Phantomschmerz

Überwältigt sah ich mich in dem eingestaubten Büro um das jetzt mir gehören sollte. Es war kleiner als das des Kommandanten aber die Möbel die hier standen waren fast dieselben. Ein ähnlicher Massiver Schreibtisch und Deckenhohe Bücherregale die eine Wand komplett verdeckten. Neugierig durchsuchte ich die Schubladen des Tisches und der Antiken Kommode in der Hoffnung noch Überbleibsel des vorherigen Leutnants zu finden, doch hier war nichts mehr außer der leeren Möbel, Staub und Spinnenweben. Etwas enttäuscht ließ ich mich auf den Stuhl fallen von dem eine Staubwolke aufstieg als ich mich auf das fast ungenutzte Polster setzte. Ich hustete und hörte das Lachen von Sullie der mit einigen Putzutensilien in der Tür stand.
„Sie sollten hier erstmal abstauben bevor sie es sich gemütlich machen. Hier war schon seit Jahren keiner mehr drin um sauber zu machen" das letzte sagte er nachdenklicher während er seinen Blick über die zahlreichen Spinnenweben schweifen ließ die an der Decke klebten.
„Kannten sie den vorherigen Leutnant gut?" fragte ich neugierig. Der Kommandant erwähnte das ich ihn an ihn erinnerte, doch ich kannte ihn nur vom sehen und ich wusste nur noch das er schwarze Haare und sehr dunkle Augen hatte und dass er der Vater von Jamies Kumpel Finn war. Sullie sah mich kurz an, als würde er abschätzen wollen wie viel er mir sagen durfte.
„Er war kein Einfacher Zeitgenosse. Sehr zurückgezogen und... nun... er war wohl der Einzige der sich traute dem Kommandanten zu sagen, wenn einer seiner Pläne schlecht war" skeptisch blickte ich ihn an und fragte mich inwiefern ich so jemanden ähneln sollte. Gut ich lebte auch zurückgezogen, doch ich würde niemals einem Plan des Kommandanten widersprechen „Sie glauben es jetzt zwar noch nicht... aber sie erinnern auch mich an ihn. Ihnen fehlt nur das nötige Selbstvertrauen und der Mut ihre eigenen Werte zu verteidigen" fügte er noch mit einem schwachen lächeln hinzu. Ich nickte und wir fingen an mein Büro von Jahrealten Staubschichten zu befreien. Wir lachten und erzählten uns einige unwichtige Geschichten und wenn der Kommandant an der leicht geöffneten Tür vorbei lief verstummten wir. Vor allem dann, wenn Sullie Geschichten aus ihrer Kindheit erzählte.
Es waren in paar schöne Stunden in denen ich nicht über das schwarze Loch in meiner Seele nachdenken musste. Erschöpft setzte ich mich nun auf den sauberen Stuhl und sah mich noch einmal um während Sullie mir einige Blöcke und Schreibutensilien brachte. Seine Brille saß etwas schief auf seiner Nase und Reste von Spinnenweben klebten noch in seinen zerzausten Haaren.
„Danke für deine Hilfe Sullie" bedankte ich mich bei ihm und zupfte ihm das Spinnennetz aus den Haaren.
„Keine Ursache. Es war eine gelungene Abwechslung zu meiner sonst eher trocknen Arbeit" Sullie wollte gerade mein Büro verlassen, als er am Türrahmen noch einmal stehen blieb.
„Enttäuschen sie ihn nicht. Er hat seit dem Tod ihres Vorgängers nie wieder jemanden so nah an sich herangelassen" ich schluckte als er dies so gefühlvoll sagte.
„Ich werde mein bestes geben" sagte ich nur, da ich nicht wusste ob ich den Ansprüchen des Kommandanten gerecht werden konnte. Er nickte mit einem schwachen lächeln und ließ mich dann alleine.
Eine Zeit lang beschäftigte ich mich damit meinen Schreibtisch einzurichten. Danach starrte ich das leere Bücherregal an und überlegte was wohl die Aufgaben eines Leutnants waren. Ich vermutete das Papierkram auch mit dazu gehörten. Anders konnte ich mir jedenfalls nicht erklären wozu ich ein Büro sonst brauchte. Als meine Gedanken wieder zu meinen schrecklichen Erinnerungen abdriften wollten, beschloss ich zurück zum Kommandanten zu gehen den ich schon eine Weile nicht mehr durch den Gang streifen sah.

