32.

Ich musste mich zusammenreißen, nicht wieder los zu heulen, als Eystein das Auto auf den Parkplatz fuhr. Ich zitterte, so stark das ich das gefühl hatte, meine Beine würden aus Gummi bestehen und gleich unter mir weg knicken.

Meine Trauer mischte sich mit Wut als ein Auto auf einmal an uns vorbei, schoss und schlingernd und schlierend um die Kurve bretterte und dabei auch noch Wild und laut hubte. »Wegen sowas sind die beiden... Wegen solcher idioten sind Traver und Sam«, ich konnte das Wort Tot nicht einmal aussprechen. Es tat zu weh und das schlimmste es fühlte sich so an als würde ich es real machen, sobald ich es aussprach.

Eystein schaute mich an. Er sagte nichts schaute mich nur sehr intensiv an. »Soph«, flüsterte er. War es das erste Mal das er mich Soph nannte? Ich wusste es nicht Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren doch ich konnte nicht.

Der Schmerz schien sich unbedingt zutritt verschaffen zu wollen. Sam war ein unschuldiger kleiner Junge gewesen und ich hatte ihn geliebt Inständig und Aufrichtig. Ich war bei seiner Geburt dabei gewesen, als er seine ersten Worte gesagt hatte, war ich die jenige gewesen, die eine Audio von ihm aufgenommen hatte. Für Traver, da er nicht da war, er hatte irgendein wichtiges Spiel zu Spielen. Ich hatte sie aufgenommen, damit er hören konnte, wie sein Sohn, seiner Mutter, das Wort Scheiße nach brabbelte.

Eystein griff nach meiner Hand, er drückte meine Leicht. »Ich muss für Finnie da sein«, flüsterte ich. »Ich weiß«, hauchte er zurück. »Ich möchte dich nur nicht allein lassen, nicht wie du gerade bist. Sophie ich mach mir sorgen um dich« Ich schaute ihn an. Ich wusste das er nur das beste für mich wollte, doch in dem moment musste ich stark bleiben. »Danke fürs her fahren Treffen wir uns zuhause?«, auch wenn ich nicht wirklich wusste von welchem Zuhause, ich hier sprach. »Sophie Du bist momentan nicht gut dauf, doch ich möchte für dich da sein-« Ich unterbrach ihn »Mir geht es nicht gut??? Der Sohn und Mann meiner besten Freundin sind tot! Sie brauchen mich jetzt! Ich weiß nicht ob du das als großer Rockstar verstehst aber das mein verdammter Neffe. Auch wenn Finja und ich keine bluts Schwestern waren, war sie doch meine Schwester. Ich habe diesen Jungen geliebt! Fuck, du kennst meinen Schmerz nicht, du hast kein Recht darüber zu urteilen. Du wirst doch sowieso bald wieder verschwinden als warum tust du mir nicht den gefallen und erspaarst mir den Schmerz einer weiteren gescheiterten Beziehung und verschwindest einfach!« Ich schaute ihn so gut ich konnte an. »Sophie«, begann er und streckte seine Hand nach mir aus doch ich zuckte zurück. So als hätte er versucht mich zu schlagen.

Er schaute mich an. »Ich hol dich heute Abend hier ab, Ob du willst oder nicht Sophie. Aber ich werde nicht einen auf Rey machen und einfach so verschwinden. Ich hol dich gegen Neunzehn Uhr ab«, dann stieg er aus dem Auto aus, nachdem er mir die Schlüsselzurück gereicht hatte und verschwand in den noch dunklen Straßen. Ich konnte für einige Sekunden nur so da sitzen bis mir klar wurde das ich ihn versucht hatte von mir weg zu stoßen. Er hatte es nicht zu gelassen. Ich schaute auf den Schlüssel in meiner Hand. Ich stieg aus dem Auto aus und schob die Schwangerschaftstest in meine Jackentaschen. Ich trat auf die Haustür zu und klingelte. Blue öffnete die Tür und ich drückte ihr die Flaschen mit Alkohol in die Hand. »Ich komm gleich wieder!«, versprach ich ihr und drückte einen schnellen Kuss gegen ihre Wange.

