Kapitel 1

Tony Stark war ein Arrogantes, Selbstverliebtes Arschloch, zumindest dachte das Steve Rogers. Captain America. Die Perfektion in Person. Tony versuchte sich zusammen zu reißen, aber Steve interessierte das nicht. Ihm schien der Fakt, dass er sich zusammen reißen musste, genügend Information zu sein, um über ihn zu urteilen. Falsch zu urteilen, so nebenbei gesagt. Aufjedenfall hasste Steve Rogers, die Perfektion in Person, seinen Teamkollegen Tony Stark. Die beiden hatten nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag zu streiten, sollte Tony aus seiner Werkstatt erschienen sein, wenn nicht, würde Steve wahrscheinlich runter gehen um zu streiten, Gott sei Dank hat Tony ihm keinen Zutritt gegeben.

Die beiden würden sich in der Luft zerfleischen, wenn sie den ganzen Tag auf einander Hocken würden.

Es wird Zeit das zu ändern.

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"Was ist dein Problem, Rogers?", schrie der braunhaarige Mechaniker aufgebracht herum. Er gestikulierte wild wild mit seinen Armen herum. Seine Wangen färben sich bereits rot, von der ganzen Wut, die sich in ihm ausbreitete.

"Mein Problem? Mein Problem ist, dass du gerade unschuldige Menschenleben in Gefahr gebracht hast, Stark.", sagte der blonde, er zeigte keine Emotionen, keine Wut, keine Angst, als wäre es ihm nicht Wert, seine Gefühle an diesen unwürdigen zu verschwenden. Den letzten Part spuckte er allerdings aus, als hätte er sich die Zunge verbrannt.

"In Gefahr? Ich hab die sogenannten Zivilisten gerettet und deinen Arsch dazu auch noch!", ging er auf den blonden mit ausgestrecktem Finger zu.

"Hier geht es nicht um mich, Stark!", knurrte Mr. Perfektion angepisst, "Es geht um dein Verhalten und das du mir verdammt nochmal zuhören sollst!"

"Dir zuhören? Stehts zu Befehl Captain! Was kann ich für euch tun mein Meister?", schnaubte er sarkastisch und verbeugte sich. "Geht es nicht immer um dich, Mr. Perfekt?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen, als Steve ihn wütend ansah. Ah, da sind ja die Emotionen, hat auch reichlich gedauert.

"Von dir muss ich mir nichts sagen lassen, Stark.", zischte er und stürmte aus dem Raum.

"Komm heute Nachmittag zum Training!", rief er noch hinterher bevor er schließlich aus Tonys Sichtfeld verschwand.

"Was wenn nicht, Arschloch?", fragte er ins Leere, von welcher er natürlich keine Antwort bekam. "Dachte ich mir doch! Ich hab besseres zutun!", fluchte er zu sich selbst und verließ mit kochenden Blut, den Helicarrier.

Fuck you, Rogers.

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Er rollte in Gedanken versunken, auf seinem Drehstuhl, zwischen seinen Projekten hin und her.

Steve Rogers. Steve Rogers. Steve Rogers. Ja das waren so ziemlich seine einzigen Gedanken. Er hasste diesen Mann. Hasste seinen Patriotismus, seine weichen blonden Haare, seine himmelblauen Augen, die ihn so voller Enttäuschung ansahen. Und seine verdammten Muskeln, von denen er einfach nicht mehr den Blick abwenden konnte. Steve Rogers war einfach perfekt. Tony Stark war es nicht. Das ist das Problem.

Am Anfang hatte er Captain America geliebt. Er hatte sogar ein Kostüm von ihm, dass er jedes Halloween angezogen hatte, er hatte den Captain praktisch vergöttert. Er wollte schon immer wie der Captain sein. Howard hatte sich nie um ihn gekümmert, geschweige denn seine Anwesenheit registriert. Nein, er war zu beschäftigt damit, Captain America wieder zu finden. Captain America hier, Captain America da.
"Tony was machst du da? Du kleiner Bastard. Was Steve wohl von dir denken würde? Nichts gutes."

