19.

Roma Sandiago war ihr voller Name und in weniger als einer halben Minute hatte sie mich und Eystein umarmt und uns beiden je einen Kuss rechts und links auf die Wange gedrückt.
Danach hatte sie sich auf ihren Platz, neben meinem Vater gesetzt, von dem sie aufgesprungen war, um uns zu begrüßen, mit lauten huhu ihr Lieben, hier drüben, gesing/kreische, das ein bisschen so klang wie der paarungsruf eines Vogels.

Was mir auffiel, war, dass mein Vater seinen Arm um ihre Schultern gelegt hatte und ziemlich zufrieden aussah. Ja, widerlich zufrieden. Und dabei schien er Blind zu sein, wie Roma sich sowohl Eystein als auch mir gegenüber benahm.
Denn sie versuchten, mich dazu zu bringen, mit Ihr Plätze zu tauschen. »Wäre es nicht schön, wenn du mal wieder mit deinem Vater zusammen sitzen würdest.« Was ich natürlich abgelehnt hatte, vor allem nachdem Eystein mich panisch angesehen hatte und den Kopf geschüttelt hatte.

Und der arme Eystein hatte anscheinend irgendwann das Verlangen, ihr Grenzen zu setzen, indem er ihr vor Augen führte, das er verheiratet war. Denn irgendwann mitten im Dinner zuckte er leicht zusammen. So als hätte ihn etwas unterm Tisch berührt. Worauf ich eigentlich schon wetten konnte, dass es Romas Fuß war. Kurz darauf wand er sich zu mir und küsste mich. Und zwar nicht einfach nur ein leichter Schmatzer, nein er zog mich in einen so stürmischen Kuss, das mir für einen Moment hören und sehen verging und ich das Verlangen hatte, damit weiter zu machen.
Dann quietschte Roma allerdings dazwischen. »Aww nein seit ihr süß!!!«, und das funktioniert erstaunlicherweise besser als jede Eis-Dusche.

Mein Vater war rot im Gesicht geworden, und er sah so aus, als würde am liebsten über den Tisch springen und Eystein eine reinwürgen. Erstaunlicherweise verging danach die Zeit recht friedlich. Auch wenn die meiste Zeit Roma die Konversation führte und wir anderen uns einfach alle nur böse Blicke zu warfen.

Ich konnte nicht mehr, noch eine Minute länger von Romas Erzählung wie mein Dad sie mit nach Italien genommen hatten wo, sie sich dann auf dem Eifelturm geküsst hatten. Danach waren sie dann in SPANIEN wohl gemerkt an der Chinesischen Mauer lang spaziert, bevor die beiden in die Nordsee gesprungen waren, weil ihnen so warm gewesen war... Jaaa... was sollte ich dazu noch sagen.

Sie schien noch blöder als gedacht, ich meine wer hatte der bitte in den Kopf geschissen? Und wie zur Hölle hielt mein Vater es da überhaupt noch mit ihr aus?
Im Ernst momentan zweifelte ich echt an der Geistlichen Gesundheit meines Dads. Auch Eystein sah ziemlich verwirrt zwischen meinem Dad, Roma und mir hin und her.
Ich überlegte, was mehr Sinn machen würde, meine Augen mit meinem Messer rauszuholen, damit ich ihre mit fünf Tonnen Make Up beschmierte Fresse nicht mehr sehen musste oder ob ich ihr einfach die Zunge rausschneiden sollte.

Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als Roma mir einen Ring ins Gesicht hielt. »Mein Verlobungsring... wir werden heiraten. Ich wollt dich fragen ob du das Blumenmädchen sein möchtest...«
Ich glaub ich muss kotzen...
Wie konnte er nur?
Und wie konnte sie nur... Ich meine wie konnten die beiden nur einfach so beschließen zu Heiraten?
»Ich bin so froh wenn wir endlich eine richtige Familie werden!«, grinste Blondie, oder sollte ich lieber Blödi sagen, mich an.
Ich zwang ein lächeln auf meine Lippen. »Dad könnten wir mal eben unter vier Augen reden? Allein...« fragte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Mein Vater aus dessen Gesicht immer noch ein breites Grinsen prankte, schaute mich mit leicht schiefgelegtem Kopf an. Eine eigenschaft die ich von ihm übernommen hatte.

