55.
Wie kannst du nur so eine schlechte Freundin sein? Mit meinem Dad zusammen versuchen mich und meinen Mann zu Trennen wie kannst du nur?! Ich glaub du solltest dich erst einmal von mir fern halten! Also wirklich Blue wärst du meine Freundin würdest du so etwas nicht tun. Ich kann echt nicht glauben, dass ich dir jemals vertraut habe.
Ich starte ihn ab auf die Nachricht, die ich geschrieben hatte, da fehlte noch etwas. Zumindest hatte ich das Gefühl. Sie hatte nichts besseres verdient. Sie hatte mich hintergangen und verraten und das war noch bei meinem eigenen Vater. Wie konnte ich nur so blöd sein. Mich auf seine Worte einzulassen. Wie hatte ich nur auf sein lass uns wieder eine Familie werden Gerede rein fallen können? So, als wäre ich nicht schon die letzten Male darauf reingefallen. Man musste denken, ich würde aus meinen Fehlern lernen aber das tat ich nicht. Ich lernte so gar nichts. Manchmal gab ich mir selbst die Schuld an alldem, was passiert war und dann fiel mir wieder ein, was für ein Arschloch mein Vater war.
Ich möchte, dass du mich nie wieder anrufst, mir nie wieder schreibst und mich generell in Ruhe lässt. Wenn ich nicht mehr wütend bin, melde ich mich vielleicht noch mal bei dir aber ich weiß nicht ob das jemals der Fall sein wird. Ich habe dir vertraut Blue und du hast mein Vertrauen mit Füßen getreten!!! Ich weiß nicht, ob ich dir jemals wieder vertrauen kann!!!
Ich setze noch ein paar wütende Emojis dahinter und drückte keine drei Sekunden später auf Kontakt blockieren. Blue hatte es nicht anders verdient. Zumindest momentan hatte sie es mehr als nur verdient, sie hatte mich schließlich betrogen. Ich mein was viel ihr ein? Mich so zu hintergehen... Bei einem Plan meines Vaters mitzumachen. Dabei musste Blue doch inzwischen wissen, dass die Pläne meines Vaters zumeist zum Scheitern verurteilt waren. Und mal davon abgesehen total hinterfotzig waren.
Warum hatte sie das nur getan? Was hatte ich ihr nur angetan das sie so reagierte? Ich überlegte wirklich hart ob ich ihr irgendwie Falsch gekommen war, das ihr verhalten rechtfertigen würde doch mir fiel kein Moment ein. Ich machte mir eine Mentale Notiz Finja zu fragen ob sie etwas wusste.
Ich schaute zu meinen Brüdern. Sie hatte sich still und leise in einer Ecke verkrümelt und hockten dort auf dem Love Seat, der meiner Mom gehört hatte und die meiste Zeit einfach nur unbenutzt in der Ecke stand und einstaubte. Gerade Unge schämte sich ziemlich doll für sein Verhalten. Gleichzeitig konnte ich es verstehen. Er hatte auch nur seine Familie zurück gewollt, zumindest die Fantasie von der Familie. Dann waren wir doch mal ehrlich. Das hier war schon seit vielen Monaten keine Familie mehr, um ehrlich zu sein mussten es sogar schon Jahre sein denn ich wusste nicht wann wir zum letzten Mal eine wirklich glückliche Familie gewesen waren. Ich wusste nicht einmal, wann wir das letzte Mal so wirklich als Familie zusammen gesessen hatten. Auch wenn ich mich immer bemüht hatte, dass es meinen kleinen Brüdern gut ging, so hatte ich doch auch genug, mit meinen eigenen Problemen zu tun gehabt.
Gerade jetzt überkam mich das Verlangen, die beiden zu drücken. Waren sie doch nur Kinder, die von meinem Vater getäuscht worden waren. Die mit falschen Versprechungen zum Lügen angestiftet worden waren. Eins wusste ich jetzt schon. Wenn mein Vater hier wieder auftauchen würde, würde er aber sowas von eine Bratpfanne um die Ohren bekommen.