Jup. Sein Vater hatte recht. Aber Tony hatte nie aufgegeben seinen Vater stolz machen zu wollen. Er versuchte es immer noch. Immer, und immer wieder. Bei all seinen Versuchen, drehte sich sein alter Herr wahrscheinlich im Grab umher.

Er wollte immer noch wir der Captain sein. Perfekt. Ohne Fehler. Seine Mutter hatte immer gesagt, jeder Mensch habe seine eigenen kleinen Macken und Fehler. Tony hatte zu viele davon und Steve zu wenige.

Am Anfang hatte er es vergeblichst versucht sich mit Steve anzufreunden, aber irgendwann hatte er es aufgegeben. Nachdem der blonde ihn immer wieder angewiderte Blicke zuwarf, als könnte er das Blut an seinen Händen sehen, und ihn immer wieder abwies. Irgendwann hatte er die Geduld verloren und damit auch die Hoffnung.

Steve war nicht anders, als die anderen. Er bildete sich auch kein eigenes Urteil. Er glaubte das, was man ihm erzählte. Tony hatte sich in ihm getäuscht.

Trotzdem war er perfekt.

Gedankenverloren nagte er an dem Zahnstocher, den er die ganze Zeit in seinen Händen hielt. Er starrte auf eine der Projektionen direkt vor ihm. Seit einigen Jahren suchte er schon nach dieser Person. Er wusste, dass sie etwas über den Tod seiner Eltern wusste. Zudem war es Steves bester Freund.
Vielleicht hatte er die Hoffnung doch noch nicht aufgegeben und er glaubte daran, dass Steve ihn endlich sehen würde, wenn er seinen besten Freund für ihn zurückbringt.

Seine freie Hand zuckte nach Kabeln und Werkzeugen. Mit einem seufzen gab er seinem Verlangen nach und schob die dunklen Gedanken bei Seite. Für einige Stunden versunk er in seiner eigenen Welt, aus der ihn kein Bucky und auch kein Steve heraus holen konnte.

Seine Welt bestand aus Metall, Kabeln und Arc-Reaktoren. Steves Welt bestand aus Pinseln, Farben und Büchern. Die beiden hatten nicht mal irgendetwas gemeinsam, abgesehen vom gemeinsamen Welt gerette.

Er schraubte ein Weile an seinen Autos herum und fing an, die neuen Pfeile für Clint zu machen. Ein sehr produktiver und angenehmer Nachmittag. Bis Steve kam.

Tony stöhnte genervt auf und verdrehte die Augen. Er wusste genau wer gegen die Glastür, ohne Rücksicht auf verletzte zu nehmen, hämmerte.

"STARK! MACH SOFORT DIE TÜR AUF!", brüllte er. Es sollte wahrscheinlich einschüchternd klingen, aber durch das Glas klang es sehr gedämpft. Diese Lautstärke, die kaum hörbar ist, aber trotzdem unheimlich nervt.

Tony überlegte kurz den Pfeil einfach auf Steve zu werfen. Explosionspfeile sind schon was feines. Zumindest würde er dann die Klappe halten. Er entschied sich dagegen und legte den Pfeil auf den Tisch. Erschöpft ließ er sich in seinen Ober-mega-coolen Drehstuhl fallen und rollte sich zu seiner Glastür.

Dort angekommen fiel ihm auf, dass er eigentlich eine künstliche Intelligenz hat. Er zuckte mit den Schultern und gab den Code ein.

Sobald sich die Tür mit einem sanften zischen zu Seite schob, stolperte ein wütender Steve in sein Königreich. Vielleicht sollte er ihn niederknien lassen. Nah, das wäre dann doch zuviel des guten.

