Kαριƚҽʅ 2
꧁༺Evan ༻꧂
Coryander starrte feindselig zu meinem Vater auf - und damit zeigte sie mehr als deutlich, wie dumm sie war. Gefesselt vor ihm kauernd war sie eigentlich gar nicht an der Position, ihn herausfordern zu dürfen, doch das blutrote Glühen in ihren Augen sprach mehr als deutlich dafür. „Du wirst uns schon noch was bringen, Kleine.", murmelte er, als er ihren Kopf tätschelte. Die Reaktion darauf war, dass sie umso mehr zappelte, woraufhin sie von meiner Schwester Valenthia umso fester auf den Boden gedrückt wurde. „Stillhalten.", grummelte sie, doch daraufhin fauchte die Thronfolgerin nur auf. „Lass mich los! Lasst mich gehen!" Nun wandte sie sich mir zu. „Das ist alles deine Schuld!", fauchte sie, bevor sie mit unverständlichen, für mich fremden Worten verbal auf mich losging. Mein Vater musterte sie erneut, sein Blick verfinsterte sich. „Kleine, er ist kein Diener der Finsternis.", knurrte er dann, während ihre Augen vor Wut noch immer glühten. „Er hat nur das Richtige getan."
„Das Richtige?", keifte sie schon fast, in einer hohen, unnatürlich schrillen Tonlage, während blutrote Schuppen sich auf ihren Armen ausbreiteten. „Das Richtige!", wiederholte Coryander dann verächtlich. „Ihr seht es als richtig an, dass er die Grenze überquert, um hier als Held dazustehen?"
Sogleich schnellte Valenthias Blick zu mir, doch ich schüttelte nur kaum merkbar den Kopf. „Ihr kennt die Drachen. Und sie ist die Thronfolgerin, sie hat aus erster Hand gelernt - sie lügt." Coryander atmete tief durch und sank ergeben in sich zusammen. Dieses Entnervte in ihrem Blick hatte etwas Niedliches an sich, doch ich wusste - es war nicht echt. Sie war ein Drache, Drachen waren geborene Lügner.
„Ich dachte, bei euch wäre es anders.", flüsterte sie schließlich, ihr Blick war auf mich gerichtet. Tränen hatten sich in ihren Augen gesammelt und begannen nun, über ihre Wangen zu rollen und nasse Spuren zu hinterlassen. Verdammt, sie war eine von den echt guten.
„Was?", fragte meine Mutter, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. „Bei euch dürfen die Frauen kämpfen. Mein Vater schätzt mich nicht wert, weil ich kein Kerl bin." Coryander sah zu meiner Mutter, und wie ich diese kannte, würde sie auf die Mitleidsschiene eingehen und sie freilassen. Tatsächlich lag das bereits erwähnte Mitleid in Mutters Blick, während sie die junge Frau vor sich musterte. Und schließlich öffnete sie auch ihre Fesseln. „Sie wird bei uns bleiben, ihr wird an nichts fehlen, verstanden? Sie wird wie eine von uns behandelt- in jeglicher Hinsicht."
„Jegliche Hinsicht?", echote Valenthia geschockt. „Heißt das auch Heiraten, Kinder, Wolfsblut verschmutzen?"
Mit einem Blick meiner Mutter verstummte sie in ihrem Protest. „Jegliche Hinsicht.", wiederholte sie ihre Worte, bevor sie Coryander mit sich aus dem Haus führte. Das Einzige, was von ihr zurückblieb, waren ein Aschefleck auf dem Boden und der süßliche Geruch nach Ianana.
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