He's awake.

Sick Crowd - Teddy Hyde

!Warning:Gewalt!

The Petunia stands for deep Resentment.

63.

Taehyung erwachte panisch.

Heiser keuchend schoss er praktisch aufrecht nach oben, wimmerte viel zu laut. Sein rasendes Herz klopfte ihm bis in den Hals, seine Hände zitterten von Adrenalin und er atmete zu schnell. Verwirrt versuchte er sich etwas zu entspannen, strich sich mit einer schweißnassen Hand über sein erschöpftes Gesicht. Gott, von was hatte er denn nur geträumt?

"On'el Taetae?" Die fiepsende Stimme ließ Taehyung erneut erschrocken zusammenzucken, bevor er erschöpft nach links sah. Kiwoo saß mit angewinkelten Beinen unter sich vor Taehyung, den Daumen fest zwischen seinen nuckelnden Lippen, die Augen merkwürdig groß aufgerissen. Langsam entspannte sich Tae etwas, sein Atem kam weniger stoßweise, die Hände zitterten nicht mehr unaufhaltsam.

"Hey, little dude", Taehyung breitete sofort mehr als bereitwillig die Arme aus, sodass Kiwoo auf seinen Schoß krabbeln und sich fest an ihn schmiegen konnte. Dies tat das Kleinkind auch sofort, wobei das Bett unter dem leichten Gewicht merkwürdig quiekte. Hm. Seine Matratze war wohl lauter, als Taehyung gedacht hatte, wenn die Sprungfedern schon so quietschten. "Kannst du schon wieder nicht schlafen, Baby?"

Eine große Hand legte Taehyung an Kiwoos Kopf, strich diesem durch die hellen Locken. Kiwoo blieb für einen Moment stumm. "Daddy hat gesagt ich soll dich nicht aufwecken", flüsterte der Junge, viel zu leise. Fast hatte der Tattoowierer Probleme das Kind zu verstehen, obwohl Kiwoo praktisch an ihm klebte. Seufzend drückte Taehyung Kiwoo einen Kuss auf den Haaransatz und tätschelte ihm den schmalen Rücken.

"Das ist schon in Ordnung, Kleiner. Wo ist Daddy überhaupt? Macht er dir wieder eine Honigmilch?" Taehyung schlang beide Arme um den kleinen Körper an seiner Mitte, fing an ganz sanft mit dem Kind hin und her zu schaukeln, wobei das Bett erneut merkwürdig laut unter ihm knarzte und stöhnte. Das Kinn auf dem lockigen Haar Kiwoos gestützt wartete Tae auf Namjoon. Es kam öfters vor, dass Kiki mitten in der Nacht aufwachte und nicht mehr schlafen konnte und manchmal, wenn Joon ihn sonst nicht mehr beruhigt bekam, machte er seinem Kind warme Honigmilch. In neun von zehn Fällen half es Kiwoo schläfrig zu werden.

"Keine Milch." Kiwoo erzitterte gegen Taehyung, drückte sich unmöglich näher an den Brünetten. Verwirrt zog Taehyung die gepiercten Augenbrauen zusammen, strich dem Kind weiterhin über den zitternden Rücken. Warum war Kiwoo denn nur so verängstigt? Normalerweise sprach er doch auch viel lauter, versteckte sich nicht. Anders als die meisten Kinder, hatte Kiwoo noch nicht einmal Probleme mit der Dunkelheit. Was zur Hölle hatte den Kleinen so erschreckt dass- 

Ein gedämpfter Schrei. 

Taehyungs Bewegungen an Kiwoos Rücken stillten komplett. 

Das- 

Das war nicht seine Matratze.

Kiwoo wimmerte laut, presste seinen Kopf in Taehyungs Armbeuge, versuchte sich ungeschickt in dieser zu verstecken. Und Tae fühlte, wie sein Blut auf einmal zu schnell in seinen Ohren rauschte. Ein Schrei von unter ihm. Nicht nur unter seine Matratze. Unter ihm. Unter seiner Wohnung im 301. Genau unter ihm. Im Appartement 201.