Sanft klopfte ich an seine Tür. Sullie ist in seine verdiente Pause gegangen und konnte mich also nicht davon abhalten den Kommandanten bei seiner Arbeit zu stören. Der Kommandant reagierte aber nicht. Da ich aber wusste der er in seinem Büro war machte ich die Tür nur einen Spalt auf. Er saß verkrampft und mit einem Schmerzverzerrtem Gesicht an seinem Schreibtisch. Sofort ging ich zu ihm und versuchte herauszufinden was ihn so plagte.
„Was haben sie?" fragte ich dann etwas verzweifelt. Schockiert sah mich der Kommandant an, als hätte er nicht bemerkt das ich in sein Büro gekommen war.
„Es... geht mir gut Leutnant" winkte er ab, doch ich sah den Schmerz in seinen Augen.
„Blödsinn. Sie haben schmerzen..." ich hielt inne. Ich wusste woher die Schmerzen kamen „... Es ist ihr Arm. Nicht wahr?" Schuldgefühle gruben sich an die Oberfläche. Der Gedanke das er nur meinetwegen Schmerzen hatte kreiste wie ein Geier in meinem Verstand.
"Es geht schon, ich..."
„Wie lange haben sie diese Schmerzen schon?" unterbrach ich ihn. Erstaunt sah er mich an. Seine Stirn war schweißnass. Ich hatte schonmal von Phantomschmerzen nach Amputationen gehört und ich hatte sorge das es sich hier genau um so etwas handelte. Er überlegte kurz und antwortete dann tatsächlich auf meine Frage.
„Es hat ein paar Tage nach dem Massaker angefangen" Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich war nicht wütend auf ihn, weil er nicht zugegeben hatte das er Schmerzen hatte. Ich wusste das er niemals seine Schwächen zugeben oder zeigen würde. Ich war wütend, weil ich es nicht bemerkt hatte. Wie es aussah mussten die Schmerzen schrecklich sein und ich habe es nie bemerkt. Das Massaker war nicht mal zwei Wochen her. Auch ich merkte hin und wieder noch Schmerzen in der Rippengegend aber wie konnten mir seine Schmerzen nicht auffallen?
„Ich hohle ihnen was gegen die Schmerzen"
„Das ist nicht..."
„Keine Widerrede!" fuhr ich ihn fast schon an und stürmte aus dem Büro.

Verärgert über die Heimlichtuerei des Kommandanten und meine fehlende Beobachtungsgabe lief ich mit schnellen Schritten auf die Krankenstation zu. Es war als hätte ich Scheuklappen auf. Ich nahm meine Umgebung kaum war, wimmelte jeden ab der mich ansprechen wollte ohne zu wissen wer mich ansprach. Etwas zu stürmisch betrat ich die Station und das bemerkte ich erst als mich der Arzt und die Schwestern erschrocken ansahen. Sie waren gerade damit beschäftigt einem Handwerker die Hand zu verbinden. Der Arzt musterte mich einen Moment.
„Mrs Wulf. Wenn sie bisher keine Schmerzmittel für ihre Rippen brauchten, dann benötigen sie jetzt auch keine mehr" ich merkte das er wegen meinem unvernünftigen Verhalten nach dem Massaker immer noch sauer auf mich war. Aber darum kümmerte ich mich lieber ein anderes Mal.
„Ich bin nicht meinetwegen hier. Sondern wegen dem Kommandanten. Und nur damit sie es wissen, ich habe die letzten Tage nicht trainiert damit die Rippen heilen können. Ich bin ihnen also mehr als genug entgegengekommen" konterte ich. Er sah mich fast schon beeindruckt an.
„Der Kommandant braucht etwas von mir? Nachdem er wie sie aus der Krankenstation abgehauen ist bevor ich ihn fertig verarzten konnte?" ich hörte einen leicht herablassenden Ton in seiner Stimme. Ich schluckte schwer „Sie sind nicht auf seinen direkten Befehl hier. Richtig?" stellte er dann geschlagen fest.
„Nun ich..." er verdrehte die Augen und zog seine Handschuhe aus. Die Schwester übernahm den Patienten, während der Arzt genervt zu seinem Schreibtisch lief.
„Ihr vom Außenteam seit unfassbar... also was braucht er?"
„Sein Arm schmerzt... ich glaube es sind Phantomschmerzen" gab ich dann geschlagen zu. Er schien zu merken das mich Schuldgefühle plagten.
