17
»Ich lese hier, dass Englisch dein bestes Fach ist?«, fuhr schließlich Ms Kuma mit einem Blick in ihre Mappe fort.
Toll, noch mehr Rivalität.
Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen der Lehrerin: »Ihr bekommt Konkurrenz Mädchen.«
Jamie starrte stur zur Tür.
Was war denn jetzt wieder vorgefallen?
Nach der so ziemlich schrecklichsten Englischstunde allerzeiten stürmte Lottie regelrecht hinaus, Shaha und schließlich auch Jamie folgten ihr.
Hiermit habe ich mein Training wohl begonnen, dachte Shaha, während sie Lottie keuchend hinterher spurtete.
Von einem Moment auf den anderen blieb Lottie stehen. Höchst unelegant kam auch Shaha schlitternd und rutschend zu stehen, sie hob ihren Blick und sah direkt in ein paar Haselnussfarbener Augen.
Verdammt, dieser Junge war schnell, zu schnell.
»Warte.«, seine Stimme zeigte keinerlei Gefühlsregung.
Verwirrt besah sie die beiden.
Jamie der nicht einen Flecken auf seiner neuen Uniform hatte, ruhig da stand und ernst Shahas Blick erwiederte und Lottie, die schnaufte, komplett durchnässt war und in allem sehr danach aussah, als hätte sie gerade das Bootcamp des Jahrtausends erledigt oder eher umgekehrt.
Auf einmal huschte ein Ausdruck des Bewusstseins über Lotties Gesicht und sie drehte sich um, fasste Shaha bei der Hand und zog sie mit sich.
»Warte, habe ich gesagt!« und Shaha spürte, wie eine weitere Hand sie packte.
Was wird das hier, Tauziehen?
»Lass sie los!«, Lottie schlug mit ihrer freien Hand aus, doch Jamie wehrte den Schlag wie selbstverständlich ab.
»Lottie – «
»Ich rufe die Polizei!«, drohte Lottie, während sie wieder versuchte, Shaha mit sich zu ziehen. Die hob jedoch nur eine Braue. Ist das nicht etwas übertrieben?
»LASS SIE LOS!« Lottie zerrte erneut an Shaha, strauchelte jedoch und fiel gegen deren Rücken, sodass sie alle drei wie Domino's in den Matsch vielen.
»Igitt!«
Immerhin muss sie sich nicht fühlen, als wärse sie ein lebendiger Hotdog.
Shaha versuchte ihr bestes, um Jamie nicht in die Augen zu sehen, was sich jedoch als unmöglich heraus stellte.
Doch plötzlich ertönte Lotties Stimne erneut: »Du...!«
Sie hatte verstanden.
Shaha verdrehte die Augen. »Das habe ich die ganze Zeit zu sagen versucht!«
Wenig später standen die drei vor der Tür zu Zimmer 221, Shaha spielte dabei die Trennwand zwischen den beiden Streithähnen.
Ihre Uniformen waren nass und schmutzig, doch während Lottie daran geradezu zu verzweifeln schien, ließen weder Jamie noch Shaha sich etwas anmerken.
Inzwischen hatten sie erfahren, weshalb er wirklich nach Rosewood Hall gekommen war. Der König und die Königin von Maradova hatten ihn geschickt um genaueres über ihre Tochter und deren Treiben herauszufinden.
Als Lottie klar geworden war, dass er gewusst hatte das sie log, war sie tomatenrot angelaufen.
»Schämst du dich jetzt? Ich finde, das geschieht dir recht.«, hatte Jamie gesagt, wofür er einen wütenden Blick von Shaha kassiert hatte.
Sicher, er hatte schon irgendwie recht, doch es einfach so zu sagen war nicht gerade höflich.
Nun standen sie seit einiger Zeit hinter Lottie, die unsicher die Tür anstarrte und keine Anstalten machte, sie zu öffnen.
»Türen selbst zu öffnen ist wohl gegen den Prinzessinenkodex, Miss Pumpkin?«, fragte Jamie sarkastisch, während er ungeduldig auf den Fußspitzen wippte. Shaha verdrehte nur entnervt die Augen.
»Weißt du was?«, Lottie drehte sich mit geballten Fäusten um und starrte Jamie über Shahas Schulter hinweg gereizt an. »So langsam hab ich die Nase voll von deinem Sarkasmus.«
»Und ich habe so langsam die Nase voll von dieser Warterei.«, kam es post-mortem von Jamie zurück.
»Schluss jetzt ihr beiden!« Shahas Stimme klang um einiges eisiger, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte und als beide sie anstarrten, wäre sie am liebsten im Erdboden versunken.
Plötzlich öffnete sich die Tür und eine zutiefst verblüffte Ellie blickte ihnen entgegen.
»Lottie? Shaha?«
Als ihr Blick jedoch Jamie traf, wechselte ihre Mine von überrascht zu verärgert. »WAS ZUM–?«, doch bevor sie noch etwas schreien konnte, wurde sie von ins Zimmer geschoben, während die beiden Shaha hinterherzogen.
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