"Kiwoo." Das Kind schluchzte mittlerweile, klammerte sich mit aller Kraft an Taehyung. "Kiki. Wo ist Daddy." Das Kleinkind heulte erstickt auf, presste sich eine kleine Hand an den Mund, um nur keine Geräusche zu machen. Seine Augen waren riesig, Tränen rannen an den roten Wangen hinunter. Dann, stumm, deutete er mit einem bebenden Finger nach unten. Sein Blick fand den Taehyungs. "Ist- Ist Stiefel holen."

Ein weiterer Schrei, gellend und voller Angst. Gerade laut genug, dass Taehyung es leise unter sich hörte, doch wahrscheinlich nicht laut genug um sonst jemanden zu wecken. Vor allem nicht den direkten Nachbarn Yoongi, welcher schlief wie ein verdammter Stein. Ob überhaupt jemand in der Wohnung 203 wohnte, wusste Tae nicht einmal. Niemand hörte das Schreien. Außer ihm.

Taehyung handelte, bevor er überhaupt wirklich überlegen konnte. In einer viel zu präzisen Bewegung, hatte er Kiwoo unter den Armen bereits hochgehoben und diesen ins Bad gebracht. Kiwoo heulte immer noch, mittlerweile lief ihm Rotz aus der Nase, doch Tae hatte wirklich keine Zeit sich um das Kind zu kümmern. Nicht jetzt. 

"Hör mir zu", Taehyung klang jetzt schon außer Atem. "Du bleibst hier drinnen, ja? Bis ich dich holen komme. Du lässt niemanden hinein, wenn du hörst wie sich eine Tür öffnet, sperrst du hier mit diesem Ding das Bad zu. Du wirst absolut keinen Mucks von dir geben, bis ich mit Daddy zurück bin. Hast du mich verstanden, Kiwoo?"

Das Kind weinte noch heftiger, nickte jedoch stumm. Er hatte sich weider die Hand zwischen die Zähne gesteckt, damit er auch nur keinen Laut von sich gab. Taehyung nickte, bückte sich und drückte Kiwoo ein letztes Mal einen Kuss auf das abstehende Haar. "Ich bin sofort zurück, little bro. Bleib genug hier, ja?" Seine Hand strich dem Jungen eine Strähne aus dem Gesicht, dann stand Taehyung auf wackelnden Knien auf und zog die Badezimmertür mit einem festen Knall hinter sich zu.

Taehyung wartete keine Sekunde länger.

Nur in Boxershorts und einem zu weiten Shirt rannte er zuerst in das geteilte Schlafzimmer. Hektisch blickte er um sich, riss die Decke vom Bett und bückte sich, um unter das Bettgestell zu sehen "Fucking hell, where did I..." Etwas leicht gelbliches funkelte im hintersten Eck des dunklen Verstecks unter dem Bett. Taehyungs langer Arm griff blind nach diesem, zog es hastig hervor. Der hölzerne Baseballschläger fühlte sich kalt und ungewohnt in seiner Hand an.

Als nächstes fand er sein Handy und wählte sofort den Notruf, sprintete während dessen in die Küche, wo er wusste, dass Namjoon seine Hausschlüssel aufbewahrte. "112, was ist das Problem?" Taehyungs klamme Finger suchten erfolglos nach dem Zweitschlüssel zu Namjoons Wohnung in dem kleinen Topf in welchem er alle Schlüssel aufbewahrte.

"Ja, hey, mein Freund Kim Namjoon ist gerade in seiner Wohnung und ich höre Schreie. Er hat einen gewalttätigen Ex, der ihm schon mehrmals hinterher geschlichen ist und ihn bedroht hat, kommen sie so schnell wie es geht, bitte." Taehyung ließ die Frau nicht einmal dazwischen reden, gab ihr bereits viel zu hektisch die Addresse der Wohnung, wühlte immer gestresster in der kleinen Schüssel. "Okay, Sir. Wir werden ungefähr zwölf Minuten brauchen, bis wir bei Ihnen sind. Bitte bleiben Sie ruhig und versuchen Sie nicht ihrem Freund zu helfen, bis wir-"

Taehyung legte auf.

