37.
Whisper in the rain, tell me what's the point
Of pretending we're fine when everything's destroyed?
Bloodstains on the memories we used to hold
I'm left here in the darkness, feeling so cold
But I'll rise from the ashes, stronger than before
I'll learn to trust again, love without a trace of war
Though your betrayal cut me deep, I won't let it define
For I'll find healing in the whispers of the rain...
Ich hatte meine Kopfhörer in meine Ohren geschoben und hörte Whispers of the Rain by Skål.
Zu meiner Schande musste ich zugeben das ich immer noch Blues I-Pod hatte und mich durch all die Lieder meines Mannes hörte. Und ich mochte sie, allerdings sprachen fast alle von Betrug und Wunden die zu tief gingen als das man sie je wieder heilen könnte. Ich war zwar keine Psychologin aber ich würde darauf wetten dass entweder er oder ein anderes Band Mitglied damit sein Traumer aufarbeitete.
Ich mochte die Lieder, allein schon weil Eystein fast all diese Songs sang. Ich scrollte weiter durchs Blues I-Pod, während ich über die Straße lief. Meine Arbeit leuchtet mir schon entgegen, hach wie ich das vermisst hatte. Ich hatte die Normalität vermisst. Das Gefühl ein ganz normaler Mensch zu sein und nicht was auch immer das vor ein paar Tagen war.
Ich war nur von einem Termin zum nächsten gerannt und um ehrlich zu sein hatte mich das ganz schön gestresst, nun fühlte ich mich schon besser, dann noch die ganze Sache mit Finja und ihrem Mann, bei Gott ich könnte schon wieder los weinen. Vor allem würde seine Beerdigung, nächste Woche sein, seine und Sammys Beerdigung. Und Eystein wäre nicht da um mich zumindest etwas zu unterstützen, weil er Arbeiten musste. Ich hatte es mir selbst nicht mal eingestanden das ich ihn hier haben wollte und mir war auch klar geworden das es vielleicht immer so sein würde.
Es würde etwas wichtiges geben, Beerdigung, Geburtstag oder auch Weihnachten, zu Geburtstagen oder zu anderen Feiertagen, er würde vielleicht zu keinem dieser Tage da sein, weil er auf Tour musste. Und ob ich das könnte wusste ich nicht... Ich mein ich hatte gesehen, wie meine Mom und mein Dad das gemeistert hatten. Aber bei ihnen war es anders gewesen als bei Eystein und mir. Die beiden waren sogar vor meiner Geburt zusammen Getourt und danach auch. Mom war ein fester Bestandteil der Band gewesen.
Ich hingegen hatte so viel mit Skål zu tun, wie er mit Pinken Prinzessinnen.
Aber dennoch, vielleicht hätte ich das Job Angebot von Edward doch annehmen sollen. Vielleicht, hätte ich mich einfach dafür entschieden sollen bei Eystein zu bleiben, tat er mir doch gut. Ich ging sogar soweit zu sagen das er eine meiner gesündesten Beziehungen war, die ich seit langem führte.
Doch der Gedanke dann das bisschen Anonymität zu verlieren das ich mir aufgebaut hatte war schwer, denn das würde damit einher gehen wenn ich jetzt beschloss mit ihnen zu Touren.
Sowas machte ich hier nicht, hier war ich einfach nur Sophie, die Kellnerin. Und ich war glücklich damit... Zumindest redete ich mir das ein. Doch ich wusste jetzt schon wieder das ich mich mit drei Wochen kalter Schulter zufrieden geben konnte. Weil ich ja nicht da gewesen war. Aber wenigstens musste ich keine großen Interviews geben, wo ich auf meine Geschichte penibel achten musste. Ich musste keine grässlichen überteuerten Omi-Kleider tragen, nein ich musste nichts der gleichen tun. Ich musste nur stumpf meiner Arbeit nach gehen.
