Kapitel 13

Alexis PoV

Ich schaute in den Himmel und atmete tief ein. Diese Luft hatte ich vermisst. Mein Flugzeug flog 2 Stunden nachdem ich entlassen wurde ab. Ich hatte nicht einmal die Zeit irgendwen an zu rufen. Wussten Mum und Dad dass ich entlassen wurde? Wenn nicht dann würden sie gleich total überrascht sein.

Ich stieg in ein Taxi und fuhr zu meiner alten Adresse. Mum erzählte das letzte mal, dass mein Zimmer immer noch so aussähe wie ich es verlassen hatte. Also wohnten sie immer noch dort.

Dort angekommen stieg ich aus dem Taxi und holte meinen Schlüssel aus dem Rucksack. Den hatte ich damals natürlich dabei und alles was man in den Knast mitgebracht hatte, wurde aufbewahrt, vor allem Schlüssel.

Ich schloss die Türe auf und schaute vorsichtig rein. Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen so stark klopfte es.

Mum schien in der Küche zu stehen und zu kochen. Ich erschrak fast zu Tode als ich ihre Stimme hörte.

"Schatz wieso bist du denn schon zu Hause? Ist etwas pas.....oh mein Gott....Alexis...." mein Name war nur noch ein Flüstern, dann brach sie weinend in meinen Armen zusammen. Ich drückte sie an mich und weinte gleich mit. In diesem Augenblick realisierte ich das ich tatsächlich draußen und zu Hause war.

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1 Jahr später

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Carter PoV

Ein Jahr war es nun her das die Sträflinge gingen. Ein Jahr ohne dass sich Alexis gemeldet hatte.

Owen hatte so sehr darunter gelitten weil er nicht wusste ob Alexis noch saß oder draußen war. Der Direktor wurde gewechselt, der neue wollte uns keine Auskunft geben, somit hatten wir niemanden der uns was sagen konnte.

Drei Monate später ging Owen dann nach Toronto und mittlerweile sah man ihn in der Eishockeysaison auf jedem Sportsender. Er ist einer der besten Spieler, ich bin wirklich stolz auf ihn. Ich glaube er überträgt seine Trauer und Wut ins Spiel um zu vergessen was zwischen ihm und Alexis war, denn er ließ auch niemand anderen an sich ran.

Anton überlegte sich schon nach Vancouver zu fliegen und ihn einfach zu suchen. Davon hatte ich ihn aber abgehalten weil wir ja auch keinen einzigen Anhaltspunkt hatten. Wir machten uns einfach Sorgen.

Vor einer Woche hatte ich zwei neue Arbeiter eingestellt die morgen ihren ersten Arbeitstag hatten, aber heute schon angereist kamen da sie das Gästehaus bezogen. Auf die Zwei freute ich mich besonders, denn die Zwei waren damals auch bei dem Programm dabei. Durften zwar auch frühzeitig gehen, aber erst nach neun Monaten.

Beide hatte ich schon nach Alexis gefragt, aber auch sie wussten nichts da sie ja auch in einem ganz anderen Trakt waren.

"Schatz? Wann kommen Neal und Simon? Martha hat das Essen bald fertig, nicht das es nachher kalt ist wenn sie kommen und um drei kommt Owen sein Spiel das würde ich gern anschauen."

"Sie müssten eigentlich gleich kommen. Na ist doch klar das wir auch zu schauen." Anton macht sich wirklich immer um alles Sorgen. Aber so war er ja schon immer.

Kaum hatte ich zu Ende gesprochen kam ein Auto auf den Hof gefahren und parkte neben unserem. Anton und ich liefen auf die Veranda um Neal und Simon zu begrüßen. Sie stiegen aus und winkten wie wild. Wir gingen ihnen entgegen und nahmen ihnen ein paar Koffer ab.

"Na Jungs wie war die Anreise? Ich hoffe ihr hattet unterwegs keine Probleme." fragte ich.

Neal schüttelte den Kopf.

"Nein ganz und gar nicht, war alles ruhig vom Flughafen bis hier her."

"Dann kommt mal rein in die gute Stube, Koffer könnt ihr nachher auspacken, jetzt wird erst mal gegessen." Anton schob die zwei vor sich hin ins Esszimmer.

Nach dem Essen setzten wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer und schauten das Spiel von Owen an.

"Owen ist heute nicht gut drauf, etwas lasch findest du nicht Schatz?"

"Ja irgendwie schon. Ob was passiert ist?.....ouuhh was war denn das? Hat er den nicht kommen sehen? Was ist denn los mit ihm? Ich weiß nicht ob ich mir das ganze Spiel anschauen kann wenn er so spielt." Ich schaute rüber zu Anton und schüttelte den Kopf.

"Ich geh in den Stall, ruft mich wenn das Spiel um ist ja?" sagte ich enttäuscht zu Anton und ging raus zum Stall.

Owen hatte schon mal gesagt dass ich am besten gar nicht zu schauen sollte, ich würde mich nur aufregen. Damit hatte er eigentlich auch recht, aber anders konnte ich meinen Sohn ja nicht sehen. Anrufen oder schreiben tat er auch nur einmal im Monat, wenn überhaupt.

