63.

„Was zur Hölle hast du gemacht?", schoss es aus ihr heraus und man konnte sehen wie sich ihre Miene verdunkelte.
„Damit kannst du dich nicht zur Hochzeit gehen, Jayden! Das sieht ja furchtbar aus"

„Danke für deine Komplimente", antwortet Jayden nur auf das Gemecker seiner Mutter.
„Ändern kannst du es jetzt eh nicht mehr, also...", schob er noch hinterher.
Dann packte er auch schon meine Hand und zog mich die Treppen herunter.

„Ich hab doch gesagt, dass deine Mutter ausrasten wird", murmelte ich, als wir durch den Gang liefen, der in den Speisesaal führte.

„Ich weiß, dass war ja auch genau das, was ich erreichen wollte. Sie zwingt mich schließlich hier hin mitzukommen"

„Jayden, Jayden...", murmelte ich nur nachdenklich.
„Manchmal werde ich aus dir echt nicht schlau.
„Das wird niemand so richtig, also brauchst du dir auch nicht den Kopf darüber zerbrechen", entgegnete er und legte auch schon seine Hand auf meinen Rücken.

Dann würde ich bereits von ihm weiter durch die große Tür des Speisesaals geschoben.
Dieser war ziemlich überfüllt mit gefühlt tausenden Menschen.

„Ist das alles deine Familie?", fragte ich nervös, als ich meinen Blick über die vollen Tische schweifen ließ.
„Jap, die darf ich alle meine Blutsverwandten nennen", entgegnete er und ich spürte wie er nach meiner Hand griff.

„Jayden!!!", hörte man auf einmal eine Stimme und ein paar Minuten später konnte ich auch schon einen älteren Mann sehen, der gerade auf uns zu gelaufen kam.

„Das ist mein Großvater", hörte ich Jayden noch in mein Ohr sagen, bevor der Mann auch schon vor uns stand.
„Da ist ja mein talentierter Enkel!", rief sein Opa laut und schloss ihn in die Arme.
Anschließend wendete er sich mit einem Lächeln an mich und reichte mir die Hand.

„Und mit wem darf ich die Bekanntschaft machen?"

„Ähm... Rose..", wollte ich ansetzten, aber da unterbrach er mich bereits mit einem Lachen.
„Ach, ich mach doch nur Spaß natürlich weiß ich, dass du Rose Morelle oder auch Jaydens übertalentierte Freundin bist"

„Wobei ich mich noch immer Frage, wie er es geschafft hat, dass du mit ihm eine Beziehung eingehst", schob er noch hinter her.

„Das ist eine lange Geschichte...", murmelte ich und spürte wie sich der Blick von Jayden auf mich legte.
Naja, es war eigentlich keine lange Geschichte, sondern eine lange, verwirkenden, komplizierte und echt schräge Geschichte.

Ja!
So könnte man unsere Zusammenkommen ganz gut beschreiben.

„Ach, wer hat seinen Hintern auch mal auf eine Familienfeier bewegt", hörte ich auf einmal eine Stimme sagen, worauf ich verwundert zur Seite schaute und eine etwas älterer Frau auf und zu laufen sah.

Wahrscheinlich war das Jaydens Oma.

Und ich hatte Recht behalten, denn sie begrüßte ihn sofort mit einem Lächeln.
Anschließend richtete sie ihren Kopf ebenfalls an mich und ich konnte sehen wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen legte.

„Rose, schön das wir dich auch mal kennenlernen dürfen", sagte sie und kurz darauf wurde ich bereits in ihre Arme gezogen.
„Danke, freut mich auch sehr sie kennenzulernen", antwortete ich, nachdem sie mich wieder frei gelassen hatte.

Sie lächelte mir nur zu und drehte dann ihren Kopf zu ihrem Enkel.
„Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?", fragte sie erschrocken, als sie ihre Brille etwas richtete und ihn musterte.

„Das ist seine neue Frisur, sowas trägt man heutzutage nun mal", beruhigte Jaydens Opa seine Frau etwas und zwinkerte seinen Enkel anschließend zu.

Auf dessen Lippen schlich sich nur ein Grinsen.
„Gefällt es dir etwa?", richtete er sich anschließend an seinen Opa, worauf sich ebenfalls seine Mundwinkel hochzogen.

„Also schlecht sieht es nicht aus. Deinem Onkel würde es bestimmt gefallen", entgegnete er und nickte einmal hinter sich in die Menge an Menschen, die miteinander quatschten.

„Na dann werden wir ihn gleich mal hallo sagen gehen", antwortete Jayden darauf und legte anschließend seine Hand abermals auf meinen Rücken und schob mich an seinen Großeltern vorbei.

Jedoch liefen wir nicht zu seinem Onkel, sondern zu einem leeren Tisch auf dessen Bank sich Jayden fallen ließ.
„Ähm...", murmelte ich und musterte ihn, wie er dort auf der Bank saß, bis ich mich neben ihn setzte.

„Das sieht aber nicht so aus wie dein Onkel"

„Es ist ja schließlich auch ein Tisch", entgegnete er darauf und legte seinen einen Arm auf meine Schulter.
„Das ist mir auch bewusst. Aber warum sind wir nicht zu deinem Onkel gegangen?"

