30
»Lotte, wach auf.«, Shaha beugte sich leicht vor.
»Lottie?«
Auch Jamie versuchte, die schlafende Prinzessin wieder zu Bewusstsein zu bringen. »Lottie, hörst du mich?«
»Lottie, du musst aufwachen! Lottie?«, diesmal klang Shaha entschiedener, doch sie konnte das leichte Zittern in ihrer Stimme kaum unterdrücken.
»Prinzessin auf der Erbse!«
Lottie erwachte jäh und blickte direkt in Shahas Gesicht.
»Du scheinst ja einen interessanten Traum gehabt zu haben.«, bemerkte Professor Devine neben ihr mit einem besorgten Lächeln.
»Es tut mir leid, ich ... Mein Bett ...«, Lottie rang nach Luft, bevor sie fortfuhr, »Ich muse ins Bett.«
Sie stand auf und Shaha stützte sie, zusammen mit Jamie. Ellie war bereits herbei geteilt und musterte nun ihrerseits besorgt ihre Mitbewohnerin.
Lottie ließ den Kopf hängen.
»Du warst nur zwei Minuten bewusstlos.« Jamie wirkte erneut, als habe er ihre Gedanken gelesen.
»Was war das gerade mit deinem Bett?«, bei dieser Frage war sein Kiefer war angespannt und seine Mine ernster als gewohnt.
»Äh, ja... Ich muss ins Bett. Anscheinend ist mir wieder eingefallen, wie man schläft.«, die Blonde warf Shaha und Jamie einen vielsagenden Blick zu.
»Auf gar keinen Fall!«, schaltete Mrs. Bolter sich ein. »Du musst sofort auf die Krankenstation zu Schwester Sani.«
Lottie blickte Professor Devine bittend an. »Bitte! Ich möchte einfach nur ins Bett!«
Diese wandte sich an Mrs. Bolter und sagte in einem beruhigenden Tonfall: »Ich denke auch, dass Schlaf im Augenblick das Wichtigste ist, Mercy.«
Und schließlich lenkte die andere Lehrerin ein.
Die Professorin klatschte in die Hände. »Na dann, husch husch. Jamie, würden Sie Shaha bitte helfen, Lottie auf ihr Zimmer zu bringen, damit wir die Zeremonie beenden können?«
»Natürlich, Professor.«, antworteten sie einstimmig.
»Die Prinzessin auf der Erbse!«, rief Lottie, als sie sich nur wenig später wieder im Zimmer der Prinzessin und ihrer Porterin befanden.
»Seht ihr, jetzt ist sie vom ganzen Schlafmangel durchgedreht! Ich hab's doch geahnt.« Ellie, die mittlerweile auch wieder zu ihnen gestoßen war, kicherte über ihren eigenen Witz.
Shaha seufzte leise und hörte stumm zu, als Lottie ihnen von ihrer Entdeckung berichtete.
»Jetzt mal im Ernst.«, sagte Ellie schließlich, »Glaubst du wirklich, dass da eine Erbse unter deinem Bett liegt?«
»Ganz ehrlich, ich weiß es nicht ... Ich weiß nur, dass da etwas ist ...«, Lottie drehte sich um und musterte ihr Bett mit finsterer Mine.
Shaha nickte und griff nach einigen Kissen, um sie auf Ellies Bett zu werfen. Ellie griff sich das Bettzeug und Jamie klappte mühelos die Matratze hoch.
Darunter befand sich ein Blatt Papier, es war mit Klebeband in der Mitte der Matratze befestigt. Auf dem Papier war ein Wolfskopf in einem Kreis abgebildet, der von zwei leuchtend roten Linien durchkreuzt war.
Jamie fluchte, Ellie schnappte nach Luft und schlug die Hand vor den Mund.
Es musste etwas furchtbares sein.
Shaha musterte das Blatt genau und ihre Augen weiteten sich, als sie das Siegel der maradovischen Königsfamilie erkannte.
»Was ist das?«, fragte Lottie zögerlich.
Jamie riss das Papier von der Matratze, stürzte zum Schreibtisch und knallte es dort auf die Platte. Shaha zuckte zusammen und ließ eines der Kissen, die sie noch immer in Händen hielt, fallen. Auch Lottie zuckte zusammen.
Ellie jedoch starrte die Zeichnung ausdruckslos an. Sie war das genaue Gegenteil, eigentlich sogar viel zu ruhig.
»Das ist das Siegel des Hauses Wolfson.«, ihre Stimme war matt, »Und darüber ist ein Todeszeichen.« Shaha ersxhauderte bei ihren Worten und blickte die beiden erschüttert an.
Wer auch immer dieses Blatt dort angebracht hatte, war ihnen alles andere als wohl gesonnen.
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