22.
Das Le Bauré war hell erleuchtet als sie kamen. »Hawk hat extra angerufen so haben wir das Restaurant ganz für uns alleine. Das ist doch wundervoll oder nicht? Ich bin mir sicher sie hatten noch nie ein so edeles Restaurant ganz für sich alleine oder?«, fragte sie Eystein mit weit aufgerissenen Augen.
In Tante Muriels verquirlter Welt Ansicht waren alle die nicht schon in eine Steinreiche Familie geboren wurden, nicht reich. Ja nicht einmal ihrer Zeit werd. Das sie damit so falsch war, hatte ich ihr mehr als einmal versucht zu erklären, doch was war ich schon in ihren Augen?
Die verschmähte Tochter, einer Frau die sie gehasst hatte, denn eins war klar, für eine bestimmte Zeit hatte Tante Muriel meine Mutter gehasst. Meine Mutter war das perfekte Töchterchen gewesen, die perfekten Noten, das perfekte College und dann Puff... Mein Vater war aufgetaucht und hatte das perfekte Mädchen ruiniert.
Tante Muriel hatte nur zu gerne, meine Mutter schlecht gemacht, allein schon um die Skandale ihres eigenen Sohns zu überdecken.
Hast du schon gehört, Gisela ist von diesem Möchtegern Rockstar schwanger geworden? Hast du schon gehört sie hat das Kind verloren...
Ich versuchte nicht zu doll an diese Dinge zu denken. Während Eysteins Hand nehme und er mir aus dem Auto hilft.
Das Abendessen beginnt ganz gut. Nun nein das Abendessen beginnt zivilisiert. Entweder ist Hawk der Spannung nicht bewusst, die zwischen meiner Tante und meinem Mann existiert oder aber er tut nur so, als würde er nichts mitbekommen. Während er mehr als nur glücklich an seinem Stake nagt.
Ich wünschte mir nur zu sehr, dass meine Brüder hier wären und Lily oder am besten noch, dass keiner von uns hier wäre und ich mit Lily und meinen Brüdern gemütlich Abendessen konnte. Aber das wird wohl dank meinem Monster von Vater nie wieder möglich sein.
Meine Tante Muriel beobachtet Eystein als wäre ein Wolf in ihr Haus gelassen worden, der ja nur darauf warten würde, sie zu verschlingen. Ihre Knöchel stechen weiß hervor, als sie das Besteck noch etwas fester greift. Sie sieht so aus, als würde sie ihm gern das Messer zwischen die Augen rammen oder nein doch Lieber in seine Augen, so genau kann ich mich da noch nicht entscheiden.
Ihre Augen verfolgen wirklich jede, seine noch so kleinen Bewegungen. Ich starre sie wütend an. Eystein ist nicht gefährlich. Gut, er könnte höchstwahrscheinlich gefährlich sein. Doch ich weiß jetzt schon, dass Tante Muriel so eingefahren in ihrem Weltbild ist, dass sie Eystein immer als gefährlich und als ein Taugenichts sehen würde. Sie hatte einen Blick auf sein Gesicht geworfen, auf die Narbe, die er hatte und die Tattoos. Und damit hatte sie dann ihre Meinung gefällt.
Ich war noch nie so beschämt gewesen, von meiner Familie, wie in diesem Moment. Und Tante Muriel beschließt, nun mit ihren fragen zu beginnen, wäre es zu viel verlangt, sich Ohropax zu wünschen?
»Also Eystein, war es?«, begann Tante Muriel und ich hätte ihr am liebsten jetzt schon die Zunge raus gerissen. »Was machst du noch gleich, wenn du nicht gerade auf einer Bühne herum hüpfst?«
»Tante Muriel!« zischte ich, aber Eystein, griff nach meiner Hand, unter dem Tisch und drückt diese aufmunternd. So als wollte er sagen, lass sie doch ruhig ihre Fragen stellen.
»Normalerweise helfe ich meinem Onkel in der Bar. Er braucht immer ein paar helfende Hände. Allerdings, da ich momentan so viel in Amerika bin und nicht in Dänemark, da wo ich ursprünglich herkomme, bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, wie haben sie so schön gesagt? Ach ja, auf einer Bühne herum zu hüpfen und damit mein Geld zu verdienen.«, sagte er immer noch Scheiße höflich. Ich wäre schon längst an die Decke gegangen, hätte so jemand mit mir gesprochen... Doch er musste ja schließlich Erfahrung haben mit seinem Bruder und alldem.
