31.

Ich fand, es war eine gute Zeit, zu gehen. Eine fantastische sogar, doch Finja brauchte mich jetzt, also nahm ich mehr schlecht als recht neben Blue auf dem Sofa Platz. Während sowohl Finjas Mom als auch Travers mit George ins neben Zimmer gingen. Ich fand es ziemlich ungerecht, dass sie sich mit ihm zusammen zurückzogen, um eine Beerdigung zu planen, die Finjas letzte Abschied an ihren Mann sein sollte. Gleichzeitig verstand ich aber auch, dass sie momentan einfach nicht in der Lage dazu war. Und auch höchstwahrscheinlich erst einmal nicht in der Lage dazu sein würde.

»Kann einer von euch vielleicht zum Supermarkt fahren und mir Wodka kaufen? Oder irgendetwas anderes, was schön brennt und mich vergessen lässt?« fragte Finja, nach einer Weile des Schweigens.

Sie hatte sich in Blues Seite gekuschelt und es sah so aus, als hätte sie sich langsam zumindest etwas beruhigt.

»Carol war vor Mom da und hat all meinen Alkohol weggekippt, sie meinte, dass wir überhaupt keinen Alkohol im Haus haben sollten, vor allem mit Sam. Sie hat sogar Travers Lieblingsbier weg, gekippt. Deswegen haben wir sie wohl nie zu Weihnachten eingeladen«, flüsterte Finnie.

»Heißt, dass ich bin eine schlechte Mutter und Frau, weil ich etwas trinken möchte?«

Schnell machte ich mich daran, ihr zu sagen, dass sie definitiv keine schlechte Mutter war, wenn dann war Carol die, die im Unrecht war!

»Nein natürlich nicht! Wenn ist Carol ein Arsch, weil sie sich kaum das sie hier ist so aufführt. Ich mein, ihr Sohn ist gerade gestorben und ihre erste Sorge gilt dem Alkohol und ob du was trinkst, oder nicht??? Also bitte...«

Ich stand auf und streckte mich einmal. »Ich gehe jetzt und mach mich auf den Weg, dir etwas zu trinken zu holen! Kann ich dein Auto haben?« Der nächste Supermarkt war in der Stadtmitte und wir wohnten etwas weiter außen. Also machte ich mich auf den Weg, zu dem Auto.

Im Supermarkt angekommen, steuerte ich direkt auf die hintere Abteilung zu, mit mehreren diversen Flaschen und, noch zwei kleine Päckchen, im Arm trat ich auf die Kasse zu. Was mir mehrere empörte Blicke sowohl von einigen Kassiererin und alten Rentnern, die dort ihr Frühstück aßen. Danke ihr mich auch!  dachte ich bitter. Während ich die Flaschen aufs Band legte.

Ich scrollte durch mein Handy, bis ich Eysteins Kontakt gefunden hatte.»Ja«, meldete sich eine ziemlich verschlafene Stimme am anderen Ende.»Hey«, die Kassiererin musterte mich. Mir war bewusst, dass es als unhöflich angesehen wurde, während des Kassiervorgangs zu telefonieren. Aber es interessierte mich ehrlich gesagt gerade ziemlich wenig.       

»Miss, ich muss ihren Ausweis sehen!«, blökte sie mich an. Ich war kurz davor, mit den Augen zu rollen. War es doch nicht das erste Mal, dass ich Alkohol kaufte. Die Leute schienen es einfach nicht in ihren Schädel zu bekommen.»Einen Moment«, sagte ich, während ich nach meinem Ausweis suchte.»Wo bist du?«, fragte Eystein vom Telefon. Während eine Oma hinter mir schnarrte.»Nun machen sie doch hinne, sie Junkie!« Wer hatte die denn bitte heute Morgen aus dem Bett geschmissen?  

Traver ist im Tot und der kleine Sam auch Ich kaufe Alkohol für Finnie. Ihre Schwiegermonster hat all ihren Alk weggekippt. Sie ist so eine verklemmte Fotze, die höchstwahrscheinlich nur so drauf ist, weil sie nicht von ihrem Mann befriedigt werden konnte!«, sagte ich extra laut und schaute zu der Oma zurück. Und schob meine Zunge gegen die Innenseite meiner Wange. Ihre flammenden Wangen verrieten mir so einiges.       

Ich zog meinen Führerschein hervor und hielt ihn der, blöden Kuh von Kassiererin hin.»Da reicht, oder?«, fragte ich ziemlich bissig. Sie sagte mir den Preis und ich zog etwas Geld aus meiner Jackentasche, das Finja mir aufgezwungen hatte. Ich nickte noch einmal der Oma zu, bevor ich den Laden verließ. Mein Handy hielt ich zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt, während ich zum Auto spazierte. 

»Du hast mir Sorgen gemacht, machst du immer noch Sophie«

»Oh nein, mach dir bitte keine Sorgen. Alles gut., ich legte das Handy auf den Beifahrersitz.»Sophie, das stimmt nicht«, meinte er mit ernster Stimme.  

»Ich muss gerade für Finnie da sein, sie braucht mich gerade. Eystein, fahr Nachhause. Ich muss jetzt erst einmal für Finnie da sein«, versuchte ich ihn abzuwimmeln. 

