. Er hat mir gar nichts zu sagen!«
»Ich werde mich bemühen, mit Edward zu reden.«, sagte mein Vater nach ein paar Sekunden des Schweigens. »Wir werden bestimmt auf eine Einigung kommen.« meinte er dann noch schnell.

Ich nickte nur schwach. Auf einmal fühlte ich mich doch sehr ausgelaugt. Das wird mir einfach alles zu viel. Ich mein ich war Zweiundzwanzig Jahre alt, und ich hatte geheiratet, einen Mann, den ich nicht einmal kannte... Ach, das war doch eine Scheiße! Aber schön, wenn sie es unbedingt so haben wollten, bitte konnten Sie haben. Ich würde darauf achten, dass Edward jede meiner Forderung zustimmen würde!

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