Ich lief schon fast die letzten Schritte bis zur Tür, Normalität ich komme. Nur um von Blitzgewitter empfangen zu werden. Mein Arbeitsplatz war voll, voller als voll um genau zu sein. Und jeden noch so kleinen Singel-Tisch war mit mindestens zwei Paparazzos belegt. Ach du heilige Scheiße. Ich versuchte schon einige Schritte zurück zu weichen, doch da war ich schon umzingelt. »Sophie«
»Mrs. Ragnasøn«
»Hier drüben Sophie«
»Wann haben du und Odin beschlossen zu Heiraten?« Ich starrte die Leute völlig überfordert an. »Eh Was?«, fragte ich verwundert.
»Mrs Ragnasøn«, ein kleiner Mann mit halbglatze kam nach vorne gestolpert, er hatte eine Kamera um den Hals hingen, die fast zu groß für seinen kleinen Körper war. Zudem hielt er ein riesiges Mikrofon in der Hand, und mir direkt unter die Nase. Ich wollte noch weiter zurück weichen, doch keiner ließ mich auch nur durch. Ich wusste das ich gleich anfangen würde um mich zu schlagen um diese fremden Leute los zu werden. Ich war noch nie gut mit großen Menschenmassen klargekommen, ein weiterer Grund weshalb ich kaum auf einem Konzert von meinem Dad war.
»Platz da!!!«, rief da auf einmal eine Männerstimme laut. Es war Marvin. Ich war selten so glücklich ihn zu sehen. »Wir haben das doch besprochen, jeder von euch kriegt die Chance, ein Interview zu bekommen. Aber nur wer auch wirklich gut bestellt! Also«, er zog einen kleinen Block hervor so wie einen Kulli. »Was möchten die Herren und Damen bestellen?«
Ich schaffte es mich durch die Menschenmenge zu schieben. »Was ist hier denn bitte los?«, fragte ich verwundert, als ich meinen Chef ins Hinterzimmer zerrte. »Ist es nicht wundervoll wie der Laden brummt?!«, meinte er richtig begeistert klingend, er klatschte sich in die Hände. »Die Reporter tummeln sich hier schon in scharren seit eurer Hochzeit. Sie wollten von uns alles Wissen. Ich findes es unglaublich wie viel Geld wir eingenommen haben. Und das in nur den drei Wochen in denen du weg warst.«, in meinem Kopf zählte ich die Wochen die ich weg gewesen war, waren es wirklich drei Wochen gewesen? Vier Tage LA, dann fast Zehn Tage in Australien und den Rest war ich zuhause hin und her gerannt. Mhm, es hatte sich nach weniger angefühlt.
»Was???«, ich konnte ihn nur entgeistert anstarren. War das sein Fucking ernst? Hatte er sie nicht mehr alle oder tat er nur so?
»Ist das dein Ernst? Bitte sagt mir das ihr ihnen nichts erzählt habt...«, fragte ich fast schon Panisch. Während mein Chef sich einfach so auf seinen Schreibtisch Stuhl lümmelte und mir ein wirklich charmantes Grinsen schenkte. Oh, ich wusste genau was er jetzt sagen würde. Marvin war immer schon gut mit Worten gewesen. Er würde sich einfach aus jeder Situation wieder raus winden, alleine mit seinen Worten. Ich wusste es, ich konnte es in seinen Augen sehen. Er hatte nur das Gute gesehen, nur das beste für das Geschäft. Nicht was das beste für mich gewesen war. Ich hätte es wissen müssen. Also kam ich ihm zuvor, bevor er mich wieder einlullen konnte.
»Diese Menschen werden alles was ich sage oder tue durch den dreck ziehen. Alles nur für eine gute Story... Fuck!!!«, ich fuhr mir nervös durch meine Haare. Ich war kurz davor Eystein anzurufen, um zu fragen, was ich tun sollte. Oder aber noch besser, mich direkt bei Edward melden. Kacke verdammte, in was hatte Marvin mich da bloß rein geritten.
