Kapitel 14
Anton's PoV
Zwei Tage nach diesem verhunzten Spiel, sie hatten zwar gewonnen, aber nicht verdient, rief endlich Owen an. Er erzählte uns was vor dem Spiel passierte und er einfach so angepisst war, dass er sich nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Er wollte, dass wir bitte nicht all zu enttäuscht waren.
Dann flehte er uns an, ihn wieder nach Hause zu holen. Er schaffte das alles nicht, vor allem mit Seth im Team. Er würde ihn noch mehr an Alexis erinnern und das machte ihn fertig.
Wir mussten ihm aber leider sagen, dass er seinen Vertrag frühestens in einem Jahr kündigen konnte, vorher wäre es Vertragsbruch und würde für uns ziemlich teuer werden.
Also stimmte er zu, das Jahr noch zu Ende zu machen um dann aber endgültig heim zu kommen, komme was wolle.
Carter zehrte das Ganze auch ziemlich an den Nerven...Die Ranch, Owen, Alexis, mittlerweile weinte er recht oft. Wie immer versuchte ich ihn zu stützen wo ich konnte. Mit Neal und Simon wurde auch einiges leichter, wir konnten viel öfter mal zwei Tage frei machen und nichts tun, oder nur für uns da sein, oder fischen gehen. Das war vollkommen in Ordnung.
Jetzt gerade saßen Carter und ich auf der Veranda und tranken Tee, als Simon um die Ecke kam und fragte ob er die Box für das neue Pferd herrichten solle.
Ich wollte gerade antworten, da wurde Nolan neben mir ganz unruhig. Carter schaute ihn an und runzelte die Stirn.
"Nolan was ist los, was hast du gesehen?"
Carter schaute in die Richtung wo Nolan hinsah. Da liefen zwei Personen, die waren noch so weit weg, dass man nicht mal ein Geschlecht erkannte. Aber Nolan wurde immer aufgeregter. Er rannte im Kreis, jaulte, hüpfte hoch, jaulte wieder und rannte auf einmal wie ein Irrer auf die zwei Personen zu. Was ich dann sah, verblüffte mich so, dass mir der Mund offen stand und ich die Luft anhielt. Nolan stieß sich kurz vor dem Mann von seinen Hinterläufen ab und sprang ihm einfach in die Arme. Der Mann fing ihn auch noch auf. So was hatte ich noch nie bei Nolan gesehen. Ich sah aber leider immer noch nicht wer der Mann war, weil Nolan's halber Körper vor seinem Gesicht hing, während er selbiges ableckte. Die Frau neben ihm kannte ich nicht.
Da stand Carter auf und flüsterte "Alexis!" und schlug sich die Hände vors Gesicht. Ich wusste was hinter den Händen passierte. Der Mann ließ Nolan runter und lief auf uns zu. Jetzt erkannte ich, dass es tatsächlich Alexis war. Und Gott sah er scheiße aus.
Carter erreichte ihn als erster und zog ihn fest in seine Arme. Alexis krallte sich an Carters Hemd und schluchzte laut los, das war so herzzerreißend das mir auch die Tränen kamen. Simon neben mir, seufzte.
Solange die zwei sich nicht los ließen, gab ich der Frau meine Hand zum Gruß, "Hallo mein Name ist Anton Fortin und sie sind? Alexis Mutter?" Sie lächelte und nickte.
"Evelyn...und ich bin froh sie endlich kennenzulernen. Alexis redet fast nur von ihnen und ihrer ganzen Familie, aber am meisten von Owen. Und wenn ich mir das anschaue.... sie zeigte auf die Umarmenden neben uns...."dann weiß ich das ich richtig entschieden habe." Sie lächelte ihren Sohn liebevoll an.
"Jetzt reichts aber mal" unterbrach ich Carter und Alexis. "Ich will schließlich auch mal, er gehört dir nicht alleine Schatz. Mach Platz" somit schubste ich Carter zu Alexis Mutter und nahm Alexis auch in meine Arme. Ich küsste ihn auf den Scheitel und fragte: "Was ist passiert hm? Wir dachten du meldest dich mal, wir haben uns echt Sorgen gemacht." Dass Owen fast am austicken war erzählte ich ihm jetzt nicht. Er sollte jetzt erst mal ankommen.
"Wir werden alles noch erzählen, aber könnten wir bitte hineingehen und uns hinsetzen? Wir sind den halben weg hierher gelaufen, da man uns nur die halbe Strecke mitgenommen hatte."
Fassungslos schaute ich Alexis an."Wie bitte? Wieso hat man euch nicht bis hier hin gebracht?"
"Das werde ich auch erzählen keine Sorge"
Also nahmen wir die zwei Koffer, die recht leicht waren und gingen zusammen rein.
Ich schickte Alexis in Owens Zimmer wo er seinen Koffer hinstellen und auch dort schlafen konnte. Evelyn quartierten wir im Gästezimmer ein.
