10. Eystein

Immer noch genauso wütend wie zuvor, falls nicht sogar noch mehr legte ich mein Handy auf der Matratze ab, bevor ich einmal ausholte und volle Kanne in die nächst beste Wand schlug.
Wenn ich schon nicht mein Bruder schlagen könnte, da er ein paar Tausend Meilen entfernt war so könnte ich wenigstens die Wand schlagen die konnte sich wenigstens nicht wehren oder sich beschweren.

Okay, ich schaute auf meine leicht zitternden, und nun auch blutigen Hände. Dann fuhr ich mir mit der linken unverletzten Hand durch mein Haare. Ich atme tief ein und wieder aus etwas was ich immer tat, bevor ich auf die Bühne ging, wenn meine Nerven gerade Achterbahn fuhren. Doch heute schien es nicht zu helfen. Meine Wut auf mein Bruder war wenn möglich, nur noch gewachsen. Ich
Atmete erneut tief ein und aus.

Langsam und mit äußerster Sorgfalt schob ich mein Handy zurück in meine Hosentasche und trat aus dem Zimmer hinaus. Ich machte mich auf den Weg zurück zu Edward und fragte mich insgeheim, ob Sophie und ihr Vater schon wieder aufgetaucht waren.  Wahrscheinlich nicht. So wie ich Rey kannte, würde er wieder stundenlang mit seiner Tochter diskutieren und er diskutierte gerne mit jedem.

»Und?«, fragte Edward mich als ich zurück in sein provisorisches Büro kam.
»Was glaubst du denn?« fragte ich, mir viel auf wie frustriert ich klang.
»Er ist also mal wieder nicht rangegangen.« seufzte Edward.
»Schlimmer er ist rangegangen und wollte einfach nicht hören. Es ist, als würde man gegen eine Wand reden. Ich weiß nicht, wie ich ihn noch unter Kontrolle bringen soll.«
Ich fuhr mir erneut frustriert durch die Haare.
Edward räusperte sich »Nun und was ist, wenn ihr einfach zu seiner Premiere geht? Ich habe die Daten gecheckt, es wäre genau nach deiner Tour. Also rein theoretisch könntet ihr beide dort euren ersten offiziellen Auftritt haben. Wenn Miss Rey sich denn dagegen entscheiden würde, mit euch auf Tour zu gehen.« Ich musste erneut seufzen, wie schon so oft in den letzten Stunden. Natürlich würde Sophie nicht mitkommen das hatte sie mehr als klar gemacht.
Sie wollte nichts mit mir oder ihrem Vater zu tun haben. Was ich auch irgendwie verstehen konnte.

»Ich glaub nicht, dass sie eins von beidem gerne machen würde und ich würde mir ehrlich gesagt, lieber die Augen aus kratzen, als erneut durch zwei Stunden eines extrem schlechten Horrorfilm zu sitzen.« Ich musste daran zurückdenken wie Sven uns damals dazu gezwungen hatte, den Film das erwachen, der Avocado anzuschauen.

Sven hatte vor drei Jahren schon nicht Schauspielern können, und ich bezweifle ehrlich gesagt, dass es sich in der letzten Zeit geändert hatte. Außer die hatten in seiner sucht Klinik einen sehr guten Schauspielkurs. Der müsste dann aber schon herausragend sein.

»Wir können nicht wirklich viel an seiner story rütteln. So wie es scheint kaufen ihm die Medien, die Geschichte ab.« meinte Edward auf einmal und lenkte somit das Thema in eine komplett andere Richtung.
Er hielt mir erneut sein Handy hin.
Ich konnte nur auf den Bericht starren. »Das ist nicht gut.«

»Dein Bruder hat zum Glück kein Datum genannt. Wir könnten uns also noch herum reißen und sagen, dass Sophie schon 19 war. Als ihr euch das erste Mal getroffen habt.« ich musste, hart schlucken. »Wie wäre es? Wir besprechen das mit Sophie und ihrem Vater.«

Ich mochte Edward, doch er hatte das ganze einfach nur von seinem Vater Roy übernommen und hatte manchmal keine Ahnung, was er da so wirklich machte.

»Nun Gut. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als seine Story zu nehmen...« murmelte Edward vor sich hin, was schon wieder dazu führte, dass ich mit den Augen rollte.
Er hörte einem auch nie zu.
»Edward, Ich habe dir gesagt, dass wir das mit Sophie zusammen besprechen.«
Doch Edward schien schon gar nicht mehr zu zu hören denn er begann schon weiter zu plappern.

»Die Tour beginnt in zwei Wochen, bis dahin hab ich alle Interviewtermine abgesagt, bis auf den einen Morgen um drei. Damit wir oder besser gesagt du und deine Frau euch besser kennenlernen könnt und wenn ihr morgen die Story über eure erste Begegnung bis zu eurer Hochzeit erzählt achtet . Bitte darauf dass es wirklich ein Datum ist, wo sie volljährig ist, weil wir können nicht noch mehr Grooming vorwürfe gebrauchen. Nicht zu dieser Zeit nicht so kurz vor der Tour.«, Edward seufzte und rieb sich die Stirn.
»Nun müssen wir nur noch das mit dem Haus klären.« meinte Edward.