Dann rannte ich los, so schnell ich nur konnte Eystein nach, denn ich musste mich entschuldigen!

Ich rannte, während die kalte Luft, in meine Lungen schnitt und ich das gefühl hatte Eisspitter zu atmen. Dennoch rannte ich weiter. Ich musste Weiter. So einfach war dass ich musste zu Eystein, mich bei ihm für meinen Ausbruch entschuldigen. Ich hätte ihn verlieren können, doch er hatte klar gemacht das es ihn nicht intressierte, das er zu wissen schien das es nur meine Wut war, die ich ungerechterweise gegen ihn gerichtet hatte.

Doch als ich Zuhause, und damit meinte ich mein altes Zuhause ankam, sagte Lily zu mir er wäre schon weg. Also stieg ich in meinen Käfer und fuhr los, in richtung des neuen Hauses. Ich fuhr langsam, nur für den fall das ich ihn noch auf der Straße sah. Doch der Schnee wurde schon bald so dicht das ich fast nichts mehr sehen konnte. Also dauerte es auch seine Zeit, bis Ich den weg zurück zu dem neuen Haus gefunden hatte. Das Tor stand offen. Verwirrt fuhr ich die Einfahrt hinauf. Ich betrat das Haus direkt nachdem ich es geschafft hatte den Schlüssel in das Schloss zu fummeln.

»Eystein?«, rief ich als ich in die Eingangshalle Stolperte. »Eystein?«, ich trat ins Wohnzimmer, Ich hatte noch meine Schuhe an und tropfte wahrscheinlich den Teppich voll mit dem ganzen Schneematsch den ich mit rein brachte, doch das war mir gerade recht Egal. »Eystein?«, rief ich jetzt schon zum dritten mal.

»Sophie? Wie, Was machst du hier? Ich dachte du wärst bei Finnie?«, fragte er, sichtlich verwirrt. Er stand oben am Treppenabsatz, seine Haare waren noch Nass und hingen ihm über die Schultern, er trug ein Handtuch um die Hüften. Und er hielt eine Klobürste in der Hand.

Ich hob verwunderte eine Augenbraue. »Wofür ist die denn?«, fragte ich amüsiert. »Ich war mir nicht sicher ob du ein Einbrecher warst... Was machst du hier?« »Ich«, mehr kam nicht über meine Lippen. Denn ich konnte ihn nur wie ein blödes Schaf anstarren, als er zu mir hinunterkam. Noch mit nassem Oberkörper. Und nur mit einem Handtuch bekleidet. Warum benahm ich mich teilweise bei ihm wie ein hormongesteuertes Teenagermädchen? Also echt jetzt

Ich schüttelte kurz den Kopf um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. »Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Du wolltest mich ja nur nicht allein lassen«, ohne wirklich darüber nachzudenken, schob ich mich vor und schlang die Arme um ihn.

Er war noch warm vom Duschen und roch so gut nach Rosmarine und Zitrone. Das Dusch-Gel hatte ich extra eingekauft, weil ich den Geruch gemocht hatte. Nun vergrub ich meine kalte Nasenspitze gegen seine schon siedend heiße Brust. Ich wusste das seine Brust nicht sieden heiß war, doch in dem moment fühlte es sich echt so an. »Bei den Göttern Sophie, du bist ja halb verfrohren!«

»Die Heizung in meinem Auto funktioniert nicht, aber ich lass sie reparieren.«, versprach ich, ihm fast schon. »Soph«, begann. »Nein zuerst ich«, unterbrach ich ihn also schnell und schaute zu ihm auf. »Es tut mir leid. Ich weiß ich bin schwer zu verstehen, manchmal und ich stoße die Leute von mir, wenn ich angst habe das sie mir zu nah kommen.«, hauchte ich. »Ich kann einfach nichts dagegen machen, ich bin schon so oft verletzt worden. Mein erster Freund, Später nach der Sache mit Steffie, hab ich heraus gefunden das er nur mit mir zusammen sein wollte, damit er Fame wird.