Wie aufs Stichwort klingelte mein Handy, aber es war nur Anton."Kann ich wieder kommen?" fragte ich ihn.

"Ja kannst du und wir haben auch raus gefunden wieso er so drauf ist heute."

"Ok ich bin schon auf dem Weg."

Im Wohnzimmer angekommen stand der Bildschirm auf Pause und was sah ich da ganz fett auf dem Bildschirm stehen?

Nummer 13 Seth McNeal, "Was bitte? Anton bitte sag mir dass das nicht auf diesem Trikot drauf steht.....das gibts nicht, was tut der dort?" Anton ließ den Fernseher weiter laufen.

"....und neben Owen Tremblay und Gregory Herman traf heute auch das 3. Ausnahmetalent Seth McNeal ein, der auch gleich sein Debüt auf dem Eis hatte. Es war mal wieder ein hervorragendes Spiel. Und damit gebe ich zurück ins Studio."

Ich kann es kaum fassen. Hoffentlich meldet er sich bald.

Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt hatte begleiteten wir Neal und Simon noch ins Gästehaus damit sie sich einrichten konnten.

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Owen's PoV

Vor dem Spiel:

Verdammt hatte ich heute Nacht schlecht geschlafen. Ich hatte einen schrecklichen Alptraum und an alles was ich mich noch erinnern konnte war, dass Alexis und ich uns gegenseitig umgebracht haben.

Jetzt stand ich im Bad vor meinem Spiegel und betrachtet meine tiefen Augenhöhlen und schwarze Augenringe. Schwarz wie Alexis Haar, flauschig weiches Haar, ich vermisse es. Ich vermisse ihn. Es verging kein Tag an dem ich ihn nicht vermisste oder mir mal keine Sorgen machte.

Vor Dad und Anton spielte ich immer den Starken. Sie waren so Stolz auf mich, aber sie wussten nicht das die Leistungen die ich brachte allein an den Gedanken an Alexis lagen. Hätte er sich nur einmal gemeldet und gesagt 'Babe komm zurück zu mir' ich hätte alles stehen und liegen lassen. Ich hätte auf den Deal geschissen, ernsthaft. Fünf Jahre sind viel zu viel.

Plötzlich klopfte es an der Tür und zog mich aus meinen tiefen Gedanken raus. Ich öffnete meine Tür und sah Gregory.

"Was gibts?" fragte ich niedergeschlagen

"Der Trainer erwartet dich und mich in seinem Büro, er hat anscheinend eine tolle Überraschung für uns." sagte er lustlos "Ich mag keine Überraschungen vom Trainer Owen, die sind eigentlich nie toll, außer er gibt uns einen Tag frei."

Während er am reden war, standen wir schon vor der Büro Tür und klopften an. Von innen hörten wir ein herein und wir betraten das Büro.

Das erste was ich sah war eine wirklich hässliche, grinsende Fratze und meine erste Reaktion war....ich haute ihm eine auf die Fresse.

Da stand doch tatsächlich ein hässlicher, grinsender Seth McNeal.

Alle drei waren geschockt von meiner Aktion und am liebsten würde ich umdrehen und das Zimmer verlassen, aber ich musste mir ja anhören um was es geht.

"Für was war das?" Seth sah mich ganz entgeistert mit der Hand an seinem Auge an.

"Für Alexis" gab ich nur knapp zur Antwort

Wenn er vorher nicht wusste das ich Alexis kannte dann wusste er es spätestens jetzt. Sah ich da Reue in seinen Augen? Junge...dafür war es wohl ganze 6 Jahre zu spät.

"Dürfte ich jetzt bitte erfahren was der hier macht?" fragte ich gereizt den Trainer.

"Er ist unser 3. Ausnahmetalent. Da er ein Jahr jünger ist als ihr durfte er noch nicht ins Team. Was sich aber mit heutiger Wirkung ändert, somit sind wir komplett. Ihr müsst miteinander klar kommen Owen, egal was zwischen euch ist, das muss hinten anstehen. Ihr müsst lernen ein Team zu sein."

"Ich weiß nicht ob ich mit ihm zusammen spielen kann Trainer. Wenn ich ihn sehe möchte ich ihm einfach immer wieder eine auf die Fresse hauen, am besten ganze sechs Jahre lang." ich drehte mich um und verließ das Zimmer.

Ich hörte noch wie der Trainer Gregory fragte was denn passiert sei, aber Gregory zuckte nur mit den Schultern und folgte mir.

Kurz vor dem Einlaufen aufs Eis, kam Seth auf mich zu und wollte mir die Hand geben und sagte ganz kleinlaut:

"Komm Owen lass uns das Kriegsbeil begraben und alles ist ok."

"Nur über meine Leiche, und alles ist ok wenn du mir einfach aus dem Weg gehst. Privat wie auch auf dem Eis." gab ich wütend zur Antwort und fuhr auf das Eis, da das Spiel gleich begann.

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