Ich würde nie in der Lage sein ihm das jemals wieder gut zu machen nicht, dass er mich lassen würde. so wie ich ihn kennen gelernt hatte, würde er eher erlauben dass die Hölle zu frieren würde, bevor ich ihm das auch nur ansatzweise wieder gutmachen könnte.
»Was ist mit deiner Familie, Eystein?«, fragte meine Tante daraufhin munter weiter.
Dad hatte immer gesagt das sie zu alt war und dass man ihr das deshalb nicht übelnehmen dürfte. Aber ich war da einer ganz anderen Meinung. Sie wusste genau, was sie tat. Sie war eine miese Schlange.
»Kennen wir sie zufälligerweise?«
Ah, da war es also wieder. Dieses, ich bin reich und du nicht bäh bäh bäh das meine Tante Muriel so gut beherrschte.
»Nein, Mrs. Rey meine Familie lebt hauptsächlich in Dänemark. Ich bezweifel, dass sie sie kennen.«
»Mein Name ist Hawk! So wie Hawk Industrie davon müssen Sie doch schon mal gehört haben oder etwa nicht?« wirklich jeder hatte leider schon von Hawk Industrie gehört. Allerdings musste ich es Eystein lassen wir so nonchalant mit seinen Schultern zuckte und so tat, als wüsste er von nichts.
Tante Muriel sah wie zu erwarten komplett verzweifelte aus. Immer, wenn jemand sagt, dass er Hawk Industrie nicht kannte, sah sie so aus. Es war köstlich mit anzusehen.
Denn meine Tante war der festen Überzeugung, dass die Welt sich nur um sie drehte. Ich musste ein kichern unterdrücken. Mein Griff um Eysteins Hand festigte sich etwas, und er drückte zurück. Wir waren immer noch in einem Boot.
»Nicht jeder muss Hawk Industrie kennen Tante Muriel! Vor allem nicht jemand, der in einem Land aufgewachsen ist, das eindeutig ein besseres Gesundheitssystem hat als unseres...«, konnte ich mir einen kleinen seitenhieb nicht verhindern.
»Sophie! Wie kannst du es nur Wagen Amerika ist-« Ich war dankbar dafür, dass Eystein meine Tante unterbrach.
»Sie hat allerdings recht... ich mein allein schon die Tatsache, dass Frauen nicht mehr abtreiben dürfen. Selbst wenn es lebensbedrohlich ist, ist doch wohl unter aller Sau.«
Oh-Oh
Verdammt, schlimmer konnte es nicht mehr werden, oder? Denn wenn man sich eins bewusst machen konnte, dann das, Tante Muriel so Pro live war, wie es überhaupt nur ging.
Abgesehen natürliches würde ihren Lieblingssohn betreffen...
Meine Tante war, was das an ging, ein wirklicher Hypokrit! Eystein schien zu merken, was da kommen würde. Denn er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute meine Tante herausfordernd an.
In dem Moment hätte ich ihn küssen können.
in dem Moment sieht er nicht aus wie ein Rockstar. Er sieht gefährlich aus. Er sieht genauso aus, wie die Leute vor denen meine Tante Angst hat.
Er sieht aus wie ein krimineller... und ich finde, dass er absolut zum Anbeißen aussieht. Wären meine Tante und mein Onkel gerade nicht hier, würde ich Ihn auf diesem Tisch vernaschen.
»Amerika ist das beste Land der Welt und dass du ein Niederer Ausländer es auch nur wagst, über uns Kritik zu üben, das sagt doch schon alles!« beginnt meine Tante mit ihrer Schimpftirade
»Eystein wir können gehen!« unterbreche ich meine Tante. Ich zittere und muss mich wirklich zurückhalten, nicht über den Tisch zu springen und meiner Tante in die Fresse zu schlagen.
Sie selbst nimmt sich das Recht heraus, von Ausländern zu reden, wo sie doch jedes Jahr auf eine Kreuzfahrt fährt, sich von den einheimischen betüdeln lässt, absolut widerlich!!!