„Weil ich jetzt einfach etwas Ruhe von meiner Familie brauche", antwortete er darauf.

„Du hast sie doch gerade mal zwei Minuten gesehen"

„Ja, und diese zwei Minuten sind schon zu viel", hörte ich ihn darauf antworten und konnte sehen wie er sich ein Glas von den bereit gestellten Getränken nahm.

Ich schüttelte darauf nur mit einem kleinen Lachen den Kopf, aber schaute dann verwundert auf, als sich auf einmal eine weitere Person an unseren Tisch setzte.
Und das war nicht Violet.

Nun durfte ich einem braunhaarigen Jungen in die Augen schauen, der mich nur angrinste.

Anschließend konnte ich sehen wie sein Blick zu Jayden wanderte, der ihn nicht ganz so fröhlich anschaute.
„Sag mal lieber Cousin!", begann der Junge auch schon.
„Warum bekommst du eigentlich immer die hübschesten Mädchen ab? Ich hab dir doch letztes Mal gesagt, dass du mir mal eine mitbringen sollst"

„Und ich habe dir beim letzten Familientreffen gesagt, dass mir deine Wünsche egal sind", entgegnete Jayden nur, worauf das Lächeln des Jungen leicht schwand.

„Das ist übrigens mein bekloppter Cousin Logan", stellte Jayden mir schließlich noch den Jungen vor, der mir darauf abermals ein Lächeln schenkte.

„Rose", antwortet ich nur und zog meine Mundwinkel ebenfalls etwas hoch.

Ich konnte sehen wie sich ebenfalls auf seinen Lippen ein Lächeln bildetet und sich sein Mund etwas öffnete er aber nicht mehr zum Reden kam, da ihn eine männliche Stimme unterbrach.

„Jayden, Logan und hübsche Freundin von meinem gut aussehenden Neffen"

Verwundert drehte ich meinen Kopf etwas und durfte nun in ein grinsenden Gesicht von einem Mann schauen, der wahrscheinlich so alt wie meine Eltern war.

„Henry", konnte ich Jayden neben mir sagen hören und spürt ein paar Sekunden später wie er sich vom Tisch erhob und sich mit dem Mann ein klatschte.

Nachdem die beiden sich von einander gelöst hatten, drehte der Mann sich zu mir und Logan, der mittlerweile mit seinem Stuhl etwas näher an mich heran gerückt war.

Jayden fixierte ihn darauf etwas mit seinen Blick und pfiff dann einmal leise, wobei er mit seinem Kopf etwas in die andere Richtung nickte.

Einzig und allein der Blick, welchen er dabei auf dem Gesicht hatte, zeigte schon, dass es ihm es nicht gefiel, dass Logan so nah neben mir saß.

Dieser rollte darauf einmal mit den Augen und rückte dann mit seinem Stuhl wieder zurück.
Der Mann, welcher wahrscheinlich der Onkel, der beiden sein musste, lachte sich nur darüber schlapp und klopfte Jayden lachend auf die Schulter.

Nachdem er sich beruhigt hatte, drehte er sich wieder zu uns.
„Hi", sagte er schließlich mit einem etwas komischen Grinsen im Gesicht zu mir und strecke mir die Hand hin.

Ich schüttelte sie darauf nur zaghaft und ließ meinen Blick leicht zu Jayden wandern, der mich ebenfalls belustigt anschaute.
„Henry!", ermahnte er schließlich seinen Onkel.
„Sie ist neu in unserer Familie, also begrüß sie normal"

„Ohh tut mir Leid", entgegnete er darauf mit einem Grinsen und hörte dabei gar nicht auf meine Hand zu schütteln.
„Ich bin Henry. Jaydens fantastischer Onkel, der leider immer noch nicht in den Wikipedia Einträgen erwähnt wird"

Ich merkte wie mir darauf ein Schmunzeln über die Lippen huschte und er mir jetzt schon sympathisch war.
„Rose", antwortete ich schließlich, worauf er auch meine Hand los ließ.

Dann wanderte sein Blick zwischen Jayden und mir hin und her.
„Und? Wie lange haltet ihr es schon miteinander aus?"

„Ähm...", stotterte ich etwas verlegen und merkte wie mein Blick zu Jayden wanderte.
Ich wusste gar nicht wann genau wir die Sache mit der Fake Beziehung beschlossen hatten.

Zu normal fühlte sich das alles mittlerweile an.
Als wäre es schon immer so gewesen.

„Fast zwei Monate", riss Jayden mich schließlich aus den Gedanken, worauf sein Onkel verständnisvoll nickte.

Irgendwie hörte sich dieses Angabe komisch an.
Wenn man nämlich meinem Gefühl nach urteilte, dann entsprach es überhaupt nicht der Zeit, die ich mir gedacht hatte.

Aber vielleicht änderte sich das ja auch noch.

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Neues Kapitel für euch und Motivation für mich das Buch weiter zuschreiben.
Zwar schon etwas spät, aber Nachts kommen einem doch die besten Ideen.

Wer ist eigentlich euer lieblings Charakter und warum?

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