Es wäre besser für meine Brüder, und für mich, würde er einfach für immer verschwinden. Und das hatte ich mir erst mal eingestehen müssen. Es hatte lange gebraucht. Doch jetzt, wo er wieder zu Hause gewesen war, war mir aufgefallen, wie viel Schaden er eigentlich anrichtete. Er richtet mehr Schaden an als das es mir lieb war.
Das war kein guter Umgang für meine kleinen Brüder sie hatten besseres verdient, ein Vater, der da war und keinen, der immer auf Tour ging und vielleicht ab und an mal Postkarten schrieb und wenn es ihm mal in den Kram passte, bei uns aufzutauchen und einen auf happy Family zu machen. Damit wir auch ja strahlten wenn es darum ging einen Beitrag in seine Insta Story zu Posten. Nein, sie hatten eindeutig besseres verdient.
Ich wusste nur nicht, ob meine kleinen Brüder das auch wirklich zulassen würden... ich wusste, dass wir alle besseres verdient hatten. Besseres als ihn zum Vater zu haben.
Er hatte uns allein gelassen, als wir ihn am meisten gebraucht hatten. Er hatte mich allein gelassen, als ich ihn am meisten gebraucht hatte. Ich wusste wenigstens, dass er mich wieder und wieder allein lassen würde. Ich hatte mich damit abgefunden, aber ich wusste nicht, wie meine Brüder darauf reagieren würden. Ob sie es überhaupt zulassen würden? Ich wusste, dass Unge schon besser damit umgehen konnte. Doch ich wusste nicht, wie Paul darauf reagieren würde. Freute er sich doch immer so, unseren Vater zu sehen. Unge freut sich auch ohne Frage. Ja er hatte sogar versucht es geheim zu halten das, was mein Vater getan hatte. Einfach nur umso zu tun, als wären wir noch eine glückliche Familie. Aber im endeffekt wusste auch er das Dad sich wieder verpissen würde.
Ich wusste, dass es die beiden Schmerzen würde wenn er wieder ging. Doch ich wusste auch, dass es das beste war, was er tun konnte dieses ganze hin und her, tat ihnen nicht gut.
»Na los kommt her«, sagte ich und streckte die Arme nach meinen beiden Brüdern aus. »Du bist nicht sauer?«, fragte Paul mich nun doch etwas schüchtern. Auch Unge schaute mich etwas skeptisch an. »Auf euch, niemals... Ich bin sauer mit ihm. Und das, was er schon wieder versucht hat zu tun aber das liegt nicht an euch. Ihr habt nichts falsch gemacht!«
»Er hat gesagt, wenn wir dir was sagen, kriegen wir keine Eiscreme mehr.« Und sowas wollte man Vater nennen.
»Und er hat gesagt, wir wären dann keine Familie mehr. Weil du uns hassen würdest, weil wir dir ein Geheimnis erzählt haben, was nicht für deine Ohren bestimmt war. Er hat gemeint du würdest uns dann hassen und er würde uns auch hassen, weil wir ihm damit seine Chance auf eine glückliche Familie genommen haben.«
Oh, es brach mir das Herz... wie hatte er nur so mit meinen Brüdern reden können. Aber gut, was hatte ich schon von ihm erwartet? Schließlich war er es gewesen, der versucht hatte, mich zu erpressen damit ich bei der ganzen Charade überhaupt mitmachte und jetzt wunderte er sich, warum Eystein und ich uns nicht mehr trennen wollten. Aber das ging ihm natürlich auch wieder gegen den Strich. Also echt der Mann war ein Rätsel für sich.
Er war einfach ein Riesen Arschloch, und er verdiente die beiden Jungs gar nicht.
»Es ist egal, ob er euch hasst. Ich finde euch beide trotzdem toll und er er ist doch nur ein Außenstehender, er war Jahre nicht hier! Er verdient euren Schutz nicht und auch nicht nicht eure Liebe...« Ich zog die beiden noch etwas fester in meine Arme. Paul weint ganz fürchterlich. Und ich meinte auch Unge ein paar Tränen verdrücken zu sehen. Ich wiegte die beiden einfach nur nur hin und her.