Er dachte dadurch das er mit mir zusammen kommt, könnte er die Paparazzos, dazu bringen, ein Foto von uns beiden zu machen und das in seinen worten, glückliche Paar, so etwas wie die nächsten Jelena werden würden.

Er hatte mir das ins Gesicht gesagt, nachem er, mit mir Schlussgemacht hatte. Das er mich nur für Fame gedated hätte. Und er war nicht der letzte der das versucht hatte. Und seitdem hab ich probleme damit Leute näher an mich ran zu lassen. Und an meine Freunde«, murmelte ich. Eystein seufzte.

Er schien mich noch näher an sich zu ziehen.«Mit Hjerte, glaubst du wirklich ich würde so etwas tun?«

»Nicht so etwas. Aber was ist wenn du mich sobald das Jahr rum ist fallen lässt wie eine Heiße Kartoffel?« Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich zu ihm aufzuschauen. »Ich kann nicht in die Zukunft sehen, ich weiß nicht wie wir nach diesem Jahr zu einander stehen, wer weiß, vielleicht magst du mich am ende diesen Jahres, ja nicht mehr«, versuchte er einen Witz zu machen. Ich schaffte jedoch nur ein halb herziges Lächeln, bevor er weiter Sprach. »Aber was ich jetzt momentan in diesem moment weiß, ist das ich dich kennenlernen möchte und eins kann ich dir versprechen, ich würde dich niemals, nicht einmal wenn wir uns aus irgendeinem grund zerstreiten, deinen Namen durch den Dreck ziehen.« Er klang ernst und als ich in seine Augen schaute, wusste ich das er es komplett ernst meinte.

Ich nickte schwach. »Ich verspreche dir das selbe«, flüsterte ich, hart schluckend zurück. Wir blieben so lange stehen, bis ich wirklich begann zu Zittern. »Du solltest dich vielleicht umziehen. Lily hat einige Sachen für dich eingepackt und mir mit gegeben. Ich hab die Tasche oben im Schlafzimmer stehen.«, sagte er. Ich nickte und dankte im Stillen mal wieder Lily. Denn die Sachen die ich jetzt schon zum zweiten, oder war es der dritte Tag, trug, waren nicht mehr ganz so ansehnlich. »Aber ich muss zurück zu«, diesmal unterbrach er mich. »Du wirst Finnie keine Hilfe sein wenn du, beginnst in drei Sekunden zu nießen. Und Fieber zu bekommen. Also wirst du jetzt Duschen gehen und zwar schön heiß. Ich fahr dich nachdem du aufgetaut bist zurück zu Finja.« Ich nickte schwach, denn eine heiße Dusche klang wirklich verführerisch.

»Gut machen wir, so«, flüsterte ich.

Ich ließ mir zeit beim Duschen. Ich liebte die therapeutische Wirkung des niederprasselnden Wassers auf meinem Rücken und den Duft des Vanille Shampoo, das ich extra gekauft hatte, weil meine Mutter es mir immer gekauft hatte, als ich noch jünger gewesen war. Es gab mir das dämliche Gefühl das sie noch bei mir war.

Als ich aus der Dusche stieg, war mir angenehm warm. Und ich wickelte mich in ein flauschiges Handtuch, so wie meine Haare in ein anderes. Ich hob meine Jacke, die ich achtlos auf den Boden fallen lassen, als ich mich ausgezogen hatte, vom Boden auf. Sie war klitschnass und das obwohl ich nur so kurz durch den eisigen Schneesturm gehetzt war. Ich würde sie aufhängen müssen zum Trocknen. Vielleicht hatte Lily mir ja eine zweite Jacke eingepackt.

Also schob ich meine Jacke über die Heizung. Sie würde schon trocknen. Ich zog mir eine lange Strumpfhose an, darüber eine einfache Jeans. All die Unterwäsche die Lily mir eingepackt hatte, schrie förmlich Granny... Super Gecockblockt von der eigenen Nanny.

Danke, Nicht!

