Kapitel 7 - Spiegellabyrinth

Es war Samstag, gestern hatten wir erst den Plan gemacht. Ein Lagerhaus also,und es war hier in der Nähe. Da gab es viele Möglichkeiten und wir hatten keine genaue Adresse. Zum Glück lagen die Gebäude die der Regierung gehörten alle nah beieinander und wir hatten die Auswahl auf drei eingegrenzt.

Ernie, der Spiegel-Junge und ich liefen stumm nebeneinander her. Mr. Greant konnte leider nicht mitkommen, da er ein wichtiges Meeting hatte und dies nicht absagen konnte. Drei reichten aber auch vollkommen.

Ernie brach die bedrückende Stille indem er uns mitteilte dass wir am ersten möglichen Gebäude angekommen seien. Es gab zwar keine Wachen, aber andere Abwehr Systeme. Mit einem von diesen wurden wir in der Sekunde bekannt gemacht in der wir den Radius von 10 Metern zur Tür betraten.

Scheinwerfer leuchteten direkt zu dem Bereich wo wir standen und blendeten uns dabei. Gleichzeitig war ein so lautes piepen zu hören dass wir uns die Ohren zuhalten mussten. Ich konnte nichts sehen, ich konnte nichts hören und ich war allein. Panik flammte in mir auf.  Ich hörte jemanden - wahrscheinlich den Spiegel-Jungen - fluchen und versuchte ihn in dem Meer aus Licht zu finden.

Ich vernahm einen unscharfen Umriss hinter mir, konnte jedoch nicht sagen ob es Ernie, der Spiegel-Junge oder etwas ganz anderes war. Jedenfalls kam der Umriss auf mich zu, packte mich und zog mich aus dem Licht.

Ich konnte nun eine genauere Gestalt ausmachen, jedoch war ich mir immer noch nicht sicher wer oder was das war. Ich brauchte mindestens eine Minute, vielleicht auch länger, damit sich meine Augen wieder an die Umgebung gewöhnt hatten.

Ich schaute meinem Packer direkt in die Augen. Der Spiegel-Junge. Er ließ mein Handgelenk los, welches er immer noch gehalten hatte. Ich suchte im Licht nach Ernie, wo war er? Nirgendwo war noch ein Umriss oder ein Schatten. Ich hatte die Hände von meinen Ohren genommen, weil ich mich an den lauten Ton gewöhnt hatte. Ich blendete ihn aus.

Ich fing an zu rufen. Ernies Namen. Wo war er? Wo war er? Ich fing an zurück ins Licht zu laufen, ich musste ihn finden! Da wurde ich wieder zurückgezogen und festgehalten.

„Du kannst da nicht wieder rein!"
„Aber Ernie! Er ist da noch drinnen, wir müssen ihn finden!"
„Wenn er nur halb so schlau ist wie ich denke, dann wird er von selbst daraus finden!"
„Und wenn nicht?"
„Dann ist er schon verloren, der Sicherheitsdienst wird bestimmt gleich da sein. Wir müssen hier auch schleunigst weg wenn wir nicht geschnappt werden wollen!"

Der Spiegel-Junge hatte zwar recht, jedoch fühlte ich mich trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken Ernie zurück zu lassen. Wir liefen um das Licht herum, hielten uns aber nur maximal drei Meter davon entfernt. Das piepen war auch noch da, weswegen wir nichts sagen konnten. Sonst hätten wir schreien müssen. Dann hätten uns die (vielleicht) kommenden Security-Leute gefunden. Als wir gerade am Licht vorbei waren, hörte es plötzlich auf. Kein Licht, kein piepen, keine Security.

Wir sahen uns verwundert um. Auf einmal öffnete sich laut scheppernd das Rolltor und wir erhaschten einen Blick auf Ernie. Er stand dort einfach.

„Ich tippe dass dieser Tresor leer ist"
„Wenn wir nicht nach Bargeld gesucht haben dann hast du recht Junge."
„Bargeld? Du hast aber nichts mitgehen lassen, oder?"
„Ach kleine, ein oder zwei hundert Dollar wird denen schon nicht weh tun."
„Können wir einfach weiter? Wir haben noch ein bisschen vor uns."
„Aber diesmal bitte ohne Alarmanlage."

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