"Was darf ich für sie tun mein Captain?", fragte er ihn und blickte ihn aus großen unschuldigen Augen an. Immer noch bequem in seinen Stuhl gefläzt, die Arme hinter dem Kopf verschrenkt. Hach ja, das Leben kann schön sein.

Steve sah ihn aus gefährlichen, funkelnden Augen an und bäumte sich vor Tonys auf. Tony rollte mit den Augen. Mit geballten Fäusten und, immer noch, rotem Gesicht, stand er nun vor ihm. Man, war das ein Anblick.

"Du warst nicht beim Training.", sagte er. Ruhig und gefasst. Naja, seine Stimme, aber seine Ausstrahlung sagte ihm etwas anderes. 'Du bist die Ameise und ich der Stiefel', so ungefähr.

"Oh war ich nicht? Ist mir gar nicht aufgefallen?", grinste er den älteren an. Wenn sie schon dieses Spiel spielten, dann konnte er wenigstens Spaß dabei haben.

"Stark! Ich hatte dir einen Befehl gegeben!", zischte er. Er brodelte vor Wut. Lovely. Arschloch.

"Bossy.", antwortete Tony mit einem weiteren Grinsen. Es sah schon fast so aus, als würde Steve die Kontrolle verlieren, als seine rechte Faust zuckte, aber er behielt sie. Good boy.

"Und zu deiner Aussage, ich war nicht beim Training, weil ich Clints neue Pfeile gemacht habe, und außerdem hab ich doch gefragt was passiert, wenn ich nicht komme, du hast nicht geantwortet.", sagte er. Arroganz triefte aus seiner Stimme und seiner Haltung.

"Du kannst mir keine Frage stellen, wenn ich nicht da bin! Die Pfeile für Clint hättest du auch später machen können, du hast schließlich genügend Zeit.", schnaubte er gereizt und trat noch ein wenig näher an Tony heran.

"Fuck you, Rogers, fuck you. Ich habe Zeit? Im Gegensatz zu dir, hab ich einen Job! Ich kann nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut liegen und nichts tun!", sprang der Milliardär auf und versetzte dem blonden einen Stoß, sodass dieser nach hinten fiel.

Steve rappelte sich schnell wieder auf und sprang auf den kleineren zu. Er trieb ihn in die Enge und presste ihn gegen die Wand. Tony schnappte erschrocken nach Luft, was ihm allerdings auch gleich wieder genommen wurde. Eine große Hand schloss sich um seine Kehle und schneidet ihm die Luftzufuhr ab.

"S-Ste-ste ...", versuchte er den blonden zu erreichen, aber der drückte seine Hand noch enger zusammen. Tony keuchte vergebens und versuchte Luft zu bekommen. Ein gurgelndes Geräusch entkam seiner Kehle und versuchte mit seinen Händen nach Steve auszuschlagen.
Der blonde starrte ihn aus eiskalten blauen Augen an. Tony hatte das Gefühl, Steve hasste ihn nicht nur. Er verabscheute ihn. Sein Luftmangel bestätigte seine Gefühle.

Tonys Sichtfeld wurde immer unschärfer, vielleicht lag es daran das sein Gesicht von Tränen überströmt war oder das er vermutlich gleich in Ohnmacht fallen würde.

"Steve!", hörte er eine Stimme schreien, sie klang so weit entfernt und er konnte die weiß Gott nicht, irgendjemanden zuordnen. Ein Wirbel aus rot tauchte vor ihm auf. Der Druck auf seinem Hals hatte nachgelassen.

Hustend und keuchend schnappte er nach Luft, aber es war einfach nicht genug, er brauchte mehr.

"Tony?", sagte jemand sanft neben ihm. Er war auf den Boden gefallen, realisierte er. Eine warme Hand fuhr ihm durch die Haare, als er würgte und gleichzeitig nach Luft schnappte. Natasha. Natasha ist hier. Alles ist gut, Natasha ist hier, sagte er sich selbst als seine Atmung sich langsam wieder normalisierte.

