💫-25-💫
"Dafür schuldest du mir aber was!"
Bevor ich darauf antworten kann, fängt er an, die Zwiebel zu halbieren und in feine Scheiben zu schneiden.
***
Zufrieden gieße ich die Marinade über das Kartoffel-Speck-Zwiebel Gemisch, während Josh den Tisch deckt. "Essen ist fertig", rufe ich in das Treppenhaus, mit der Hoffnung, dass ich von den Jungs gehört werde. Als ich das stürmische Aufreißen der Zimmertüren höre, gehe ich wieder zurück in die Küche, lasse mich auf einen der Stühle fallen und vergrabe mein Gesicht in den Händen. N.i.e.w.i.e.d.e.r. verspreche ich einem der Jungs irgendetwas in Bezug auf Kochen.
Ein Räuspern macht mich auf den gegenüber von mir sitzenden Josh aufmerksam.
Langsam lasse ich die Hände von meinem Gesicht sinken und richte meinen Blick auf ihn. Seine Haare stehen verschwitzt in alle Richtungen ab, was an ihm unglaublich attraktiv aussieht - was?! Ungläubig schüttele ich meinen Kopf um diese Art von Gedanken zu vertreiben.
"Was möchtest du denn trinken?", murmelt er und nickt auf mein leeres, vor mir stehendes Glas. Nachdem ich ihn eine Weile nur fassungslos angestarrt habe und mich dabei zusammen reißen musste, mich nicht in den Arm zu kneifen um zu überprüfen, ob das nur ein Traum oder die Realität ist, öffne ich meinen Mund um ihm auf seine Frage zu antworten, werde aber von den in die Küche stürmenden Jungs unterbrochen.
"Den Geruchtest hat's schonmal bestanden... vom Aussehen her...", Levi beäugt den Haufen gut gebräunter Schnitzel, "...naja...", als sein Blick auf mich fällt, versucht er schnell wieder zurück zurudern, "... ich kann kaum warten es zu probieren!"
Auch der Rest der Gruppe setzt sich um und gegenüber von mir an den Tisch. Jay, der sich links neben mich hat fallen lassen, hat sich bereits eines der Schnitzel gesichert und einen großen Bissen davon genommen. Noch kauend klopft er mir wertschätzend auf den Rücken und schmatzt "Hast du echt lecker gekocht!".
Als er runtergeschluckt hat, fällt sein Blick auf meinen noch leeren Tellern woraufhin er diesen mit einer großen Ladung Kartoffelsalat und einen Schnitzel befüllt. Verwundert sehe ich ihn an und wollte mich gerade bedanken, als er mir zuvor kommt, indem er fragt, was ich trinken möchte. Wäre ich in einem Cartoon, wären meine Augen jetzt zwei Fragezeichen.
"Sprudelwasser bitte...", murmle ich und versuche zeitgleich ein Stück von dem Schnitzel abzuschneiden. Bevor Jay die Sprudelwasserflasche zu fassen bekommt, schnappt Josh sich diese und befüllt sein Glas mit dem letzten Schluck Wasser. Fassungslos starrt Jay Josh ein halbes Loch auf seine Hand, die die Flasche noch immer fest umklammert hat. "Seit wann magst DU denn Sprudelwasser? Du hasst doch Wasser mit Sprudel?!", fragt Cole, ebenfalls überrascht.
"Das ist Sprudelwasser?", entgegnet Josh und zieht seine Augenbrauen überrascht hoch. "Das wusste ich nicht!"
Ja ne ist klar. Natürlich nicht. Es steht ja auch nur fett in Blau "Sprudel" auf der Flasche. Kann man ja mal übersehen.
Genervt schnaufe ich auf und stemme mich von meinem Stuhl hoch. "Wo finde ich denn bei euch die Getränke?"
Bevor ich überhaupt reagieren kann, werde ich von Jay wieder zurück auf meinen Platz gedrückt. "Ich hole es schon für dich!", zwinkert er mir zu und erhebt sich von seinem Stuhl. Wow. Welchen Film schiebt der denn?! Der ist ja schlimmer als meine Mutter zu Gästen.
Kopfschüttelnd widme ich mich wieder meinem Schnitzel und auch der Rest der Gruppe versinkt wieder in Schmatzen und Kauen. Ich war so im Hersäbeln meines Schnitzels vertieft, dass ich zunächst gar nicht bemerke, wie sich jemand auf dem Platz neben mir nieder lässt. Aber als jemand versucht, mein Glas zu stehlen, erwache ich aus meiner Futtertrance. Wie aus Reflex gebe ich der diebischen Hand einen kleinen, aber effektiven Klaps.
Der Besitzer schreit überrascht auf und lässt von dem Glas ab. Tja, der hat anscheinend nicht mit meinen Blitzreflexen gerechnet. Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen wende ich mich der Person neben mir zu, welche sich als Josh, aka, jetzt wieder Mr. Eisberg entpuppt. Naja, fairerweise muss man sagen, dass sein Blick dieses Mal weniger tödlich, dafür mehr schockiert ist. Mein Blick wundert zu dem vollen Wasserglas in seiner Hand, dann wieder zurück zu seinem Gesicht. Moment mal - wollte er...?
"Gut...dann trinke ich eben selbst das gute Sprudelwasser - ALLEINE!", raunzt mich der Braunhaarige an und wollte sich schon wieder von dem Stuhl erheben, bis ich ihm geschickt das volle Glas entwende und gegen meins austausche.
"Nein nein - dieses Angebot nehme ich sehr gerne an!", rufe ich schnell und klopfe ihm anerkennend auf die Schultern um mich wieder meinem Essen zuzuwenden. "Wer sagt denn, dass das kostenlos ist?", murmelt Josh belustigt. Verwirrt mustere ich ihn, "Wie kostenlos? Das war doch ein Tausch? Dein Becher gegen meinen Becher?"
Mein Sitznachbar lacht höhnisch auf. Langsam bekomme ich Angst. Was will er denn jetzt von mir? Ist ja unheimlich!
"Also erstens Süße... leerer Becher gegen vollen Becher ist nicht gerade fair...und zweitens hast du noch eine Schuld zu begleichen - für die Zwiebeln!", erinnert er mich.
Ich blicke in die Runde. Der Rest der Gruppe ist selbst mit sich, dem Essen oder dem Sitznachbar beschäftigt, sodass unser Gespräch unbemerkt geblieben ist. Verärgert balle ich meine Hände um das Besteck zu einer Faust und murmle "Also erstens...du hast mich nicht Süße zu nennen - das dürfen nur von mir ausgewählte Personen und - Überraschung - du bist keine davon und zweitens habe ich dich nie dazu gezwungen mir zu helfen!"
Der triumphierende Gesichtsausdruck Josh's ruht weiterhein auf seinem Gesicht, was mich nur noch mehr verärgert. Dieser Typ wird nie locker lassen... und allzu schlimm kann seine Forderung ja auch nicht sein!
"Gut. Was ist deine Forderung?", fahre ich ihn motzig an.
Das Grinsen von dem nervenden Eisberg wird nur noch breiter.
"Hilf mir, meine Freundin eifersüchtig zu machen!"
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953 Wörter
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