Kapitel 2

Ein schlimmer Geruch stieg Kai und mir in die Nase. Es roch nach toten Ratten. Vor Aufregung kletterte Johannes die fast zerfallene, hölzerne Leiter hinunter. Alle außer Nina folgten ihm. Sie war skeptisch und meinte:,, Ich würde nicht darunter gehen. Habt ihr keine Horrorfilme gesehen? Dort ist immer ein Keller, wo einer nach dem anderen stirbt! Außerdem haben wir doch jetzt genug Material für den Artikel." Johannes verdrehte die Augen:,, Andauernd musst du die Laune verderben! Wenn du solchen Schiss hast, warum bist du dann Journalistin für Krimiartikel geworden? Und jetzt komm. Immer sagst du sowas und immer kommen wir lebend raus." Nina atmete tief ein und wieder aus. Sie stimmte zu und kletterte ebenfalls die Leiter runter. Im Keller war es dunkel, weshalb wir unsere Taschenlampen raus holten. Der Versuch sie anzumachen ging in die Hose. Die Taschenlampen gingen nicht an, aber ich weiß, dass wir neue Batterien mit den Alten eintauschten, bevor wir losfuhren.,, Leute, warum geht das Licht nicht an? Es ist hier so dunkel!", sagte Kai voller Panik. Er ist mit Abstand der jüngste aus unserer Gruppe. Ich schätze, dass wir drei Jahre unterschied haben.,, Was ist denn? Hat das Baby Angst vor der Dunkelheit?", hänselte Johannes Kai. Er wurde oft von ihm geärgert. Ich konnte es nicht ertragen, dass Johannes Kai wegen seiner schrecklichen Angst vom Dunkeln schikaniert. Genervt unterbrach ich sein Lachen:,, Lass ihn! Was hast du gegen Kai? 100% hast du ebenfalls vor etwas Angst!" Johannes lachte wieder auf:,, Ha! Da muss Kais Babysitterin ihn beschützen. Er kann nicht für sich selber stehen! Außerdem habe ich vor nichts Angst!" Ich konnte in dem Moment nicht gut sehen, aber ich spürte die Nagativität von Kai deutlich spüren. Hinter mir hörte ich Jennifers Stimme, die genervt sagte:,, Und was ist mit deiner Thalasophobie (Angst vor tiefen Gewässern)." Johannes machte mal wieder sein Fake-Husten. Jedes mal wenn jemand über ihn sagt, das nicht zur Mut passt, macht er so. Aber ich muss zugeben ich wusste nichts von seiner Phobie (sogar dass er eine hat). Doch bevor ich mehr darüber fragen konnte wechselte er das Thema.,, Ey Leute! Was ist wenn wir einfach unsere Hand Taschenlampe nehmen? Ich glaube es sollte Klappen." Tatsächlich! Man könnte wieder sehen.,,Du kannst meine Hand wieder loslassen, Kai", sagte ich aus Reaktion.

PoV: Obwohl ich nicht wollte, dass er mich loslässt. Unsere Gruppe existierte schon seit der Uni. Kai und ich standen uns noch nie so wirklich nah, dennoch hatten wir eine Verbindung. In seiner Nähe fühlte ich mich sicher und wohl. Jedesmal wenn wir uns sehen, schenkt er mir ein warmes Lächeln, dass mein Herz schneller schlagen lässt.

,,Oh sorry Jasmin! Ich hatte es nicht bemerkt", versuchte Kai zu erklären. Nur wurde er dabei ganz rot im Gesicht. Plötzlich unterbrach Jennie unser Augenkontakt, als sie auf einen langen, dunklen Weg zeigte. Man kann kein Licht am anderen Ende sehen.,, Kai, du musst mit deiner Kamera filmen. Meine ist leer", meinte Johannes, während er seine Kamera einpackte, ,,Außerdem finden unsere Leser, dass deine Videos besser sind als meine. Entweder sind sie blind auf beiden Augen oder einfach nur Blöd." Kai zeigte ein ironisches Grinsen und nahm seine Kamera raus. Endlich gingen wir voran. Meine Knie wurden weich und mein Herz schlug sehr stark. Wir liefen lange durch den Tunnel. In dem Moment hatte mir Nina sehr leid getan. Sie hat große Angst vor Spinnen. Ein Licht war zu sehen und mich traf die Erleichterung. Trotzdem war ich sprachlos. Ich konnte mir nicht erklären wo wir waren.

Fortsetzung folgt

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