Nach einer halben Stunde kam Alexis immer noch nicht aus Owens Zimmer raus, also schaute ich mal nach. Ich öffnete die Tür und was ich da sah ließ mein Herz schmelzen. Alexis lag voll angezogen, sogar mit Schuhen, auf dem Bauch in Owens Bett und hatte Owens Kissen im Arm, grinste leicht und schlief tief und fest. Daneben lag ausgestreckt Nolan mit dem Kopf auf Alexis Rücken. Schnell rannte ich ins Wohnzimmer mein Handy holen und sagte zu den anderen:"Das müsst ihr euch anschauen, das ist so putzig, ich muss unbedingt ein Foto für Owen machen."
Beide folgten mir neugierig, blieben dann im Türrahmen stehen, schauten sich das Bild was sich ihnen bot an und befanden es beide für total niedlich.
Mein Foto hatte ich gemacht, aber ich würde es Owen noch nicht schicken.
Erst mal mussten wir uns anhören, was Alexis zu erzählen hatte. Wenn er wieder aufwachte.
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Alexis PoV
Ich wachte von einem plumps, gefolgt von höllischen Kopfschmerzen auf. Im ersten Moment hatte ich keine Orientierung. Wo war ich? Was war passiert? Achja ich bin in Owens Bett eingeschlafen, so erschöpft war ich. Ich rappelte mich auf und suchte im Mondlicht nach einem Lichtschalter. Als ich ihn fand machte ich das Licht an, nur um nochmal zu erschrecken.
"Gott Nolan, Süßer, hast du bei mir geschlafen? Komm lass uns raus." freudig stolzierte er neben mir her, raus aus Owens Zimmer. Ich sollte mal schauen wie viel Uhr es war. Ich war gestern so fertig, eigentlich wollte ich nur den Koffer in Owens Zimmer stellen, aber dann hatte mich der Geruch Owens so benebelt, dass ich mich auf sein Bett schmiss und meine Nase in sein Kissen gedrückt hatte. Dabei musste ich wohl eingeschlafen sein. Ich vermisste ihn so sehr, aber war glücklich das ich jetzt wenigstens seinen Geruch bei mir trug.
Es war vier Uhr. Na ja immerhin habe ich schon ein paar Stunden geschlafen.
Ich lief zur Haustüre, öffnete sie, spazierte mit Nolan auf die Veranda und ließ ihn laufen. Während ich ihm beim rennen und schnuppern zu schaue sog ich die eiskalte Morgenluft ein und schloss die Augen. Ich merkte erst das jemand hinter mir stand als ich eine Decke um meine Schultern liegen hatte.
"Guten Morgen, na hast du gut geschlafen?" schelmisch grinste mich Carter an.
"Was habt ihr angestellt das du mich so schelmisch angrinst und schon fast auslachst? Und wieso bist du schon wach?.....ja danke ich hab sehr gut geschlafen." lächle ich ihn an und nahm die Kaffeetasse entgegen die er mir schon seit Minuten hinhielt.
"Na ja...Anton hat sich gestern erlaubt dich zu fotografieren wie du geschlafen hast. Das sah aber auch zu niedlich aus. Du hattest grinsend Owens Kissen fest im Arm und Nolan lag mit seinem Kopf auf deinem Rücken. Es war zum dahinschmelzen." träumend beobachtete er mich. Da musste ich selber lachen und schüttelte den Kopf.
"Dieser Schlawiner, ich glaub ich muss mit ihm nachher mal kräftig schimpfen."
"Mit wem willst du schimpfen? Kaum hier schon am rummosern?" meckernd kam Anton auch auf die Veranda, eine Kaffeetasse für Carter in der einen und seinen Tee in der anderen Hand haltend.
"Mit dir wollte ich schimpfen, weil du mich einfach fotografierst."
"Ja eh...das war soooo niedlich." schwärmte er "und außerdem brauch ich irgendwann ein Beweisfoto für Owen, damit er mir glaubt dass du wirklich hier bist."
Betrübt schaute ich auf den Boden und zeichnete mit meinem Fuß die Rillen auf der Veranda nach.
"Es tut mir ehrlich leid dass ich mich nicht gemeldet hatte. Wollen wir uns setzen? Dann erzähl ich euch was passiert ist."
Wir gingen rein, Carter und Anton aufs Sofa und ich auf den Sessel gegenüber. Ich zog die Beine hoch,mummelte mich mit der noch heißen Tasse in die Decke ein und fing beim Tag der Entlassung an zu erzählen.
"...und dann am Flughafen hatte ich ja noch etwas Zeit und wollte euch unbedingt anrufen um die Neuigkeit zu erzählen. Aber meine Suche nach dem Zettel mit eurer Nummer blieb ergebnislos. Mir viel dann ein das der in meinem Gefängniskittel steckt, den ich vor lauter Stress und Eile vergaß auszuräumen. Im Flugzeug machte ich mir dann die ganze Zeit Gedanken wie ich an eure Nummer ran kommen soll. Nach der Ankunft in Vancouver waren die Sorgen allerdings schon wieder vergessen, weil für mich nur noch zählte zu meinen Eltern zu kommen."
Carter und Anton saßen Händchen haltend, ganz gespannt und interessiert da, während sie warteten bis ich weiter erzählte.
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