„Sie haben ihm das Leben gerettet... Phantomschmerzen treten oft bei Amputationen auf. Ich kann ihm ein paar Schmerzmittel geben, aber unsere Vorräte sind knapp" schlug er nun mit einer sanften Stimmlage zu. Er brachte mir die Schmerzmittel und reichte sie mir in einem Beutel „Viel Glück dabei den Kommandanten dazu zu bringen die zu nehmen" fügte er noch hinzu. Es war als würden sich sie zwei recht gut kennen.
„Danke" sagte ich dann nur und lief zurück zum Kommandanten.

Mit einem Glas Wasser und dem stärksten Schmerzmittel welches mir der Arzt geben konnte, betrat ich das Büro des Kommandanten dieses Mal ohne anzuklopfen. Irritiert und noch immer unter Schmerzen sah er von seinen Unterlagen auf.
„Nehmen sie das" sagte ich kühl und stellte beides vor ihn auf den Tisch. Wie der Arzt schon vorhersagte, machte er keine Anstalten das Schmerzmittel zu nehmen.
„Andere brauchen das dringender als ich" wehrte er sich und das obwohl er den Schmerz nicht mal mehr aus seiner Stimme verbannen konnte. Wütend über sein stures Verhalten lehnte ich mich über seinen Schreibtisch um ihn so streng wie ich nur konnte anzustarren. Auch wenn es mir schwer fiel diesen kalten Eisblauen Augen stand zu halten.
„Ich gehe erst wieder, wenn sie diese Tablette geschluckt haben" ich machte meine Augen zu schlitzen um meinen Standpunkt noch klarer zu machen „Und wenn ich ihnen die Tablette eigenhändig in den Rachen stopfen muss" nun sah er mich perplex an und griff tatsächlich nach der Tablette. Erstaunt lehnte ich mich wieder zurück und beobachtete ihn dabei wie er endlich das Schmerzmittel nahm.
„Solche Drohungen sind nicht notwendig Leutnant" sagte er nachdem er das leere Wasserglas wieder auf dem Tisch abgestellt hatte. Ich verschränkte nur die Arme vor der Brust.
„Unser Arzt hat mich vorgewarnt" er verdrehte die Augen.
„Natürlich hat er das"
„Warum stäuben sie dich so sehr dagegen Hilfe anzunehmen?" fragte ich neugierig und auch etwas besorgt. Der Kommandant war wie ein großes Rätsel das ich unbedingt lösen wollte, auch wenn ich nicht wusste warum. Auf meine Frage hin lachte er nur bitter auf.
„Was das angeht unterscheiden wir uns ja kaum. Schließlich sind auch sie aus der Krankenstation verschwunden" entsetzt sah ich ihn an.
„Ja... aber mit einem Rippenbruch und nicht mit einem Amputierten Arm... das ist schon ein Unterschied. Sir" versuchte ich wieder etwas Professioneller zu wirken. Als mich der Kommandant mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah wusste ich das ich daran gescheitert war.
„Was machen sie da überhaupt?" lenkte ich dann ab und zeigte auf die Unterlagen die verstreut auf seinem Tisch lagen. Sein Blick verdunkelte sich.
„Die Berichte und die Totenscheine für die gefallenen" gab er mit gebrochener Stimme zu. Ich ließ meine Arme sinken und sah ich besorgt an, dann fasste ich einen Entschluss.
„Lassen sie mich das machen"
„Das ist meine Aufgabe Leutnant und der Bürgermeister will die Berichte pünktlich haben" lehnte er gleich ab. Diesmal verdrehte ich die Augen.
„Sie haben mich sicher nicht zum Leutnant gemacht um dann den Papierkram weiterhin alleine zu machen. Außerdem können sie die berichte gar nicht schreiben" konterte ich mit dem wissen das ich recht hatte.
„Wie kommen sie darauf?"
„Hm... vielleicht weil sie die meiste Zeit Bewusstlos oder nicht ansprechbar waren? Ich hingegen weiß wie jeder einzelne von ihnen gestoben ist. Ich kann also viel detailliertere Berichte schreiben als sie" während ich das sagte tippte ich mir gegen die Schläfe um zu verdeutlichen wie präsent diese Erinnerungen noch in meinem Kopf waren. Kurz glaubte ich sogar sorge in seinem Blick erkennen zu können. Diese Unachtsamkeit nutzte ich um mir den Ordner und den dazugehörigen Stapel zu schnappen um sie mit in mein Büro zu nehmen „Machen sie eine Pause oder holen sich einen Kaffee bis das Schmerzmittel wirkt. Ich mache das schon" fügte ich noch hinzu während ich vollgeladen aus seinem Büro stolperte.

