Don't wake him, alright?

Mockingbird - Eminem

The black dahlia stands for doom.

62.

"Und du kannst auch wirklich nicht ohne Stiefel schlafen?"

Namjoons Stimme war gerade laut genug, dass sein Kind ihn hörte. Kiwoo stand kopfschüttelnd mit Tränen in den Augen vor dem Bett seines Vaters, Tolo fest in einem Arm umschlungen, hickste elendig. Die letzten Wochen hatte Kiki eigentlich immer ganz gut ohne seinen Plüschmops Stiefel geschlafen, doch anscheinend hatte er heute mitten in der Nacht - ein kurzer Blick zur Uhr bestätigte, dass es definitiv zu spät war um wach zu sein - entschieden, dass er ohne den Teddy nicht schlafen könnte.

Tief atmete Namjoon durch die Nase ein, blinzelte einige Male langsam. "Okay. Okay... Daddy wird dir Stiefel holen gehen. Aber du wirst Onkel Taetae nicht wecken, ja? Er muss dich nicht unterhalten, nur weil du mal wieder nicht schlafen kannst." Kiwoos große, nassen Augen glitten zu der leise schnarchenden Figur neben seinem Vater. Taehyung lag friedlich schlafend neben Namjoons nun aufrecht sitzender Gestalt, hatte eine Hand auf dessen Oberschenkel liegen.

"Darf ich hier bleiben, bis du mir Stiefel gibst? Bitte?" Joons Lippen hoben sich zu einem sehr erschöpften Lächeln, als Kiwoo aufgeregt auf seinen Fersen hin und herwippte, den Blick starr auf das Bett der beiden Älteren gerichtet. "Natürlich, mein Schatz", sanft half Namjoon dem Jungen auf das Bett zu krabbeln, wo dieser sofort unter Taehyungs ausgestreckten Arm kroch. Schmatzend wandte sich der Halb-Amerikaner etwas im Schlaf, zog Kiwoo sanft näher an sich, ließ seine Hand von Namjoons Oberschenkel gleiten.

"Nicht Onkel Taetae wecken, ja?" Joon deckte Kiwoo sanft zu, während er selbst die beruhigende Wärme seines Bettes verließ, um mit dem Kind Plätze zu tauschen. Kiwoo starrte seinen Vater aus riesigen Augen an, nickte sachte, bevor er sich einen Daumen zwischen die Lippen steckte. "Ni't au'ecken", echote er halbwegs verständlich um seinen Finger herum. Namjoon summte zustimmend, bevor er sich nach vorne beugte und dem Kleinkind einen Kuss auf die Stirn drückte. "Daddy ist sofort wieder da. Bis gleich, Baby."

Ein letztes Mal wuschelte Joon durch die dichten Locken seines Kinds, bevor er sich leise ächzend aufrichtete. Stumm schnappte er sich den grellorangen Hoodie Taehyungs, welcher auf ihrem Nachttisch lag, und stülpte sich diesen über sein dünnes Unterhemd, in welchem er geschlafen hatte. Seine blassen Beine steckten in losen Gym-Shorts, welche ziemlich wahrscheinlich auch Tae gehörten, und für einen Moment überlegte Namjoon, ob er nicht doch dicke Hosen anziehen sollte, um in seine Wohnung zu rennen, bevor er diesen Gedanken zur Seite schob. Ihr Flur war zwar immer kalt, aber er wollte sich jetzt nicht noch umziehen, nur um sich später wieder auszuziehen.

Sanft schloss er die Zimmertür hinter sich und knippste das Flurlicht an, um etwas zu sehen. Heftig blinzelnd aufgrund der plötzlichen Helligkeit trottete Namjoon verschlafen zur Eingangstür, wo er leise fluchend und mit einiger Mühe seine Schuhe anzog. Bereits halbwegs aus der Tür bemerkte er im letzten Moment, dass es wharscheinlich eine gute Idee sei einen Schlüssel mitzunehmen, für sein Appartement aber auch für Taehyungs, um danach wieder rein zu kommen. Tief durchatmend öffnete er endlich die Tür komplett, bereit alles so schnell wie möglich hinter sich zu kriegen.

