48.

»Komm schon komm schon. Komm schon.« flehte ich, während ich auf dem Klo hockt und darauf warte, dass es endlich lief. Der Abend hatte trotz Svens Anwesenheit wirklich Spaß gemacht. Ich hätte echt nicht gedacht, dass selbst Eysteins, Dad mich am Ende des Abends sanft in seine Arme schloss und mich Datter nennen würde. Also alles in allem einer der besten Abende, die ich seit langem hatte.

Ich starrte auf seine Antwort und musste lächeln dort stand Immer! In dem Moment klingelte mein Handy oder Besser gesagt auch mein Laptop, da ich WhatsApp auch auf dem Laptop hatte und mir angezeigt wurde auf meinem Handy das ein Videoanruf einging. Ich legte den Test aufs Waschbecken zusammen mit meinem Handy und hoffte einfach, dass genug Urin daran war, um mir eine Antwort zu geben. Blitzschnell eilte ich in das Zimmer und ging über WhatsApp in den Video Anruf rein.

»Funktioniert dein Spotify?« War die erste Frage, die ich von Blue gestellt bekam. »Ich glaube schon ich hab ne Weile nicht mehr Musik gehört. Warum?«
»Ich weiß nicht meins setzt an dauernd aus.«
»Vielleicht wurdest du ja gehackt«, schlug ich vor sie lachte, während sie durch ihr altes Kinderzimmer lief.
»Hey Blue...«
»Ja?«, sie trug sich gerade Make-up auf vor ihrem alten Prinzessin Lillifee Spiegel.
»Warum bist du bei deinen Eltern zu Hause?«
»Ach, nur so... Hier Was hältst du von diesem Bronzer?« Ich schüttelte den Kopf. Da konnte doch nur irgendwas nicht stimmen.
»Der macht sich bestimmt zehn Jahre älter. Hatten du und Nate schon wieder Streit?« Sie beantwortete darauf hin nicht meine Frage. Nein, sie sagte lieber. »Siehst du Bitch deshalb brauch ich dich. Sonst wäre ich noch raus gegangen während ich so aussehe wie meine Mom. Bäh...« Blue, schaute auf ihr Handy und Scrollte durch irgendwas auf ihrem Handy. Ich machte mir echt sorgen um sie. Vorallem seit wann nannte sie mich bitte wieder Bitch? Das hatte sie schon seit unserer Schulzeit nicht mehr gemacht.

»Sophie... Da ist etwas über Eystein...«
»Oh bitte, falls du darüber redest, dass er angeschossen wurde, das weiß ich schon. Ich stand ja quasi in der ersten Reihe.«
»Ich glaub, du solltest am besten auf Insta gucken.«
»Hab mein Handy im Bad liegen lassen. Was ist denn so schlimm?«
Blue Sah wirklich geschockt aus. Und zwar so richtig. Was war denn mal los?
»Es ist ein Foto von deinem Mann... Mit einer anderen Frau...«
Ich lachte auf. »Bestimmt einfach nur ein altes,
Eystein hätte mir gesagt, wenn etwas passiert wäre.« Blue schaute mich kritisch an. Ich konnte schon fast durch den Bildschirm merken, wie sie mit den Augen rollen wollte. »Das hätte ich bei Nate auch gedacht. Aber naja, Männer sind doch alle gleich!«

»BITTE WAS?!«
»Tja, sowas hat man halt davon, wenn man ein Scheiß Männer Geschmack hat. Und ich dachte wirklich, diesmal hätte ich den einen gefunden. Er fand allerdings seine Arbeitskollegin wohl etwas geiler! Ich hab sie dabei erwischt, wie sie es in seinem Büro getrieben haben und dann wollte er mir auch noch die Schuld geben, MIR!«, Sie griff nach etwas, das außerhalb meiner Sichtfeldes lag. Als sie ihre Hand wieder in mein Blickfeld schob kam, Eine Bierdose zum Vorschein, die sie zu den Lippen führte und einen großen Schluck nahm, bevor sie begann, weiter zu reden.
»Wirklich so du sollst dir das Foto ansehen. Ich hab es dir geschickt und dann am besten direkt Schluss machen. So ein Arschloch hat dich nicht verdient! Im übrigen, wo bist du ich wollte feiern gehen kommst du mit?«
»Sorry bin nicht da.«, Nebenbei öffnete ich mein Insta über den Laptop und erstarrte, als ich das Foto sah, das Blue mir geschickt hatte. Es konnte echt noch nicht so alt sein, denn er trug das Shirt, das ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Genau das selbe Shirt, dass ich ihn hübsch verpackt mit auf Tour gegeben hatte, mit der Anweisung es erst an Weihnachten zu öffnen. Er hatte sich noch bei mir bedankt, wie toll er das T-Shirt fände.