"T-Tasha?", fragte er, seine Sicht immernoch getrübt.

"Shh. Ich bin hier. Keine Sorge, alles ist gut.", murmelte sie beruhigend und strich ihm weiter durch die Haare. Irgendwann in dem ganzen Prozess hatte sie seinen Kopf genommen und in ihren Schoß gelegt.
Beruhigt schloss er die Augen.

Bis eine weitere Person sich über ihn beugte. Panisch öffnete er die Augen, er wollte schon aufspringen, aber Natasha hielt ihn fest.
Über ihn gebeugt kniete Steve. Sein Gesicht war Tränenverschleiert und er hatte diesen unheimlich nervenden schuldigen Blick drauf.

Tony wehrte sich mit aller Kraft gegen Natashas Griff und er schaffte es.
Ohne weiter darüber nachzudenken schmiss er sein ganzes Gewicht auf den blonden Supersoldaten. Wut keimte in ihm auf, als dieser sich nicht einmal wehrte. Tony wollte nur eins. Er wollte diese perfekte Gesicht unter ihm ruinieren. Er wollte seine Wut rauslassen. Also tat er das einzig logische. Er schlug zu.

Und man tat das gut. Er schlug erneut und erneut und erneut auf den blonden zu. Dieser wehrte sich nicht und ließ die Prozedur über sich ergehen.

"Tony! Tony hör auf!", schrie Natasha hinter ihm und zog ihn von Steve herunter. Er schlug wild um sich, blind vor Wut. Mit seinen schmerzenden Händen konnte er nichts mehr erreichen, als trat er zu.

Er hörte Steve schmerzerfüllt aufstöhnen. Er sollte nicht stolz auf sich sein. Nicht dafür. Aber er war es.

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Natalia Romanova. Natalia Romanova. Natalia Romanova. Vor einer Stunde war es Steve Rogers der ihm die ganze Zeit durch den Kopf ging, aber er konnte sich gerade nicht weniger Gedanken um diesen Mann machen.

Natasha seine beste Freundin. Sie war immer für ihn da. So war sie es auch jetzt, nachdem er fast von Steve Rogers stranguliert wurde.

Sie saßen auf der Couch. Er hatte seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt und atmete schwer. Seine Wut verging langsam. Genauso wie seine Angst.

"Komm schon Kumpel, lass den Kopf nicht so hängen. Ich bin mir sicher er hats nicht so gemeint.", sagte Clint, der jetzt mit einer Tasse Tee zu ihnen kam. Wortlos überreichte er die Tasse an Tony und setzte sich neben ihn.

Er nahm einen Schluck. Für einen Moment ließ das furchtbare brennen in seiner Kehle nach. Aber nur einen kleinen Moment.

"Clint, wenn ich vorher gedacht hab, dass ich ihm zumindest etwas bedeute, dann ist dieser Gedanke jetzt verschwunden.", antwortete er mit leiser, rauer Stimme.
Sein Blick irgendwo im nirgendwo.

"Schon klar, Kumpel. Aber lass dir eins sagen. Er sieht schlimmer aus als du.", sagte er.

Ein kleines Lächeln spielte sich um seine Lippen, als er erneut an seinem heißen Tee nippte.

Wenn er eins weiß, dann, dass er Steve Rogers abgrundtief hasst.

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Heya guys!

Ich wollte schon lange mal eine Stony Fanfiction schreiben. Jetzt hab ichs geschafft.

Ich hab grad keine Motivation bzw. Ideen für meine andere Geschichte deswegen, lass ich es hier aus.

Aber keine Sorge ich werde die andere Story nicht löschen.
Und wartet nicht darauf das ich regelmäßig hochlade. Könnte auch sein, dass ich mal nen halbes Jahr dazwischen brauche.

Annyeong!

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