Ich würde ihn rausschmeißen, sobald er kam. Wie hat er nur so mit den beiden Jungs reden können? Sie versucht, zu erpressen. Vor allem Paul er hatte ihn geliebt. Doch inzwischen war ich mir nicht mehr wirklich sicher, wer mein Vater eigentlich war.
Außer eins bei einem war ich mir sicher. Er war ein Monster, das nur auf sich selbst achtete und auf niemanden, sonst. Ihm war es egal wen er in den Abgrund riss Hauptsache er würde am Ende als Sieger hervor treten.
Es wurde wie wild an der Tür geklingelt, nachdem ich es endlich geschafft hatte, die Jungs so weit zu beruhigen. »Bleibt sitzen. Ich geh schon.«
»Was ist wenn es Dad ist?« Es brach mir das Herz, Pauls Angst erfüllte Stimme zu hören. Was hatte mein Vater ihnen bloß alles eingetrichtert, das er sich jetzt so benahm?!
»Euch wird nichts passieren, das verspreche ich euch!« Ich löste mit meiner freien Hand, Pauls Finger, die sich an meinem Ärmel fest krallten. Zu dem klingen gesellte sich nun auch lautes klopfen, während ich auf die Tür zu ging.
Ich schaute aus dem Guckloch. Es war Eystein und Fuck, was war bitte passiert? Er sah aus, als hätte er sich geprügelt. Ich öffnete die Tür. »Woah was ist passiert und wo ist Dad?«
»Er ist wahrscheinlich irgendwo, vielleicht auf dem Weg hierher oder vielleicht auch ins Krankenhaus. Ich hab ihm ein Handgelenk gebrochen.«
»Du hast was??? Was ist passiert? Ich mein, man bricht nicht einfach so irgendjemandem ein Handgelenk?«
»Er hat angefangen.«, meinte Eystein während ich ihn in die Küche führte. Schon begann ich im Tiefkühlschrank nach etwas kaltem zu suchen, was er auf sein Gesicht pressen konnte.
»Und wie hat er bitte angefangen?« Fragte ich, die Hände in die Hüften gestemmt, nachdem ich ihm eine Packung Tiefkühl-Erbsen in die Hand gedrückt hatte.
»Das Fleisch muss noch in den Kühlschrank.« Er deutete auf die braune Papiertüte die er auf den Küchentisch gelegt hatte, nachdem ich ihn auf einen Stuhl niedergedrückt hatte.
Ich nahm die Tüte und stopfte sie in den Kühlschrank. Ich fragte mich wirklich, wo Lily blieb. Nachdem ich die Tür wohl etwas zu fest zu geknallt hatte, schaute ich ihn wieder an. »Wie hat er angefangen?«
»Er hat gesagt und ich zitiere hier: Ich kann dich nicht ausstehen und nur das du es weißt ich hoffe du trennst dich von ihr. Es wäre das beste für mein kleines Mädchen. Du bist nicht gut genug für sie! Und dann hat er noch sowas gesagt wie ich wäre zu alt für dich und du wärst ein kleines Mädchen und bla bla bla... Es hat mich einfach aufgeregt, dass er dich die ganze Zeit als kleines Mädchen bezeichnet hat. Und als ich ihm gesagt hab, dass ich nicht zu alt für dich bin, sondern er eher für seine Exfreundinnen ist er irgendwie ausgerastet vielleicht auch, nachdem ich ihm gesagt hab, dass du unter Umständen schwanger bist. Aber das ist ja nicht so schlimm ich mein er hat angefangen.«
»Du hast was gemacht? Du hast ihm gesagt gesagt, ich bin schwanger...«
Von der Tür zum Flur aus kam ein. »Du bist schwanger???« von meinen beiden kleinen Brüdern. Na super ausgerechnet das hatte ich jetzt gebraucht. Fuck!!!
Ich hoffe es gefällt euch. Wie immer würde ich mich über einen Like und oder Kommentar freuen.
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