Mehrere Stunden in denen ich nur einmal Sullie zu Gesicht bekam der mir eine Tasse Kaffee brachte hing ich über den Berichten. Langsam wurde mir klar warum der Kommandant solche Schmerzen hatte. Denn Stundenlang an diesen schrecklichen Tag zu denken und immer wieder diese Bilder vor meinen inneren Augen zu sehen ließ meinen Kopf schmerzhaft pochen. Und weil die Berichte und die Kopfschmerzen noch nicht reichten, klopfte als nächstes auch noch Andrea an meiner Tür an.
„Oh die Gerüchte Stimmen also. Du hast jetzt ein eigenes Büro" war ihre überhebliche Begrüßung.
„Was willst du hier Andrea? Ich habe zu tun" knurrte ich und rieb mir weiter die Schläfen. Andrea ließ sich davon nicht beirren und nahm vor mir auf einem Stuhl Platz.
„Darf man nicht mal mehr seine Freundin besuchen? Schließlich sieht man dich gar nicht mehr außerhalb" ich zog eine Augenbraue hoch und starrte sie an.
„Du weißt das man mich auch vor dem Außenteam kaum draußen gesehen hat"
„Touché. Aber ich hatte gehofft das sich das mit dem Außenteam verbessert" genervt lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück.
„Warum? Damit du wieder Gerüchte über mich streuen kannst? Ich weiß ganz genau das du das warst" Sie lachte, da sie genau wusste, dass ich die Gerüchte über mich und Jamie meinte.
„Das ist doch Schnee von gestern Kate. Jetzt hört man viel interessanteres auf den Straßen" das gefiel mir überhaupt nicht.
„Was hast du jetzt wieder gemacht?" gespielt beleidigt legte sich Andrea ihre Hand auf die Brust.
„Ich bin entsetzt Kate. Immer gehst du davon aus das ich etwas damit zu tun habe"
„Ist ja auch meistens so" verteidigte ich mich gleich. Jeder wusste wie sehr Andrea Klatsch und Tratsch liebte.
„Nein, nein. Diesmal hast du dir das schön selbst eingebrockt" kurz dachte ich nach, war mir aber keiner Schuld bewusst. Sie bemerkte gleich das ich nicht selbst drauf kam „Die schüchterne zurückgezogene Kate, die sich nicht mal in der Nähe von Männern aufhalten konnte, ist plötzlich nur noch mit Männern unterwegs" verwirrt sah ich sie an.
„Ich arbeite im Außenteam... hier sind nun mal fast nur Männer" sie verdrehte die Augen.
„Die meine ich doch gar nicht" nun lehnte sie sich mit ihrem Ellbogen auf meinem Schreibtisch ab und sah verträumt an mir vorbei „Ich meine den Mysteriösen Kommandanten und den gutaussehenden Kilian" im ersten Moment wusste ich gar nicht was ich dazu sagen sollte.
„Also erstmal Ist der Kommandant mein Chef und außerdem ist er fast Zehn Jahre älter als ich" stellte ich klar und trank einen großen Schluck von meinem schon erkalteten Kaffee.
„Ach solange beide Volljährig sind ist das Alter nur eine Zahl. Und Kilian ist vielleicht zwei Jahre jünger als der Kommandant also bitte" bei dem Kommentar verschluckte ich mich heftig an meinem Kaffee und musste erstmal aushusten ehe ich mich weiter von den Gerüchten distanzieren konnte.
„Kilian ist ein Kollege und ein Freund von mir. Mehr nicht!" fuhr ich sie jetzt an. Mir reichten diese Gerüchte und vorwürfe einfach. Konnte man sich nicht mit dem anderen Geschlecht unterhalten oder anfreunden ohne diese lächerlichen Gerüchte? Wieder verdrehte sie die Augen.
„Du kannst nicht immer die Freundschaftsschiene fahren Kate"
„Seine Frau ist gestorben Andrea. Reiß dich mal zusammen!" fauchte ich sie jetzt an, doch das schien sie nicht zu beeindrucken.