Ich zog mein Handy aus der Jackentasche und scrollte auf Instagram etwas nach unten nur um dann auf den Beitrag von
Milkovich Milkshakes
Zu klicken, der mir seid Australien ein Dorn im Auge war.
Wir gratulieren dir, @Soph234 zu deiner Hochzeit.
»Hättest du auch nur ein bisschen Gripps in der Birne gehabt wäre dir klar gewesen das, so etwas zu Posten, nicht gut sein konnte. Aber du hast bestimmt nur den Fame gesehen, und natürlich dann ach so geliebtes Geld oder?« Ich stemmte meine Hände in die Hüften, nachdem ich ihm mein Smartphone, in die Hand gedrückt hatte.
Marvin schaute erst auf den Bildschirm und dann zu mir. »Möchtest du das ich mich Entschuldige, meinen Vorteil gewittert und genutzt habe? Oh Sophie, es tut mir wirklich leid aber denk mal drüber nach, was du an meiner Stelle getan hättest. Ich kann meinen Angestellten jetzt eine Gehaltserhöhung anbieten. Jordanna kann endlich ihre Arztkosten abbezahlen. Und du... wenn du mit spielst und den Aasgeiern gibst was sie wollen dann, könnten wir richtig Geld machen, noch mehr als ohne hin schon. Und wie sagt man so schön der Kunde ist König. Und das da draußen sind Kunden.«, deutet er mit seinem Finger auf die Tür. Ich starrte ihn an. Ich musste ehrlich überlegen ob das noch der Chef war unter dem ich angefangen hatte zu arbeiten.
Ich nickte ihm nur kurz zu dem Mann den ich als Familie angesehen hatte, der mich immer aufgefangen hatte, wann immer ich ihn gebraucht hatte. Ich trat aus der Tür hinaus, in den Geschäftsraum, ich konnte einige unserer Stammkunden erkennen die sich verwundert in dem vollen Geschäft umguckten. Anna meine eine Kollegin winkte mich zu sich, hinter die Kasse. Doch ich ignorierte sie und kletterte lieber auf die Theke und klatschte einmal laut in die Hände. »Liebe Stammkunden, bitte ignoriert meine kleine Rede. An alle Paparazzos hier im Geschäft, Ich bin Sophie Ragnasøn und sie wurden ganz schön an der Nase herumgeführt, wenn ihnen versprochen wurde, das sie irgendwelche Informationen über mein Privatleben erhalten. Zumindest nicht hier. Marvin, ich kündige! Oh und nur das sie es wissen, ich würde an ihrer Stelle nichts von dem Posten was Marvin Milkovich oder welche meiner Ex-Arbeitskollegen ihnen erzählt hat, nicht das ich sage das die Geschichten unwahr sind, aber bestimmt wurden sie an einigen Stellen doch sehr unwahr dagestellt, natürlich nur fürs Drama.«, damit sprang ich von der Theke und spazierte schnurstracks aus dem Cafè heraus. Sollten sie doch gucken wo sie blieben. Ohne mich Pah! Die konnten mich alle mal.
Ich wusste das es nicht so schlimm war wenn ich nicht mehr arbeiten ging, zumindest momentan nicht. Schließlich hatte Eystein mehr als genug Geld, doch es war sein Geld und nicht meins. Aber ich selbst hatte auch noch genug erspartes um zumindest über die nächsten Wochen zu kommen.
Doch wusste ich auch nicht so genau was ich jetzt machen sollte. Schließlich war es kurz vor Weihnachten... Ich könnte bis neu Jahr warten, bis ich mich wieder irgendwo beworb, die Zeit ordentlich mit den Jungs nutzten. Und ach was weiß ich schon machen. Mein Handy vibrierte in meiner Jackentasche und ich zog es heraus. Eystein: Ich wünschte du wärst hier.
In der Sekunde als ich den letzten Buchstaben gelesen hatte, wurde mir klar was ich in der Zeit machen wollte, zumindest in der Zeit nach Weihnachten. Es wurde sowieso wieder Zeit meinen Dad zu ärgern.
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