Möchtegern Lilifee-Rocker und Retter in größter Not

Schon beim Verlassen des Gebäudes plagten ihn Gewissensbisse, doch er wollte sich nicht zu viele Gedanken darüber machen.

Nun lag nur noch das News Training vor ihm, Taka fuhr also mit dem Bus zur Haltestelle , von der er 10 Minuten hinüber brauchte, wenn er langsam ging, er lag gut im Zeitplan und rannte deshalb nicht. Nach einer Weile kam er an dem Platz vorbei den häufig irgendwelche verschlagenen Highschoolgruppen belegten, auch heute war eine dort.

Taka wollte auf keinen Fall ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, doch es war schon zu spät. Einer der Jungs hatte ihn entdeckt, dieser lies seine Kippe fallen, die er verbotenerweise geraucht hatte, weil man dadurch in einer Gang ja cool wirkte. Der Typ kam nun auf Taka zu und fing an mit überheblichem Ton zu sprechen: „Na, wen haben wir den da, wenn das mal nicht einer von den Zuckerbubis von Jonnys ist. Süß dein Band T-Shirt von Nirvana, selbst gehäkelt? Bist wohl grade in der Trotzphase, häng doch mal ein bisschen mit uns ab, dann siehst du, was wirklich cool ist, Mr, Lillifee-Möchtegernrocker."

Bei den Worten des fremden Jungen, stellte es Taka die Haare auf. Wieso beleidigte ihn dieser Typ und lud ihn gleich darauf in seine Gang ein? Er überlegte nicht lange und lies seinen Beschützerinstinkt für sich sprechen. „Ne danke, was hab ich den davon bei einem Haufen Arschlöchern rumzuhängen, ist ja wie im Schweinestall." er grinste schief und sah den Anderen an, innerlich war er jederzeit bereit wegzulaufen.

Der andere, wechselte seinen Geichtsausdruck schnell und mit wütender Miene lief er auf den Kleineren zu. „Was hast du gesagt? Du dreckiger kleiner..." Der Rest verpuffte in einer Faust, die Taka ihm instinktiv entgegengestreckt hatte. Sie bewirkte leider nicht viel, also sah sich Taka wenig später bereits am Boden, mit zahlreichen kleinen Schürfwunden. Über ihm thronte der Gangleader, wie ein König und sprach : „Und kleiner Held? Hat es dir die Sprache verschlagen? Der Sauhaufen, wie du ihn nennst ist wohl stärker als du! Was machen wir jetzt mit dir?" fragte er spielerisch und der kleine Moriuchi konnte zu seinem Entsetzen sehen , wie der Junge sich mit der Zunge über die Lippen leckte und zu überlegen schien.

Taka hätte es nicht mehr geschafft wegzulaufen, selbst wenn der Junge nicht direkt über ihm stehen würde. „Da du uns so zu verachten scheinst, würdest du jetzt sicher gerne bei deinen Mäusefreundchen von NEWs sein, was? Was wäre aber, wenn die dich ohnmächtig in einer Gasse finden würden, häh?" philosophierte der Ganglieder, während ihm vor Vergnügen die Augen blitzten. Er holte aus, Taka machte sich bereit auf den Schlag, dem er bestimmt nicht ausweichen konnte, doch es kam keiner.

Langsam öffnete der Moriuchi die Augen wieder und erkannte einen Meter entfernt eine Gestalt. Vor Taka am Boden lag der bewusstlose Gangleader. Der Junge blickte verwirrt wieder auf und sah in die besorgten Augen eines größeren braunhaarigen Jungen mit Bandana am Kopf. Er streckte Taka die Hand hin und fragte mit leichtem Osaka-Dialekt :„Geht's dir gut? Net das da was gbrochen is. Kannst stehen?" Dabei sah er Taka fragend an. Dieser hatte sich mittlerweile wieder von seinem Schreck erholt. Er ergriff die Hand allerdings nicht, der Fremde sollte bloß nicht den Eindruck bekommen, dass er schwach war.

Taka richtete sich mühevoll auf, es schmerzte, doch er unterdrückte die Laute, mit denen er dies zeigen würde und stand dann. Der andere wirkte zeitgleich verwundert als auch erleichtert. „Danke, aber ich wäre da auch alleine wieder rausgekommen..." murmelte Taka.

Der andere lachte leicht: „Ja sicher, das nächste Kranknhaus is in 2 km, soll ich dich hinbringan?"hakte der Größere nochmal nach. „ Nein, alles bestens . Was machst du dir überhaupt Sorgen, wenn ich eh schon wieder stehe? Übrigens, nicht das es mich wirklich interessieren würde, aber was mit dem Rest der Gang passiert?"schmollte Taka und drehte sich leicht desinteressiert ein wenig weg. „Ach die,stand'n a bissal weita weg, Ich hab mir nen Weg durch sie durchgesucht und dann gesehn was die mit dir angestellt haben, alle, die mir an'd Kragen wollten hab ich mit ner Kinnlade versehen und dann ihren Anführer da KO geschlagen, da sin sie alle weg." sagte der große mit ernster Miene.

Insgeheim fand Taka das ziemlich cool und bewunderte den Jungen für seinen Mut, doch irgendwie ging er ihm mit seinem Dialekt und der fürsorglichen Art auf die Nerven, das war Taka einfach nicht gewohnt, außerdem sagte ihm ein unangenehmes Gefühl im Bauch, das er vielleicht mal ins Studio sollte und nicht hier mit seinem Retter tratschen.

Eine Frage noch, dann bin ich weg, nahm er sich vor : „ Wer bist du überhaupt und was machst du hier?" Der andere schien kein Problem damit zu haben diese zu beantworten: „Ich heiß Toru, meine Jungs und ich kommen aus Osaka und haben hier was zu erledign. Ich war grad aufn Weg zum Hinterausgang unsrer Unterkunft, als ich die Geräusche ghört hab. Und da bin ich hin um nachz'sehn..." erzählte er ruhig.

Taka hörte das letzte Wort noch, dann rannte er los, hinter sich die Stimme des nun komplett verwirrten Jungen: „Hey, wart doch mal, du bist verletzt! Halt doch an. Wie heißt d' denn überhaupt?" doch er bekam keine Antwort. ,Toru also...' dachte Taka während dem Laufen, gerne hätte er sich dem nett scheinenden Jungen ein wenig anvertraut, doch Taka's Ego verbat es, „Vertrau keinem Fremden" sagte es und Taka war schon zu oft verraten worden, als das er es diesmal überwinden könnte.

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