»Du musst dich mit sowas nicht abfinden. Wir können sofort gehen.« meinte ich zu ihm.
»Sophie!« versucht meine Tante, mich zu ermahnen, dass das leider nicht mehr funktioniert, seit ich fünf Jahre alt gerworden war, ist ihr wohl entgangen.
Aber ich wende mich nur Eystein zu und warte darauf, dass wir gehen können.
Er schüttelt den Kopf. Wenn ich jetzt mit ihm rausgehen würde, würden meine Tante und mein Onkel nichts unternehmen um uns zu stoppen. Sie könnten gar nichts tun. Denn es wäre einer der größten Skandale, wenn das ein Paparazzo mitbekommen würde. Also können Sie rein gar nichts tun und sie wissen es. Allerdings weiß Eystein es auch.
Eystein würde das nicht zulassen. »Zumindest hat der Junge einen Sinn für Anstand!« mischte sich nun auch Hawk mit ein, der bis eben noch mehr als nur zufrieden in sein Kartoffeln herumgestochert hatte. Etwas flackert in Eysteins Augen auf. Ich weiß nicht genau was ist es doch ich weiß aus irgendeinem Grund das Eystein siegen wird.
Eine Kellnerin, die anscheinend extra für den Abend arbeitet, kommt an den Tisch. Sie hat ein Lächeln auf den Lippen, das mehr als nur gezwungen wirkt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie jedes einzelne Wort von uns gehört hat, dass in den letzten Minuten gesprochen worden war.
»Möchten Sie schon den Nachtisch?« sie hält ein Tablett hoch auf dem vier kleine Crème brûlée stehen und vier Schokoladenpuddings mit sahen Normalerweise war Schokopudding mein lieblings dessert. Ich muss schlucken, denn gerade jetzt ist mir sogar nicht nach Dessert. Aber das bedeutet auch, dass dieser fürchterliche Abend vielleicht schon bald ein Ende finden wird, denn eigentlich will ich wirklich nur noch ins Bett.
Meine Tante nickt begeistert, Hawk hat zwar noch nicht mal aufgegessen, doch natürlich möchte meine Tante etwas Süßes, allein schon um den bitteren Nachgeschmack, den das Gespräch mit Eystein bei ihr hinterlassen haben muss, los zu werden. Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln. Geschieht der alten Schrulle recht!
Ich möchte schreien, als die Leute um mich herum so tun, als wäre nichts passiert... meine Tante tut so, als wäre das eben nicht passiert, als hätte sie mein Mann nicht beleidigt und das auch noch zu tiefst.
Und dann spürte ich sie, Eysteins Hand, wie sie über mein Oberschenkel wanderte.
Die Berührung ist leicht, kaum über dem Knie, aber meine Reaktion ist dafür umso heftiger. Ich sehe, Eystein scharf an, aber seine Aufmerksamkeit liegt auf meiner Tante. Während dessen wandert seine Hand schmerzlich langsam unter den Rock, den ich mir heute Früh für den Flug einfach nur über gestreift hatte.
Ich fange seine Hand zwischen meinen Oberschenkeln ein und drücke die beiden fest genug, zusammen so dass er seine Hand nicht weiter nach oben bewegen kann. Egal wie sehr er es auch möchte. Als ich ihn dieses Mal ansähe, schaut er zurück mit hungrigen Augen und einem kleinen Lächeln um seine Lippen, während er zu meiner Tante zurückblickt, so als hätte er die ganze Zeit aufgepasst.
Meine Zähne wandern über das Fleisch meiner Unterlippe, bevor ich langsam meine Beine öffne. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Eysteins Mund leicht nach oben zuckte. Er nutzte sein Schweigen. Er handelte viel lieber, und er würde alles untergraben, was meine Tante oder mein Onkel ihm zu sagen hatten, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen. Er würde nur seine linke Hand benutzen.
Verrückter Mann, mein wunderschöner, absolut verrückter, brillanter Mann. Ich legte mein Löffel vorsichtig ab und stelle sicher, dass er nicht gegen meinen Teller klimpert, weil Eysteins Finger immer höher über das Fleisch meines Oberschenkels fahren und meine Nervenenden förmlich zum Kochen bringen. Und er scheint sich in den Kopf gesetzt zu haben, dass er sich seine Zeit nehmen wird.
Fuck!
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