»Wir sind doch jetzt eine Familie. Was du mir sagen kannst solltest du vor uns beiden sagen!« Ich schaute zu Eystein, nur für den Bruchteil einer Sekunde doch er schien zu verstehen, was ich wollte.

»Roma, möchtest du vielleicht mit mir Tanzen?«
»OMG JAAA!!!« Eystein wand sich noch einmal mir zu, während er Roma zu der kleinen Tanzfläche, die es im Restaurant gab, führte, Du schuldest mir was formte er mit seinen Lippen. Bevor Roma ihn förmlich an sich zerrte.

»Wie konntest du es nur wagen?! Ich mein hast du sie noch alle? Die zu Heiraten...«
»Schatz, ich habe sehr lange gebraucht um über deine Mutter hinweg zu kommen. Ich habe gelitten.« Ich konnte nicht anders, ich rollte mit den Augen. Oh, er hatte gelitten. Ja klar daran das er niemandem zum Ficken hatte, für Fünf Minuten... Ich hatte meine Mutter verloren und er hatte sich nicht mal einen Monat später eine neues Spielzeug gesucht!

»Nein Dad, du bist auf Tour gegangen. Du hast Teddy und Junior allein mit mir und Lily zurück gelassen. Du hast verboten das ich mit auf Tour komme, als ich dich damals gefragt habe. Und dann erfahre ich von Eystein das Roma schon so lange mit euch rum Tourt. Ist sie dein kleiner Schwanzwärmer? Ich-«
WHAM!
Er hatte mich geschlagen. Mein eigener Vater, hatte mir eine Ohrfeige verpasst. Ich starrte ihn an und er mich, so als hätte ich ihn gerade geschlagen. Und nicht anders herum. Bevor ich mich versah, war Eystein auf einmal an meiner seite.
»Sophie ich« begann mein Dad doch Eystein zog mich schon hoch.
»Geht es dir gut?«, fragte er mich besorgt und legte seine angenehm kühlen Finger gegen meine Wange.

»Sophie...« begann mein Vater erneut, doch bevor ich mich versehen konnte, hatte Eystein sich schon schützend vor mich gestellt.
»Lass mich durch« hörte ich meinen Vater Knurren.
»Nein ich möchte nicht mit dir reden!« zischte ich.

»Du hast kein Recht dich mir in den Weg zu stellen sie ist immer noch meine Tochter!«
»Sie will aber nicht mit dir reden.«
»GEH MIR AUS DEM WEG!«
Bevor ich mich überhaupt versah, hatte Eystein sich schon auf meinen Vater gestürzt und hatte ihm ein paar harte Schläge verpasst. »Was ist denn hier los?«, fragte Roma mich auf einmal, geschockt und krallte sich mit großen Kulleraugen an meinem Arm fest.

Sie schaute mich an dann packte sie auf einmal meinen Kopf und drehte ihn zu sich. »Geht es dir gut kleines?«, fragte sie mich. In einem immer noch hohen quietsche Ton. »UH Hardin hört doch auf!« schrie sie los. Oh bei Gott, hätte ich ihr gern eine runter gehauen.
Ich schloss einmal kurz die Augen, bevor ich ins Handgemenge eingriff. Und meinen Vater kurzer Hand an den Haaren weg Schliff und zwar direkt nach draußen. »Aua, nun lass mich doch los!«, knurrte mein Vater. Ich ließ ihn los und stemmte meine Hände in die Hüften. »Ich will das du dich bei meiner Verlobten entschuldigst. Du hast sie auf übelste beschimpft!«

