Kapitel Zweiundzwanzig

Pov Oikawa:

"Also ich meine nur für zwei Wochen", erkläre ich, als Iwa zunächst nicht antwortet.
Immer noch sagt er nichts, also rede ich weiter. "Der Trainer vom Club Athletico San Juan hat mir geantwortet. Ich kann dort in drei Tagen hinfliegen und dann zwei Wochen mittrainieren. Danach entscheiden wir, ob ich dort spielen kann. Also...", ich hole einmal tief Luft. "willst du deine Semesterferien mit mir in Argentinien verbringen?"
Endlich öffnet er seinen Mund. "Du verarscht mich."
Energisch schüttele ich den Kopf. "Nein!"
Bereits zum zweiten Mal an diesem Tag schlingt er seine Arme um mich. "Ich bin stolz auf dich, Tōru."
Sein warmer Atem an meinem Hals, der meinen Namen flüstert lässt einen angenehmen Schauer über meinen Rücken laufen.
Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge und schließe meine Augen. Den Gedanken, dass er vielleicht bald schon auf dem anderen Ende der Welt sein würde, verdränge ich und genieße einfach seine Wärme.

Irgendwann löst er sich. "Ja."
Verwirrt verziehe ich mein Gesicht. "Hä?"
"Na, ich hatte noch nicht geantwortet. Ich komme gerne mit. In drei Tagen hast du gesagt?"
Meine Grimasse wird zu einem Strahlen. "Ja genau. Das wird super! Aber der Flieger geht von einem Flughafen, der ungefähr zwei Stunden von hier entfernt ist, sonst müssten wir mehrmals zwischenlanden."
Er hebt eine Augenbraue. "Also willst du eigentlich nur, dass ich den Chaffeur spiele?"
"Quatsch. Das ist nur der Bonus", grinse ich, woraufhin er die Augen verdreht. "Ach, Shittykawa."
"Lass uns gehen, komm schon, es wird langsam kalt", sage ich mit einem Lächeln und ziehe ihn an seiner Hand hoch. Die Wärme seiner Finger, die sich mit meinen verschränken gefällt mir, also beschließe ich, meine Hand genau dort zu lassen, wo sie ist. In der meines besten Freundes.

Als wir an seiner Wohnung ankommen und er stehen bleibt, zögere ich. Irgendwie will ich nicht, dass dieser Tag vorbei geht. Wir sind uns heute so... nah.
Also nicht nur körperlich, sondern auch einfach so. Er blockt mich nicht ab. Ich habe Angst, dass das nach heute vorbei ist.
Iwa murmelt eine Verabschiedung und will schon zur Tür, doch ich halte ihn an seiner Hand zurück. Verdutzt dreht er sich zu mir um.
"Kann... kann ich mitkommen?"
Er hebt eine Augenbraue, bevor er mit den Schultern zuckt. "Klar."
Lächelnd hole ich zu ihm auf und gehe hinter ihm die Treppen zu seiner Wohnung hoch.
Er legt seine Schlüssel auf den Flur und stellt seine Schuhe in das dafür vorgesehene Regal. Ich tue es ihm nach.
"Willst du noch was essen?"
Ich schüttele den Kopf. "Nein, aber eine Dusche wäre cool."
Ohne Worte öffnet er die Tür zum Bad. "Nimm dir einfach ein Handtuch aus dem Schrank."

Ich beeile mich mit dem Duschen. Zum Einen, weil ich Iwa nicht so lange das Bad blockieren möchte und zum Anderen, weil ich wirklich verdammt müde bin.
Das warme Wasser tut mir gut und ich merke, wie mein Körper sich entspannt. Mein Gott, seit wann tut Sex denn so weh? Ich kann kaum noch laufen und es wird immer schlimmer.
Stöhnend klettere ich aus der Dusche und binde mir das zuvor bereitgelegte Handtuch um die Hüfte, dann öffne ich dir Tür.
"Iwa? Hast du was zum Anziehen?"
Als keine Antwort kommt, gehe ich ins Wohnzimmer, wo ich meinen besten Freund auf der Couch vorfinde.
Er dreht sich zur mir um und beäugt meinen Oberkörper. Spielerisch pose ich ein bisschen. "Na, wirst du wieder hart?"
Doch statt darauf einzugehen, wirft er mir nur Folgendes vor: "Du hast echt an Muskeln verloren."
Mein Grinsen weicht von meinem Gesicht. "Was?"
"In den letzten zwei Jahren. Du bist längst nicht mehr so definiert wie vor zwei Jahren. Und ich wette, auch deine Kondition ist nicht mehr die beste. Daran musst du echt arbeiten, wenn du im Profisport mitmischen willst."
"Hey, meine Kondition ist immer noch super, ich gehe jeden Tag laufen! Und was das andere angeht... Ich habe meinen Trainingsplan in den letzten Monaten tatsächlich echt schleifen lassen... Aber ab morgen will ich wieder damit anfangen, er hängt immer noch in meinem Zimmer!"
Er sagt nichts dazu, hebt nur seine Augenbrauen.
"Wie auch immer, ich wollte nur wissen, ob du Klamotten für mich hast", wechsele ich das Thema.
"Nimm dir einfach was aus dem Schrank."