»Ich denke nicht, dass Sophie und ich zusammen ziehen würden.« meinte ich locker.
»Du kannst aber auch nicht einfach bei dir alleine zu Hause wohnen. Wie sieht das denn bitte aus? Du weißt doch, wie sehr die Leute auf eine guten Lovestory stehen und wenn sie nur dich für ein Jahr lang alleine rumlaufen sehen außer zu den Interviews schreit das ja förmlich kidnapping und Mord Fall, wenn man von Sophie nach diesem Jahr gar nichts mehr sieht. Was jedoch sehr wahrscheinlich ist also ich mein hast du mal ihr Instagram gecheckt den letzten Posten den sie gemacht hatte, war vor drei Jahren an Weihnachten. Also müssen wir uns eine Lösung überlegen. Entweder du ziehst zu ihr oder sie zu dir oder ihr sucht euch gemeinsam ein Haus. Allein schon für die Interviews wäre das gut und wer weiß, wenn das Jahr rum ist, könntest du es als Urlaubshaus benutzen oder sie je nachdem.«

»Ein Haus für Interviews??? Hackst noch bei dir Ich werde doch ganz bestimmt nicht für ein Jahr lang in irgend so ein Haus ziehen nur damit ihr Klicks bekommt. Ich mein ich kann auch sehr wohl alleine bei mir wohnen und wann immer Sie Zeit für ein Interview wird, Schleif ich sie halt mit. Und sollte jemand fragen warum wir noch nicht zusammen wohnen, sag ich einfach das ist ein Familien Notfall bei ihr oder mir gibt und wir deswegen noch nicht zusammen gezogen sind.« Edward schüttelte frustriert aussehend, den Kopf.

»Nein, das ist keine Lösung für ein Jahr. Wie gesagt Haus, ob ihr dann zusammen wohnt oder du alleine ist mir relativ egal. Aber einer von euch wird ein Haus brauchen. Allein schon für die Interviews und die Instagram Posts ich meine es ernst Eystein. Außer natürlich du möchtest ein Jahr zusammen mit Sophie und ihrer Familie leben«, es war Edward ernst das konnte ich allein schon daran erkennen, wie er die Augen zusammenkniff. Edward meinte es tot ernst!

Ich musste hart schlucken denn ich wusste das er recht hatte wenn ich einfach in meinem Haus blieb für das Jahr wenn ich nicht auf Tour war.
»Was ist mit meinem Haus? Mit Chanty wer kümmert sich um sie?«, fragte ich argwöhnisch. Es brach mir schon das Herz Chanty mehr als ein paar Tage allein zu lassen obwohl ich wusste das Janice ihre Hundesitterin gut auf mein Mädchen aufpassen würde änderte es nichts an der tatsache das ich meinen Hund kein Jahr allein lassen würde.

Edward seufzte. Und ich fühlte mich auch so wie er sich gerade anhörte. »Also Haus?« frag ich nach kurzem Schweigen.
»Ich kann's doch auch bestimmt verkaufen, nach dem ein Jahr rum ist, oder?« Edward nickte verdrießlich. Das lief anscheinend alles so gar nicht nach seinem Plan. Gut wäre es Edward Plan gewesen, wäre das ganze nie passiert.

»Natürlich Natürlich!« beeilte er mir zu zu stimmen.
»Gut, dann such ein paar Häuser raus, am Besten die die in Sophies Nähe liegen. Damit sie dann auch immer schnell nach Hause kommt. Und zur Arbeit denn sie hat ja klar gemacht das sie ihre Arbeit nicht einfach so aufgeben wird«

»Ich werde schauen, was ich finden kann.« versprach Edward mir.
»Aber das Haus wird nur für Interviews genutzt. Ich kann danach doch mit den Privat Jet zurück zu mir fliegen, oder?«
Edward schüttelte den Kopf. »Es muss echt wirken. Am besten wäre es wirklich, wenn wir zusammen ziehen würdet.« Gerade als ich den Mund öffnete, um zu protestieren, schlug die Tür auf, und Sophie marschierte rein.

Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen schaute grimmig ich in die Runde. »Also wenn das hier noch was werden soll, habe ich einige Bedingungen.« Rey war ihr in den Raum gefolgt und sie sich nur selbst auf seinem eigenen Stuhl nieder.

»Ach ja und welche Bedingungen?« Fragte Edward misstrauisch klingend. Sophie lächelte, es sah jedoch mehr aus wie ein zähnefletschend.
»Wie es mich freut, dass du das fragst.« Sie lehnte sich leicht vor und stützt sie ihr Kind auf ihren in einander gefalteten Händen ab. Ich musste hart schlucken das konnte nichts Gutes bedeuten.

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