»Das werde ich nicht, ich mein ist dir mal in den Sinn gekommen wie ich mich fühle? Sie ist Fast so alt wie ich! Und obwohl ich darauf achten muss ja keinen Skandal auszulösen, ist es bei dir einfach in ordnung oder was?«
Ich konnte meinen Vater nur anschauen. Dieser musterte mich aus einer Mischung aus kochender Wut und so etwas wie verständniss.»Sophie, wo auch immer die liebe hinfällt«
»Das ist aber keine liebe! Siehst du denn nicht das sie nur hinter deinem Geld oder Fame her ist?«

»Es reicht mir Sophie! Du scheinst so verbländet von deiner eigenen Missgunst das du gar nicht zu sehen scheinst was für eine tolle Frau Roma ist! Und wir werden Heiraten. Dann wird sie sich nach der Hochzeit um deine Brüder kümmern.«
»Das wird sie ganz bestimmt nicht! Unge und Paul sind meine Brüder und ich werde ganz bestimmt nicht zu lassen das sie von so jemandem groß gezogen werden. Hast du sie schon mal wirklich angeschaut Dad? Was hat sie bitte im Kopf? Zuckerwatte?«

»Ich liebe sie, Sophie«
»Ist mir doch egal! Wenn du wirklich vor hast sie zu heiraten, dann will ich nichts damit zu tun haben.«
»Sophie!« , er holte schon wieder aus, doch diesmal schaffte ich es mich unter seiner Hand weg zu beugen. »Glaubst du wirklich sie ist nur hier weil sie dich liebt? Gott, Dad mach die Augen auf!«, ich schaute meinen Vater verzweifelt an und flehte ihn im Stillen an endlich die Wahrheit zu sehen. »Bitte Dad« , flüsterte ich leise.

Ich hoffte das er endlich sah, was ich von ihm wollte. Das ich nur das beste für ihn wollte und das Roma eindeutig nicht das beste für ihn war. »Bitte Dad, ich weiß du hast Mom geliebt und du brauchtest einen Rebound aber du musst sie doch nicht gleich Heiraten, vorallem wenn sie so blöd ist wie ein Stück Toast« Ich hatte das Gefühl zu meinem Vater durchzudringen, doch dann schüttelte er bloß den Kopf. »Ich werd Lily schreiben und ihr sagen das du nicht mehr zuhause erwünscht bist. So lange, bis du dich nicht bei Roma und mir entschuldigst. Du kannst ja zumindest für ein Jahr bei deinem Mann wohnen. Aber ich will dich nicht mehr in meinem Haus. Deine Mutter wäre enttäuscht wenn sie sehen könnte was aus dir geworden ist!«

»Wie kannst du es wagen! Du wüsstest nicht einmal ob Mom enttäuscht wäre. Zumindest nicht von mir!« , ich versuchte gegen die Tränen anzukämpfen als er sich umdrehte und einfach wieder ins Restaurant ging. »Sie wäre mehr als nur enttäuscht von dir. Und deinem Verhalten gegenüber deiner Familie nur wegen so einem Bimbo!« , fauchte ich ihm hinter her.

Ich ließ mich auf den Kanstein fallen und schlang die Arme um meine Knie, wie konnte er nur?
Mein eigener Vater... empfand er denn gar nichts für mich das er mich einfach so auf die Straße setzte?! Ich biss mir auf die innenseite der Wange um nicht anzufangen zu Weinen als ich ihn sah wie er mit Roma das Restaurante verließ. Gut sollte er sich doch sein eigenes Grab schaufeln, in ein Paar Monaten oder Jahren würde er schon merken was er davon hat.

Ich stand auf und zeigte meinem Vater und Roma den Mittelfinger während sie ins Auto stiegen. »FICKT EUCH!!!« , brüllte ich ihnen nach bevor ich mich mit einem schluchzer erneut auf den kalten Asphalt fallen ließ.