»Dieses Arschloch!«, zischte ich.
»Sag ich doch!!!«, fauchte Blue zurück. »Nate ist so ein-«, ich unterbrach sie.
»Ich meine nicht deinen Verlobten, also nicht jetzt gerade, ein Arsch, ist er natürlich auch. Ich rede von meinem Mann! Blue, was soll ich jetzt tun?«, Ich klang ganz schön verzweifelt. War ich, um ehrlich zu sein auch.
»Mach Schluss! Stell noch nicht mal irgendwelche Fragen. Er wird nur versuchen, das ganze ab zu blocken oder noch schlimmer dir versuchen dafür, die Schuld zu geben. Ganz im Ernst Männer sind Arschlöcher und ich glaube Rockstars besonders. Im Ernst lass ihn einfach fallen wie eine heiße Kartoffel. Er würde nämlich genau das selbe tun. Also mach es und am besten spielst du vorher noch mit ihm. Tust auf alles ist gut und dann BAM lässt du ihn fallen.«

Ich war erstaunt von ihrer Entschlossenheit doch eins war mir klar. Ich würde mit ihm sprechen müssen, wenn ich es nicht so wie Blue machen würde. Obwohl, vielleicht wäre ghosting ja auch eine Option nein, ich war nicht der Mensch fürs Gosten.
Aber mir gefiel die Idee ganz gut, erst mal auf nett und unschuldig zu tun und ihm dann eine rein zu würgen.
»Ich muss los. Wir gehen Zusammen feiern, wenn du wieder da bist. Bye Bitch!«
»Bye-«, Sie unterbrach mich, bevor ich
richtig antworten konnte indem sie auf legte.

Ich schüttelte den Kopf und holte mein Handy aus dem Badezimmer. Den Test ignoriert ich geflissentlich, dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ich schaute auf den Chat, den ich noch offen hatte. Ich hatte mit ihm geschrieben, hatte gemeint, seine Mom wäre eine coole Socke, und er hatte auch noch gemeint, er würde mich vermissen oh, wie ich mich an ihm rächen wollte. Ich begann zu tippen. Du Arschloch, Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ne andere hast oder ist das alles nur ein Spiel für dich?

Doch dann dachte ich an Blues Worte mach Schluss ohne ihn darüber aus zu fragen. Vielleicht war das wirklich besser... Also öffnete ich seinen Kontakt und Drückte auf anrufen...

Ich starte für einige Sekunden noch auf Eysteins Kontakt, während ich schon wieder weinte. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand das Herz herausgerissen... Und wäre am besten noch schön drauf rumgetrampelt.
Nachdem ich endlich die Kraft dazu gefunden hatte, schloss ich meine Kontaktliste. Dafür ging ich erneut auf Instagram. Wie hatte er ist mir nur nicht sagen können? Seit dem Veröffentlichungsdatum war mehrere Wochen vergangen und er hat es mir nichts gesagt. Was alles hatte er mir denn noch nicht gesagt? Hatte er vielleicht irgendwo noch eine Geliebte? Jemand, von dem er mir nichts erzählt hatte? Meinetwegen konnte sie ihn haben.

Doch, ich hätte es schön gefunden, hätte er es mir wenigstens gesagt. Doch da war nichts gekommen. Blue hatte recht gehabt. Männer waren Arschlöcher! Kein es tut mir leid. Ja, er hatte mit mir noch nicht einmal Darüber geredet und ich hatte doch lieber auf Blue gehört als auf mein Bauchgefühl hatte mich das doch schon so oft betrogen.

Nun konnte ich nur auf das Bild starren, dass ausgerechnet Blue mir gezeigt hatte... Natürlich hatte ich am Anfang gedacht, es wäre Fake. Ich meine, wer hätte das nicht gedacht? Doch ich hatte
zum ersten Mal seit Wochen wieder Instagram geöffnet um das Bild vielleicht doch zu widerlegen. Nur war es mir von mehreren Leuten zugeschickt worden. Die dazu gefragt hatten, wie es um die Beziehung stand. Ich begann wenn möglich noch mehr zu weinen, während ich auf das Bild starrte auf die rothaarige Schlampe die auf Eysteins Schoß saß. Er hatte seine eine Hand in ihren Haaren vergraben.
Die andere konnte man gar nicht sehen, aber ich könnte mir mehr als nur gut vorstellen, wo besagte Hand war.