In seiner Hand hielt er den Schlüssel, welcher Namjoons Balkon öffnete.

Der Brünette rannte so schnell zu seinem eigenen Zimmer, dass er fast auf seinem Teppich ausrutschte. Taehyungs Herz raste in seinem Brustkorb, sein Atem ging zu hektisch, die Knie zitterten unter ihm, doch er rannte weiter. Viel zu aggressiv zog er seine Zimmertür auf, schmetterte praktisch gegen die gegenüberliegende Wand. Sein Griff um seinen Basbeballschläger wurde fester.

In einer ruckartigen Bewegung hatte er die Tür raus zu seinem Balkon geöffnet. Nur eine Sekunde später hievte er sich bereits ächzend über das metallene Geländer, wie er es schon einige Male gemacht hatte, umklammerte immer noch den Schläger. Der eisige Wind des anstehenden Winters schnitt in Taehyungs zitternde Arme, ließ seinen hektischen Atem in Frostwolken vor ihm aufsteigen, während seine nackten Füße in der Luft schwangen.

Fast fassten seine Füße daneben, als er sich runterhangelte, fanden keinen guten Halt an der eisigen Metallstange des Geländers Namjoon. Mit nur einer freien Hand war es definitiv schwerer, doch er schaffte es mit etwas Mühe nach unten auf den Balkon Namjoons zu gelangen. Keuchend kam er zum Stehen auf dem halb gefrorenen Boden, bebte einmal viel zu heftig, als kalter Wind seine eisigen Arme streifte. Der Tattoowierer schlich sich näher an die gläserne Tür, welche den Blick frei gab auf den langen Flur Namjoons, geradewegs in sein Wohnzimmer.

Dort sah er auch Namjoon.

Der Florist lag zusammengekrümmt auf dem Boden, die rechte Hand merkwürdig schief abstehend. Vor ihm hockte ein Taehyung fremder Mann, schien mit dem Lilaschopf zu reden. Joon trug Taehyungs Hoodie. Und Taehyung war sich ziemlich sicher der riesige rote Fleck gleich unter Namjoons Hals an diesem war vorher noch nicht da gewesen. Der Junge hatte die Augen geschlossen, sah Taehyung nicht. Er lag komplett reglos. Taehyung fiel der Schlüssel fast aus den zitternden Fingern.

"Fuck...", fluchend versuchte er seine bebenden Finger still zu halten, um den Schlüssel irgendwie in das Schloss zu kriegen. Seine Hände zitterten ununterbrochen, machten es ihm praktisch unmöglich die Tür zu öffnen. Gerade, als er den Schlüssel endlich in das Schloss geschoben bekam, spürte er einen brennenden Blick auf sich. Erschrocken starrte Taehyung nach vorne.

Und bemerkte, dass Namjoon seine Augen offen hatte.

Als Namjoon die verschwommene Gestalt auf seinem Balkon gesehen hatte, hatte er für einen Moment gedacht, jetzt sei er wirklich am Sterben. Geonmo hatte ihm vielleicht doch die Kehle aufgeschnitten, als sich der Mann damit amüsiert hatte ihm mit einem kleinen Klappmesser die Haut von einem Schlüsselbein zum Anderen komplett aufzureißen. Doch jetzt, wo er sich ziemlich sicher war, dass die Person ihn auch ansah, fühlte sich der Blick etwas zu real an. Bekannt. Und die farbigen Tattoos würde Namjoon auch in dunkelster Nacht ohne seine Brille erkennen.

