38. Eystein

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, während die Fans brüllten, wanderte mein Blick hoch, zu den Scheinwerfern. Ich genoss die Energie, der Menge, wenn sie unsere Namen schrien.
Die Musik floss durch mich hindurch, während Kol mit dem Schlagzeug Solo weiter machte. Ich hätte meinen Einsatz nicht einmal im Schlaf verpassen können. So gut kannte ich unser aller ersten Song, er hatte sich gefühlt in mein Gehirn gebrannt, ich verbannt mit dem Lied so viele gute als auch schlechte Erinnerungen. Wir hatten ihn damals noch auf einen Collegblock geschrieben, und die Noten daneben gekritzelt. Unser erstes Debüt war in der Bar meines Onkels gelaufen und ursprünglichauf Dänisch gewesen.

Edward hatte die Melodie so gut gefallen, das er unbedingt eine Englische Version davon haben wollte. Also hatten wir sie ihm geliefert. Weil er behauptet hatte das Englich so gut wie jeder sprach und es somit eine größere Chance hatte in die Charts zu kommen. Ich schaute wieder in die Menge, die Leute, das meiste tatsächlich Frauen die unsere Namen schrien, aber auch Männer, die Brüllten, die Tanzten und die mehr als nur ein Bier tranken.

Ich liebte es, dieses Gefühl das mich durchflutet, wenn ich auf der Bühne stand, es war fast so euphorisch wie, der Sex mit meiner Frau. Sophie war einfach unglaublich, allein schon der gedanke an unsere letzte Nacht zusammen dachte, wurde ich fast schon automatisch hart.

Doch ich stand auf der Bühne, was mich zum Glück davon abhielt, diesen Fantasien zu sehr nachzugehen. Das Solo von Kol endete und ich begann zu Singen. Die Noten waren so vertraut, wie eine alte Freundin die ich wieder begrüßte.
Bei den Göttern, ich hatte vermisst auf der Bühne zu stehen.

Die Lieder die wir spielten waren, von unseren älteren Alben, bis auf das eine Lied, das direkt nach unserem jetzigen Song kam, eins von unserem neusten Album, so machten wir es immer und ganz am ende unserer Tour, wurde das Lied gespielt an dem wir gerade arbeiteten.

Das Konzert war vorbei, zumindest unser Part und Ryker schleifte uns alle in einen Club. Dabei war es gerade einmal Achtzehn Uhr. Wir waren alle, bis auf Ryker, sowas von Fertig, doch wir waren mit gekommen, da es Tradition war. Und wir konnten die Tradition ja nicht vernachlässigen. Der Club war trotz der Uhrzeit gut besucht und schon sehr bald, hatte ich mehr als nur einen Sitzen. Die Musik war gut, zwar nicht so meins, doch eindeutig besser als die Country scheiße die in unserem letzten Club gespielt worden war.

Ryker hatte es irgendwie geschafft Freyr mit auf die Tanzfläche zu ziehen und selbst Kol neben mir wippte mit den Füßen, fast so als warte er nur darauf das ihn jemand zum Tanz aufforderte, seine Augen verfolgten, einen blonden Kerl auf der Tanzfläche, doch Kol würde ihn nicht ansprechen, noch nicht. Dafür müsste er sich, erst noch etwas Mut antrinken. Ich selbst mochte es hier am Barhocker, auch wenn ich gerne die Tanzfläche aufgesucht hätte, wollte ich Kol doch nicht allein lassen. Ich grinste während ich mein Handy aus der Tasche zog und eine Nachricht schrieb. Ich wünschte du wärst hier.

Bevor ich überdenken konnte, was sie in diese Nachricht rein Interpretieren konnte, drückte ich auf Senden. Kol neben mir seufzte und bestellte sich noch einen Kurzen. Ich machte mit, das brennen in meiner Kehle half gegen die leicht aufkommende Müdigkeit, die aber zum Glück immer noch von der Euphorie des ersten Auftritts gelindert wurde.
Ich liebte das Gefühl, die Musik und die Stimmung, die mich besser wach zu halten schien als jedes Aufputschmittel. Ich fand mich nach drei weiteren Shots auf der Tanzfläche wieder. Ryker tanzte mit einer Brünetten vollbusigen Schönheit, seine Freundin war im Tourbus zurück geblieben. Sie würde wirklich mit uns noch eine Weile Touren. Doch ob ich das so gut fand wusste ich nicht. Vor allem da Ryker schon an seinem nächsten Spielzeug hing. Ich wusste das ich vor gar nicht so kurzer Zeit auch so gewesen war, doch das war jetzt vorbei, auch wenn ich gerade mit einer hübschen rothaarigen Tanzte, hieß es noch lange nicht das ich Sophie betrügen würde. Nicht wo es gerade so gut zwischen uns lief.