Mit halb geschlossenen Augen schlürfte Namjoon in den belichteten Gang des Appartementskomplexes, steckte sich die beiden klimpernden Schlüssel in seine tiefe Hosentaschen. Müde rieb sich der Florist über sein Gesicht, leckte sich einmal über die trockenen Lippen. Warum brauchte denn Kiwoo auch auf einmal so unbedingt Stiefel um zu schlafen? Er hatte die gesamten letzten Wochen doch auch immer ganz gut ohne den Mops und nur mit Tolo geschlafen und auch vorher hatte Stiefel immer in Namjoons Bett gelegen, ohne je von dem Kind vermisst zu werden. 

Manchmal waren Kinder ja so kompliziert.

Die einsamen Schritte Namjoons hallten im Treppenhaus, als er laut gähnend ein Stockwerk nach unten ging. Die Treppen quiekten leise unter seinen Schritten, das kalte Metall des Geländers kribbelte unangenehm in seiner rechten Hand, doch auch das half ihm nicht endlich aufzuwecken. Auch das flackernde orange Licht des Gangs ließ alles irgendwie so entspannt und wohlig wirken, so traumhaft schwummrig. Namjoon würde wirklich gerne schlafen. Am besten in Taehyungs warmen Armen mit Kiwoo neben sich auf der Matratze und einer dicken Decke um sich geschlungen.

Seine Füße trugen ihn wie automatisch den Gang hoch, nur einige Schritte, bis zur Tür 201, gleich neben Yoongis Wohnung. Hm. Ob Yoongi vielleicht auch schon - oder immer noch? - wach war? Der Mintschopf hatte noch immer eine sehr fragwürdige Schlafzeit gehat. Den ganzen Tag über konnte der junge Mann schlafen, aber abends blieb er oft bis in den frühen Morgen wach, um zu arbeiten oder sonstiges zu tun. Man, er hätte erst Yoongi schreiben sollen. Bestimmt hätte der Mintschopf mit Freude Stiefel hochgebracht, für Kiki. Yoongi war komplett von Kiwoo um dessen kleinen Finger gewickelt worden.

Mit den Augen nach unten gerichtet kam Namjoon schließlich vor seiner Wohnungstür zum Stehen, gähnte ein weiteres Mal viel zu lang. Seine kalten Finger zogen erst den falschen Schlüssel aus seiner Hosentasche, bevor er seinen eigenen klimpernden Schlüssel endlich unterdrückt fluchend heraus befördert bekam. Mit verschwommener Sicht, weil er seine Brille in seiner nächtlichen Brillanz auch oben gelassen hatte, war es definitiv etwas schwerer eine Tür aufzukriegen.

"Na los, du Drecksschlüssel", murrte Namjoon, die Augenbrauen zusammengezogen. Seine zitternde Hand drückte wiederholt den metallenen Schlüssel genau neben das Schloss, oder unter die Klinke, schien es absolut nicht hinzukriegen das eigentliche Schloss zu treffen. Tief aufseufzend ließ Namjoon die Hand kurz fallen, nahm einen schweren Atemzug, bevor er es ein weiteres Mal versuchte.

Diesmal etwas konzentrierter, aber definitiv nicht wacher, versuchte er erneut seine verdammte Tür aufzusperren. Er bekam den Schlüssel sogar bis ins Schloss gedrückt, mit ziemlichen Schwierigkeiten, und war gerade dabei den Schlüssel zu drehen, als jemand ihn von hinten antippte. Ah, dann war Yoongi wohl doch wach. Joon summte leise, den Blick auf das Schloss gerichtet. "Schon gut, Yoongs. Ich hab's hinbekommen. Kannst du dir vorstellen, wie schwer es sein kann ein Schloss zu-" 

Sein Blick hob sich.

Ein breites Lächeln, dunkle Augen. 

"Hey, NJ."

Der Schlüssel fiel klimpernd zu Boden.

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TAMTAMTAAAAAAAM! Spannend, spannend das hier. Ist ja echt krass. Halloooo, meine Lieblinge! Ich (Melly) und Miko haben endlich unsere Prüfungen hinter uns und werden nun wieder regelmäßig uploaden und ganz gleich werdet ihr unsere neue Story auch schon kriegen (sie heißt 'Cold Blooded - Namgi' und wird nach dieser hochgeladen, yeeeey) aber bevor die kommt, wird es hier nochmal ordentlich drama geben!

Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1088 Wörter





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