Pov Iwaizumi:

Nach ein paar Minuten kommt Oikawa mit einem alten Tshirt und einer Jogginghose ins Wohnzimmer und setzt sich zu mir auf die Couch. Da ich deutlich breiter gebaut bin, als er, sitzt das Shirt dementsprechend locker. Die Hose hingegen endet schon kurz unter seinen Knien, aufgrund unseres Größenunterschieds. Aber mein Gott, warum hat er auch so lange Beine?!
Ich räuspere mich und verdränge die Schmetterlinge in meinem Bauch. Dämliche Insekten!
"Willst du nen Film gucken oder so?"
Er nickt, schnappt sich dann eines der Dekokissen und drückt es an seine Brust. "Klar gerne. Darf ich einen aussuchen?"
"Von mir aus." Ich drücke ihm die Ferbedienung in die Hand und er öffnet Disney+, scrollt durch die Auswahl.
Bei 101 Dalmatiner bleibt er stehen.
"Dein Ernst?"
Beleidigt sieht er mich an. "Was? Der Film ist süß!"
"Hab den ewig nicht mehr geschaut. Das letzte Mal an deinen zehnten Geburtstag", lächele ich.
"Ich weiß noch, wie du Cruella damals mit Popcorn beworfen hast", meint er lachend.
"Und ich weiß noch, dass ich das gemacht habe, weil du damals panische Angst vor ihr hattest."
Schmunzelnd legt er seinen Kopf auf meine Schulter. "Stimmt."

Irgendwann legt Oikawa das Kissen auf meinen Schoß und bettet seinen Kopf darauf. Als ich nur wenig später sein ruhiges Atmen vernehme, schalte ich den Fernseher aus und nehme Oikawa vorsichtig hoch. Im Schlaf krallt er seine Finger in mein Shirt und ich muss lächeln.
Er wird vielleicht nie das für mich empfinden, was ich für ihn fühle, aber solange er mich lässt, werde ich ihn so behandeln, als würde er es tun.
Sanft lege ich ihn auf das Bett und entledige ihn dann seiner Klamotten. Als ich bei seiner Hose ankomme, öffnet er langsam seine Augen.
"Sag mal, willst du im Schlaf über mich herfallen, Iwa?"
"Erzähl keinen Scheiß. Ich wollte nur nicht, dass du in Jeans schlafen musst, aber bitte, tu dir keinen Zwang an."
Ich lasse von ihm ab, woraufhin er lächelnd den Kopf schüttelt. "Immer so gemein und doch selbst so schnell beleidigt. Mach weiter, Iwa-chan."
Mit den Augen rollend fahre ich fort, ihm seine Hose auszuziehen und entkleide mich anschließend selbst, lege mich zu ihm. Er rutscht ein Stück zu mir und legt dann seinen Kopf auf meine Brust.
"Du riechst gut", murmelt er, woraufhin ich lachen muss.
"Danke."
Er brummelt irgendwas und kuschelt sich dann noch enger an mich. Leicht streiche ich über seinen Rücken.
"Ich freue mich auf Argentinien."
Als keine Antwort kommt und ich mir sicher bin, dass er bereits wieder eingeschlafen ist, drücke ich ihm noch einen sanften Kuss auf die Haare, bevor ich ebenfalls meine Augen schließe.
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Moinsen, ich habs sogar noch am Montag geschafft haha xD. Ist zwar nicht so lang, aber ich fand es irgendwie ein schönes Ende für das Kapitel :)

Andere Frage: Hättet ihr Interesse an kleinen Extra-parts, in denen ich kurz meine OCs vorstelle? Also zum Beispiel Sota und Himari?
Oder interessiert euch das nicht so?

Alles klar, das wars wieder von mir,
Byeee, ihr Gänseblümchen <3

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