Ich zog also den weißen Sport-BH über der so Sexy war wie ein Walross, das versuchte zu Singen. Ja ich hatte echte den Jackpot geknackt mit dem Ding. Kein Wunder das ich ihn ganz unten in meiner Schublade aufbewahrte und ihn nur raus holte, wenn ich wirklich mal wieder Joggen ging. Was ich nie tat, also von daher, aus den Augen aus dem Sinn. Ich streifte mir einen Pullover über, der schön flauschig war.

Als ich mich halbwegs wieder wie ein Mensch fühlte, nachdem ich mir die Haare durch geföhnt und meine Zähne geputzt hatte fühlte es sich nicht mehr so schlimm an, der Schmerz in meiner Brust schien etwas abgeklungen zu sein , und ich hatte nicht mehr das Gefühl, gleich in der Luft zerrissen zu werden. Ich schloss einmal die Augen. Atmete tief ein und wieder aus und warte darauf, dass mein rasendes Herz sich wieder beruhigte.

Der Teppich, der in dem begehbaren Kleiderschrank lag, schluckte jedes meiner Geräusche als ich zurück ins Schlafzimmer ging. Ich wusste, dass ich übermüdet war, ich hatte mehr Zeit auf Finnies Sofa mit ihr und Blue verbracht, als schlafend. Wir hatten geredet, wir hatten sogar Brettspiele gespielt, um Finja abzulenken.

Eystein wartete schon auf mich. Er hatte sich, zu meiner Enttäuschung, angezogen. Und ich hatte sich am Fuß des Bettes niedergelassen und hielt sein Handy in der Hand. Seine Stirn lag in leichten Sorgenfalten, und er hatte seine Haare hochgebunden. Diesmal hatte er sie sich aus dem Gesicht geflochten. Er wirkte besorgt. Ja, er schaute noch nicht einmal vom Handy auf, als ich herein kam.

»Eystein?«,fragte ich, nach dem er nicht auf mich reagierte. Nicht einmal, nach dem ich mich geräuspert hatte.

Er schaute zu mir auf. »Ist alles in Ordnung?« war ich nur dran zu fragen. »Ich hab eine E-Mail bekommen. Sie ist von Edward.« Ich ließ mich neben ihn auf das Bett fallen. Meine Hand wanderte fast automatisch zu seinem Rücken, um dort beruhigende Kreise zu ziehen. »Er möchte das die Tour vorverlegt wird. Ich soll kurz nach Heiligabend schon in New Orleans sein. So dass wir zu Neujahr dort unseren ersten Auftritt haben.«

Ich konnte es, um ehrlich zu sein, nicht glauben. Erst dieses ganze hin und her. Und jetzt sowas dazu noch kurz vor Weihnachten diese Nachricht zu verschicken. Naja, wenigstens konnte Dad so nicht mit seiner neuen Bimbo feiern. Zumindest nicht allzu lange. Es war eine kleine Genugtuung. Das Bett war so unglaublich weich. Ich wollte am liebsten nur schlafen. Zum Glück klingelte in genau diesem Moment mein Handy. Blue stand in fetten Litern auf dem Display. »Sophie wo bleibst du? Ich ertrinke hier ja förmlich.« ertönte Blues Stimme durch den Hörer. Sie klang panisch, und im Hintergrund hörte ich eindeutig Finja ein Lied lallen. Wenn ich mich nicht irre ter war, es der Barbie Titel Song. Aber so genau konnte ich das auch nicht ausmachen.

»Shit! Blue ich bin gleich da versprochen, ich musste nur einmal kurz nach Hause etwas regeln ich bin gleich da, so gut wie, gib mir nur noch ein paar Minuten.« bevor sie hätte protestieren können legte ich schon auf.

Eystein schaute mich aus einer Mischung aus, amüsiert und traurig an. »Ich hab schon gehört, du musst los. Deine Freunde brauchen dich, jetzt.«

»Wir reden heute Abend darüber, versprochen du holst mich doch noch ab, oder?« Er nickte schwach. Ich drück bitte noch einen sanften Kuss gegen seine Lippen, damit ich etwas hatte, was mich warm halten würde, wenn ich in einigen Minuten schon im Auto sitzen soll und mit den Arsch wieder ab frieren würde.

Was man nicht alles für die Freunde tat.

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