57.
Mit einem Knall öffnete sich die Tür zum Garten. Wir hatten gerade angefangen zu essen, als mein Vater durch besagte Tür trat. Er sah beschissen aus. Noch schlimmer als Eystein, um genau zu sein.
»Dad!« ich war aufgesprungen, sobald ich ihn gesehen hatte. Was für ein Anblick er doch war. Er sah vielleicht aus. Es war schon Fastgenugtuung, die ich da spürte.
»DU« Brüllt er wütend. Während er an mir vorbei auf Eystein zu stapfte. »DAD!!!« wiederholte ich, diesmal brüllend laut, doch auch das schien ihn nicht zu stören. Nein, um ehrlich zu sein schien er komplett auf mein Mann fixiert zu sein.
Man hätte fast denken können, ein Gott wäre vom Himmel gestiegen aber eindeutig ein Gottes des Zornes so wie er hier herum brüllte. Ich hatte genug wirklich mir reicht es. Bevor er ausholen konnte, stellte ich mich dazwischen. »SOPHIE GEH AUS DEM WEG!«, donnerte er während auf seinen Augen wütende Blitze zu zucken schienen. »Nein!« ich hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte selbst bitter böse zu ihm auf.
»Sop-« begann Eystein doch ich unterbrach ihn einfach. » NEIN, JETZT HÖRT IHR MIR MAL ZU. ANDAUERND PRÜGELT IHR EUCH, WEIL IHR EUCH NICHT AUSSTEHEN KÖNNT ODER WEGEN SONST IRGENDWELCHEN KLEINIGKEITEN. DEINE BAND BELEIDIGT, SEINE IND ANDERSHERUM UND MIR REICHT'S!!!
UND ZWAR SO RICHTIG ALSO ENTWEDER HÖRT IHR AB JETZT AUF EUCH ZU STREITEN ODER ABER IHR KÖNNT BEIDE AUS MEINEM LEBEN VERSCHWINDEN! DENN MEIN KIND BRAUCHT SOWAS NICHT WEDER ALS GROẞVATER NOCH ALS VATER.
ENTWEDER IHR SCHLIEẞT FRIEDEN UND DU DAD AKZEPTIERST DAS EYSTEIN NUN MAL DER EINE IST DIE NICHT HABEN MÖCHTE ODER DU KANNST WIRKLICH GEHEN!!!
DENN SO JEMANDEN, WIE DU ES BIST, MÖCHTE ICH NICHT IN DER NÄHE MEINES KINDES, WENN DU NICHT AKZEPTIEREN KANNST, DASS ICH IHN LIEBE! FUCK ICH LIEBE IHN UND DU SCHEINST SO, ALS WOLLTEST DU UNBEDINGT MEIN GLÜCK ZERSTÖREN. ICH WOLLTE, DASS DU MICH ZUM ALTAR FÜHRST DAMALS ALS ICH KLEIN WAR. DOCH DAS WIRD WOHL NIE WAS WERDEN, WEIL DU ZU STUR BIST, DAS EINZUSEHEN, DASS DU DICH GERADE WIE EIN TOTALES ARSCHLOCH BENIMMST.