Und die rothaarige Schlampe hatte ihre Hand in seinen Haaren vergraben. Die Haare, die ich so sehr geliebt hatte. Verdammt... Ich hatte mir vorgenommen, ihn darauf anzusprechen. Schließlich war ich so Verdammt wütend gewesen, oder war es besser gesagt immer noch. Doch dann war etwas ganz anderes aus meinem Mund gekommen als das, was ich eigentlich sagen wollte. Die Wut brodelte immer noch durch meine Adern vermischt mit dem Gefühl, jemanden verloren zu haben, der mir so unglaublich viel bedeutet hatte.

Ich konnte nur weiter auf das Foto starren so lange, bis mein Handy begann, zu vibrieren und Eysteins Name auf dem Bildschirm erschien. Fast augenblicklich flog, mein Handy durch den Raum und kam fest gegen der Wand auf. Ich lies ein wütenden Schrei los.

Wie hatte er nur sagen können er wolle mich bei sich haben, während er hinten rum so einer kleinen Schlampe seine Zunge in den Hals steckte. In mir brodelt es nur so, als ich vom Bett aufstand, mein Handy am Boden ignorierte und ins Badezimmer. Stiefelette. Wie hatte Er mir das nur antun können? Ich schaute mich selbst im Spiegel an... Dieser verfickte Bastard hatte mir seine Gefühle nur vorgespielt, und ich hatte es auch noch zugelassen. Ja, ich hatte mir sogar eingeredet, dass er anders war als die anderen Männer, die ich bis dato gedatet hatte, dass er anders war als mein Dad...

Pah Worauf war ich da nur schon wieder rein gefallen? Ich fiel immer auf solche Leute herein und das schlimmste war ja auch noch, das Ich ihm geglaubt hatte als mir gesagt hatte, er würde mich lieben.
Ja, klar, die Liebe konnte ich auch so gut fühlen, vor allem jetzt... Verdammt, warum war ich nur so ein Feigling? Warum hatte ich ihn nicht einfach zu Rede gestellt über das kleine, stell dich ein mit der rothaarigen Giftspritze... Ich starte in den Spiegel. Ich sah aber auch nicht wirklich gut aus. Verdammt noch mal ich sah aus als käme ich aus einem fucking Horrorfilm. Nein um ehrlich zu sein, sah ich wirklich so richtig beschissen aus. Ich schluckte hart, während ich zu dem Test hin schielte. Da hatte Edward mir aber Angst gemacht und zwar so sehr, dass ich die Dame am Empfang gefragt hatte, als ich vom Essen zurück ins Hotel, ob es hier in der Nähe eine Notfall Apotheke gab, die so spät am Abend noch offen hatte.

Ich hatte mich noch nicht getraut, auf diesen Test zu gucken. Ich hatte ja auch nicht die Zeit gehabt. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, wütend zu sein. Ich, wusch mir die Hände, bevor ich langsam den Test hoch nahm. Ich schloss die Augen und atme tief ein und aus in dem Versuch, die Tränen, die unbedingt aus meinen Augen wollten, zurück zu drängen. Genau die Tränen, die nun flossen, als ich an meine Zukunft dachte, sollte dieser bescheuerte Test wirklich positiv sein wäre meine Zukunft Und alles, was ich geplant hatte, so richtig am Arsch.

Bevor ich langsam auf den Test hinab schaute. Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen, die ich weg blinzeln musste und das Ergebnis sehen zu können. Meine Beine gaben unter mir nach, und ich schaffte es gerade noch so mich auf den Klodeckel Fallen zu lassen.
Und nicht auf den Boden... Zum Glück.

»Shut the Fuck Up«, flüsterte ich zu dem Test. Auf dem eindeutig zu sehen, war das der Test Positiv war. Ich war ja sowas von gefickt und leider nicht auf die gute Weise...

»BITTE SAG MIR DAS DU NICHT AUF BLUES RAT GEHÖRT HAST« Finja hatte mich angerufen, kurz nachdem ich es endlich geschafft hatte, um 5:00 Uhr morgens endlich einzuschlafen. Ich hatte eigentlich gehofft, den Morgen, zumindest bis zum Frühstück, durch zu schlafen, doch das schien mir nicht vergönnt zu sein.
Und brüllte mir so überaus freundlich erst mal ins Ohr. Toll kein Wunder, dass ich nun aufrecht im Bett saß, was für ein Schock ich bekommen hatte, als sie auf einmal so los gekreischt hatte wie eine Furie.