Die rothaarige schenkte mir verführerisches Lächeln, oder zumindest dachte sie bestimmt das es verführerisch war. Doch vor meinem inneren Auge Blitze nur das kleine Lächeln von Sophie immer wieder auf, das sie mir schenkte wenn sie daran dachte mich zu Küssen. Zumindest bildete ich mir das gerne ein, denn fast immer bevor wir uns Küssten schenkte sie mir dieses Lächeln.

Die rothaarige drückte mir einen Drink in die Hand. Ich trank ihn in einem Zug aus. Sie drückte sich an mich und schlang ihre Arme um meinen Nacken während sie mich immer näher zog. Meine Gedanken verschwammen in meinem Kopf, während sie sich gegen mich rieb. Ich keuchte während ich zu ihr hinab schaute. Ihr Anblick verschwamm langsam vor meinen Augen, Sophie... flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Ja Sophie, doch das war sie doch, die Haare in dem Licht waren sie fast braun. Sie wirkte runder, als ich meine Finger über ihre Kurven gleiten ließ.

»Sophie«, nuschelte ich. Ich schüttelte den Kopf, irgendwie fühlte er sich gerade ziemlich wolkig an. Die Frau, nein Sophie, zog meinen Kopf hinab zu sich und sie flüsterte »Lass dich einfach drauf ein, Babe«, ihre Lippen berührten meine, während sie ihre Finger in meinen Haaren vergrub, schon bald fand ich mich in einer Sofa eckte mit ihr wieder. Sie hockte rittlings auf meinem Schoß, ihre eine Hand wanderte immer wieder über mein Brust. Ich zog sie an ihren braunen Haaren wieder zu mir, in einen weiteren wilden Kuss.
Doch da viel es mir, wenn auch sehr verschwommen auf, das die Haare zwischen meinen Fingern rot waren und als ich mich von ihr löste starrten mich blau und keine braunen Augen an. Zudem war ihre Haut zu hell, in dem Licht des Clubs wirkte sie unnatürlich weiß.

Ich schüttelte den Kopf verwundert, bevor ich sie von meinem Schoß stieß. Sie landete mit einem Japsen auf dem Boden. »Hey«, beschwerte sie sich. Doch bevor sie wieder auf die Füße kommen konnte stieg ich schon stark schwankend über sie hinweg. Mir wurde eins klar, ich hatte zwar viel getrunken, doch ich hätte nie im Leben angefangen zu Halluzinieren. Sie musste mir also irgend etwas in den Drink getan haben. Mein Kopf schwamm immer noch und ich musste mich an der Wand abstützen. Ich hatte das Gefühl viel zu langsam unterwegs zu sein. Als mich auf einmal gepackt wurde. Ein Arm zog mich hoch, von meiner halb liegenden Position gegen der Wand. »Hey Buddy alles ok?«, ich wurde von Freyr hoch gezogen, seine Hand hielt mich aufrecht. Er sagte irgend etwas, doch über das nervtötende Piepen in meinen Ohren konnte ich nicht hören was es war.

Ich wusste nur das Freyr mir helfen würde. Und bevor ich mich versah, wurde ich die Treppe hoch geschleift, auf der wir beide uns fast noch einmal maulten und dann wurde ich auf einen Ledersitz gedrückt. Freyr schaute noch einmal zurück zum Club und schrie irgend etwas was ich aber nicht verstand und auch nicht an mich gerichtet war. Ich meinte einen Schopf blonder Haare zu sehen, höchstwahrscheinlich war es Kol. Dann schloss sich die Autotür und für einige Sekunden, oder vielleicht waren es auch Minuten, mit der Zeit hatte ich es momentan nicht so, herrschte wunderbare Stille, dann öffnete die Tür auf der anderen Seite und der lärm der Straße wurde fast unerträglich. Ich drückte mich noch etwas tiefer in die billo Sitze, das Auto war eindeutig nicht die Limo mit der ich hergekommen war.

Dann schob Freyr sich zu mir, er sagte etwas zu dem Fahrer. Und er sagte zu mir »Ich hab Kol gesagt er soll auf Ryker aufpassen. Der Pisser hat schon wieder Tavor genommen. Langsam sollten wir uns echt sorgen machen Ey! Das geht echt zu weit, ich weiß das seine Trennung ihm nah geht, doch Alkohol und Beruhigungsmittel, das geht zu weit. Wie kommt er überhaupt immer wieder an den Scheiß. Und zwischen drin Fickt er noch jedes Wesen mit Titten zwischen hier und unserem Ziel. Ich mein es ernst Ey. Er ist auch mein Freund und ich mach mir sorgen um euch beide gerade. Fuck wie viel hast du getrunken?« Ich wusste es wirklich nicht und das ich als Antwort begann zu lachen machte es bestimmt nicht besser.

»Das wars ihr kriegt für den Rest der Tour von mir Alkohol verbot. Edward wird es mir danken!«, knurrte er. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln bevor der Taxifahrer eine Kurve besonders scharf fuhr und mir spei übel wurde.
Nachdem ich meinen Kopf aus dem Fenster gesteckt hatte um zu Kotzen, Gingen bei mir alle Lichter aus und ich sackte gegen Freyr zusammen.

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