22.

Jayden hatte mich nach der Arbeit im Studio noch nach Hause gefahren aber wirkte auch auf der ganzen Fahrt als wäre er nicht wirklich bei der Sache.
Wir hatten kaum ein Wort gewechselt und er hatte nur nachdenklich aus dem Fenster gestarrt.

Nachdem er abgefahren war, hatte ich meinen Schlüssel aus der Tasche geholt und die Haustür aufgeschlossen.
„Da bist du ja endlich?", wurde ich von der Stimme von Ella aus meinen Gedanken gezogen. Verwundert blickte ich sie an und sah das Ethan hinter ihr an der Bar der Küche lehnte.

„Was machst du denn hier?", fragte ich sie verwirrt und merkte dann das Ethan sie wahrscheinlich eingeladen hatte.
„Ethan hat mich nachdem Cheerleadertraining mitgenommen und wo warst du eigentlich den ganzen Tag? Ich musste die Schule ohne dich überstehen?"

„Ja ähm...was das angeht", setzte ich an aber wurde von meinem Bruder unterbrochen.
„Du kannst von Glück reden das Mum gestern Nachtschicht hatte und deswegen nicht bemerkt hat das du weg warst", sagte er mit einer meckernden Stimme.

Ja, ich damit hatte Ethan eindeutig Recht. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen das sich ihr Notfall in eine Nachtschicht verwandelt hatte. Sonst hätte ich wahrscheinlich eine Woche Hausarrest bekommen.

„Also wo warst du nun? Auf einer Party? Bei deinem neuen Lover?", fragte Ella neugierig als mein Bruder wieder verschwunden war.
„Meinem neuen Lover?"

„Ja, Jayden schaust du überhaupt mal auf Social Media nach. Rayden ist weltweit der angesagtesten Hashtag auf Twitter", plapperte Ella.
„Rayden?", fragte ich jetzt noch verwirrt.

„Naja dein Name und Jaydens Name also Rayden", erklärte sie.

„Wow, dass die sich da nichts besseres ausgedacht haben", entgegnete ich Kopf schüttelnd und lief an ihr vorbei in die Küche.
„Ist schon klar das du davon nicht begeistert bist. Das hab ich mir schon gedacht"

„Warum sollte ich auch? Jayden und ich sind nicht zusammen oder irgendwas anderes. Er hat mich nur ein paar mal nach Hause gefahren und alle machen sofort wieder ein Drama draus", entgegnete ich.

Das ich jetzt schon mehrmals bei ihm übernachtet hatte erzählte ich ihr nicht sonst würde sie noch einen Kreischanfall bekommen.
„Wie willst du den erst mit den Paparazzi klar kommen wenn Jayden und du euren Song veröffentlichen", fragte sie nachdenklich.

„Dass muss ich mir dann noch überlegen aber momentan ist es ja noch nicht so weit?", antwortete ich und schnappte mir etwas zu essen aus dem Kühlschrank.

„Habt ihr eigentlich schon ein Datum wann er heraus kommen soll? Also euer Song", fragte Ella und ließ sich neben mich auf die Couch fallen.

„Nein, wir sollen uns eins aussuchen. Aber Jayden ist momentan von der Laune her nicht der beste.", antwortete ich. „Und auf Streit hab ich im Moment einfach keine Lust"

„Und können wir jetzt bitte auf hören über Jayden, Songs oder irgendwelche angehenden Beziehungen zu reden. Ich brauch davon momentan einfach mal eine Auszeit", murmelte ich und schaltete den Fernseher ein.
„Ja, aber das heißt nicht das ich dich irgendwann anders mal darüber ausquetschen werde"

„Rose!", hörte ich die wütenden Stimme meines Bruder brüllen als ich gerade die Haustür aufschloss. So wurde ich also begrüßt wenn ich nach einem anstrengenden Schultag nach Hause kam.
Na dann aber schönen Dank auch

„Was?", fragte ich mit einer ruhigen Stimme da ich mittlerweile wusste das schreien bei Ethan nichts bringen würde.

„Ich hab dir doch schon mehrmals gesagt das du nicht in mein Zimmer gehen sollst", keifte er.

„Ich war aber nicht in deinem Zimmer"
Dies war schließlich auch die Wahrheit.

Nie im Leben würde ich Ethans Zimmer freiwillig betreten.
Das war nämlich ein reines Mienenfeld.

„Und warum liegen dann deine ganzen Schulbücher bei mir unten?", fragte er wütend.
„Die sind nicht von mir sondern von Ella. Schon vergessen Dummkopf gestern Abend wolltet ihr noch zusammen Hausaufgaben machen", antwortete ich ihm und setzte das Hausaufgaben dabei in Gänsefüßchen.

Die Wut auf seinem Gesicht verwandelte sich schlagartig ein Verwunderung als probierte er zu realisieren was er gestern getan hatte.
Sag mal was hatte der eigentlich wieder geraucht.

Ich rollte einmal mit den Augen und zwängte mich an ihm vorbei. Eigentlich wollte ich nur mein Zeug abladen und dann gleich weiter ins Studio fahren.