»Sophie-« Ich drückte ihn weg, während ich den Motor anließ. Ich drückte aufs Gas und versuchte nicht über die zwei kleinen Tests zu denken, die unten in der Papiertüte lagen.        

Ich wusste das es kein passender Zeitpunkt war, weshalb ich sie auch, bevor ich wieder reinging in meine Jackentaschen stopfen würde. Ich würde die Tests später machen. Mein Handy klingelte wieder. Ich ignorierte es und konzentrierte mich auf die schmale Straße, die verdammt glatt war.

Ich fuhr um die Kurve, bog links bei der Kreuzung ab. Und fuhr die Straße runter, an meinem alten Zuhause vorbei. Ich musste volle Kanne auf die Bremse treten, als ich Eystein sah. Der kam direkt über die Straße, direkt auf mich zu.                  

Ich starrte ihn für einige Sekunden verstört an, bis er ins Auto kletterte und die Tüte auf den Schoß nahm. 

»Hat dir vielleicht irgendwer ins Hirn geschissen? Ich hätte dich fast überfahren, du Idiot!«

Er hatte die Frechheit, mich anzugrinsen.»Nicht lustig«, ich hieb nach seinem Arm.

»Mit Hjerte beruhig dich, es ist doch nichts passiert.«, versuchte er mich zu beruhigen, doch meine Nerven waren sowieso schon durch und bevor ich mich versah, brach ich in Tränen aus. 

Er schaute mich komplett geschockt an.»Ich Ich hätte dich fast überfahren! Verdammte scheiße Eystein, was hätte ich dann bitte tun sollen? Ich mein erst Traver und der arme kleine Sam und dann du? Was hätten wir dann bitte machen sollen?«, fragte ich hysterisch.   

Er zog mich zu sich, was zwar echt ungemütlich in Finnies Auto war, doch es tat auch gut als er mich gegen seine Brust zog und mir über den Kopf strich.»Mir ist aber nichts passiert. Aber das wäre bestimmt eine gute Schlagzeile geworden«, jockte er.»Odin tot, weil seine eigene Frau ihn überfahren hat«, schniefte ich in seine Schulter.  

Er lachte bellend auf.»Oder nun so gut scheinen die Flitterwochen zu gehen, Odin schon ermordet«, nun musste ich trotz meines Heulkrampfs doch mit lachen.»Soll ich dich zu deiner Freundin fahren?«, fragte er mich. Ich nickte nach einem weiteren schniefen.»Gut« er hob die braune Papiertüte von seinem Schoß. Da passierte es, die Tüte riss 

»Scheiße«, fluchte Eystein, als sich der komplette Inhalt auch über den Boden verteilte.   

»Lass liegen, ich mach!«, wollte ich ihn davon abhalten, auch nur eine Flasche aufzuheben, doch als er wieder hochkam, hielt er keine Flasche in der Hand, sondern eine weiß blaue Packung, auf der in großen Lettern SCHWANGERSCHAFTSTEST prangte.

Oh-Oh ich war ja sowas von am Arsch, wenn mir nicht ganz schnell eine Lüge ein viel.»Sophie, was ist das?«, fragte er mich. So als könnte er die fast schon Neonfarbende blickenden Schrift übersehen. Also bitte        

»Ein Schwangerschaftstest Für Blue«, sagte ich.»Für Blue?«

»Ja anscheinend hatte sie, naja Sex mit ihrem Verlobten und das Kondom ist äh gerissen. Genau und naja sie ist gerade auch bei Finnie. Und Nate und sie sind noch nicht bereit für ein Kind Deshalb die Tests«, stotterte ich mir irgendwie eine Lüge zu Recht. Oh, Blue würde mich umbringen, und zwar so richtig. Ich konnte schon einmal anfangen, mein Testament zu schreiben.

Verdammte Scheiße Wie sollte ich das alles nur wieder hinbiegen und dann hatte ich auch noch eine heulende Finnie, um die ich mich kümmern musste. Verdammt ich hätte, die Tests einfach wann anders kaufen sollen, das war ja so unpassend Finnie gegenüber, die gerade ihren Sohn verloren hatte.

Oh Sam Ich brach erneut in Tränen aus.           

Eystein

Ich war komplett verwirrt, aber eins wusste ich, das war mehr als genug! Sophie hatte genug gelitten, ich legte den Test also einfach ins Handschuhfach, so wie den anderen auch und nahm die Flaschen auf.  

»Finnie, hat bestimmt noch eine Tasche hinten«, schniefte Sophie und ich stieg aus, öffnete den Kofferraum und holte eine Tasche aus dem Kofferraum. Ich wusste, dass es nicht angebracht war, dass ich mit zu dieser komplett verzweifelten Frau mit fuhr, die gerade ihren Mann und ihr Kind verloren hatte. Doch ich wollte Sophie in diesem Zustand, in dem sie sich befand, nicht allein lassen.       

Ich packte also alle Flaschen in die Tüten und ich klaubte den zweiten Schwangerschaftstest vom Boden, des Autos auf. Etwas daran schien mir komisch, die Art wie Sophie für einen kurzen Moment fast schon panisch gewirkt hatte. Ich sollte mir darüber keine Gedanken machen, es war ja nicht so das sie schwanger werden konnte. Zumindest nicht von mir...

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