»Finja, was?« Fragte ich verwirrt. »Blue hat mich gerade eben Sturz besoffen angerufen und gesagt, dass sie dich vor dem schlimmsten Fehler deines Lebens bewahrt hat. Vor deinem eigenen Mann, der laut ihr ein ziemlich lügendes und verschissenes Arschloch ist.«
»Warte mal kurz, warte mal, WAS???«, fragte ich verwirrt. Ich kam gerad irgendwie so gar nicht mit.
»Sie hat gemeint, sie hätte dich davor bewahrt auf ein Arschloch, dass dich nur zu seinem Vorteil ausnutzen wollte, rein zu fallen. Und dann hat sie gemeint, dass Eystein dich betrogen hat. Ich meine what the fuck!!! Sophie, was hast du nur getan? Hast du mal mit Eystein geredet wegen dem Foto von dem Blue mir erzählt hat? Oder hast du wirklich so dumm auf Blues rat gehört ohne mit ihm vorher darüber zu reden? Bitte sag mir, dass du nicht so dumm warst. Fuck Blue ist total am Ende wegen Nate, was verständlich ist. Aber sie dreht momentan total am Rad denkt alle Männer wären nur noch Betrüger und manipulative Arschlöcher. Also bitte... Bitte sag mir, dass du vorher darüber mit ihm geredet hast. Vielleicht gab es einen sinnvollen Grund für das Foto. Vielleicht ist auch irgendwas komisches passiert, als er feiern war. Wer weiß schon...  Es gibt ja auch Frauen, die Männer etwas in den Drink tun und dein Mann sieht jetzt nicht so Scheiße aus.«

Ich schluckte hart denn jetzt, wo Finja mir so vor Augen hielt, wie dumm mein Verhalten war. Wo sie es jetzt so laut Aussprache, hatte ich mich doch verhalten wie ein kleines, dummes Kind.
»Ich hatte Einfach so viel Angst wieder verletzt zu werden. Durch die Wahrheit, die dann ans Licht kommt. Was ist  denn bitte wenn er mich wirklich betrogen hat. Ich hätte es einfach nicht ertragen. Diesen fürchterlichen Schmerz das hätte ich nicht einfach nochmal ertragen können. So ist es besser und ich meine wie sieht dieses Bild bitte für dich auch nicht gerade nach einem Versehen oder?«, fauchte ich wütend, während ich gegen meine Tränen an kämpfte.

»Du bist so blöd, Sophie... Gott, wie kann man bloß so blöd sein?! Ich meine, wer weiß schon, wodurch das Bild zu Stande gekommen ist aber vielleicht gibt es dafür eine gute Entschuldigung, verdammt Soph. Ich weiß, dass deine ganzen Exs nur aus solchen Arschlöchern bestanden, aber er erschien mir nicht in diese Kategorie zu passen. Gib ihm wenigstens die Chance, das zu erklären, bevor du ihn komplett ab schießt. Also Sophie, du machst dich jetzt besser auf dem Weg zu deinem Mann, um dir anzuhören, was er zu sagen hat.«

Ich atmete tief durch und schaute auf die Uhr. 5:30 Uhr morgens das war noch viel zu früh. » Sophie, hörst du mir überhaupt zu?«
»Danke Finja, was würde ich nur ohne dich tun?«
»Auf den Rat von Blue hören, das ist schon einmal klar...«
»Ich mach mich, sobald es Spät genug ist, damit wir auch die Öffnungszeiten des Krankenhaus beachten, auf dem Weg, um mit ihm zu reden«, versprach ich Finja und legte auf.

Es war 8:00 Uhr morgens, als das Taxi kam, dass ich bestellt hatte. Meine Sachen waren schon gepackt und eigentlich hatte ich auch ein Flugticket besorgt, direkt nach dem ich mit Eystein Schluss gemacht hatte.
»Zum Flughafen Miss?«, fragte mich der Taxifahrer, nach dem er mein Koffer in den Kofferraum gepackt hatte und er sich zurück hinters Lenkrad gesetzt hatte.
Ich musste für ein Moment überlegen, aber eigentlich wollte ich Eystein schon fragen, was passiert war. Ich wollte nicht länger ein Feigling sein, das war ich zu lange schon. Ich hatte kein Bock mehr darauf von meinen, Gefühlen davon zu laufen. Aber vielleicht wäre es auch, mein Untergang diese Liebe zu zu lassen. Vielleicht würde ich auch daran zu Grunde gehen, aber dann hatte ich es zumindest versucht. Wie hatte meine Oma immer zu sagen Pflegte  Du musst was riskieren um was zu gewinnen.
»Miss?«
»Nein bitte ich... ich möchte zum Krankenhaus bitte.«

Sorry für die Verspätung. Bei mir war sehr viel los in letzter Zeit. Wie gefällt euch das Kapitel?

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