70.

Vorsichtig drehte ich mich etwas auf dem weichen Bett, wobei ich mir jedoch die Decke wegstrampelte, welche vor wenigen Minuten noch auf mir gelegen hatte.
Langsam öffnete ich ein Auge und wurde sofort von der hellen Sonne geblendet, worauf ich meinen Kopf wieder in mein Kissen drückte.

Erst nach ein paar Minuten gewöhnen, erhob ich mich aus dem Bett und setzte mich auf.

Ich strich mit dir herausgefallenen Haarsträhnen aus meinem Dutt hinter die Ohren und blickte mich im Zimmer um.
Jedoch war von Jayden keine Spur.

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und erhob mich langsam von dem Bett.
Wo war er denn bitte?

War er einfach abgehauen nachdem was gestern zwischen uns passiert war?
Aber warum? War es etwa so schlimm gewesen?

Nachdenklich ließ ich meinen Blick weiter durch das Zimmer wandern, was an sich nicht sonderlich groß war, aber nirgendwo war Jayden.

Mit einem Seufzen ließ ich mich zurück auf das Bett fallen.
Vielleicht war die ganze Sache doch eine schlechte Idee gewesen oder besser gesagt eine ziemlich schlechte.
Zwar konnte ich alles auf den Alkohol schieben, aber es war nun auch nicht so viel gewesen, dass ich gar nicht mehr gewusst hatte, was ich tat.

Nervös rieb ich mir einmal über das Gesicht und zog anschließend das T-Shirt, was ich trug und anscheinend von Jayden sein musste etwas weiter über meine Beine.

Im nächsten Moment vernahm ich aber auch schon ein Knacken im Türschloss, worauf ich erschrocken hochfuhr.
Jedoch brauchte ich gar nicht mehr vom Bett aufzustehen, denn da stand Jayden schon vor mir und musterte mich mit einem Grinsen auf den Lippen.

„Wie? Was? Wo warst du bitte?", kam es nur stotternd aus mir heraus.
Jedoch antwortete er nicht, sondern holte stattdessen etwas hinter seinem Rücken hervor.

„Hier", sagte er anschließend und reichte mir einen Strauß Rosen.
„Was?", murmelte ich nur verwirrt und überwältigt, bevor ich den Strauß vorsichtig entgegennahm.

„Warum...", wollte ich ansetzten, aber wurde bereits von ihm unterbrochen.
„Ich denke...", hörte ich ihn sagen und merkte wie seine Augen mich intensive musterten.
„Wir haben eine Menge zu besprechen"

Langsam nickte ich nur und schaute weiter in seine grünen Augen, die mich immer noch intensive musterten.
„Also ich weiß nicht genau wie ich dir das erklären soll...", startete Jayden den zweiten Versuch und kratzte sich etwas am Hinterkopf.
Anscheinend machte ihn die ganze Sache doch etwas nervöser, als er gedacht hatte.

„Es ist so. Rose, ich kann dir nicht genau sagen seit wann und wie es passiert ist, aber irgendwie habe ich immer so ein komisches Gefühl in mir sobald du in meiner Nähe bist. Also es ist nichts schlechtes eher etwas, was mich glücklich macht, aber ich denke du solltest es wissen, dass...", doch da hatte ich ihm schon das Wort abgeschnitten.

Und zwar nicht in dem ich ihm mit Worten antwortete, sondern in dem ich ihm einen Kuss gab.
Ich merkte nur wie sein Körper sich anspannte und er mich perplex musterte, aber keine Sekunde später sich wieder entspannte und den Kuss erwiderte.

Seine Hände nutzten diese Chance ebenfalls und schlangen sich um meine Hüften, sodass ich nun zu ihm herangezogen wurde.

„Jayden", murmelte ich leise nachdem ich mich von ihm gelöst hatte, worauf ich mir ebenfalls kein Schmunzeln verkneifen konnte.
„Ich denke uns beiden ist klar, dass das Wort „Fake" zu unserer Beziehung nicht mehr ganz passt, oder?"