ICH MEIN, KANNST DU MIR MEIN GLÜCK NICHT LASSEN??? ODER BIST DU SCHON SO WEIT IN DEINEM HASS UND DEINER TRAUER VERSCHWUNDEN, DAS IN DEINEN AUGEN NIEMAND MEHR GLÜCK VERDIENT HAT, NICHT EINMAL DEINE EIGENE TOCHTER?!«
Ich stierte ihn an schwer atmend. Für einen kurzen Moment dachte ich schon. Er würde mich schlagen, doch dann wurde seinen Blick sanft. »Schätzchen ich will dich doch nur beschützen.«
Das brachte mich schon wieder dazu, horrend los zu brüllen. »FUCK ICH WILL UND BRAUCH DEINEN SCHUTZ NICHT. VOR ALLEM DU WARST DIE JAHRE NICHT DA. WER HAT MICH DA BESCHÜTZT HE??? WER HAT MICH VOR DEN JUNGS IN DER SCHULE BESCHÜTZT DIE BESCHLOSSEN HABEN MICH ZU VERPRÜGELN, DU BESTIMMT NICHT. ICH HAB MICH SELBST BESCHÜTZT. ICH HABE DIE JUNGS BESCHÜTZT. ICH WAR DA DU NICHT!!! ICH UND LILY HABEN DAFÜR GESORGT, DASS AUS DEN JUNGS ETWAS GUTES GEWORDEN IST. UNGE IST BESTER IN SEINER KLASSE UND PAUL HAT BEI SEINEM LETZTEN SCHULPROJEKT EIN VULKAN GEBAUT, DER AUCH NOCH FUNKTIONIERT HAT!«, ich deutete auf meine beiden kleinen Brüder. » SIE HABEN DAS ERREICHT ALLEINE OHNE DEINE HILFE. SIE BRAUCHEN DEINEN SCHUTZ GENAUSO WENIG WIE ICH IHN BRAUCHE. DENN DEIN SCHUTZ DAD, IST UM EHRLICH ZU SEIN ZIEMLICH ZIEMLICH BESCHISSEN. VOR ALLEM WENN DU NIE DA BIST. ALSO FICK DICH UND DEINEN SCHUTZ UND ÜBERHAUPT FICK DICH. DU KANNST HIER NICHT EINFACH AUFTAUCHEN UND BESCHLIESSEN, DASS DIE JUNGS JETZT DEINEN VÄTERLICHEN RAT BRÄUCHTEN ODER DASS DU IHN ANGST EIN JAGEN KANNST. INDEM DU IHN SAGST, DASS IHRE SCHWESTER NICHT MEHR IHRE SCHWESTER SEIN WIRD, WEIL SIE GEHEIRATET HAT?! UND DASS DER MANN, DEN SIE GEHEIRATET HAT, DESWEGEN BÖSE IST!!!
UND WAS AUCH IMMER DU BLUE EINGEREDET HAST DAMIT SIE BEI DER BESCHISSENEN SACHE MIT MACHT, DAS HÖRT JETZT AUF HAST DU MICH VERSTANDEN??? DAS WAR UNTER ALLER SAU VON DIR, DAD. ICH GEBE DIR JETZT EINE LETZTE CHANCE. ANSONSTEN BIN ICH AUS DEINEM LEBEN RAUS UND WILL NIE WIEDER ETWAS VON DIR HÖREN!!! DAMIT MEINE ICH NICHT DIE JUNGS, ICH MEINE DICH ALLEINE. ALSO WAS HAST DU ZU DEINER VERTEIDIGUNG ZU SAGEN?«
Für eine Weile schaute er mich nur stumm an und ich ihn. es schien, als würden wir beide darauf warten, wer als erstes aufgab. Dann hustet der Blick meines Vaters wieder zu meinem Mann. so eine Wut hatte ich noch nie gesehen so viel Abscheu und Hass. Ich fragte mich wirklich, was mit meinem Vater passiert war nach dem Tod meiner Mutter, dass er sich so so dermaßen verändert hatte. Er schaute mich wieder an. Dann huschte, seinen Blick wieder zu Eystein...
Ich war kurz davor zu sagen, dass das alles doch nur Bockmist war und einfach zu gehen, denn sein Verhalten dieses kindische sture Verhalten wurde mir echt zu viel. »ALSO?«, knurrte ich abwartend. Mental zählte ich noch bis drei. Wenn er bis dahin mir keine Antwort gegeben hatte, würde ich einfach gehen. So sehr es mir auch leid tat, schien es mir fast so, als hätte ich an dem Tag, als meine Mom gestorben war, endgültig zwei Elternteile verloren. Zumindest nach dem heutigen Tag.
»Ich will in deinem Leben sein. Ich will mein Enkelkind aufwachsen sehen Sophie. Ich weiß, dass ich vieles falsch gemacht habe und es tut mir unendlich leid. Ich weiß ich war nicht der beste Dad aber hab ich nicht noch eine Chance verdient, so wie er auch? Schließlich hast du ihm schon tausend Chancen gegeben. Die er nicht verdient hat, ich hingegen bin dein Vater!«
»DAD, ES GEHT ABER NICHT UM DICH! EINMAL IN DEINEM LEBEN SOLLTE ES UM DEINE KINDER GEHEN UND WENN, WENN DU DAS NICHT KANNST...«
»Schon gut, schon gut. Du musst nicht gleich so herum schreien.« unterbrach er mich, und in der Sekunde brannte wohl auch die letzte meiner Sicherung durch, denn ich holte aus und verpasst ihm meine Backpfeife und dann schien es kein Halten mehr für mich zu geben.
