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Am nächsten Morgen wachte Shaha viel zu früh auf, sodass sie jede Menge Zeit hatte um sich auf ihren ersten Schultag einzustellen. Die meiste Zeit verbrachte sie damit, leise singend auf dem Geländer des Balkons zu balancieren. Was ihrer neuen Freundin später auch einen gehörigen Schrecken einjagte.
»Ich dachte schon, du würdest herunter springen wollen!«
Doch kurz darauf lachten sie wieder zusammen, ehe sie sich eine Stunde später auf den Weg in den Speisesaal machten.
Überrumpelt und zugleich zutiefst fasziniert betrachtete Shaha den großen Saal und die mit den köstlichsten Speisen beladenen Büfetttische, doch Vlada zog sie weiter zu einem der freien Tische, wo sie sich neben einem Mädchen mit kurzen schwarz gefärbten Haaren niederließen.
»Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass wir hier sitzen?«, erkundigte sie sich bei dem Mädchen, da es ihr ehrlich gesagt zutiefst unangenehm war, dass sie die Schwarzhaarige nicht einmal gefragt hatten. Doch die winkte nur ab und nuschelte mit voll gestopftem Mund etwas, das sehr nach »Schon okay« klang. Shaha warf ihr daraufhin ein dankbares Lächeln zu, das sie für einen Moment in eine Art Schockstarre versetzte, bevor sie Shahas Lächeln vorsichtig erwiderte.
»Ich bin Ellie. Ellie Wolf.«
»Shaha Aziz«, erwiderte Shaha daraufhin und begann mit ihrem Frühstück. »Vlada Belova«, stellte sich nun auch die dunkle Brünette zu ihrer rechten vor und lächelte freundlich. Ellie schien kurz zu zögern, doch dann begann sie - größtenteils mit vollem Mund - eine lockere Unterhaltung.

Nervös klopfte Shaha imaginären Staub von dem Kragen ihrer neuen Uniform. Beim Anblick des Lila karrierten Kleides strich ein leicht melancholisches Lächeln über ihre Lippen. Noch nie war sie auf etwas so stolz gewesen, wie das sie in diesem Moment hier stand und auf die erste Stunde wartete.
Vlada war leider nicht in ihrer Gruppe eingeteilt, doch dafür Ellie. Sie schien nett zu sein, auch wenn Shaha noch keine Ahnung hatte wie sie sie einschätzen sollte. Es war als würde sie eine geheimnisvolle schwarze Wolke umgeben, die zugleich zu verschleiern schien und doch passte es zu ihr.
Nur eine andere Schülerin tauchte kurze Zeit nach Shaha auf und sofort erkannte sie die blonden Locken und die ozean blauen Augen.
Endlich erfuhr sie auch den Namen der Erdbeer Prinzessin: »Lottie. Lottie Pumpkin.«, sie schien gespannt auf Shahas Reaktion zu warten. Doch die Lächelte sie nur warm an: »Ein hübscher Name, irgendwie magisch. Es erinnert etwas an ein Märchen.« »Danke sehr!«
Und sofort strahlte die blonde wieder, auch wenn ihre Wangen augenblicklich eine kirschrote Färbung annahmen.

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