Nun bildete sich auf seinen Lippen auch ein Lächeln aus.
Und dieses Mal war es sogar ein richtiges Lächeln und kein Grinsen, sondern ein Lächeln, was in diesem Moment nur mir galt.

„Ich liebe dich Rose", hörte ich ihn leise flüstern.
„Und das nicht nur seit unsere Nacht gestern, sondern seit dem ich dich kennenlernen durfte. Seit dem ich das Mädchen in dir kennenlernen durfte, was talentiert, verdammt hübsch und liebevoll ist"

Ich biss mir einmal auf die Lippe, um das Dauergrinsen etwas zu verdecken bei dem man denken konnte ich wäre gerade aus der Psychiatrie ausgebrochen.

„Ich liebe dich auch", flüsterte ich leise und spürte eine Sekunde später auch schon wie mich seine Arme noch weiter zu sich heranzogen, sodass wir beide schließlich auf das Bett fielen.
„Jayden du erdrückst mich", keuchte ich nur und probierte mich unter ihm zu befreien.

Jedoch bekam ich nur ein Lachen von ihm als Antwort.
Keine zwei Sekunden später rollte er sich aber auch schon von mir herunter, sodass ich wieder normal atmen konnte.

„Ich will ja nicht, dass meine neue Freundin gleich zerquetscht wird", vernahm ich seine tiefe Stimme an meinem Ohr und spürte wie er mir einen Kuss auf die Wange drückte, sodass ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte.






„Wir ihr wollt schon heute fahren?", fragte Olivia und musterte uns verwirrt.
Nachdem Jayden und ich unseren Beziehungsstatus geändert hatten, hatten wir uns angezogen, wobei ich deutlich merkte, dass Jayden seine Finger nicht bei sich behalten konnte.

Ich hatte ihn darauf mehrmals ermahnt, aber jedes Mal nur ein hämisches Grinsen zu geworfen bekommen und anschließend noch ein paar Küsse.

Nicht mal beim Frühstück hatte er es geschafft. Aber ich nahm es ihn nicht übel, da die Schmetterlinge in meinem Bauch ebenfalls wie verrückt spielten, wenn ich ihn auch nur anschaute.
Der mögliche Grund dafür könnte aber auch unsere gestrige Nacht gewesen sein.

Schließlich war die auch nicht ganz ohne.

„Und warum schon heute? Einen Tag könnt ihr doch sicherlich noch bleiben", riss mich Olivias Stimme wieder in die Realität.
Jayden und ich hatten nämlich bevor wir runter zum Frühstück gegangen waren beschlossen, dass wir schon heute zurückfahren wollten.

„Mum, mein Album kommt demnächst raus und Rose muss sich auch ranhalten, denn ihr Song wird nächste Woche released", antwortet Jayden seiner Mutter, wobei man deutlich den leicht genervten Unterton aus seiner Stimme heraushören konnte.

Olivia seufzt darauf nur einmal auf und musterte ihren Sohn.
„Das hast du ganz sicherlich von deinem Opa dieses ständige arbeiten", rutschte es ihr schließlich heraus, worauf Jayden nur schmunzelte.

„Wenn ich nicht ständig arbeiten würde, würde ich nicht da sein, wo ich heute bin. Also kann das gar nicht so schlecht sein"

„Na gut", gab sich seine Mutter schließlich geschlagen und lehnte sich etwas zurück in den Stuhl.
„Fahrt ruhig heute schon. Ist okay, ich will ja auch nicht, dass das Business euch sonst noch mehr Druck macht als eigentlich"

„Danke, Mum", murmelte Jayden und erhob sich von seinem Stuhl, um seiner Mum einen Kuss auf die Wange zu geben.
Anschließend wandte er sich auch schon an mich und zog mich aus dem Stuhl.

Ich blickt ihn nur etwas verwundert an, da ich nicht so eine plötzliche Reaktion erwartete hatte, würde jedoch im nächsten Moment schon von ihm aus dem Speisesaal herausgezogen.

„Warum haben wir es denn auf einmal so eilig?", fragte ich verwirrt und stolperte etwas hinter ihm her.