„Warum wehrst du dich so dagegen Kate?" fragte sie dann und eigentlich wollte ich darauf nicht antworten. Ich wollte nicht mal über den Grund nachdenken.
„Vielleicht weil, ..." in dem Moment klopfte es an meiner Tür „... Gott sei Dank. Herein" Andrea knurrte mürrisch als ich den ungebetenen Gast hereinbat. Es war Kilian und bei seinem Anblick wurde ihr Blick gleich wieder weicher. Hilfesuchend sah ich ihn an. Er erkannte es und hob das Blatt Papier hoch „Wir reden ein anderes Mal weiter... das ist wichtig" mit zu schlitzen zusammengekniffenen Augen sah sie mich durch ihre dunkelblaue Brille an. Ihre langen Roten Locken unterstrichen das Ganze noch zusätzlich.
„Ich erinnere dich daran. Das Thema ist noch nicht durch" mit den Worten stand sie auf und ging. Beim hinausgehen konnte sie kaum ihre Augen von Kilian lassen. Erst da bemerkte ich das er jetzt auch eine Uniform trug. Jedoch trug er wie mit dem Kommandanten besprochen kein Abzeichen an seiner Brusttasche.
„Sie wirkt nett" sagte er mit einer leichten Verwirrung in der Stimme. Frustriert fing ich wieder an mir meine schmerzenden Schläfen zu reiben.
„Täusch dich da mal nicht" kurz sah ich zu ihm auf und sah nun auch die Verwirrung in seinem Blick „Nun... ich kann dir nicht vorschreiben mit wem du dich triffst aber... es gibt fast keinen Single Mann in diesem Dorf der noch nichts mit ihr hatte" jetzt schien er zu verstehen was ich meinte.
„Oh... ich verstehe"
„Warum bist du eigentlich hier" lenkte ich dann ab, weil mir das ganze mehr als Peinlich war. Kurz wirkte es so als hätte Kilian das selbst für einen Moment vergessen gehabt.
„Richtig. Sullie informierte mich darüber, dass ich meine Anliegen und Ergebnisse immer erst zu dir bringen soll und nicht mehr zum Kommandanten. Stimmt das?" versicherte er sich bei mir nochmal ab. Offenbar war es noch nicht überall bekannt das ich er erste Leutnant des Kommandanten war.
„Ähm... ja. Das stimmt" sagte ich unsicher, da ich eigentlich noch nicht wirklich wusste was meine Aufgaben waren.
„Dann... herzlichen Glückwunsch zur Beförderung" sagte er schwach und reichte mir das Blatt Papier mit dem er mich vor Andrea gerettet hatte „Das sind alle Waffen die wir in der alten Waffenkammer haben. Ein paar sind kaputt aber mit den nötigen Materialen sollte ich sie wieder hinbekommen" erklärte er und nach einem kurzen Überblick erkannte ich schnell, dass wir nicht viele Waffen besaßen und wenn da draußen wirklich jemand war der uns angreifen wollte, dann würden die Waffen niemals reichen. Schon gar nicht, wenn einige davon kaputt waren.
„Danke... dann... schreib doch mal auf was genau du brauchst... vielleicht haben wir noch was im Lager oder wir können bei der nächsten Expedition danach Ausschau halten" sagte ich nachdenklich. Kilian schien zu bemerken, dass ich auch noch über etwas anderes nachdachte, doch solange wir nichts über unseren Feind wussten, konnten wir uns auch nicht auf einen Kampf vorbereiten. Er sagte nichts, sondern nickte nur. Kurz vor meiner Tür blieb er nochmal stehen.
„Ach und wegen Andrea" irritiert sah ich zu ihm auf als er sich mit einem schiefen Grinsen zu mir umdrehte „Ich bin kein Mann für Einmalige Dinge. Keine Sorge" Ich spürte wie die Hitze in meinen Kopf stieg und als er noch breiter grinste wusste ich das mein Kopf womöglich so Rot wie eine Tomate wurde. Ohne auf eine Antwort von mir zu warten verließ er mein Büro. Ich hingegen vergrub vor Scharm mein Gesicht in meinen Händen.
„Das ich auch nie meine Klappe halten kann" murmelte ich mir selbst zu, dann lenkte ich mich mit den Berichten ab die ich eigentlich schreiben sollte. Ich schrieb so lange, bis ich auf meinem Schreibtisch einschlief...

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