Aber meine Mutter hielt mich im nächsten Moment auf als sie die Treppen herunter kam. „Rose?", rief sie meinen Namen.

„Ja?", fragte ich und drehte mich zu ihr um. Dabei probierte ich es so gut wie es ging meine Genervtheit zu unterdrücken.

„Dad, kommt heute Abend nach Hause also komm bitte pünktlich zum Abendessen und keine Nachtaktionen mehr", sagte sie in einem strengen Ton. Ich nickte nur und schnappte mir dann den Autoschlüssel von der Kommode.

„Mach ich", entgegnete ich noch und verschwand dann aus der Haustür.

Ich lief schnell in die Garage und setzte mich ins Auto und fuhr dann los zum Studio.
Eigentlich hatte ich wenig Lust jetzt Zeit mit Jayden zu verbringen aber er hatte mich nach der Schule mehrmals angerufen und angebettelte ins Studio zu kommen.

Somit hatte ich schließlich zu gestimmt aber nur unter der Bedingung das er dieses mal auch was machen würde.
Meine Hoffnung schwand jedoch sehr schnell, als ich ihn schon wieder auf der Couch am Handy gammeln sah, nachdem ich das Studio betreten hatte.

„Ich dachte du wolltest dieses mal mit machen. Sonst kann ich dein Album ja irgendwann als meins betiteln", schnauzte ich ihn an worauf er nur verwundert hoch schaute.
„Ohh du bist ja schon da", murmelte er verdattert und steckte sein Handy wieder ein.

Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. „Ach du willst doch mit helfen?"

„Ja, das hatte ich dir versprochen. Außerdem mag ich es nicht wenn andere Leute meine Sachen als ihre betiteln", entgegnete er und setzte sich dann an den groß Tisch und schnappte sich die Zettel mit den Songtexten die wir schon geschrieben hatten.

Erstaunlicherweise arbeite Jayden dieses mal wirklich mit wodurch es auch zu keinen weiteren Streitigkeiten zwischen uns kam. Jedoch bemerkt ich immer wieder wie er mich nachdenklich anschaute als wollte er mich etwas fragen oder über mich wissen.

„Was ist?", fragte ich irgendwann da mir seine nachdenklichen Blicke langsam auf die Nerven gingen.
Dadurch das Maike heute nicht da war, waren wir ungestört hier im Studio.

Ich hörte wie er einmal aufseufzte und dann sagte: „Kann ich dich was fragen Rose?"
„Ja, aber kommt drauf an was es ist", antwortete ich misstrauisch.

„Wahrscheinlich weißt du es schon aber momentan läuft es nicht so gut mit meiner Musik und der Publicity", erklärte er, worauf ich nickte.
„Ich weiß, hat Maike mir schon erzählt."

„Ja, das dachte ich mir schon. Außerdem werd ich auch die ganze Zeit von meiner nervigen Exfreundin angeschrieben was ich einfach nicht mehr aushalten"
„Und was hat das jetzt mit mir zu tun? Sehe ich etwa so aus wie ein Beziehungsberater?", fragte ich verwirrt.

„Kannst du für eine bestimmte Zeit einfach so tun als wärest du meine Freundin?", fragte er mich auf einmal.

„Was?", platzes es aus mit heraus.
„Du willst das ich mit dir eine Fake Beziehung eingehen?"
„Ja, so kann man es auch nennen", antwortet er nur.
Hatte der Typ eigentlich noch alle Tassen im Schrank?

„Hast du vielleicht auch schon mal daran gedacht das ich auch einen Freund haben könnte?", fragte ich empört.
„Wenn du einem hättest, hättest du nie im Leben zwei mal bei mir übernachtet", entgegnete er nur worauf ich die Augen zu Schlitzen zusammen kniff.

„Schlauch nach gedacht", kommentierte ich nur seine Antwort.
„Also machst du es nun?", fragte er und zog die Augenbrauen hoch.
„Jayden, dass ist ne ziemlich große Sache die du da von mir verlangst."

„Rose, bitte. Wie wäre es damit wir machen es so lange bis das Album draußen ist und mein Ruf wieder einigermaßen gut da steht. Außerdem lässt mich meine Exfreundin dann auch endlich in Ruhe wenn sie merkte das ich eine Freundin habe", sagte er bittend.

„Weißt du eigentlich das das voll egoistisch ist. Was springt denn für mich bei der ganzen Sache heraus?", fragte ich empört.

„Eine gute Karriere. Glaub mir, die meisten Leute werden sich darum reißen dich nur zu sehen und zu deinen Konzerten zu kommen"
„Ja, aber das wahrscheinlich auch nur weil ich dann deine Freundin wäre", Konzerte ich genervt.

Unterbrochen wurden wir aber auf einmal als Jimmy ins Studio rein kam.
Erschrocken schauten wir auf als er vor uns stand und uns anlächelte.
„Ich hab gehört ihr habt am Album weiter gearbeitet. Na dann zeigt mal was ihr heraus bekommen habt", sagte er und setzte sich zu uns an den Tisch.

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