Nach einer weile stand ich auf und machte mich auf den Weg zurück ins innere des Restaurants. »Miss wir müssen sie bitten zu gehe. Solch ein verhalten wie sie und die anderen Mitglieder ihrer Gruppe es an den Tag gelegt haben entspricht nicht unserem Verhaltenkodex. Außerdrm stören sie die anderen Gäste beim Essen.« , wurde ich fast schon direkt an der Tür aufgehalten. »Ich möchte nur meine Sachen holen und wo ist mein Mann?«

»Der Herr ist hinten raus.« , meinte der Kellner noch pekiert mit der Nase rümpfend bevor er mich endlich in ruhe ließ. »Danke du mich auch...« , murmelte ich während ich zuerst meine Tasche und Jacke holte bevor ich ebenfall hinten raus trat.

Eystein stand im Licht einer Laterne und rauchte eine Zigarette. »Ist das nicht ungesund?« , fragte ich ihn. Er fuhr zu mir herum. »Wo ist dein Dad?«
»Er und Roma sind in irgend ein Taxi gestiegen« , ich gab mir alle mühe nicht schon wieder in Tränen auszubrechen.
»Ich möchte generell nicht über ihn reden«, streckte ich die Hand nach seiner Zigarette aus, die er mir zwischen die Finger schob. Schnell zog ich an dieser, spürte das angenehme Brennen in meiner Kehle, bevor ich den Rauch entkommen ließ.
»Ich möchte weder ihn noch Roma je wieder sehen.«
»Was ist passiert?« , fragte er mich als ich ihm die Zigarette zurück reichte und nicht antwortete.

Ich hatte nicht einmal gemerkt das ich angefangen hatte zu weinen. Auf einmal zog er mich gegen sich und ich vergrub mein gesicht an seiner Brust. »Hey, Hey was ist passiert Mit Hjerte? Was ist los?« , fragte er erneut und zwang mich in dem er mein Kinn zwischen zeigefinger und Daumen nahm und es sanft hoch presste ihn anzusehen.

Ich musste hart bei seinem Anblick schlucken. Denn erst jetzt fiel mir das blaue Auge und die aufgeplatzte Stelle über seiner Augenbraue auf. »Autsch, das muss weh tun« , flüsterte ich und drückte möglichst sanft gegen seine Augenbraue. Er zuckte leicht zusammen, bevor er sagte. »Ich hatte schon schlimmere und jetzt hör ja nicht auf vom Thema abzulenken, Mit Hjerte!«

»Mit Hjerte?« , meinte er noch einmal, fast schon fragend. Ich musste hart schlucken und gleich noch einmal. Und dazu musste ich auch noch stark blinzeln um gegen die Tränen anzukämpfen. »Was ist los?« , fragte er erneut und das gefühlt schon zum hundertsten mal. Ich biss mir auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Zumindest versuchte ich das, doch er hielt mein Kinn einfach nur weiter in der Hand. »Mein Dad hat beschlossen das ich zuhause nicht mehr erwünscht bin. Er hat gesagt er ruft Lily an damit sie mich nicht mehr rein lässt. Er hat mich einfach so vor die Tür gesetzt. Was soll ich denn jetzt bitte tun? Und überhaupt-«
»Warte was?« , unterbrach er mich und ließ mein Kinn los. »Red ich etwa hin Hyroglöphen?« fauchte ich.
»Nein aber was, dein Vater kann doch nicht wirklich so blind sein Roma über dich zu stellen, oder? Ich bin verwirrt.«
»Ich hasse ihn... Und diese Roma hasse ich gleich mit. Ich mache mir nur Sorgen, dass meine Brüder mit so einer dummen Person aufwachsen müssen... Oh, die beiden werden sie in der Luft zerreißen, aber gut, das ist ja jetzt nicht mehr mein Problem...« , versuchte ich mir Luft zu machen... Er zog mich noch etwas fester an sich.
»Ich verspreche dir, dass ich dir helfen werde.« , flüsterte er gegen meine Lippen. Bevor er mich küsste.

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