„Weil unser Flug bereits in zwei Stunden geht und auch schon gebucht ist", antwortete er und zog den Zimmerschlüssel beim Laufen aus seiner Hosentasche.

„Warte", entgegnete ich nur und blieb abrupt stehen.
„Das heißt wir wären so oder so geflogen. Auch wenn deine Mutter es dir nicht erlaubt hätte?"

„Genau, außerdem bin ich voll jährig. Zumindest hier in Paris, also hätte sie eh nichts einwenden können", fügte Jayden noch hinzu, wobei mir aber nichts das Grinsen entging, was sich dabei auf seinen Lippen widerspiegelte.






„Und passt auf euch auf, ja?", konnte ich noch Olivia sagen hören, bevor sie mich und Jayden nochmal in ihre Arme zog.
„Ja, ja", grummelt Jayden darauf nur genervt und konnte das Augenrollen dabei anscheinend nicht unterdrücken.

„Wir fliegen nur zurück nach Amerika, das heißt neun Stunden schlafen, also mach dir mal nicht solche Sorgen"

Seine Mutter schüttelte darauf nur den Kopf, bevor sie uns abermals in ihre Arme zog.
Anscheinend gingen ihre Gefühle gerade ziemlich mit ihr durch.
Aber wie sollte man es ihr verübeln. Sie hatte gestern geheiratete und musste sich noch um die ganze Verwandtschaft kümmern, die bestimmt noch in den Federn lag.

Erst nachdem zehn weitere Minuten vergangen waren in denen wir uns nochmal von Jaydens Großeltern verabschiedet hatten, die auch noch aufgetaucht waren, konnten wir endlich in das Auto steigen, was uns zum Flughafen bringen sollte.

„Jayden?", murmelte ich nachdenklich, als wir bereits schon eine ganze Weile in dem schicken schwarzen Auto saß, was uns durch die Straßen von Paris zum Flughafen fuhr.

„Mhm", konnte ich Jayden darauf grummeln hören und sah wie er sein Handy aus der Hand legte, damit er aufschauen konnte.
„Weißt du eigentlich schon wie du dein Album nennen möchtest? Schließlich braucht es ja auch einen Namen"

Nachdenklich blickte mich Jayden an, bevor er langsam nickte.
„Es ist nur die erste Idee bis jetzt weiß noch keiner davon", murmelte er und lehnte sein Kopf etwas an das Fenster.
Unter seinen Augen zeichneten sich bereits schon Augenringe ab und auch seinen Pupillen hatten etwas lustloses an sich, was aber wahrscheinlich an dem ganzen Schlafmangel in den letzten Tagen lag.

„Und was war deine Idee?", hakte ich vorsichtig weiter nach.
„Ich hatte überlegt es Pressure zu nennen. Weißt du in den letzten Jahren lag immer eingewiesen Druck auf mir so zu sein wie Hollywood einem es vorschreibt, was ich natürlich nicht ansatzweise geschafft habe. Trotzdem heißt das nicht, dass ich es probierte habe. Das Album soll irgendwie die letzten Jahre etwas erklären und auch zeigen, dass nun ein neuer Abschnitt in meinem Leben begonnen hat", murmelte er und starrte weiterhin nachdenklich aus dem Fenster.

Es herrschte kurz Stille zwischen uns bis ich etwas an ihn heranrutschte und seine Hand mit meiner verschränkte.
„Also ich finde, dass der Name perfekt ist", murmelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Nun konnte ich ebenfalls erkennen wie sich ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen ausbreitete.
„Danke", hörte ich ihn noch in mein Ohr raunen, bevor sich seine Arme um mich legten und weiter zu sich heranzogen.

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Ich hab ein paar schlechte Neuigkeiten. Wie vielleicht manche schon wissen bin ich seit ein paar Tagen in Quarantäne, da jemand aus meiner Familie an Corona erkrankt ist und ich es ebenfalls haben könnte.
Zumindest zeige ich starke Symptome.

Jedoch ermöglicht mir dies etwas mehr auf Wattpad zu sein, wodurch ich es hoffentlich schaffe mehr zu schreiben :-)

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