"Weißt du, NJ", die tiefe Stimme des Mannes vor ihm ließ Namjoon schwach erzittern. Er hatte keine Kraft mehr zu Schreien, sich zu Wehren. Seine Hand tat weh. Er war sich ziemlich sicher, Geonmo hatte ihm die rechte Hand gebrochen, als er auf diese gesprungen war. Hatte gemeint, es sei doch besser, wenn Joons Hände beide komplett nutzlos seien. Sein Mittelfinger stand in einem geraden Winkel ab, beugte sich definitiv zu weit nach hinten.

"Ich muss ehrlich sagen, ich bin fast etwas stolz." Geonmos Fuß landete viel zu fest auf Namjoons Rippen. Joon hatte sich den Hals bereits wund geschrien, konnte nichts anderes mehr tun als leise zu Wimmern, während sich das Gewicht auf seinen Rippen stetig verstärkte. Er hatte das Gefühl zu spüren, wie eine seiner Rippen knackte, quietschte wie wenn man ein Stück Kreide zerbrach. Namjoon war zu schwach, um zu husten. 

"Dass du dich wirklich trauen würdest wegzurennen. NJ, Baby, du bist entweder richtig mutig", der Fuß hob sich, "Oder einfach unglaublich dumm." Geonmo holte aus, die Fußspitze geradewegs auf Namjoons bereits schmerzenden Oberkörper gerichtet. Joon schloss die Augen, flehte, dass er nicht noch einmal auf die selbe Stelle treten würde. 

Dann passierten einige Dinge alle auf einmal.

Die hintere Tür, welche raus zum Balkon führte flog offen. Namjoon hörte eine sehr bekannte Stimme laut schreien. Amerikanisch schreien. "GET YOUR MOTHERFUCKING HANDS OFF OF HIM, YOU DIRTY FUCKING CUNT!" Geonmo wirbelte herum, das Klappmesser bereit in der Hand. Anschließend hörte Joon ein lautes Knallen, jemand fiel nach hinten um, landete gleich neben ihm. Etwas hölzernes klapperte zu Boden. Joon sah verschwommen hoch in das Gesicht Taehyungs. Welcher praktisch mit gefletschten Zähnen auf den Mann vor Namjoon starrte, welcher bewusstlos vor diesem lag.

"Tae?" Joons Hals tat weh. Taehyungs Blick glitt augenblicklich zu Namjoon. Sein Gesicht wurde weicher, die Augen rund. "Oh, pretty one", die gemurmelten Worte trieben Joon Tränen in die Augen. "Tae... Tut weh", krächzte der Lilaschopf leise, sein Kopf rollte nach hinten. Taehyung fiel neben ihm auf die Knie. Starke Arme umschlangen seinen Rücken, eine bebende Hand umgriff seine Kniekehlen. Ächzend stand Taehyung auf, hielt Namjoon seitlich an sich gepresst. "I know, lovely... Gleich kommt die Polizei und dann gehst du ins Krankenhaus, ja? Einfach tief atmen, my love."

Namjoon atmete tief ein. Seine Rippen schmerzten. Er atmete wieder aus. "Good boy", die geflüsterten Worte trieben dem Floristen ein leichtes Lächeln auf die Lippen, seine Augenlider flatterten. "Hey, bleib bei mir, Joon. Hör mir zu und halte die Augen offen. Nur noch bis ein Krankenwagen hier ist, ja? Dann gehen wir auch Kiki holen. Sieh zu mir, my beautiful darling. Just like that! You're doing so good!"

Und es fiel Namjoon tatsächlich nicht sehr schwer die Augen aufzuhalten.

Nicht, wenn er geradewegs in die wahrscheinlich schönsten Augen der ganzen Welt hochsehen konnte.

***************************

Erinnert noch irgendwen die Baseball-Schläger Szene an Killing Stalking? No? Just me? Okay then. Anyways! Meine allerliebsten, die Story neigt sich immer mehr einem Ende zu. Es wird nur noch ein-zwei Kapitel geben und dann war es das auch schon mit dieser süßen kleinen Geschichte. Hoffentlich hat es euch genauso gefallen die Story zu lesen, wie uns sie zu schreiben. Gute Nacht, meine Kinder!

Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

2012 Wörter





Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top