»SCHEISS ARSCHLOCH, DU MIESER WICHSER!!! SCHEISSKERL UND SOWAS NENNT SICH VATER!!!«, nun komplett durchdrehen schlug ich mit den Fäusten auf ihn ein. Er hatte es nicht anders verdient nach den Jahren der Vernachlässigung, der nur zu gerne bei uns betrieben hatte. Aber nicht länger mit mir, nie wieder mit mir. Meine Schläge kamen so schnell, dass er ihnen gar nicht mehr so wirklich ausweichen konnte, auch wenn er es versuchte.
»DU HÄLTST DICH GEFÄLLIGST VON MIR UND MEINER FAMILIE FERN HAST DU DAS VERSTANDEN DU BASTARD?! ICH WILL NIE WIEDER ETWAS VON DIR HÖREN!«
Es war Eystein der mich auf einmal packte und fest hielt »Shhh Hör auf.« flüsterte er bestimmt in mein Ohr.
Irgendwo durch meinen irren roten Nebel der Wut hindurch wusste ich, dass er mir nur helfen wollte, doch ich war so wütend. Das waren Jahre des Zorns, die sich da gerade ihren Weg aus mir heraus bahnten, und ich würde sie ganz bestimmt nicht stoppen. Nicht einmal in einer Million Jahre. Denn er hatte nichts anderes verdient. Also, wand ich mich aus Eysteins Armen und ging wieder auf meinen Vater los.
»WEISST DU WAS DER FICK DICH UND ZWAR SO RICHTIG DOLL!!! ICH HOFFE, DU LANDEST IN DER HÖLLE, WENN DU STIRBST. ICH HOFFE, DER REST DEINES LEBENS IST MIT ANSATZWEISE SO VIEL SCHMERZ GEFÜLLT, WIE MEIN LEBEN ES WAR.«
Auf einmal überkam mich eine Ruhe, mit der ich so gar nicht gerechnet hatte.
Er hockte am Boden, vor mir und schaute, aus einem schon zu schwellende Auge, zu mir auf . »Na komm, mach weiter das willst du doch. Du warst doch gerade so schön in Fahrt.«, meinte er, nun klang so etwas wie Bedauern in seiner Stimme mit, doch er schien nicht zu verstehen. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass er vielleicht auch gar nicht erst verstehen wollte.
Vielleicht war das Unwissen für ihn genau das, was er haben wollte, damit er so tun konnte, als wäre die Welt noch perfekt. Auch wenn sie das schon lange nicht mehr mehr war.
Ich seufzte, während ich nun ebenfalls auf die Knie ging. »Du bist meine Wut nicht wert, denn weißt du was du bist, wenn ich aufhöre, wütend auf dich zu sein? Wenn ich aufhöre, an dich zu denken, dich zu hassen, dich zu lieben?« er schüttelte den Kopf, ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, denn endlich verstand ich es. Endlich verstand ich was, er war wenn ich aufhört, mich um ihn zu scheren. Es fühlte sich erleichternd an, so als würde ein schweres Gewicht, das ich schon Jahre mit mir herum trug, endlich von mir abfallen.
»Du bist absolut gar nichts«,sagte ich mit einem triumphierenden Lächeln, auf den Lippen. Dann stand ich auf und drückte meine Brüder die zu uns gerannt kamen einmal fest an mich. »Ich liebe euch beide«, hauchte ich in ihre Ohren. Bevor ich mich umdrehte und mir Eysteins Hand schnappte. Ich nickte Lily im vorbei gehen zu und ging aus der Haustür meines ehemaligen zu Hauses. Ich würde nie wieder hierhin zurückkehren, nicht einmal um die Jungs zu besuchen. Sie konnten gerne zu uns kommen, doch ich würde kein Fuß mehr in dieses verfluchte Haus setzen.
Chanty folgte uns aus dem Haus wie ein stiller Schatten. »Heirate mich.« flüsterte Eystein mir so leise zu, dass ich mir nicht einmal sicher war, ob ich mich nicht verhört hatte. Ich drehte mich verwundert zu ihm. »Was?«
»Du hast mich schon verstanden. Heirate mich noch einmal nur für uns mit unseren Freunden und unserer Familie, damit du die Hochzeit hast, die du verdienst. Also was sagst du, Mit Hjerte?«
Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.
»Ja!«
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