eight
Verblüfft über das, was ich gerade an Worten durch den Raum geschleudert habe, sieht mich die Frau an. Sie ist leise. Still. Von meinen eben noch 180 fahre ich blitzartig runter, atme einmal tief durch und zieh mir mein Shirt wieder über. Ich seh ihr die ganze Zeit über in die Augen, und schmeise ihr schließlich die Sicherheitsnadel, die ich sonst immer im Saum meines t-Shirts trage, vor die Füße. Diese hab ich vorher entfernt, bevor ich mein Shirt überzog.
„Es kann nicht sein, das so ein inkompetentes Stück so ein Gesetz rausbringt! Dieser intulektuell unüberlegter kleiner verschimmelter Sack."
Ich sage diese Worte mehr zu mir selbst, als zu der Frau, diese hebt jetzt die Sicherheitsnadel auf und hält sie mir vor's Gesicht, wie einen Zeigefinger bei einer Drohung.
„Eine Sicherheitsnadel?!"
Es ist eher eine retorische Frage, desshalb antworte ich ihr nicht, allerdings sieht sie dennoch etwas verwirrt aus. Sie überlegt Kurtz und dann scheint ihr ein Licht auf zu gehen. „Du willst dich doch nicht umbringen?"
„Hm, vielleicht. Oder ich lasse mich das nächste mal umbringen, da giebt es viele Igioten die mit Waffen nach mir in Ruinen suchen."
Meine Stimme klingt eher gelangweilt als fest, obwohl ich ihr damit eigentlich nur etwas Angst einjagen wollte, das sie mit meinem Vater spricht oder so. Das Leben ist eh zu Kurtz, also warum sollte ich mich umbringen? Ja, jetzt ist vielleicht nicht gerade die schönste Zeit, aber später wird es umso schöner! Noch dazu möchte ich Ben nicht verletzen, er hat schon so viel für mich getan, und ich schon so viel für ihn, das geht einfach nicht.
-^-
Verzweifelt sitze ich an meinen Hausaufgaben in meinem Bett, da Xaver mir verboten hat den Schreibtisch zu nutzen und ich das Bett eh viel bequemer finde.
Ich habe vorhin noch schnell nach einem lost Place gegoogelt, da ich heute wieder Lust habe ein bisschen die Ruinen zu erkunden. Außerdem kommt Ben später und sonst ist das Treffen langweilig.
Im Unterricht vorhin gab es keine weiteren Komplikationen, die Frau ist etwas geschockt und angepisst aus dem Klassenzimmer getrampelt und hat mich dort stehen lassen. Danach hab ich mich einfach gesetzt und konnte mich nicht mehr konzentrieren, was ich davor ja auch schon nicht wirklich konnte.
Plötzlich geht die Tür auf und Xaver kommt mit Emil rein. Was macht der Bastart den jetzt hier? Beide lachen, und setzen sich ebenfalls auf Xavers Bett. Ich seh kurtz zu den beiden rüber, wobei mich auch beide ansehen, und wittme meine nicht vorhandene Aufmerksamkeit wieder meinen Hausaufgaben. Wann kommt Ben endlich mal ?
Wenn man vom teufel spricht: Es klopft an der Tür und Ben kommt rein, zieht seine Schuhe schlampig aus und schleudert sie in irgend ein Eck, danach zieht er seine Jacke aus, schmeißt auch diese in das Eck und kommt zu mir aufs Bett.
„Gib mal her, so wie ich dich kenne sitzt du da schon seit ner halben Stunde dran!" und somit reist er mir mein Heft aus der Hand und fängt an darin rumzukritzeln.
Nach ca. 10 min. ist er mit allem fertig und sieht mich erwartungsvoll an: „So, was machen wir heute? Wieder von bewaffneten Männern flüchten; eine porno- Kulisse besuchen; fast in ein 100 m tiefes Loch fallen; von toten Mäusen überfallen werden; vor nem Obdachlosen fliehen,-?" Gerade als er weitere Punkte aufzählen will, falle ich ihm ins Wort. „Neee, das ist alles langweilig, wir erkunden heute so ne alte Fabrik am Rande der Stadt, da waren wir noch nicht, und außerdem habe ich herausgefunden dass dort ganz viele andere Jugendliche sind, ... und das das ein beliebter Ort für Selbstmordversuche ist, und ich möchte unbedingt wissen was es dort für Möglichkeiten giebt, das wird bestimmt witzig!" stell ich mit angeregter Stimme fest. Ein bisschen verstört sehen Xaver und Emil uns an, das tuen sie aber schon die ganze Zeit, weil wir uns benehmen wie ein Pärchen, was gleich anfängt rum zu machen.
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